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Amano-Joe und der Wasserwechsel des Todes

Ceolan

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Hallo Leute, brauche mal echt Eure Hilfe:

Ich habe mir knapp zehn Tagen zwei Amanos gekauft (ich weiß, das ist zuwenig, aber ich wollte erst einmal testen, wie sie sich einleben, und die Realität hat meine Ängste ja bestätigt...).

Den Tieren ging es eine Woche lang prima, bis ich anfing, ein paar Pflanzen umzusetzen und Mulm abzusaugen. Danach war eins der Tiere tot. Aus Angst, ich hätte versehentlich Giftstoffe aus dem Boden aufgewirbelt, habe ich am nächsten Tag einen großzügigen WW von rund 50% ausgeführt. War wohl ein Fehler, denn die bis dahin gesunde zweite Amano wuselte erst wie wild umher und war am nächsten Morgen auch hin.

Jetzt meine Frage: Woran könnten die Tiere (vor allem die zweite) gestorben sein? Vor allem würde ich gern wissen: a) ob ich die Tiere versehentlich vergiftet habe ? dafür würde der kurz aufeinander folgende Tod beider sprechen, aber (Gegenargument) "immerhin" mit einem Tag Unterschied oder b) ob ich etwas beim Wasserwechsel falsch gemacht habe. Muss ich das Wechsel-Wasser eigentlich, wie schon beim Eingewöhnen der Tiere geschehen, ins Garnelenbecken tröpfeln? Oder kann ich es einfach reinkippen, da die Werte ja in etwa dieselben sind, wie beim Altwasser? Wie tolerant sind die Tiere, wenn die Mischung (50% Osmose-, 50% Leitungswasser) durch menschliche Imperfektion z.B. einmal 52 zu 48 Prozent ist. Reicht das fürs große Sterben? Wie tolerant sind die Tiere bei Temperaturunterschieden?

Ganz schön viel, was? Ehrlich gesagt, hat mich das Erlebnis erst einmal demotiviert und ich weiß nicht, ob ich mich so schnell wieder an Garnelen rantrauen sollte. Gibt es welche, die widerstandsfähiger sind als der Rest? Was ist mit Krebsen (z.B. CPOs)? Reagieren die genauso empfindlich auf Giftstoffe bzw. schnelle Wasserwert-Änderungen, oder ist bei denen die Toleranzschwelle höher?

Tut mir Leid für die vielen Fragen, aber ich möchte den Tieren ja ein schönes Zuhause bieten und keinen Freifahrtschein ins Jenseits.

Gruß an alle,
Dirk
 
1. sind denn deine Wasserwerte für die Tiere in Ordnung?
10 Tage zum sterben kann hier auch hinkommen (wegen falschen Werten).

2. War das Becken mit den Pflanzen gedüngt? (Eisenhaltiges tötet die Tiere)

3. die müssen natürlich nicht gleichzeitig sterben..ist ja bei Menschen mit vergiftungen auch nicht so..der ein stirbt früher..der andere später (ja krasses beispiel ;op)

Fazit: Ich denke du hast ungünstige Wasserwerte für die Tiere gehabt..
 
Ich muß widersprechen: Kupfer ist tödlich, Eisen in normalen Mengen sicherlich nicht, sonst könnte man ja auch keinen Eisendünger für die Pflanzen verwenden.

Meine ersten Amanos sind ähnlich gestorben. Ich hatte ewig gesucht, was es sein könnte und hab mich entschlossen, es liegt am Bodengrund, den ich im gebraucht gekauften Becken drin hatte.

Seitdem der raus ist, hab ich lebendige Amanos.

Es könnte also irgendwas im Boden sein, z.B. Dünger, den sie nicht vertragen. Genausogut kann es am Wasser liegen, daß was drin ist, z.B. Kupfer.

Oder es liegt an den Pflanzen. Hast Du bei der Umsetzaktion auch neue Pflanzen verwendet?

Ich mache den Wasserwechsel immer spontan. Ich nehme normales Berliner Leitungswasser.
Allerdings sind in Bln-Lichtenberg/Friedrichshain in letzter Zeit auch bei mir Schwierigkeiten wegen des Wassers aufgetreten, deswegen verwende ich momentan Wasseraufbereiter und wechsle nur kleine Mengen Wasser, dafür öfter. Bei mir haut es sonst sogar Fische wie Guppys um. Das ist seit der Hitzewelle so.
 
Im Boden können sich "Schadstoffe" anreichern. ;(
Da es dann zu einer Gleichgewichtsreaktion kommt, dh. je nach Werte Veränderung wird entweder gelöst bzw angelagert, hat das Wasser dann immer recht Konstante Werte dieser Stoffe.
So ist es dann oft am einfachsten den Bodengrund kommplett auszutauschen, anstatt sehr viele Wasserwechsel durchzuführen.

Das betrifft sowohl Kupfer, wie zB auch Phosphate.
 
Danke für die Tipps. Nur eine Frage noch: Was würde es mir nutzen, wenn ich einfach eine gute Dosis Wasseraufbereiter reinkippe? Soll ja bekanntermaßen die Schadstoffe binden und unschädlich machen... Ist das wirklich ein "Wundermittel", eher unnütz oder gar schädlich? Dirk
 
Hallo Dirk!

Bevor du mit dem Wasseraufbereiter anfängst, würde ich zunächst mal deine Wasserwerte testen ob das überhaupt nötig ist.

Ich persönlich halte sehr wenig von Wasseraufbereitern, da die wenigsten Züchter es nutzen und dennoch gute Erfolge haben. Vor allem wird immer gesagt, dass diese Aufbereiter Schwermetalle binden. Ich frage mich zum einen wie hoch der Anteil an Schwermetallen in unserem Trinkwasser ist und zum anderen was mit den Schwermetallen passiert wenn sie gebunden sind.

Wie schon erwähnt worden ist bilden sich im Bodengrund von Aquarien oft Fäulnisgase. Wenn eine größere Blase (z. B. durch Umwühlen des Bodengrunds platzt) reagieren gerade Garnelen sehr empfindlich darauf.

Interessant wären auf einige Daten zu deinem Becken. Seit wann läuft es? Wie lange Eingefahren? Welcher Besatz? Welche Bepflanzung? Evtl. Anubias im Becken? Wie lange sind die Tiere ans Wasser angepasst worden?.....
 
heya,

du wirst in der Aquaristik genau zwei Meinungen bekommen:
Ja das Zeug hilft ! -> Wundermittel!

Nur gering, bis garnicht Geldverschwendung!

Nun das interessante an der Sache ist bzw. das fragen sich viele,
wo gehen die gebundenen Stoffe denn hin? - Laufen die aus dem AQ raus? :o

Ne also im Ernst, ich bin der Meinung das Zeug hilft nix bzw. ist Geldverschwendung.

EDIT: na da war der Stephan schneller ^^
 
Ja was soll man denn machen, wenn einem ohne Wasseraufbereiter die Garnelen plötzlich wegsterben, weil die Wasserqualität schlagartig zu wünschen übrig läßt?

Ich bin auch kein Freund davon, weil das Zeug weiterhin im Becken bleibt. Aber ich für mich habe die Erfahrung leider machen müssen, daß Wasserwechsel zur Zeit für meine Garnelen ein hohes Gesundheitsrisiko ist und nur durch Wasseraufbereiter die Situation überschaubar bleibt.

Ich hab auch nur darauf hingewiesen, weil diese Problematik in diesen genannten Stadtteilen derzeit ist und die anderen Garnelenhalter die ich kenne aus diesen Bezirken nun auch zum Wasseraufbereiter greifen, damit ihnen die Garnelen nicht reihenweise umkippen.
 
heya Gerti,

ich kritisiere ja nicht die Leute, die es verwenden sonder eher das Mittel.
Wenn es bei manchen Leuten hilft okay, dann respektiere ich das
nur mir bleibt es eben weiterhin unverständlich, wie du ja selber schreibst,
wo das Zeug hingeht.

Uff das mit eurem Wasser ist natürlich nicht ohne, habt ihr schonmal
nachgefragt (Stadt/Wasserversorger) was denn da los ist?
 
Da bekommt man keine vernünftige Antwort. Das Wasser ist so wie es ist ok. Wasserwerte entnehme man der I-net Seite.
Naja, immerhin wimmelt es an manchen Tagen darin an div. wirbellosen Getier, örgs!
Ich überleg die ganze Zeit, ob ich nicht mal das Wasser aus der Bucht testen sollte. Genug RF Testgarnelen hätt`ich ja....

Mag die Wasserchemie ansonsten auch nicht in meinen Becken. Dünge zur Zeit nicht mal.
 
das "Problem" mit den Wasseraufbereitern ist halt das sie die "Schadstoffe" halt nicht aus dem Becken entfernen können. ;)
Sie können sie nur temporär unlöslich machen.
Sie reichern sich dadurch zB auch im Boden und Filter an.
Jedoch können diese Verbindungen zB von Bakterien wieder geknackt werden, da sie sehr Energiereich sind. Damit werden diese dann wieder freigesetzt.
Des weiteren kommt es selbst wenn dies nicht der Fall ist zu dem oben angesprochenem Gleichgewicht, dh ein Teil kann/wird wieder in Lösung gehen.

Man/Frau kann also mit sochen Mitteln nur kurzfristig für Abhilfe sorgen. Auf dauer hilft nur Wasserwechsel mit Wasser das in Ordnung ist.

Dafür must du aber Messen. ;)
Denn wenn du nicht weißt was bzw welcher Schadstoff deine Garnelen umbringt nütz alles nichts.
Erst dann kannst du überlegen wie dem Übel abzuhelfen ist.

Ich würde zB auch mal bei deinen Wasserwerken nachfragen, ob die in der letzten Zeit bei dir in der Gegend mal was gemacht haben. Es kann zB wegen Bau/Reperaturmaßnahmen vorkommen das das Wasser behandelt wird. Oder Mittelchen verwendet wurden, da die organische, also Bakterienbelastung sonst zu hoch gewesen wäre. Oder ....

Als nächstes gilt es fest zu stellen, ob dein Wasser so wie es aus der Leitung kommt in Ordnung ist.
Hat es vielleicht Kupfer?
Hast du vielleicht das Wasser diesmal nicht lange genug ablaufen lassen, bevor du es entnommen hast?

usw....

Es gibt halt viele Ursachen/Möglichkeiten. Indem du Misst kannst du erst einige Ausschließen, andere werden warscheinlicher.
 
Danke soweit, jetzt aber noch eine kurze Nachfrage an die "Berliner": Welche Bezirke sind denn betroffen? Wohne nämlich in Pankow und würde gern wissen, ob das Problem auch mich betrifft. Mal ganz abgesehen davon, dass ich auch gern mal einen Schluck Leitungswasser trinke...

Dirk
 
@ Ceolan

leider kann ich keine Aussage über die anderen Bezirke machen.

@ murks

Ich hab nur die üblichen Standarttests. Wir wohnen im Altbau, Leitungen sind teilweise nicht aus Kupfer ( Blei?) Kupfer ist mit dem Test, den ich kurzfristig zur Verfügung hatte, nicht nachweisbar gewesen. Die anderen Werte entsprachen in etwa denen der vom Wasserwerk angegebenen.
Ich halte es im Rahmen meines finanziellen Budgets für unmöglich, alle verfügbaren Tests heranzuschaffen, um alles, wirklich alles, was im Wasser sein könnte, zu testen.

Gebaut wird immer und überall in Berlin. Wasser wurde in diesem Jahr nicht abgesperrt.

Ich wohne im Erdgeschoß und vor dem Wasserwechsel muß immer einer aus der Familie dran glauben und baden, ob er will oder nicht. *ggg

Bis zur Hitzewelle gab es nie Probleme. Hin und wieder hüpfte mal ein unbekanntes Minigetier im Wasser rum, das war alles.

Ich würde viel lieber einen Standortwechsel meiner Becken (und meiner Familie) vorziehen, sprich wir wollen raus aus Berlin.

Also, falls wer ein leeres Häuschen außerhalb Berlins weiß, mit garnelenverträglichem Wasser?
 
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