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CRS sterben wochenweise...

Don Mariachi

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Garneleneier
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Hallo zusammmen,
Möcht mich hier kurz Vorstellen und ein Problem schildern. Hoffe auf eure Hilfe!

Ich heisse Silvio und bin seit 2.5 Jahren in der Aquaristik und habe mich von Anfang an mit Red Fires beschäftigt was auch echt einfach war. Ich habe mich dann vorallem für Aquascaping und Wasserpflanzen interessiert aber die Nelen habe da alles mitgemacht. Anfang 2010 habe ich mich dann an CRS rangetraut nach langem informieren.

Ich habe ein 54 l Becken mit ADA Aquasoil Ca. 8 Wochen eingefahren. 5 Kleine Nelen sind eingezogen plus einer mininele als Zugabe vom Züchter. Leider sind aber gleichzeitig mit den Nelen Blaualgen aufgetaucht. Nach 3 Wochen ist eine Nele gestorben und nach 4 Wochen eine plus die mininele. 4 Wochen lang war dann alles gut und ich und als ich rausfand, dass es leider 3 Weibchen sind nochmals 5 Nelen geordert.Das war vor einer Woche. Nun ist ein älteres Weibchen gestorben und ich bin mir sicher das dass Problem noch besteht aber ich kanns einfach nicht finden. Die meisten Nelen sitzen nur rum nur die kleinen sind manchmal am fressen, was auf mich nicht so einen guten Eindruck macht. Die Tiere häuten sich normal und sind gut gefärbt, auch die Toten waren noch in guter Färbung.

Hier mal kurz die WW

gH: 6
kh: 5
pH: ca. 7 oder eher drunter
Ammonium: 0
Nitrit: 0
Nitrat: 20 hab ich raufgedüngt weil ich so die Blaualgen bekämpfen wollte
Phosphat: 1 für die Pflanzen
Kupfer: nicht vorhanden
Sauerstoff: ca. 6
Filter: Dennerle Nano

Wasserwechsel habe ich seit die Nelen drin sind eigentlich kaum gemacht weil ich dachte das das nur unnötiger Stress für sie wäre, allerdings wechsle ich jetzt jede Woche 10 L.
Kurz nach dem ich das Becken raufgedüngt habe mit KNO3 (Kaliumnitrat) und starb eine Nele. Gibts da Erfahrungen diesbezüglich, dass sie empfindlich sind? Ich habe auch relativ gut gefüttert um die Blaualgen zu killen (so alle 2 Tage 5 Kügelchen). Ich habe jetzt aber beschlossen nichts mehr zu füttern, es hat genug Algen und das Becken wäre sowieso genügend gross.

Bezüglich Bepflnazung habe ich so das übliche: Blyxa japonica, Perlkraut und Hornkraut was fast das halbe Becken ausfüllt (gegen die Blaualgen). Ach ja und C02 Düngung habe ich auch, allerdings denke ich wären die Nelen bei zuviel C02 an der Oberfläche?

Es tut mir echt leid für die Garnelen und ist auch echt schade für mich das ich die Fehlerquelle nicht finde.

Was habt ihr für Tips, wo denkt ihr liegt das Problem???? Was denkt ihr zu den Stichworten Blaualgen, zuviel Futter (Ammonium Spikes), C02, Nitrat und Phosphat, Stress.

Bin echt Dankbar für eure Hilfe!!

lg Silvio
 
Hallo Silvio,

da noch niemand geantwortet hat, versuche ich mal eine Ferndiagnose.

Dass die Garnelen meistens nur rumsitzen und wenig aktiv sind, ist jedenfalls nicht gut. Gesunde Garnelen sind bestimmt 90% des Tages (und auch nachts) auf Futtersuche.

Wenn es wirklich Blaualgen sind, die da bei dir im Aquarium wachsen, dann könnten diese evtl. die Ursache für das Garnelensterben sein. Einige Arten sind zwar gutes Garnelenfutter, aber andere produzieren leider Giftstoffe, die nicht nur für Garnelen, sondern sogar für Fische tödlich sein können. Um welche Art es sich genau handelt, können wohl nur Leute feststellen, die sich professionell mit Algen beschäftigen. Für mich sehen die unter dem Mikroskop jedenfalls alle zu ähnlich aus. Also würde ich vorsichtshalber den Bodengrund, auf dem die Algen wachsen, gründlich absaugen (bei starkem Befall evtl. die oberste Bodenschicht ganz entfernen) und auch befallene Einrichtungsgegenstände und Pflanzen entfernen.

Dass bei dir Blaualgen wachsen, obwohl du so viele schnell wachsende Pflanzen im Aquarium hast, lässt allerdings auch die Vermutung aufkommen, dass zu viele Nährstoffe im Wasser enthalten sind. Z.B. durch eine zu starke Fütterung (bei so wenigen Garnelen braucht man so gut wie gar nicht zu füttern). Die damit verbundene Entwicklung von Bakterien im Wasser mögen Crystal Red Garnelen ganz und gar nicht und es kann ihr Imunystem so weit schwächen, dass sie bei sehr hoher Belastung direkt daran sterben oder bei etwas geringerer Belastung durch andere eigentlich harmlose Probleme sterben, die sonst nicht gefährlich wären. Oft kommen nämlich mehrere kleinere Ursachen zusammen, deren Summe dann erst zum Tod der Garnelen führt.
Also bei so wenigen Garnelen auch nur wenig bis gar nicht füttern. Und stell deine Fütterung ruhig mal etwas um. Z.B. statt der Futtertabletten überbrühte Brennesselblätter füttern. Wenn die Brennesselblätter nicht gefressen oder nur etwas angeknabbert werden, finden die Garnelen genug anderes Futter im Aquarium und du brauchst überhaupt nicht zu füttern.

Ich habe auch relativ gut gefüttert um die Blaualgen zu killen (so alle 2 Tage 5 Kügelchen).
Das halte ich jedenfalls für sehr Kontraproduktiv. Es ist ja bekannt, dass viele Blaualgenarten sich gerade bei starker Eutrophierung auch besonders stark vermehren. Als Sichtwort sei die Algenblüte in überdüngten Seen genannt.
Also: Je mehr Dünger, desto mehr Blaualgen. Eine Ausnahme ist, wenn den höheren Pflanzen als Nahrungskonkurrenten ein ganz bestimmter Nährstoff oder Spurenelemente fehlen. Nur dann muss man ganz geziehlt diesen fehlenden Stoff düngen, damit sie auch die anderen Nährstoffe aufnehmen können. Aber einfach nur den Nährstoffgehalt allgemein zu erhöhen, das bringt nur noch mehr Algenwachstum.

Außerdem würde ich empfehlen, das CO2 nachts unbedingt abzuschalten. Da die Pflanzen im Dunkeln keinen Sauerstoff produzieren und auch kein CO2 aufnehmen können, sondern stattdessen sogar Sauerstoff verbrauchen, kann es sonst evtl. in dem dicht bepflanzten Aquarium nachts zu einem Sauerstoffmangel kommen. Gerade Bienengarnelen benötigen viel Sauerstoff, so dass man bei Aquarien mit Crystal Reds sich sehr genau überlegen sollte, ob die verwendeten Pflanzen eine CO2-Düngung wirklich zwingend notwendig machen. Wenn nicht, dann auf zusätzliches CO2 lieber ganz verzichten oder sogar auf solche Pflanzen ausweichen, die nicht unbedingt eine CO2-Düngung brauchen. Dass bei einigen Aquarianern auch Bienengarnelen mit der CO2-Düngung gut zurecht kommen und evtl. sogar durch den etwas niedrigeren pH-Wert profitieren, heißt nicht, dass es überall und unter allen Bedingungen gleich gut funktioniert. Nach meinen Erfahrungen kann sogar eine zusätzliche Belüftung für Bienengarnelen sinnvoll sein.

Und das Kaliumnitrat würde ich auch vorsichtshalber weglassen. Nur mal so als Orientierung: Ich habe in meinen Aquarien noch nie irgend einen Dünger verwendet und die Pflanzen wachsen trotzdem schneller als mir lieb ist. Ich müsste eigentlich bei jedem Wasserwechsel einen Teil der Pflanzen entfernen und das ganz ohne zusätzliches CO2 oder Dünger und bei ganz normaler Beleuchtung.

Du hast gar nichts über die Temperatur geschrieben. Wie warm ist denn das Wasser in dem Aquarium? Wenn die Temperatur über 23 Grad beträgt, dann stelle den Heizer mal etwas tiefer ein.

Viele Grüße
Peter
 
Erst einmal, Blaualgen sind keine ALGEN, sondern Bakterien.... Cyanobakterien, ums genauer zu sagen. Und gegen die helfen demzufolge nicht die allgemeinen Algentips.
Da die meisten Algenarten aber aufgrund der zu hohen Nährstoffgehalte in den Becken wuchern, wäre ein Aufdüngen auch hier meiner Meinung nach nicht zu raten, auch wenn es hier im Forum einige gibt, die anderer Ansicht sind.

Zusammen mit der CO2 Überdüngung und dem Stress (den Du Dir selber machst, wenn Du sämtliche Wasserwerte kurzfristig und scheinbar nach jedem Füttern kontrollierst --> Stichwort : wer misst, misst Mist....) kommen da viele Dinge zusammen wo ich einfach nur einen Rat geben kann....

gelassen bleiben und nicht gleich wegen ein paar Problemen in Panik geraten und versuchen um Himmels willen gleich alle Ursachen zu finden und zu beseitigen... denn meistens macht man damit mehr falsch als gut.

CO2 würde ich ganz weglassen und dafür eher Luft ins Becken geben. Ja, "man sagt", es treibt das CO2 aus dem Wasser, aber auch das ist eine Philosophie und kein fundiertes Wissen.

Chemie gleich welcher Art sollte im Aquarium so sparsam als auch nur möglich verwendet werden. Kaliumnitrat ist ein recht starkes Salz, das auch den Leitwert des Wassers dramatisch ändern kann - der Leitwert ist aber ein recht wichtiger Indikator, der unter anderem den Elektrolythaushalt in den Körperzellen der Wasserbewohner regelt. Selbst wenn das Nitrat von den Pflanzen aufgenommen wird, reichert sich im Wasser dann das Kalium an. Und Kalium kann den Stoffwechsel der Zellen massiv stören.


Zu viele Pflanzen sind auch nicht sehr sinnvoll - nachts verbrauchen sie den Sauerstoff, den sie tagsüber produzieren und durch den starken Bewuchs werden Algen nur gefördert.

Gegen die Blaualgen hilft primär erst einmal eines - Absaugen.
Um die weitere Vermehrung der Bakterien zu stoppen, kann ein Innenfilter mit UV-Lampe (aber nicht diese UV-LEDs, die sind wirkungslos!) helfen - auf diese Weise wird die Bakteriendichte des Wassers kräftig reduziert.

Dann das Nahrungsangebot senken und absterbende Pflanzenteile sofort raus aus dem Becken. Beim Wasserwechsel den Bodengrund teilweise "absaugen" z.B. mit einer Mulmglocke. Nie vollständig absaugen, der Mulm ist wichtig, wir wollen nur die Blaualgen eliminieren...

Ansonsten nicht kirre machen lassen, nicht zu sehr an die Pflanzen denken, sondern immer den berühmten Satz aus Jurassic Park im Kopf behalten - "die Natur findet immer einen Weg" ;-) Je weniger Mensch eingreift, desto stabiler bleiben die Verhältnisse und desto besser läuft ein Becken....

Guß,
Croydon
 
Vielen dank das doch noch jemand geantwortet hat!

Das Problem hat sich dann auch erledigt und ein Weibchen ist unterdessen tragend. Folgende Fehlerquellen habe ich damals etwas eliminiert. Zuerst habe ich mal Wasser gewechselt und so das Nitrat und Phosphat gesenkt, die waren sich das einfach nicht gewöhnt. Tja und dann hab ich rausgefunden dass mein Riesenheizstab für 180L kaum mehr funktioniert ( hatte vorher keinen Thermometer) und Temperaturen zwischen 16 und 20 Grad herschten und ich nun auf 22 Grad erhöht habe. Das ganze ohne Heizer ist besser hatte ich aus diesem Forum und ist wohl in gewissen Fällen nicht das richtige. Das war wohl schon etwas krass. Ich habe dann aufgehört zu Füttern was denen sowieso nichts ausmacht in so einem grossen Becken. Ich hab dann noch etwas SMBB und Erlenzapfen ins Wasser getan was den Tieren deutlich gut tat und den pH gesenkt hat, der vorher eben doch auch zu hoch war.. Seit dem hatte ich keine Verluste mehr und wie gesagt sie sind deutlich agiler, das Verstecken hängt wohl auch mit der geringen Besatzmenge zu tun und ein Weibchen ist tragend.
Interessanterweise wachsen die Jungtiere jetzt viel langsamer, hängt wohl mit dem geringeren Nahrungsangebot zusammen.

lg Silvio
 
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