- leerer kühlschrank wird geöffnet, kalte luft eintweicht sofort und nun muss wieder stark abgekühlt werden.
- voller kühlschrank wird geöffnet, erheblich weniger luftaustausch findet statt, also muss auch deutlich weniger wieder herabgekühlt werden. die lebensmittel kann man in der theorie als "kühlakkus" ansehen.
Es ist zwar richtig, dass ein voller Kühlschrank bei regelmäßigem Öffnen/Schließen ernergiesparender ist, eben weil weniger Platz für Luft drin ist, die dann durch warme Luft ausgetauscht wird. Aber für den diskutierten Sachverhalt ist das irrelevant, da der Gefrierschrank wohl kaum mit Aquarium-Eis um ein vielfaches gefüllt wird. Zudem wird der Gefrierschrank für die Eis-Entnahme womöglich extra geöffnet, wo er sonst verschlossen geblieben wäre.
Dass der Kühlschrank ohnehin permanent läuft, ist völlig unerheblich, denn ein Kühlschrank ist kein Perpetuum Mobile. Wenn man etwas in den Kühlschrank einbringt, was oberhalb dessen Temperatur liegt, dann findet ein Wärmeaustausch statt (der neu eingebrachte Gegenstand kühlt ab, der Rest inkl. Luft erwärmt sich). Um das Auszugleichen muss der Kühlschrank arbeiten (Strom verbrauchen).
Einfach zu verstehendes Gegenbeispiel (gleiches physikalisches Prinzip): Wenn man Wasser zum Kochen bringt und dann kaltes Wasser dazu gibt, was passsiert dann?
a) Es kocht einfach weiter, weil das Wasser ja ohnehin schon die ganze Zeit kocht.
b) Das kochende Wasser kühlt ab, es muss stärker erhitzt (=Energie zugeführt) werden, um es wieder zum Kochen zu bringen, als für das einfache "am Kochen halten" nötig gewesen wäre.
Na, klingelts?
Die Natur macht es uns ganz einfach: es gibt kein Perpetuum Mobile. Das bedeutet in unserem Fall: egal auf welche Weise wir das Wasser künstlich herunterkühlen, es wird immer zusätzliche Energie verbraucht. Welche Methode günstiger ist, hängt im Wesentlichen vom Wirkungsgrad ab.
Dabei kommen bei der Eiswürfelmethode folgende besondere Nachteile zum Tragen (unabhängig vom Wirkungsgrad des Kühlschranks an sich):
- zusätzliches Öffnen des Gefrierschranks verursacht hohen Energieverlust (entfällt nahezu komplett bei einer Kühltruhe)
- je größer der zu überwindende Temperaturunterschied (Raumtemperatur <> -18°C Gefrierschranktemperatur) desto schlechter ist grundsätzlich der Wirkungsgrad
Die Eiswürfel-Methode hat zudem den Nachteil, dass die Temperatur nicht wirklich konstant ist, sondern ständig schwankt und das bedeutet für die Tiere schon Stress. Es wird aber noch schlimmer, denn weiterhin ist es so, dass es im Wasser dadurch extreme Temperaturunterschiede gibt. Die verschieden warmen Flüssigkeiten (warmes Aquarium-Wasser und geschmolzenes Eis-Wasser) haben unterschiedliche Dichten, das Eis-Wasser fällt daher sofort zu Boden. Jeder kennt diesen Effekt vom Latte Machiato und dort beträgt der Temperaturunterschied gerade mal ein paar Grad! Die Vermischung der Wasserschichten im Aquarium erfolgt dann allein durch die Strömung, wer jedoch mal das Zusammenfließen von Amazonas und Rio Negro gesehen hat, weiß, wie lange es trotz starker Strömung dauert, bis sich verschieden dichtes Wasser gemischt hat. Und jeder kennt das auch vom Baden im Meer: man geht ein paar Meter und plötzlich wird das Wasser gefühlt deutlich kälter, weil man in eine kalte Strömung geraten ist. Was wir dann als deutlich kälter empfinden, sind meistens nur 1-2 Grad, im Aquarium haben wir durch die Eiswürfel-Methode aber locker bis zu 20°C Unterschied (direkt am Boden das leicht erwärmte Schmelzwasser, wenige Zentimeter darüber das leicht gekühlte Aquarium-Wasser). Das Thermometer in der Mitte oder oben zeigt dann nur die halbe Wahrheit an.
Die Lüfter-Methode ist daher weitaus Stromsparender und für die Tiere verträglicher. ABER: man darf nur Osmose- oder VE-Wasser nachfüllen, sonst kann sich bei hohen Temperaturen innerhalb einer Woche die Wasserhärte locker um 50% steigern!
So lange die Aquarien normale Maße haben (also quadratisch bis länglich), ist es völlig egal, ob 10 Liter oder 1000 Liter oder 10.000 Liter: die Lüftermethode funktioniert, denn dem größeren Wasservolumen steht auch eine größere Oberfläche gegenüber. Allerdings sollte man kontrollieren, ob die Lüfter auch die komplette Wasseroberfläche belüften. Die kleinen Gehäuselüfter (je nach Größe) erreichen oft nur eine Reichweite des Luftstroms von 10-50 Zentimeter. Bei großen Becken ist es daher besser, die Lüfter zu verteilen, als direkt nebeneinander zu platzieren (wie man das im Aquarienladen als 3er-, 4er-, 5er-, 6er-Batterie bekommt). Hier kann ein normaler Ventilator die weitaus bessere Lösung sein. Das Nachfüllen kann man bei großen Becken auch leicht automatisieren.
Ein Lösung mit Peltier-Elementen ist keine gute Alternative, da diese Elemente einen extrem schlechten Wirkungsgrad haben und zusätzlich immer noch ein Lüfter läuft (sonst wird die kalte Seite des Peltiers nicht kalt). Im Prinzip wäre es da sogar noch kostengünstiger, einen dünnen Schlauch durch den Kühlschrank zu legen, einfach oben zwischen Türdichtung und Gehäuse herauszuführen, und Aquariumwasser durchzupumpen. Obwohl die Tür beim Schlauch nicht mehr richtig abgedichtet ist, würde man weniger Energie als mit Peltier-Elementen verbrauchen. Praktisch und schön ist das natürlich nicht.

Wenn man trotzdem mit Peltiers arbeiten möchte (weil man kein Osmose-/VE-Wasser hat), kann man das recht schnell ohne großes technisches Geschick bauen.
Man braucht dazu:
- dünnwandigen Schlauch (zumindest innerhalb des Kühlschranks, isoliert weniger)
- ein kleine Pumpe
- einen Mini-Kühlschrank (gibt es bei Ebay schon um 30 Euro)
- einen Bohrer in Schlauchstärke
Mit dem Bohrer zwei Löcher in den Kühlschrank bohren (möglichst nicht dort, wo die Elektronik sitzt

). Wenn man das Bohren unbedingt vermeiden will, kann man auch einen Kühlschrank mit fertigem Loch kaufen. Die sind eigentlich dafür gedacht, neben die Espressomaschine gestellt zu werden und den Schlauch zur Milchtüte hindurchzuführen (allerdings hat man so nur ein Loch, das eventuell zu klein für zwei Schläuche und außerdem weniger dicht als zwei passende Löcher ist, teurer ist es auch noch). Schlauch durch die Löcher ziehen, je mehr Schlauch im Kühlschrank ist, desto besser (ruhig ein paar Meter) und dann mit der Pumpe das Aquariumwasser durchpumpen.
Wenn man die Möglichkeit hat, geht es natürlich weitaus besser (für dauerhafte Installation): Im Garten ein tiefes (!) Loch graben, Schlauch rein, Wasser im Kreis durchpumpen. In den Kreislauf kommt ein Glas-Wärmetauscher aus dem Laborbedarf, durch dessen zweiten Kreis das Aquarienwasser gepumpt wird. Diese Methode ist zugleich die günstigste bei den Betriebskosten, weil am wenigsten künstlich gekühlt wird. (Beim Lüfter muss man ja VE-/Osmose-Wasser nachfüllen, was auch nicht kostenlos ist.)
Viele Grüße
Dominik