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Dennerle Kristall-Quarzkies, diamantschwarz, Art.-Nr.: 1733

Boris Budeck

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Hallo zusammen,

vor einiger Zeit gab es Diskussionen und Befürchtungen, der Kies könne schuld sein am Sterben von Garnelen, besonders vom Nachwuchs und mit der vermuteten Ursache zu hohen Eisengehalts. Auch wenn mir das seltsam vorkam, habe ich mal nachgefragt. Hier nun die Antwort von der sehr netten Dennerle Mitarbeiterin (im PDF hat sie mir sogar den Eintrag über Eisenoxid-Pigmente aus einem Chemie Lexikon fotokopiert).

Sehr geehrter Herr Budeck,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Vorweg eine grundsätzliche Info. Der Dennerle Garnelenkies ist der gleiche Kies wie der "große" Kies. Ein mit natürlichen oder naturidentischen Pigmenten gefärbter Quarzkies, der in Bayern abgebaut wird. Lediglich die Körnung ist feiner und somit für Garnelen besonders geeignet.

Zur Färbung der beiden Garnelenkies-Sorten braun und schwarz (und auch aller anderen entsprechenden Dennerle Kiessorten) werden ausschließlich verschiedene Eisenoxide eingesetzt.

- Eisenoxide sind Pigmente, die unter anderem folgende Vorteile bieten:
1 Es sind natürliche (!) Pigmente, die mit Harzen auf der Kiesoberfläche gebunden sind
2 Die Kiesfarbe sieht natürlich aus
3 Die Farben sind auch langristig farbstabil und verblassen nicht, auch nicht bei intensiver Beleuchtung oder CO2-Düngung
4 Eisenoxide sind unter normalen aquaristischen Praxisbedingungen nicht wasserlöslich
5 Die für unseren Kies verwendeten Eisenpigmente sind alle nachweislich nicht toxisch und deshalb sogar für Anwendungen mit Lebensmittelkontakt zugelassen (hier gelten extrem strenge Richtlinien!)
6 Nach unseren Tests mit beiden Kiessorten lag unter aquaristischen Praxisbedingungen (pH ca. 7) der Eisengehalt im Wasser unter der Nachweisgrenze des Photometers, d.h. unterhalb 0,005 mg/l. Das heißt, der Kies setzt erwartungsgemäß keine messbaren und damit keine relevanten Mengen an Eisen frei. Das dürfen Sie gerne selbst nachmessen.
Der Eisengehalt, der über die (erforderliche) Düngung ins Wasser gelangt ist erheblich höher. Wir empfehlen einen Eisengehalt von 0,05 bis 0,1 mg/l. Auch diese Menge ist, wenn sie einen stark chelatisierten Dünger verwenden (Nano Tagesdünger), definitiv nicht toxisch, da die Chelate die Toxizität von Schwermetallen um mehr als einen Faktor Tausend verringern. Auch in jedem guten Wasseraufbereiter (Nano Wasseraufbereiter) sind Chelate enthalten, um die toxische Wirkung von Schwermetallen (v.a. Kupfer) zu entschärfen.

Der Nano Garnelenkies, sowie auch alle anderen Dennerle Kiessorten, sind deshalb sicher für alle Wirbellosen.

Bei uns im Haus werden seit Jahren 8 Zwerggarnelenarten erfolgreich gehalten, 4 davon regelmäßig nachgezogen (bei den anderen Arten benötigen die Larven Brackwasser zur Entwicklung). Alle Aquarien sind mit Dennerle Quarzkies bzw. Nano-Kies bestückt.

Leider sind Zwerggarnelen nicht ganz unempfindlich und noch viele Fragen bezüglich der optimalen Haltung ungeklärt. Das Hobby ist noch sehr jung.

Nach unserer Erfahrung sind die häufigsten Ursachen für Garnelenverluste:
- ungewässerte bzw. nicht intensiv genug gewässerte Pflanzen (sie können Reste von für Garnelen gefährlichen Pflanzenschutzmitteln enthalten)
- Kupfer in Hauswasserleitungen
- zu viel (!) oder falsches Futter


Ich hoffe, diese Infos konnten Sie beruhigen und überzeugen. Im Anhang finden Sie, bei Interesse, noch etwas tiefergehende Infos.


Mit freundlichen Grüßen aus der Pfalz

Ich bin nun, nach einigen Wochen, ebenfalls sehr zufrieden mit diesem optisch sehr schönen Kies. Meine Pflanzen mögen ihn auch lieber als den altbekannten hellen Quarzkies (meist bunt gemischt). Sie verwurzeln schneller und fester darin.

Kann diesen Kies also nur empfehlen. Und das Wässern von Pflanzen (so ungeduldig man auch sei) ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit generell zu empfehlen. Die Händler beziehen ihre Pflanzen von einigen wenigen Großhändlern und Pflanzenzüchtern (?). Da diese höchst effizient produzieren wollen/müssen, werden die Pflanzen mit hoher Wahrscheinlichkeit generell und ausnahmslos mit stark eisenhaltigen Düngemitteln behandelt. Rückstände die ins Aquarium abgegeben werden könnten tatsächlich einer der Hauptgründe für verstärktes Garnelensterben nach dem Einsetzen sein. Wobei es nicht nur Eisen sein muss, sondern auch andere Spurenelemte in den Düngemitteln enthalten sein können, die Fischen nichts ausmachen, Wirbellosen aber evtl. schon. Vermutlich ist die Formulierung in der Garnelen Fachliteratur viel zu moderat: "Pflanzen sollten vor dem Einsetzen wenigstens 1 Woche in einem Eimer gewässert werden."
Sollte man hier mehr als nur eine Empfehlung ausprechen (also eine deutliche Warnung)? Immerhin wissen 80% aller Käufer bestimmt nicht woher die Pflanzen genau stammen und unter welchen Bedingungen sie gezüchtet wurden. Mir sagen Händler irgendwelche Namen von Großhändlern und behaupten: "Nein, da werden keine schädlichen Mengen von Düngern benutzt." Kann man das so glauben?

Wie sind Eure Erfahrungen. Habt Ihr Unterschiede festgestellt mit gewässerten und direkt eingesetzten Pflanzen?

Wie relevant ist die Wasserhärte (Unterschiede Händler/zuhause) bzw. der Temperaturschock oder ähnliches für ohnehin schon gestresste Neuzugänge? Wäre mal interessant die vermuteten Ursachen für gehäufte Sterblichkeit mit Online Umfragen zu vergleichen.
 
Hallo,

das bei meinem lokalen Händler die Pflanzen nur noch mit CO2 gedüngt werden glaube ich ihm. Je nachdem welches Etikett (welche Gärtnerei - Dennerle ist ja auch eine) an den Pflanzen prangt, schaue ich im Internet nach und maile ggfs. der Gärtnerei. Bei entsprechender Antwort verkürze ich die Wässerungsdauer.

Gruß
Hanno
 
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