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Hilfe! Tote Nelen - Planarien oder Nährstoffmangel oder...

super_ang

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Garneleneier
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Hallo,

ich mache mir mittlerweile doch ein bisschen Gedanken!

Wir haben heute ein totes Nelenmännchen (wir haben die 10 Hummelgarnelen seit 10 Tagen) entdeckt. Gestern lag es noch nicht da, heute neben einem Pflanzenstengel unter dem Filter, auf dem Rücken, alle Füße von sich gestreckt :(
Die Nele ist noch recht jung, zumindest nur 1,5 cm lang und die Zeichnung ist auch eher hellrot als bräunlich, obwohl alle bräunliche Färbungen hatten, als wir sie bekommen haben. Der Schwanz fehlt.

Wir haben gerade alle Wasserwerte (Sera Testkoffer) getestet, sind okay:

PH 7,5
GH 8
KH 5
Nitrit <0,1
Nitrat 0
Ammonium/Ammoniak 0,25 (lt. Tabelle okay)
Phosphat 0,25
Eisen 0,1
Kupfer 0
CO2 6 (zu wenig, haben keine Düngeanlage)

Tja, an den Wasserwerten liegt es schonmal nicht, dass eine Nele von uns gehen musste.

Gestern Abend haben wir komischerweise urplötzlich andere Viecher entdeckt. Habe dann hier gesucht und vermutlich sind es Wasserflöhe. Kleine (< 1 mm) weiße Tiere, rund mit einem Schwanz und sowas wie Fühler. Sie bewegen sich zickzackmäßig durchs Wasser, hängen an der Scheibe, springen dann weiter und das so ca. 3 cm weit. Laut unserem Händler wohl ungefährlich. Er hat uns für später zur Vergesellschaftung Paradiesfische empfohlen. Sind die für die Hummeln ungefährlich?

Dann haben wir Würmer entdeckt. Kleine weiß-graue Würmer. Bisher haben wir drei Stück gesehen, zwei ca. 1 cm lange im Kies und an den Scheiben, eine 2 cm lange kroch über die Kokosnuss neben den Nelen her, alle drei gleiten wie Schlangen. Erstere wären laut Händler wohl Scheibenwürmer und ungefährlich. Letztere könnte eine Planarie sein. Wir sollen sie aufspüren und mitbringen, er muss sie unter dem Mikroskop sehen. Eine Lupe haben wir nicht, aber mein Freund ist, nach Vergleich mit Fotos in einigen Beiträgen hier, davon überzeugt, es wäre eine, sie hätte auch so einen dreieckigen Kopf. Von Flubenolol rät der Händler ab, wir sollen absammeln, wenn wir einen sehen, ein Messer davor halten, damit er draufkriecht.
Kann die Planarie, wenn es denn eine sein sollte, für den Tod unserer Nele verantwortlich sein? Hat sie den Schwanz abgefressen oder die anderen Nelen? Der Rest ist okay, alle Beinchen dran, Fühler auch.
Wenn es nicht an der Planarie liegt, kann es vielleicht irgendein Nährstoffmangel oder sowas sein? Weil die tote Nele auch so blassrötlich ist!? Wir füttern WaferMix, mögen sie gern, und haben div. Gemüsesorten und Laub ausprobiert, das mögen sie aber nicht.
Mach ich irgendwas falsch?

Jetzt mach ich mir natürlich Gedanken, dass wir hier das Nelensterben kriegen. Oder stirbt bei Euch auch öfters mal eine ohne erkennbaren Grund? Kann ich mir so gar nicht vorstellen...

Aber auch erfreuliche Nachrichten: 2 Nelenmädchen (wir haben vermutlich ohnehin bloß 2) haben sich gehäutet, eine konnten wir vorhin sogar dabei beobachten, die Haut habe ich mit dem Toten zusammen rausgenommen. Dann wird es wohl auch bald zur Paarung kommen und dann haben wir hoffentlich Nelennachwuchs. Ich hab den Mädchen schon immer gut zugeredet.

Vielen Dank schon vorab,
besorgte Grüße,
Angela
 
Hallo Angela,

da noch niemand geantwortet hat, will ich mal versuchen, deine Fragen zu beantworten.

Leider kommt es schon mal vor, daß eine Garnele stirbt.
Zwar stirbt kein Tier ohne Grund, aber manchmal ist einfach kein Grund für das Ableben zu erkennen.
Da du sie erst 10 Tage hast, kann das sogar noch eine Nachwirkung auf das Umsetzen in anderes Wasser sein.
Als ich meine ersten Garnelen bekam, sind trotz vorsichtigem Umgewöhnen an das neue Wasser nach wenigen Tagen auch zwei Stück gestorben und die anderen blieben gesund und munter und haben inzwischen für viel Nachwuchs gesorgt. :)

Eine rötliche Verfärbung von toten Garnelen ist häufig und der abgefressene Schwanz kann von den Artgenossen (oder hast Du Schnecken?) gefuttert worden sein.
Soweit nichts auffälliges.

Die "kleinen weißen Tiere, rund mit einem Schwanz und sowas wie Fühler" sind Cyclops, auch Hüpferlinge genannt. Das sind harmlose kleine Krebstierchen und in fast jedem Aquarium vorhanden, in dem sie keine Fressfeinde haben. In Aquarien mit Fischen sieht man sie selten, weil die Fische sie ausgesprochen gerne fressen.

Planarien können schon eher gefährlich werden, vor allem wenn es viele sind. Aber eine Planarie knabbert keiner Garnele den Schwanz ab. Sie fressen sie eher von innen her auf.
Wenn es eine Planarie ist, dann versuche sie herauszufangen und überprüfe, ob noch mehr da sind. Man kann sie z.B. ködern indem man ein kleines Stückchen Fleisch mit einem Faden ins Wasser an die Scheibe hängt, dann das Licht ausmacht (im Zimmer sollte es auch dunkel sein) und nach einer Stunde wieder nachsieht. Wenn Planarien im Becken sind, dann sollten jetzt zumindest einige von ihnen in der Nähe des Köders an der Scheibe oder direkt auf dem Köder herumkriechen.

Zur Vergesellschaftung mit Paradiesfischen: Ich weiß nicht, wie dein Händler ausgerechnet auf Paradiesfische kommt. Die sind zwar sehr schön, aber fressen sehr gerne Lebendfutter und werden - jedenfalls im Verhältnis zu Zwerggarnelen - auch ganz schön groß. Ob sie die ausgewachsenen Hummeln fressen würden, weiß ich nicht. Wäre zumindest nicht auszuschließen. Aber den Garnelennachwuchs würden sie ganz bestimmt als willkommene Abwechslung im Speiseplan begrüßen.
Ich würd's deshalb nicht riskieren.

Zum CO2: Ob das CO2 zu wenig ist, hängt ganz von den Pflanzen im Aquarium ab. Die Garnelen brauchen jedenfalls überhaupt kein CO2. Eine zusätzliche CO2-Düngung ist deshalb nur in Ausnahmefällen notwendig, wenn die Pflanzen nicht richtig wachsen wollen und andere Ursachen (z.B. falsche Temperatur) ausgeschlossen werden können.

Zum Futter: Dieses Wafermix ist sicher ein gutes Futter, aber kein gekauftes Futter ist wirklich geeignet, auf Dauer alleine verfüttert zu werden. Du schreibst, daß Deine Garnelen die angebotenen Gemüsesorten und Laub nicht mögen. Wenn sie genug von dem Wafermix bekommen oder genug Mulm und Algen im Aquarium sind, dann kann es schon sein, daß sie nicht an das andere Futter gehen. Also einfach mal ein paar Tage nur Laub und etwas Gemüse füttern - nichts anderes. Das Gemüse sollte man wieder aus dem Becken nehmen wenn es nicht gefressen wird. Das Laub muß dagegen meist erst einige Tage (Eichenblätter manchmal sogar Wochen!) im Wasser liegen, bevor es von den Garnelen gefressen wird.

Daß du die tote Garnele aus dem Aquarium entfernt hast, war richtig. So können sich die anderen nicht so leicht anstecken, falls es doch eine Krankheit gewesen sein sollte. Ist aber eher unwahrscheinlich, daß sie einer ansteckenden Krankheit zum Opfer gefallen ist.
Die abgestreiften Chitinpanzer der gesunden Garnelen sollte man dagegen im Aquarium lassen, denn die werden von den Garnelen gefressen (meist auch erst nach ein paar Tagen) und enthalten wichtige Nährstoffe, die den Garnelen helfen, selbst wieder neue gesunde Chitinpanzer zu bilden.

Also, der Tod einer einzelnen Garnele ist traurig, aber noch nicht unbedingt der Beginn eines allgemeinen Garnelensterbens. Deshalb solltest du dir nicht zu viele Sorgen deswegen machen.
Ich drücke jedenfalls die Daumen, daß deine Sorgen unbegründet sind.

Grüße

Peter
 
Hallo Peter,

vielen Dank für Deine Antwort, sie ist schon sehr aufschlussreich...
Tja, da werde ich wohl mal abwarten, heute habe ich noch keine tote Nele sichten müssen, toi, toi, toi. An einem Häutungsproblem, womit einige hier ja Probleme haben, lag es auch nicht, der Panzer war nicht aufgeplatzt...

Gekaufte Schnecken, wie Apfelschnecken, haben wir nicht drin. Nur diese mit den Pflanzen eingeschleppten Blasenschnecken und solche mit schwarz-gepunktetem, ovalem Häuschen.

Zu den Hüpferlingen: Ich dachte, die springen auch an der Oberfläche rum?! Unsere tun das nicht, nur im Wasser. Aber hin oder her, solange sie für die Nelen ungefährlich sind, soll es mir egal sein. Später wollen wir auch noch 5 Zwergpanzerwelse und einen Schwarm Neons haben, die können sich ja dann um das Problem kümmern. Freuen sich wahrscheinlich, dass das Becken schon so reichlich mit Futter bestückt ist ;))
Die Fische holen wir aber erst, wenn die Nelen einmal Nachwuchs hatten. Auch muss das Becken erstmal zuwachsen, irgendwie kommt es mir immer noch so kahl vor (unter pers. Galerie sind Bilder)...

Das mit dem Fleisch werden wir heut Abend mal ausprobieren, ich habe ohnehin noch frisches Putenschnitzel im Haus. Wie groß muss es denn sein? So 1 cm Durchmesser?

Die Paradiesfische können wir lt. ZFV ohnehin nicht nehmen, wir haben ja nur ein 54 L-Becken. Über Hüpferlinge oder Wasserflöhe werden sich vermutlich so ziemlich alle Fischlis hermachen, denke ich mir...

Das Laub ist jetzt seit ca. 1 Woche drin. Eine hat gestern mal gekostet. Mal abwarten, werde Deine Tips befolgen, danke!

Liebe Grüße,
Angela
 
Hallo Angela,

die kleine Tierchen, die an bzw. auf der Wasseroberfläche herumhüpfen sind meistens Springschwänze.
Die Hüpferlinge bzw. Cyclops halten sich nur unter Wasser auf.
Schau mal hier:
http://www.garnelenforum.de/ftopic1578.html
Da hat George ein Foto von so einem kleinen Cyclop gemacht.
Das Tier auf dem Foto ist ein Weibchen mit Eiern. Bei Männchen oder Weibchen ohne Eier muß man sich die beiden Eiersäcke rechts und links vom Schwanz einfach wegdenken.
Und Du hast recht, nahezu jede Fischart wird sich über dieses Futter freuen.

Ein Planarienköder mit 1 cm Durchmesser sollte ausreichen. Es wäre vorteilhaft, vor dem Ködertest mindestens einen Tag kein Futter zu füttern, das Fleisch enthält. Also auch kein Flockenfutter, Futtertabletten, usw.. Sonst haben es die vollgefressenen Planarien evtl. gar nicht nötig an der Scheibe zum Köder hochzuklettern und bleiben lieber am Boden.

So kahl ist euer Becken doch gar nicht. Vor allem wenn man bedenkt, daß die Pflanzen noch gar nicht lange eingepflanzt sind. Lass denen etwas Zeit zum Wachsen, dann wird die Vegetation von ganz alleine dichter. Es sieht ja auch jetzt schon sehr gut aus.
Nur für die Garnelen wäre es noch besser, wenn sich auf dem Boden noch etwas Javamoos, Hirschhornlebermoos oder eine andere kleinbleibende bodenbedeckende Pflanze befinden würde. Es muß zwar nicht der gesamte Boden bedeckt sein, aber vor allem, wenn später zusätzlich Fische eingesetzt werden sollen, würden sich die Garnelen mit etwas Bodenbewuchs sicher wohler fühlen und auch weniger scheu sein.

Grüße

Peter
 
Hallo Peter,

ach soooo, da habe ich dann wohl etwas durcheinander gebracht mit Hüpferlingen...
Javamoos haben wir drin, das Foto ist nur etwas älter. Wir haben das Moos so links seitlich der Wurzel und dann überall dahinter. Ich werde mal die Tage ein aktuelleres Foto machen.

Liebe Grüße,
Angela
 
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