Hallo Jonas,
natürlich muss er davon leben, vermutlich sogar gut leben. Aber unter Profit oder Profitgier verstehe ich, dass er sich drei Häuser kaufen will die er nicht braucht, weiiiiit expandieren will o.ä. Gewinnmaximierung halt. Und ich denke nicht das jeder darauf aus ist. Viele sicherlich aber nicht alle.
Mal ernsthaft...
Wenn du die Chance hast deinen Gewinn soweit zu optimieren, dass du dir bis du 65 bist 3 Eigentumswohnungen nebenbei kaufen kannst um noch ein paar Mieteinnahmen fürs Alter einzusacken, dann wärst du selten dämlich, wenn du es nicht tun würdest.
Und ich bin mir sicher, auch du würdest im Zweifelsfall lieber einen schicken Passat, als einen uralten Polo fahren, wenn es dir möglich ist ihn gescheit zu finanzieren.
Niemand bleibt freiwillig ärmer als er muss, nur weil andere Leute ihren Pflichten nicht nachkommen.
Natürlich kann man in einem Aquaristikgeschäft, welches gut läuft, auch mal aquaristisch ein wenig experimentieren, d.h. ein paar Liebhaberfische mitbestellen, von denen man keine Ahnung hat, ob man sie überhaupt loswird, oder generell versuchen einige Nischen der Szene besonders anzusprechen. Das ist aber auch das einzige, was man aus Liebe zum Hobby tun kann.
Der Großteil der Kohle wird aber, mal rein auf die Fische bezogen und nicht aufs Zubehör, immer mit Standardkram gemacht, sprich Guppy, Platy, Molly, Neon, gängigen Barben, Salmlern, ein paar Cichliden und Labys.
Wenn dann noch der Laden brummt zu bestimmten Wochentagen und Zeiten, dann kannst du dir das Thema Beratung eigentlich völlig knicken, denn dann ist man mit mehreren Mitarbeitern, je nach Größe der Anlage, schon gut am rotieren. Da bleibt für ausführliche Gespräche keine Zeit, sonst rennen irgendwann die wartenden anderen Kunden wieder aus dem Laden. Dementsprechend wird den Leuten, solang es nicht um irgendwelche Extreme (ala Prachtschmerlen, Channa, oder sonstige große, oder aggressive Fische) geht, die Fische ungefragt eingetütet, denn man ist als Händler, solang man nicht absichtlich irgendwelchen Blödsinn erzählt, immer auf der sicheren Seite.
Die Pflicht sich zu Informieren liegt beim Kunden.
Wenn wenig los ist und Leute fragen haben, dann ist jeder gerne bereit sachdienlich und ausführlich weiter zu helfen und dann wird auch niemandem der sagt er hat ein 60er, oder 80er eine Prachtschmerle, oder ein Wabenschilderwels verkauft, so konsequent ist man dann. Da kann man dann in Ruhe Alternativen aufzeigen und meistens geht der Kunde dann zufrieden mit irgendwas anderem im Beutel nach Hause.
Wenn der Laden aber brummt, dann kann man sich die Zeit nicht nehmen und dann muss jeder Kunde selber wissen was er tut.
Das hat auch nix mit Gier und Geldgeilheit zu tun, sondern ist einfach nötig um den Laden vernünftig laufen zu lassen.
LG