Stielauge
GF-Mitglied
Hallo liebe Forumsmitglieder,
nach langer Funkstille möchte ich Euch hier mein neues Projekt vorstellen: Es handelt sich um ein Strömungsbecken in einem Billy-Regal. Demnächst sollen in den Billybach Molukkengarnelen, Grundeln und Schmerlen einziehen.
Seit dreißig Jahren gibt es einen Designklassiker, dem mindestens ein Buch, mehrere Ausstellungen sowie zahlreiche Artikel gewidmet sind und den ich in mehreren Exemplaren besitze: Die Rede ist vom berühmten Billy-Regal aus Schweden. Da ich mich kürzlich von einem Teil meiner Bücher getrennt habe, hatte ich nun Platz für ein weiteres Aquarium.
Es sollte ein Becken für Weißwangengrundeln und Fächergarnelen werden. Auf der Suche nach Anregungen musste ich gar nicht weit schauen, denn in ihrem Beitrag „Strömungsbecken für Fächergarnelen“ hat Christin (Tarazed) ziemlich genau das beschrieben, was mir schon seit längerer Zeit vorschwebte. Zusätzlich fand ich in einem Aquaristik- Forum noch eine Dokumentation über Aquarien in Billy-Regalen, die zusätzlich wertvolle Tipps und Anregungen lieferte. Beiden Autoren danke ich an dieser Stelle ganz herzlich.
Der „Billybach“ sollte genau in das Regal hineinpassen. Daher kam nur eine Sonderanfertigung mit den Maßen 76 x 25 x 25 cm in Frage. Nach einigen E-Mails und Telefonaten habe ich einen geeigneten und günstigen Aquarienbauer ausfindig gemacht und mit der Fertigung beauftragt. Die – glücklicherweise sehr kurze – Wartezeit habe ich dann mit der Planung des Aquariums sinnvoll genutzt.
Das Rohrsystem
Die Grundidee dieses Strömungsbeckens ist, mit zwei Pumpen das Wasser durch die Rohre anzusaugen und damit von rechts nach links zu bewegen. So sollte zumindest eine eindeutige Fließrichtung entstehen. Das folgende Bild zeigt eine Gesamtansicht der Verrohrung zur Erzeugung der Strömung: Rechts die Druckseite, links die Saugseite.
Gerne hätte ich – wie in Christins 54er Becken – die Ansaugung über drei parallel geführte Rohre realisiert, doch reicht hierfür die Tiefe des Beckens nicht aus. Also muss es nun mit zwei Rohren auskommen.
Der Zusammenbau der Verrohrung geht ziemlich fix: Zunächst habe ich im Becken alles provisorisch aufgebaut, die Rohre entsprechend zurecht gesägt, anschließend Muffen und Rohre mit Alkohol gereinigt und schließlich mit PVC-Kleber verklebt. Einzig die Anbringung der Ansaugkörbe war etwas mühsam, da deren Anschluss 22 mm Durchmesser hat, die Muffe aber nur 20 mm Innendurchmesser. Aber mit Akkuschrauber und Schleifkegel war auch dieses Problem nach kurzer Zeit erledigt.
Bild 1: Das Rohrsystem für Strömungsbecken – rechts ist die Druckseite, links die Saugseite.
Als Strömungspumpen werden zwei Aquael Circulator 1100 eingesetzt. Diese sind relativ klein und mit einer Leistung von je 14 Watt nicht sehr stromhungrig. Außerdem lässt sich mit zwei Pumpen eine gleichmäßigere Strömung erzeugen als mit einer größeren Pumpe. Im Lieferumfang sind diverse Adapterstücken enthalten. Zufälligerweise passte das konische Rohr genau in die 20er Klebemuffe und ergab außerdem in Verbindung mit dem gestuften Anschluss (sie Inset im Bild unten) genau die richtige Höhe, so dass mir an dieser Stelle weitere Bastelarbeiten erspart geblieben sind. Während das konische Rohr mit der Muffe darunter fest verklebt ist, kann die Pumpe jederzeit abgenommen werden. – Irgendwie erinnern die Pumpen an Außenbordmotoren, oder?
Bild 2: Strömungspumpen (Inset: Gestufter Anschluss)
Der Filter
Aufgrund der geringen Größe des Beckens habe ich mich für einen Außenfilter entschieden. Da er dank „Jippi ja ja jippi jippi je“-Preisgarantie sehr günstig zu beschaffen war, habe ich mich für einen Tetra EX 400 entschieden. Zum Lieferumfang gehören je ein Rohrset für die Druck- und die Saugseite. Dieses war für mich allerdings aufgrund des erhöhten Platzbedarfs nicht zu gebrauchen. Deshalb habe ich mir aus einem 16er Rohr, passenden 90°-Winkeln und einer Schlauchtülle für die Saugseite eine passende Lösung gebaut und ebenfalls mit PVC-Kleber verklebt. Hierfür konnte ich den Ansaugkorb des Sets verwenden und ihn mit Hilfe eines gekürzten Rohres lose an ein Winkelstück adaptieren, so dass er bei Bedarf abgenommen werden kann.
Bild 3: Links: Neben dem Ansaugkorb des Rohrsystems ist der Einlauf für den Filter. Rechts: der Auslauf in Richtung Filter.
Die Druckseite besteht aus einem U-förmig gebogenen Rohr, an das unten ein Winkel aus dem Rohrset angebracht ist, damit der Auslauf in die gleiche Richtig zeigt wie die die Strömungspumpen.
Die Beleuchtung
Natürlich gibt es schöne Beleuchtungen, die speziell für die Aquaristik gemacht sind. Allerdings wollte ich die Kosten für das gesamte Projekt in Grenzen halten und habe mich hier für eine ganz einfache Baumarktleuchte entschieden. Die Plastiksonne scheint in Form von zwei T8-Röhren je 18 Watt vom blauen Himmel. Sie ist ca. 65 cm lang und 5.5 cm hoch. Da mir die verwendeten Röhren mit der Lichtfarbe 742 (also 4.200 K Farbtemperatur) noch zu „warm“ gewesen sind, habe ich eine Röhre gegen eine Dennerle Trocal Amazon Day mit 6.000 K ausgetauscht. Neben der Leuchte ist noch ein einfacher Schalter montiert.
Bild 3: Die Beleuchtung
Modifikationen am Billy-Regal
Da der PVC-Kleber einen Tag aushärten muss, konnte ich mich nun an die notwendigen Änderungen des Billy-Regals machen. Das Aquarium sollte auf dem fest mit dem Rahmen verschraubten Brett stehen. Doch zuvor müssen hier einige Verstärkungen angebracht werden – schließlich muss es später einmal etwa 50 kg aushalten. Zunächst habe ich hinten eine 19 mm starke Spanplatte mit den Maßen 762 x 237 mm angebracht und an den Seiten des Regals verschraubt. So liegt die hintere Kante des Brettes vollständig auf und kann sich nicht mehr durchbiegen.
Gleichzeitig steht die Spanplatte auf dem darunter befindlichen Brett auf, das ich ebenfalls mit den Seiten verschraubt habe. So entsteht im Regal ein nach vorne offener Kasten von großer Stabilität. Zusätzlich habe ich unter dem Brett, welches das Aquarium tragen soll, seitlich und hinten eine Holzleiste U-förmig angebracht und verschraubt.
Bild 5: Änderungen am Regal. 1: Das Fach für das Aquarium wurde mit schwarzer Klebefolie ausgekleidet. 2: Eine U-förmig angebrachte Holzleiste stützt das Brett hinten und an den Seiten zusätzlich ab. 3: Hinten ist passgenau eine 19 mm starke Holzplatte angebracht. Diese stützt ebenfalls das obere Brett und steht auf dem unteren Brett aus. 4: Das untere Brett ist – wie auch die Holzleiste und die Holzplatte- mit den Seitenwänden verschraubt.
Schließlich habe ich den mit dem Aquariums ausgefüllten Teil des Regals mit schwarzer Klebefolie ausgekleidet und in die Rückwand ein Loch gesägt, durch das später die Stromkabel und die Wasserleitungen für den Filter geführt werden sollen. Ein zusätzliches Loch wurde im untersten Fach des Regals in die Rückwand gesägt, um dort später die Wasserleitungen für den Filter durchzuführen.
Einbau und Test
Nun konnte ich das Aquarium zum ersten Mal ins Regal stellen. Es war immer noch von der Wand abgerückt. Da ich ja hinter der Rückwand noch Kabel und Schläuche anzubringen hatte. Zufälligerweise hatte ich noch einen rechteckigen Kabelschacht, in dem ich beide Schläuche für den Filter neben einander verlegen konnte. So wird verhindert, dass sich die Schläuche ins Gehe kommen und eventuell gegenseitig abdrücken – schließlich ist die Rückwand des Regals nur einen Zentimeter von der Zimmerwand entfernt.
Die Stromkabel für Beleuchtung und Strömungspumpen wurde nach oben geführt. Auf dem obersten Regalbrett ist eine Mehrfachsteckdose für die komplette Stromversorgung zuständig.
Bild 6: Der Rohbau steht. Hinten rechts ist die Öffnung zu sehen, durch welche die Wasser- und Stromleitungen geführt werden.
Nach einem kurzen Funktionstest konnte ich das Regal nun an die Wand schieben und dort mit einem Winkel gegen ein eventuelles Umfallen sichern.
Einrichtung, Dekoration und Besatz
Endlich war es dann soweit, dass ich mich an die Einrichtung des Beckens machen konnte. Zunächst wurden also 10 kg Sand gründlich gewaschen und gleichmäßig verteilt und anschließend Steine gesetzt. Hierfür bin ich zuvor in die Umgebung des Vogelsberges gefahren, um dort aus einem kleinen Flüsschen, das ich im Sommer regelmäßig mit der Fliegenrute befische, Basalt zu holen. Erstens gefällt mir dieser sehr dunkle Stein sehr gut und zweitens erwarte ich mir aufgrund seines hohen Eisenanteils ein gutes Pflanzenwachstum.
Die beiden Strömungspumpen und der Filter wälzen rein rechnerisch etwa 2.600 Liter Wasser pro Stunde um. Das kling zunächst einmal viel, doch tatsächlich bewegt sich hier eher ein “laues Lüftchen“. Um auf die häufig genannte Fließgeschwindigkeit von 1 Meter pro Sekunde über die gesamte Länge und Breite zu kommen, müsste man mehr als 160 Kubikmeter pro Stunde umwälzen. So etwas nennt man dann Gegenstromanlage …
Das nächste Bild zeigt eine Gesamtansicht des Aquariums 12 Stunden nach der Einrichtung. Das Becken habe ich mit Mulm aus dem Filter eines anderen Aquariums angeimpft.
Bild 7: Gesamtansicht des „Billybachs“. Legende zu den Pflanzen: 1. Javafarn (Microsorum pteropus) – 2. Zwergspeerblatt (Anubias barteri var. Nana) – 3. Brasilianische Graspflanze (Lilaeopsis brasiliensis) – 4. Afrikanischer Flussfarn (Bolbitis heudelotii) – 5. Flutendes Teichlebermoos (Riccia fluitans) auf Stein gebunden
Jetzt heißt es: Warten, bis das Aquarium eingelaufen ist und sich die Wasserwerte soweit stabilisiert haben, dass ich mit dem Besatz beginnen kann. Ab Ende Januar soll dann ein kleiner Trupp Atyopsis mollucensis, 1m-2w Rhinogobius wui und eventuell drei Yunannilus cruciatus einziehen.
Vielleicht gefällt Euch das Becken und ich hoffe, dass diese Dokumentation für Euch hilfreich ist. Über Fragen, Kritik, Anregungen, Verbesserungsvorschläge etc. würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße
Ernst.
nach langer Funkstille möchte ich Euch hier mein neues Projekt vorstellen: Es handelt sich um ein Strömungsbecken in einem Billy-Regal. Demnächst sollen in den Billybach Molukkengarnelen, Grundeln und Schmerlen einziehen.
Seit dreißig Jahren gibt es einen Designklassiker, dem mindestens ein Buch, mehrere Ausstellungen sowie zahlreiche Artikel gewidmet sind und den ich in mehreren Exemplaren besitze: Die Rede ist vom berühmten Billy-Regal aus Schweden. Da ich mich kürzlich von einem Teil meiner Bücher getrennt habe, hatte ich nun Platz für ein weiteres Aquarium.
Es sollte ein Becken für Weißwangengrundeln und Fächergarnelen werden. Auf der Suche nach Anregungen musste ich gar nicht weit schauen, denn in ihrem Beitrag „Strömungsbecken für Fächergarnelen“ hat Christin (Tarazed) ziemlich genau das beschrieben, was mir schon seit längerer Zeit vorschwebte. Zusätzlich fand ich in einem Aquaristik- Forum noch eine Dokumentation über Aquarien in Billy-Regalen, die zusätzlich wertvolle Tipps und Anregungen lieferte. Beiden Autoren danke ich an dieser Stelle ganz herzlich.
Der „Billybach“ sollte genau in das Regal hineinpassen. Daher kam nur eine Sonderanfertigung mit den Maßen 76 x 25 x 25 cm in Frage. Nach einigen E-Mails und Telefonaten habe ich einen geeigneten und günstigen Aquarienbauer ausfindig gemacht und mit der Fertigung beauftragt. Die – glücklicherweise sehr kurze – Wartezeit habe ich dann mit der Planung des Aquariums sinnvoll genutzt.
Das Rohrsystem
Die Grundidee dieses Strömungsbeckens ist, mit zwei Pumpen das Wasser durch die Rohre anzusaugen und damit von rechts nach links zu bewegen. So sollte zumindest eine eindeutige Fließrichtung entstehen. Das folgende Bild zeigt eine Gesamtansicht der Verrohrung zur Erzeugung der Strömung: Rechts die Druckseite, links die Saugseite.
Gerne hätte ich – wie in Christins 54er Becken – die Ansaugung über drei parallel geführte Rohre realisiert, doch reicht hierfür die Tiefe des Beckens nicht aus. Also muss es nun mit zwei Rohren auskommen.
Der Zusammenbau der Verrohrung geht ziemlich fix: Zunächst habe ich im Becken alles provisorisch aufgebaut, die Rohre entsprechend zurecht gesägt, anschließend Muffen und Rohre mit Alkohol gereinigt und schließlich mit PVC-Kleber verklebt. Einzig die Anbringung der Ansaugkörbe war etwas mühsam, da deren Anschluss 22 mm Durchmesser hat, die Muffe aber nur 20 mm Innendurchmesser. Aber mit Akkuschrauber und Schleifkegel war auch dieses Problem nach kurzer Zeit erledigt.

Bild 1: Das Rohrsystem für Strömungsbecken – rechts ist die Druckseite, links die Saugseite.
Als Strömungspumpen werden zwei Aquael Circulator 1100 eingesetzt. Diese sind relativ klein und mit einer Leistung von je 14 Watt nicht sehr stromhungrig. Außerdem lässt sich mit zwei Pumpen eine gleichmäßigere Strömung erzeugen als mit einer größeren Pumpe. Im Lieferumfang sind diverse Adapterstücken enthalten. Zufälligerweise passte das konische Rohr genau in die 20er Klebemuffe und ergab außerdem in Verbindung mit dem gestuften Anschluss (sie Inset im Bild unten) genau die richtige Höhe, so dass mir an dieser Stelle weitere Bastelarbeiten erspart geblieben sind. Während das konische Rohr mit der Muffe darunter fest verklebt ist, kann die Pumpe jederzeit abgenommen werden. – Irgendwie erinnern die Pumpen an Außenbordmotoren, oder?

Bild 2: Strömungspumpen (Inset: Gestufter Anschluss)
Der Filter
Aufgrund der geringen Größe des Beckens habe ich mich für einen Außenfilter entschieden. Da er dank „Jippi ja ja jippi jippi je“-Preisgarantie sehr günstig zu beschaffen war, habe ich mich für einen Tetra EX 400 entschieden. Zum Lieferumfang gehören je ein Rohrset für die Druck- und die Saugseite. Dieses war für mich allerdings aufgrund des erhöhten Platzbedarfs nicht zu gebrauchen. Deshalb habe ich mir aus einem 16er Rohr, passenden 90°-Winkeln und einer Schlauchtülle für die Saugseite eine passende Lösung gebaut und ebenfalls mit PVC-Kleber verklebt. Hierfür konnte ich den Ansaugkorb des Sets verwenden und ihn mit Hilfe eines gekürzten Rohres lose an ein Winkelstück adaptieren, so dass er bei Bedarf abgenommen werden kann.

Bild 3: Links: Neben dem Ansaugkorb des Rohrsystems ist der Einlauf für den Filter. Rechts: der Auslauf in Richtung Filter.
Die Druckseite besteht aus einem U-förmig gebogenen Rohr, an das unten ein Winkel aus dem Rohrset angebracht ist, damit der Auslauf in die gleiche Richtig zeigt wie die die Strömungspumpen.
Die Beleuchtung
Natürlich gibt es schöne Beleuchtungen, die speziell für die Aquaristik gemacht sind. Allerdings wollte ich die Kosten für das gesamte Projekt in Grenzen halten und habe mich hier für eine ganz einfache Baumarktleuchte entschieden. Die Plastiksonne scheint in Form von zwei T8-Röhren je 18 Watt vom blauen Himmel. Sie ist ca. 65 cm lang und 5.5 cm hoch. Da mir die verwendeten Röhren mit der Lichtfarbe 742 (also 4.200 K Farbtemperatur) noch zu „warm“ gewesen sind, habe ich eine Röhre gegen eine Dennerle Trocal Amazon Day mit 6.000 K ausgetauscht. Neben der Leuchte ist noch ein einfacher Schalter montiert.

Bild 3: Die Beleuchtung
Modifikationen am Billy-Regal
Da der PVC-Kleber einen Tag aushärten muss, konnte ich mich nun an die notwendigen Änderungen des Billy-Regals machen. Das Aquarium sollte auf dem fest mit dem Rahmen verschraubten Brett stehen. Doch zuvor müssen hier einige Verstärkungen angebracht werden – schließlich muss es später einmal etwa 50 kg aushalten. Zunächst habe ich hinten eine 19 mm starke Spanplatte mit den Maßen 762 x 237 mm angebracht und an den Seiten des Regals verschraubt. So liegt die hintere Kante des Brettes vollständig auf und kann sich nicht mehr durchbiegen.
Gleichzeitig steht die Spanplatte auf dem darunter befindlichen Brett auf, das ich ebenfalls mit den Seiten verschraubt habe. So entsteht im Regal ein nach vorne offener Kasten von großer Stabilität. Zusätzlich habe ich unter dem Brett, welches das Aquarium tragen soll, seitlich und hinten eine Holzleiste U-förmig angebracht und verschraubt.

Bild 5: Änderungen am Regal. 1: Das Fach für das Aquarium wurde mit schwarzer Klebefolie ausgekleidet. 2: Eine U-förmig angebrachte Holzleiste stützt das Brett hinten und an den Seiten zusätzlich ab. 3: Hinten ist passgenau eine 19 mm starke Holzplatte angebracht. Diese stützt ebenfalls das obere Brett und steht auf dem unteren Brett aus. 4: Das untere Brett ist – wie auch die Holzleiste und die Holzplatte- mit den Seitenwänden verschraubt.
Schließlich habe ich den mit dem Aquariums ausgefüllten Teil des Regals mit schwarzer Klebefolie ausgekleidet und in die Rückwand ein Loch gesägt, durch das später die Stromkabel und die Wasserleitungen für den Filter geführt werden sollen. Ein zusätzliches Loch wurde im untersten Fach des Regals in die Rückwand gesägt, um dort später die Wasserleitungen für den Filter durchzuführen.
Einbau und Test
Nun konnte ich das Aquarium zum ersten Mal ins Regal stellen. Es war immer noch von der Wand abgerückt. Da ich ja hinter der Rückwand noch Kabel und Schläuche anzubringen hatte. Zufälligerweise hatte ich noch einen rechteckigen Kabelschacht, in dem ich beide Schläuche für den Filter neben einander verlegen konnte. So wird verhindert, dass sich die Schläuche ins Gehe kommen und eventuell gegenseitig abdrücken – schließlich ist die Rückwand des Regals nur einen Zentimeter von der Zimmerwand entfernt.
Die Stromkabel für Beleuchtung und Strömungspumpen wurde nach oben geführt. Auf dem obersten Regalbrett ist eine Mehrfachsteckdose für die komplette Stromversorgung zuständig.

Bild 6: Der Rohbau steht. Hinten rechts ist die Öffnung zu sehen, durch welche die Wasser- und Stromleitungen geführt werden.
Nach einem kurzen Funktionstest konnte ich das Regal nun an die Wand schieben und dort mit einem Winkel gegen ein eventuelles Umfallen sichern.
Einrichtung, Dekoration und Besatz
Endlich war es dann soweit, dass ich mich an die Einrichtung des Beckens machen konnte. Zunächst wurden also 10 kg Sand gründlich gewaschen und gleichmäßig verteilt und anschließend Steine gesetzt. Hierfür bin ich zuvor in die Umgebung des Vogelsberges gefahren, um dort aus einem kleinen Flüsschen, das ich im Sommer regelmäßig mit der Fliegenrute befische, Basalt zu holen. Erstens gefällt mir dieser sehr dunkle Stein sehr gut und zweitens erwarte ich mir aufgrund seines hohen Eisenanteils ein gutes Pflanzenwachstum.
Die beiden Strömungspumpen und der Filter wälzen rein rechnerisch etwa 2.600 Liter Wasser pro Stunde um. Das kling zunächst einmal viel, doch tatsächlich bewegt sich hier eher ein “laues Lüftchen“. Um auf die häufig genannte Fließgeschwindigkeit von 1 Meter pro Sekunde über die gesamte Länge und Breite zu kommen, müsste man mehr als 160 Kubikmeter pro Stunde umwälzen. So etwas nennt man dann Gegenstromanlage …
Das nächste Bild zeigt eine Gesamtansicht des Aquariums 12 Stunden nach der Einrichtung. Das Becken habe ich mit Mulm aus dem Filter eines anderen Aquariums angeimpft.

Bild 7: Gesamtansicht des „Billybachs“. Legende zu den Pflanzen: 1. Javafarn (Microsorum pteropus) – 2. Zwergspeerblatt (Anubias barteri var. Nana) – 3. Brasilianische Graspflanze (Lilaeopsis brasiliensis) – 4. Afrikanischer Flussfarn (Bolbitis heudelotii) – 5. Flutendes Teichlebermoos (Riccia fluitans) auf Stein gebunden
Jetzt heißt es: Warten, bis das Aquarium eingelaufen ist und sich die Wasserwerte soweit stabilisiert haben, dass ich mit dem Besatz beginnen kann. Ab Ende Januar soll dann ein kleiner Trupp Atyopsis mollucensis, 1m-2w Rhinogobius wui und eventuell drei Yunannilus cruciatus einziehen.
Vielleicht gefällt Euch das Becken und ich hoffe, dass diese Dokumentation für Euch hilfreich ist. Über Fragen, Kritik, Anregungen, Verbesserungsvorschläge etc. würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße
Ernst.