Hallo Zusammen,
da ich immer wieder über Probleme mit Algen im Aquarium lese möchte ich hier meine zusammengesammelten Informationen teilen. Wir haben hier noch keinen Thread wo alle Informationen gebündelt werden können und einer muss ja den Anfang machen.
Natürlich habe auch ich mal Probleme mit unerwünschten Algen, aber eigentlich lassen sich die meisten beheben bzw. so weit minimieren, dass es kein ‚Algenproblem‘ mehr ist. All diese Informationen habe ich irgendwo im Net gefunden und habe natürlich meine eigenen Erfahrungen einfließen lassen.
Schön wäre es, wenn dieses ein lebender Thread wird. Wenn ihr Bilder der einzelnen Arten habt kann ich sie hier Einfügen. Ebenso habt ihr bestimmt eigene Erfahrungen bezüglich der Bekämpfung / Ursachen, die wir hier aufnehmen können und ich habe bestimmt einige Arten vergessen.
Also baue ich auf eure Mithilfe!
Danke dafür schon mal vorab!
Aber nun geht’s erst mal mit meinen Zusammenfassungen los:
Das Problem mit den Algen
Algen sind ein heiß diskutiertes Thema und es gibt die unterschiedlichsten Ansichten, wie sie denn nun am besten bekämpft werden sollen. Algen gehören im gewissen Maße zu einem biologischen System dazu und sind in jedem (latent) vorhanden. Allerdings ist eine massive Ausbreitung ist nicht nur unschön, sie weist auch auf ein Störung in unseren biologischen System ‚Aquarium‘ hin.
Breiten sich Algen massiv aus, geht das meist zu Lasten der Pflanzen, sie können dann nicht mehr ihren wichtigen Aufgaben, z.B. Produktion von Sauerstoff, erfüllen und zehren dadurch weniger Nährstoffe, was dann wiederum das Wachstum der Algen begünstigt. Algen sind sehr viel anspruchsloser als höhere Pflanzen und kommen mit sehr viel schlechteren Nährstoffbedingungen klar.
Grundsätzlich ist bei einer massiven Ausbreitung von Algen keine Panik angebracht. Durch massive Eingriffe ins biologische System und zu intensive Reinigungsaktionen schädigt man die wichtige Mikroorganismen erheblicher, als dass es die Algen stört. Es muss ein Nährstoffgleichgewicht gebildet werden, in dem die Pflanzen als Konkurrent gegen die im Vorteil sind (Liebig'sches Minimumgesetz). Hier merkt ihr schon, dass ich kein Verfechter der Theorie bin, dass Makronährstoffe per se Auslöser von Algenplagen sind. Diese Theorie findet man leider auch heute noch allzu oft in den Weiten des Internets. Ganz im Gegenteil! Eine ausgewogene Versorgung mit Makronährstoffen lässt die Pflanzen besser wachsen, für Algen bleibt platt gesagt nichts mehr über und sie werden zu keinem Problem. Man muss verhindern, dass sich z.B. durch Überfütterung und zu geringe Wasserwechsel Nährstoffungleichgewichte bilden. Auch nicht angemessene Beleuchtung und Beleuchtungszeiten können Algenwuchs begünstigen
Und woher kommen sie nun?
Algen bzw. Algensporen werden in der Regel eingeschleppt.
Man erhält sie durch belastetes Wasser aus Transportbeuteln, impft man neue Becken mit Mulm an, bringt man sich die Sporen mit und vor allem schleppen neue Wasserpflanzen Algen und deren Sporen ein, aber auch mit Dekorationsgegenständen, Werkzeugen (Kescher, Scheren, Pinzetten, usw.) verteilen wir ungewollt Algen und ihre Sporen. Es ist also so gut wie unmöglich verschont zu bleiben, da wir ja kein steriles System haben wollen und können.
Es gilt also die massenhafte Ausbreitung zu verhindern.
Algen in der Einfahrphase
Gewissen Algen und auch deren Aufkommen in der Einfahrphase sind normal und zeigen nur, dass das biologische Gleichgewicht noch nicht erreicht ist. Hier ist Geduld gefragt. Fast immer verschwinden die Algen genauso schnell, wie sie gekommen sind, wenn das Gleichgewicht erreicht ist.
Andere Einflüsse?
Gewissen Bodengründe/Soils scheinen einige Nährstoffe zu binden. Mir selber ist es passiert, dass mein Bodengrund am Anfang Phosphat quasi gefressen hat. Des Öfteren habe ich schon davon gelesen, dass diese gebundenen Nährstoffe nach einiger Zeit geballt wieder abgegeben werden. Dieses Verhalten erzeugt in beiden Phasen dann natürlich wieder ein Ungleichgewicht der Nährstoffe.
Vorsichtig sollte man mit gewissen ‚Hochleistungsfiltermedien‘ sein. Sie können ebenso Micro- und Makronährstoffe aus dem Wasser binden. So haben z.B. phosphatbindene Filtermedien durchaus ihre Berechtigung, wenn der Phosphatgehalt schwindelerregende Höhen erreicht, als Standard-Filterkomponente sollten sie aber wohlüberlegt eingesetzt werden. Eine gewisse Strömung zur Verteilung der Nährstoffe sollte obligatorisch sein.
Grundvoraussetzungen für eine Algenminimierung sind nährstoffzehrende Pflanzen, ein Nährstoffgleichgewicht für optimales Pflanzenwachstum und ein Austragen der überflüssigen Nährstoffe durch angemessene Wasserwechsel. Diese Punkte werden bei den Unterpunkten Bekämpfung nicht weiter erwähnt. Ebenso verzichte ich soweit es geht auf die üblichen Anti-Algen-Mittel, da ich diese noch niemals eingesetzt habe und mir dadurch jegliche Erfahrung fehlt. Lediglich die Behandlung mit EasyCarbo möchte ich erwähnen, da ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht habe. EasyCarbo in Daueranwendung in Angegebener Dosis (1-2ml/50L) wirkt wuchssteigernd für Pflanzen und hemmt auch in der Normaldosis die Entstehung und Verbreitung von Algen. In diesem Sinne schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Man fördert den Pflanzenwuchs und hemmt zusätzlich noch Algen. Wohlgemerkt gilt dies nur als Ergänzung zu einem ansonsten ausgewogenen Düngekonzept.
Algenarten
Pinselalgen
Identifizierung
Eher von dunkler, fast schwarzer Farbe, Wuchs in kleinen Büscheln, längliche, haarähnliche Auswüchse, im Vergleich zur Bartalge kurzer, buschiger Wuchs.
Beim Einlegen in Alkohol oder EasyCarbo verfärbt sich die Pinselalge rötlich.
Bemerkung
Sehr hartnäckig, mechanisch nicht zu entfernen, da immer kleinste Bestandteile zurück bleiben, aus denen die Pinselalge weiter wächst.
Vorkommen auf Blättern, vor allem auf den Blatträndern von langsam wachsenden Pflanzen, an den Glasscheiben, am Filter Ein- und Auslauf, auf Steinen und Wurzeln. Ausbreitung bevorzugt an Stellen mit stärkerer Strömung.
Auslöser
Als Auslöser für Pinselalgen werden immer wieder zu geringe CO²-Werte und eine zu hohe Konzentration von Micronährstoffen, vor allem Eisen, genannt. Ein hoher Phosphatwert soll Pinselalgen begünstigen, wobei ich teilweise von einem vermehrten Auftreten von Pinselalgen bei einem Wert von über 0,25mg/l gesprochen wird, anderseits aber andere mit sehr viel höheren Werten keine Pinselalgen haben.
Bekämpfung
Düngung mit Micronährstoffen reduzieren.
Sehr erfolgreich ist eine EasyCarbo Kur, Spotbehandlung mit EasyCarbo oder ein Bad in EasyCarbo.
Stark befallene Blätter entfernen, Dekoration wenn möglich abkochen.
Bartalgen
Identifizierung
Anfänglich mit Pinselalgen zu verwechseln. Später eher heller als Pinselalgen. Länglicher Wuchs, mit zunehmender Länge kräuselt sich die Alge wie Barthaare, im Vergleich zur Pinselalge längerer. Länge über 10cm.
Beim Einlegen in Alkohol oder EasyCarbo verfärbt sich die Bartalge rötlich.
Bartalgen nach einem EasyCarbo-Bad. Man erkennt gut, dass sie sich rötlich färben

Bemerkung
Sehr hartnäckig, mechanisch nicht zu entfernen, da immer kleinste Bestandteile zurück bleiben, aus denen die Bartalge weiter wächst.
Vorkommen auf Blattkanten, von langsam wachsenden Pflanzen, auf Steinen und Wurzeln. Ausbreitung bevorzugt an Stellen mit stärkerer Strömung.
Auslöser
Als Auslöser für Bartalgen werden immer wieder zu geringe CO²-Werte und eine zu hohe Konzentration von Micronährstoffen und ein Nitratmangel genannt.
Bekämpfung
Düngung mit Micronährstoffen reduzieren.
Sehr erfolgreich ist eine EasyCarbo Kur, Spotbehandlung mit EasyCarbo oder ein Bad in EasyCarbo.
Stark befallene Blätter entfernen, Dekoration wenn möglich abkochen.
Schwebealge
Identifizierung
Schwebealgen sind mikroskopisch kleine Algen die im Freiwasser schweben. Die Vermehrung geht sehr rasch, so kann es sein das nach 2-3 Tagen eine so starke grünliche Trübung auftritt, dass man keine 2cm weit sehen kann.

Danke @henning79
Bemerkung
Sollte die Trübung weißlich sein ist es nicht die Schwebealge verantwortlich, sondern eine Bakterienblüte.
Auslöser
Hohe Ammonium- und Phosphatwerte gepaart mit starkem Licht werden als Verursacher der Algenblüte gesehen. Die Schwebealgen konsumieren das Phosphat und Ammonium im Becken, da sie diese Stoffe leichter als Pflanzen aufnehmen können. Sobald kein Phosphat und Ammonium mehr vorhanden ist, wechselt ihre Nahrungsquelle hin zu Nitrat. Aus diesem Grund bringen Wasserwechsel keine Besserung bei dieser Algenart. Die Algen haben immer einen Vorsprung gegenüber den Pflanzen.
Bekämpfung
Durch die mikroskopische Größe der Algen können sie von keinem normalen Filter zuverlässig ausgefiltert werden.
· Zuverlässig Abhilfe schafft ein UV-Wasserklärer.
· Eine Dunkelkur lässt die Alge absterben. Dazu verdunkelt man das Aquarium 4-7 Tage komplett (Abdecken). Es darf kein Licht mehr ins Becken fallen. Hierbei muss auf eine gute Sauerstoffversorgung geachtet werden, CO2 Zugabe muss eingestellt werden. Zu Beginn und am Ende der Dunkelkur muss ein großer Wasserwechsel gemacht werden (>80%).
· Kieselalgenfilter oder Feinfilter können die Schwebealgen ausfiltern.
· Wasserflöhe fressen die Schwebealgen. Sollte man Wasserflöhe in Becken geben sollte man tunlichst aufpassen, dass keine weiteren ungebetenen Gäste mit einziehen.
Punktalge
Identifizierung
Grün – schwarze, harte Punkte von 1 – 5mm Durchmesser. Meist an den Scheiben, aber auch an Blattflächen und Dekoration.
Danke @shrimpfarmffm

Bemerkung
Oft treten die Punktalgen bei Veränderungen im System auf
Auslöser
Zu viel Licht, wenig CO2 und Phosphat. Zu hoher Kaliumwert.
Bekämpfung
Phosphatwert erhöhen und CO2 einbringen. Gegeben falls Licht reduzieren. Behandlung befallener Stellen mit EasyCarbo.
Grüne Staubalgen/Algensporen
Identifizierung
Auch bekannt als ‚Grüne Scheibenpest‘. Hierbei sind im Allgemeinen Algensporen weitestgehend nur auf dem Aquarienscheiben anzutreffen. Sie überziehen die gesamte Scheibe mit einem staubig grün aussehenden Film.
Auslöser
Radikale Einschnitte im System. Z.B. drastische Änderungen in puncto Licht, CO2, Strömung aber auch Pflanzenmasse (durch radikalen Rückschnitt) sein.
Starke Ureadüngung oder hohe Nitratgehalte scheinen den Algenwuchs ebenfalls zu begünstigen.
Bekämpfung
Das Abschaben dieser Algenart führt nicht zur Beseitigung, denn die Sporen treiben dann im Wasser umher, um sich daraufhin wieder an das Glas zu heften. Dieses Problem sollte man einfach aussitzen. Wenn die Algen ihr Lebenszyklus beendet haben, wird der Belag fleckig und fällt ab.
Fadenalgen
Identifizierung
Zu den Fadenalgen oder auch langfädigen Grünalgen gehören sehr viele verschiedene Arten von Grünalgen die lange Fäden ausbilden.
Die Fadenalgen wachsen meist an den Kanten von Pflanzen und Dekorationsgegenständen und haben unterschiedliche Erscheinungsformen:
· lange dünne Fäden (bis zu 20cm)
· Spinnweben artig
· polsterartig verkrautet
· kurzfädig gebüschelt (bis 5cm)
· flächeneckend, pelzartig
Auslöser
Zu geringer Nitrat und CO2- und Phosphatwert.
Bekämpfung
Längere Fadenalgen kann man gut mit einem rauen Holzstäbchen aufwickeln und ablösen.
Eine mehrtägige Dunkelkur soll ebenso wie eine EasyCarbo oder Wasserstoffperoxid Behandlung gegen sie helfen.
Cladophora sp
Identifizierung
Diese Alge wächst buschig mit recht deutlichen Verzweigungen. Sie taucht überall im Becken auf, vorzugsweise allerdings in dichten Moospolster oder Bodendeckern.
Danke @henning79
Bemerkung
(Oft werden Moosbälle mit der Cladophora sp. In Verbindung gebracht, da sie eigentlich aus Cladophora Algen und nicht aus Moos bestehen.) Neuere Erkenntnisse haben ergeben, daß sie nicht zu der Verwandsschaftsgruppe "Cladophora", sondern zu Aegagropila gehören.
Auslöser
eingeschleppte Sporen/Bruchstücke durch z.B. Wasserpflanzen (Moosbälle). Bei einem Nährstoffungleichgewicht kann es zu einer explosionsartigen Vermehrung kommen.
Bekämpfung
Oft helfen hier nur radikale Maßnahmen bis hin zum neu aufsetzten des Beckens.
Man kann versuchen aller befallenen Gegenstände zu entfernen.
Behandlungen mit extremer EasyCarbo Dosierung, Wasserstoffperoxid und lange Algexit (>3 Monate) sollen auch schon Erfolge gebracht haben.
Kieselalgen
Identifizierung
Die Kieselalge befällt meist große Flächen auf Pflanzen, Dekorationsgegenstände und Scheiben, aber auch im oberen Bereich des Bodengrunds an der Scheibe ist sie zu finden. Sie bildet einen braunen Film, der sich leicht abwischen lässt.

Bemerkung
Kieselalgen treten oft in neu aufgesetzten Becken als erste Algenart auf.
Auslöser
Oft geringer Nitrat Wert in Verbindung mit hohem PH Wert, aber auch ein hoher Anteil an Kieselsäure im Wasser.
Eine geringe Beleuchtung soll für die Kieselalgen förderlich sein.
Bekämpfung
Bei Neueinrichtungen erledigt sich dieses Problem in der Regel von selber wenn die Pflanzen anfangen zu wachsen. Das sollte man dann aussitzen.
Ein Silikatfilter befreit was Wechselwasser von Kieselsäure und anderen Silikaten und hilft im eingefahrenen Becken gegen Kieselalgen. Sie lassen sich auch sehr leicht abwischen und einige Schnecken und Fische finden sie recht schmackhaft.
Blaualgen/ Cyanobacteria
Identifizierung
Cyanobacteria bilden sich teppichartig über Bodengrund, Pflanzen und Dekoration. Dieser Teppich ist blaugrün bis blauschwarz. Er ist schmierig und übelriechend. Sie scheinen oft strömungsarme Stellen und ein niedriges Redoxpotenzial zu bevorzugen
Bemerkung
Die Blaualge ist eigentlich keine richtige Alge sondern eine Bakterie die ebenfalls wie die Algen das Pflanzengrün zur Energiegewinnung verwenden. Die Blaualge kann sehr gefährlich werden da sie Pflanzen innerhalb kürzester Zeit bedecken und abtöten kann. Einige Cyanobacteria-Arten sollen auch giftige Stoffe absondern können.
Auslöser
Die Auslöser scheinen nicht wirklich klar zu sein. Während in einem Bericht als Ursache für Blaualgen Nitratmangel vermutet wird, vermutet ein anderer zu viel Nitrat als Ursache. Sie treten in weichem und in hartem Wasser auf. Auf Sandboden wachsen sie ebenso wie auf Kies. Auch scheint die Wasserhygiene zumindest nicht immer eine Rolle zu spielen. Es gibt zahlreiche Berichte von Blaualgen auch in sauberem Wasser und in Aquarien in denen häufig Wasser gewechselt wird. Kaliummangel steht im Verdacht, Blaualgen zu fördern.
Bekämpfung
Blaualgen sollten so früh wie möglich bekämpft werden, zumal einige Arten auch giftige Stoffe ausscheiden, die möglicherweise die Aquarienbewohner schädigen können.
Eine ausgewogene Nährstoffkonzentration kann die Pflanzen wieder in den Vorteil gegenüber den Cyanobacteria bringen und sie somit zurückdrängen. Dieses klappt aber nur, wenn man genügen schnellwüchsige Pflanzen hat.
Teppich aus Cyanobacteria absaugen und eine Dunkelkur kann Abhilfe schaffen.
Blue Exit, eine Kaliumkur, Wasserstoffperoxid-Kur, lokale Behandlungen mit EasyCarbo oder Wasserstoffperoxid sollen auch zum Erfolg führen.
Darmtang:
Identifizierung
Danke @henning79
Bemerkung
Auslöser
Bekämpfung
EasyCarbo:
EasyCarbo wird als Pflanzenwuchsmittel verkauft und hat als Wirkstoff Glutaraldehyd.
[strike]Warum die Algen Glutaraldehyd nicht mögen habe ich noch nicht wirklich gefunden.[/strike] Eine biozide Wirkung ist vorhanden. Die Kennzeichnung nach Gefahrstoffverordnung von Glutaraldehyd veranlasst mich EasyCarbo bei höheren Konzentrationen (Bad) mit Schutzhandschuhen zu verwenden.
Wirkung auf Algen erklärt von Phillip (@shrimpfarmffm) Vielen Dank!
Protectol® GA 50 / Protectol® GA 24 (Glutaraldehyd)
Glutaraldehyd ist als ohne weiteres biologisch abbaubar nachgewiesen worden und besitzt ein geringes Bioakkumulationspotenzial. Unter normalen Nutzungsbedingungen bereitet Glutaraldehyd weder in Abwasserbehandlungsanlagen noch für die Umwelt nach einer Freisetzung in das Abwasser Probleme. Glutaraldehyd ist schädlich für Fische und Daphnien, jedoch stark toxisch für Algen. (Anmerkung von mir (philipp) Normaldosis wohl für Fische unbedenklich, für Algen aber bereits toxisch)
http://www.btc-europe.com/de/DE/sol...ierungsmittel-fuer-die-konsumgueterindustrie/
Hier mal genauere Zahlen um die Toxizität einordnen zu können:
Ökotoxikologische Effektwerte von Glutaraldehyd liegen fast ausschließlich für
Fische, Wirbellose und Algen des Süßwassers vor. In akuten Toxizitätstests
liegen die mittleren effektiven Konzentrationen (EC50) für verschiedene Fisch-
spezies zwischen 10 – 100 mg/L. Insofern kann von einer mäßigen Toxizität für
Fische durch Glutaraldehyd ausgegangen werden. Jedoch wurde für die Regen-
bogenforelle (Salmo gairdneri) ein EC50-Wert von 2,37 mg/L ermittelt, was auf
eine toxische Wirkung hindeutet. Die mittleren Effektkonzentrationen für Daph-
nien (Wasserflöhe) in akuten Tests liegen zwischen 6,6 mg/L und 30 mg/L. Die
Langzeituntersuchung für Daphnia magna ergab eine „No observed effect con-
centration“ (NOEC) von 10 mg/L. Glutaraldehyd ist demnach mäßig akut
toxisch für Daphnien und besitzt geringe toxische Effekte auf die Reproduktion
von Daphnia magna. Für (Grün-)Algen konnten EC50-Werte von 0,61 – 0,84 mg/L
ermittelt werden, was auf eine hochtoxische Wirkung auf Algen hinweist. Für
einen marinen Flohkrebs (Chaetogammarus marinus) wurde eine mittlere letale
Konzentration (LC50) von 304 mg/L ermittelt, die somit über den Effektwerten
für Süßwasser-Wirbellose liegt.
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/080/1608041.pdf (S. 2)
Im Detail wirkt Gluteraldehyd wie alle Aldehyde Eiweißzerstörend:
"Aldehyde reagieren mit Proteinen und denaturieren sie"
http://www.hygiene.bbraun.de/cps/rde/xchg/om-hygiene-de-de/hs.xsl/7277.html
EasyCarbo – Kur:
- Die Zugabe sollte morgens bei Einschalten des Lichtes erfolgen!
- 4ml EasyCarbo auf 50l Wasser zugeben.
- Diese Aktion ist sauerstoffzehrend! Also auf genügenden Sauerstoffgehalt achten.
- Wenn die Algen absterben kann die Zugabe gestoppt werden.
EasyCarbo – Einnebelmethode:
- Die Zugabe sollte morgens bei Einschalten des Lichtes erfolgen!
- Bis zu 4ml EasyCarbo auf 50l Wasser in einer Spritze aufziehen.
- Befallene Stellen einnebeln.
- Pumpen und Filter sollten einige Minuten aus sein, damit der Wirkstoff nicht direkt verteilt wird.
- Befallene Pflanzen können Schaden nehmen.
- Diese Aktion ist sauerstoffzehrend! Also auf genügenden Sauerstoffgehalt achten.
EasyCarbo – Bad:
- EasyCarbo mit Wasser im Verhältnis 1-10 an mischen
- Befallene Pflanze für ca. 15 Sekunden baden.
- Pflanze gut abspülen
Eignet sich sehr gut um herausnehmbare Moospolster und Dekorationen Algenfrei zu bekommen.
EasyCarbo – Extreme Kur ohne Besatz:
- Dosierung von 1- 1,5ml EasyCarbo auf 1l Beckeninhalt. Filter und Pumpen laufen lassen
- Nach 15 min maximalen Wasserwechsel.
- Einige Stunden Später wieder einen maximalen Wasserwechsel
- Vorgang nach einigen Tagen wiederholen.
Die Pflanzen sollen diese Aktion wohl überleben. Bei empfindlicheren Arten wäre ich mir da aber nicht so sicher.
Die Zugabe von EasyCarbo geschieht auf eigene Gefahr! Pflanzen und Bewohner könnten Schaden nehmen. Man muss dabei immer drauf achten, dass der Sauerstoffgehalt im Becken nicht absinkt.
Eine Kur mit 5ml EC auf 50L Wasser haben bei mir alle Pflanze und Bewohner überlebt. Nur die Bartalgen wurden schön rötlich und sind abgestorben. Ebenso habe ich das EC-Bad bereits ausprobiert. Habe ein Phoenix Moos-Polster so erfolgreich von Bartalgen befreit.
So weit das, was ich mit so zusammengestellt habe.
Nun seid ihr dran, damit wir hier noch mehr zusammenstellen können.
LG
Lars
da ich immer wieder über Probleme mit Algen im Aquarium lese möchte ich hier meine zusammengesammelten Informationen teilen. Wir haben hier noch keinen Thread wo alle Informationen gebündelt werden können und einer muss ja den Anfang machen.
Natürlich habe auch ich mal Probleme mit unerwünschten Algen, aber eigentlich lassen sich die meisten beheben bzw. so weit minimieren, dass es kein ‚Algenproblem‘ mehr ist. All diese Informationen habe ich irgendwo im Net gefunden und habe natürlich meine eigenen Erfahrungen einfließen lassen.
Schön wäre es, wenn dieses ein lebender Thread wird. Wenn ihr Bilder der einzelnen Arten habt kann ich sie hier Einfügen. Ebenso habt ihr bestimmt eigene Erfahrungen bezüglich der Bekämpfung / Ursachen, die wir hier aufnehmen können und ich habe bestimmt einige Arten vergessen.
Also baue ich auf eure Mithilfe!
Danke dafür schon mal vorab!
Aber nun geht’s erst mal mit meinen Zusammenfassungen los:
Das Problem mit den Algen
Algen sind ein heiß diskutiertes Thema und es gibt die unterschiedlichsten Ansichten, wie sie denn nun am besten bekämpft werden sollen. Algen gehören im gewissen Maße zu einem biologischen System dazu und sind in jedem (latent) vorhanden. Allerdings ist eine massive Ausbreitung ist nicht nur unschön, sie weist auch auf ein Störung in unseren biologischen System ‚Aquarium‘ hin.
Breiten sich Algen massiv aus, geht das meist zu Lasten der Pflanzen, sie können dann nicht mehr ihren wichtigen Aufgaben, z.B. Produktion von Sauerstoff, erfüllen und zehren dadurch weniger Nährstoffe, was dann wiederum das Wachstum der Algen begünstigt. Algen sind sehr viel anspruchsloser als höhere Pflanzen und kommen mit sehr viel schlechteren Nährstoffbedingungen klar.
Grundsätzlich ist bei einer massiven Ausbreitung von Algen keine Panik angebracht. Durch massive Eingriffe ins biologische System und zu intensive Reinigungsaktionen schädigt man die wichtige Mikroorganismen erheblicher, als dass es die Algen stört. Es muss ein Nährstoffgleichgewicht gebildet werden, in dem die Pflanzen als Konkurrent gegen die im Vorteil sind (Liebig'sches Minimumgesetz). Hier merkt ihr schon, dass ich kein Verfechter der Theorie bin, dass Makronährstoffe per se Auslöser von Algenplagen sind. Diese Theorie findet man leider auch heute noch allzu oft in den Weiten des Internets. Ganz im Gegenteil! Eine ausgewogene Versorgung mit Makronährstoffen lässt die Pflanzen besser wachsen, für Algen bleibt platt gesagt nichts mehr über und sie werden zu keinem Problem. Man muss verhindern, dass sich z.B. durch Überfütterung und zu geringe Wasserwechsel Nährstoffungleichgewichte bilden. Auch nicht angemessene Beleuchtung und Beleuchtungszeiten können Algenwuchs begünstigen
Und woher kommen sie nun?
Algen bzw. Algensporen werden in der Regel eingeschleppt.
Man erhält sie durch belastetes Wasser aus Transportbeuteln, impft man neue Becken mit Mulm an, bringt man sich die Sporen mit und vor allem schleppen neue Wasserpflanzen Algen und deren Sporen ein, aber auch mit Dekorationsgegenständen, Werkzeugen (Kescher, Scheren, Pinzetten, usw.) verteilen wir ungewollt Algen und ihre Sporen. Es ist also so gut wie unmöglich verschont zu bleiben, da wir ja kein steriles System haben wollen und können.
Es gilt also die massenhafte Ausbreitung zu verhindern.
Algen in der Einfahrphase
Gewissen Algen und auch deren Aufkommen in der Einfahrphase sind normal und zeigen nur, dass das biologische Gleichgewicht noch nicht erreicht ist. Hier ist Geduld gefragt. Fast immer verschwinden die Algen genauso schnell, wie sie gekommen sind, wenn das Gleichgewicht erreicht ist.
Andere Einflüsse?
Gewissen Bodengründe/Soils scheinen einige Nährstoffe zu binden. Mir selber ist es passiert, dass mein Bodengrund am Anfang Phosphat quasi gefressen hat. Des Öfteren habe ich schon davon gelesen, dass diese gebundenen Nährstoffe nach einiger Zeit geballt wieder abgegeben werden. Dieses Verhalten erzeugt in beiden Phasen dann natürlich wieder ein Ungleichgewicht der Nährstoffe.
Vorsichtig sollte man mit gewissen ‚Hochleistungsfiltermedien‘ sein. Sie können ebenso Micro- und Makronährstoffe aus dem Wasser binden. So haben z.B. phosphatbindene Filtermedien durchaus ihre Berechtigung, wenn der Phosphatgehalt schwindelerregende Höhen erreicht, als Standard-Filterkomponente sollten sie aber wohlüberlegt eingesetzt werden. Eine gewisse Strömung zur Verteilung der Nährstoffe sollte obligatorisch sein.
Grundvoraussetzungen für eine Algenminimierung sind nährstoffzehrende Pflanzen, ein Nährstoffgleichgewicht für optimales Pflanzenwachstum und ein Austragen der überflüssigen Nährstoffe durch angemessene Wasserwechsel. Diese Punkte werden bei den Unterpunkten Bekämpfung nicht weiter erwähnt. Ebenso verzichte ich soweit es geht auf die üblichen Anti-Algen-Mittel, da ich diese noch niemals eingesetzt habe und mir dadurch jegliche Erfahrung fehlt. Lediglich die Behandlung mit EasyCarbo möchte ich erwähnen, da ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht habe. EasyCarbo in Daueranwendung in Angegebener Dosis (1-2ml/50L) wirkt wuchssteigernd für Pflanzen und hemmt auch in der Normaldosis die Entstehung und Verbreitung von Algen. In diesem Sinne schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Man fördert den Pflanzenwuchs und hemmt zusätzlich noch Algen. Wohlgemerkt gilt dies nur als Ergänzung zu einem ansonsten ausgewogenen Düngekonzept.
Algenarten
Pinselalgen
Identifizierung
Eher von dunkler, fast schwarzer Farbe, Wuchs in kleinen Büscheln, längliche, haarähnliche Auswüchse, im Vergleich zur Bartalge kurzer, buschiger Wuchs.
Beim Einlegen in Alkohol oder EasyCarbo verfärbt sich die Pinselalge rötlich.
Bemerkung
Sehr hartnäckig, mechanisch nicht zu entfernen, da immer kleinste Bestandteile zurück bleiben, aus denen die Pinselalge weiter wächst.
Vorkommen auf Blättern, vor allem auf den Blatträndern von langsam wachsenden Pflanzen, an den Glasscheiben, am Filter Ein- und Auslauf, auf Steinen und Wurzeln. Ausbreitung bevorzugt an Stellen mit stärkerer Strömung.
Auslöser
Als Auslöser für Pinselalgen werden immer wieder zu geringe CO²-Werte und eine zu hohe Konzentration von Micronährstoffen, vor allem Eisen, genannt. Ein hoher Phosphatwert soll Pinselalgen begünstigen, wobei ich teilweise von einem vermehrten Auftreten von Pinselalgen bei einem Wert von über 0,25mg/l gesprochen wird, anderseits aber andere mit sehr viel höheren Werten keine Pinselalgen haben.
Bekämpfung
Düngung mit Micronährstoffen reduzieren.
Sehr erfolgreich ist eine EasyCarbo Kur, Spotbehandlung mit EasyCarbo oder ein Bad in EasyCarbo.
Stark befallene Blätter entfernen, Dekoration wenn möglich abkochen.
Bartalgen
Identifizierung
Anfänglich mit Pinselalgen zu verwechseln. Später eher heller als Pinselalgen. Länglicher Wuchs, mit zunehmender Länge kräuselt sich die Alge wie Barthaare, im Vergleich zur Pinselalge längerer. Länge über 10cm.
Beim Einlegen in Alkohol oder EasyCarbo verfärbt sich die Bartalge rötlich.


Bemerkung
Sehr hartnäckig, mechanisch nicht zu entfernen, da immer kleinste Bestandteile zurück bleiben, aus denen die Bartalge weiter wächst.
Vorkommen auf Blattkanten, von langsam wachsenden Pflanzen, auf Steinen und Wurzeln. Ausbreitung bevorzugt an Stellen mit stärkerer Strömung.
Auslöser
Als Auslöser für Bartalgen werden immer wieder zu geringe CO²-Werte und eine zu hohe Konzentration von Micronährstoffen und ein Nitratmangel genannt.
Bekämpfung
Düngung mit Micronährstoffen reduzieren.
Sehr erfolgreich ist eine EasyCarbo Kur, Spotbehandlung mit EasyCarbo oder ein Bad in EasyCarbo.
Stark befallene Blätter entfernen, Dekoration wenn möglich abkochen.
Schwebealge
Identifizierung
Schwebealgen sind mikroskopisch kleine Algen die im Freiwasser schweben. Die Vermehrung geht sehr rasch, so kann es sein das nach 2-3 Tagen eine so starke grünliche Trübung auftritt, dass man keine 2cm weit sehen kann.

Danke @henning79
Bemerkung
Sollte die Trübung weißlich sein ist es nicht die Schwebealge verantwortlich, sondern eine Bakterienblüte.
Auslöser
Hohe Ammonium- und Phosphatwerte gepaart mit starkem Licht werden als Verursacher der Algenblüte gesehen. Die Schwebealgen konsumieren das Phosphat und Ammonium im Becken, da sie diese Stoffe leichter als Pflanzen aufnehmen können. Sobald kein Phosphat und Ammonium mehr vorhanden ist, wechselt ihre Nahrungsquelle hin zu Nitrat. Aus diesem Grund bringen Wasserwechsel keine Besserung bei dieser Algenart. Die Algen haben immer einen Vorsprung gegenüber den Pflanzen.
Bekämpfung
Durch die mikroskopische Größe der Algen können sie von keinem normalen Filter zuverlässig ausgefiltert werden.
· Zuverlässig Abhilfe schafft ein UV-Wasserklärer.
· Eine Dunkelkur lässt die Alge absterben. Dazu verdunkelt man das Aquarium 4-7 Tage komplett (Abdecken). Es darf kein Licht mehr ins Becken fallen. Hierbei muss auf eine gute Sauerstoffversorgung geachtet werden, CO2 Zugabe muss eingestellt werden. Zu Beginn und am Ende der Dunkelkur muss ein großer Wasserwechsel gemacht werden (>80%).
· Kieselalgenfilter oder Feinfilter können die Schwebealgen ausfiltern.
· Wasserflöhe fressen die Schwebealgen. Sollte man Wasserflöhe in Becken geben sollte man tunlichst aufpassen, dass keine weiteren ungebetenen Gäste mit einziehen.
Punktalge
Identifizierung
Grün – schwarze, harte Punkte von 1 – 5mm Durchmesser. Meist an den Scheiben, aber auch an Blattflächen und Dekoration.



Bemerkung
Oft treten die Punktalgen bei Veränderungen im System auf
Auslöser
Zu viel Licht, wenig CO2 und Phosphat. Zu hoher Kaliumwert.
Bekämpfung
Phosphatwert erhöhen und CO2 einbringen. Gegeben falls Licht reduzieren. Behandlung befallener Stellen mit EasyCarbo.
Grüne Staubalgen/Algensporen
Identifizierung
Auch bekannt als ‚Grüne Scheibenpest‘. Hierbei sind im Allgemeinen Algensporen weitestgehend nur auf dem Aquarienscheiben anzutreffen. Sie überziehen die gesamte Scheibe mit einem staubig grün aussehenden Film.
Auslöser
Radikale Einschnitte im System. Z.B. drastische Änderungen in puncto Licht, CO2, Strömung aber auch Pflanzenmasse (durch radikalen Rückschnitt) sein.
Starke Ureadüngung oder hohe Nitratgehalte scheinen den Algenwuchs ebenfalls zu begünstigen.
Bekämpfung
Das Abschaben dieser Algenart führt nicht zur Beseitigung, denn die Sporen treiben dann im Wasser umher, um sich daraufhin wieder an das Glas zu heften. Dieses Problem sollte man einfach aussitzen. Wenn die Algen ihr Lebenszyklus beendet haben, wird der Belag fleckig und fällt ab.
Fadenalgen
Identifizierung
Zu den Fadenalgen oder auch langfädigen Grünalgen gehören sehr viele verschiedene Arten von Grünalgen die lange Fäden ausbilden.
Die Fadenalgen wachsen meist an den Kanten von Pflanzen und Dekorationsgegenständen und haben unterschiedliche Erscheinungsformen:
· lange dünne Fäden (bis zu 20cm)
· Spinnweben artig
· polsterartig verkrautet
· kurzfädig gebüschelt (bis 5cm)
· flächeneckend, pelzartig
Auslöser
Zu geringer Nitrat und CO2- und Phosphatwert.
Bekämpfung
Längere Fadenalgen kann man gut mit einem rauen Holzstäbchen aufwickeln und ablösen.
Eine mehrtägige Dunkelkur soll ebenso wie eine EasyCarbo oder Wasserstoffperoxid Behandlung gegen sie helfen.
Cladophora sp
Identifizierung
Diese Alge wächst buschig mit recht deutlichen Verzweigungen. Sie taucht überall im Becken auf, vorzugsweise allerdings in dichten Moospolster oder Bodendeckern.

Bemerkung
(Oft werden Moosbälle mit der Cladophora sp. In Verbindung gebracht, da sie eigentlich aus Cladophora Algen und nicht aus Moos bestehen.) Neuere Erkenntnisse haben ergeben, daß sie nicht zu der Verwandsschaftsgruppe "Cladophora", sondern zu Aegagropila gehören.
Auslöser
eingeschleppte Sporen/Bruchstücke durch z.B. Wasserpflanzen (Moosbälle). Bei einem Nährstoffungleichgewicht kann es zu einer explosionsartigen Vermehrung kommen.
Bekämpfung
Oft helfen hier nur radikale Maßnahmen bis hin zum neu aufsetzten des Beckens.
Man kann versuchen aller befallenen Gegenstände zu entfernen.
Behandlungen mit extremer EasyCarbo Dosierung, Wasserstoffperoxid und lange Algexit (>3 Monate) sollen auch schon Erfolge gebracht haben.
Kieselalgen
Identifizierung
Die Kieselalge befällt meist große Flächen auf Pflanzen, Dekorationsgegenstände und Scheiben, aber auch im oberen Bereich des Bodengrunds an der Scheibe ist sie zu finden. Sie bildet einen braunen Film, der sich leicht abwischen lässt.

Bemerkung
Kieselalgen treten oft in neu aufgesetzten Becken als erste Algenart auf.
Auslöser
Oft geringer Nitrat Wert in Verbindung mit hohem PH Wert, aber auch ein hoher Anteil an Kieselsäure im Wasser.
Eine geringe Beleuchtung soll für die Kieselalgen förderlich sein.
Bekämpfung
Bei Neueinrichtungen erledigt sich dieses Problem in der Regel von selber wenn die Pflanzen anfangen zu wachsen. Das sollte man dann aussitzen.
Ein Silikatfilter befreit was Wechselwasser von Kieselsäure und anderen Silikaten und hilft im eingefahrenen Becken gegen Kieselalgen. Sie lassen sich auch sehr leicht abwischen und einige Schnecken und Fische finden sie recht schmackhaft.
Blaualgen/ Cyanobacteria
Identifizierung
Cyanobacteria bilden sich teppichartig über Bodengrund, Pflanzen und Dekoration. Dieser Teppich ist blaugrün bis blauschwarz. Er ist schmierig und übelriechend. Sie scheinen oft strömungsarme Stellen und ein niedriges Redoxpotenzial zu bevorzugen
Bemerkung
Die Blaualge ist eigentlich keine richtige Alge sondern eine Bakterie die ebenfalls wie die Algen das Pflanzengrün zur Energiegewinnung verwenden. Die Blaualge kann sehr gefährlich werden da sie Pflanzen innerhalb kürzester Zeit bedecken und abtöten kann. Einige Cyanobacteria-Arten sollen auch giftige Stoffe absondern können.
Auslöser
Die Auslöser scheinen nicht wirklich klar zu sein. Während in einem Bericht als Ursache für Blaualgen Nitratmangel vermutet wird, vermutet ein anderer zu viel Nitrat als Ursache. Sie treten in weichem und in hartem Wasser auf. Auf Sandboden wachsen sie ebenso wie auf Kies. Auch scheint die Wasserhygiene zumindest nicht immer eine Rolle zu spielen. Es gibt zahlreiche Berichte von Blaualgen auch in sauberem Wasser und in Aquarien in denen häufig Wasser gewechselt wird. Kaliummangel steht im Verdacht, Blaualgen zu fördern.
Bekämpfung
Blaualgen sollten so früh wie möglich bekämpft werden, zumal einige Arten auch giftige Stoffe ausscheiden, die möglicherweise die Aquarienbewohner schädigen können.
Eine ausgewogene Nährstoffkonzentration kann die Pflanzen wieder in den Vorteil gegenüber den Cyanobacteria bringen und sie somit zurückdrängen. Dieses klappt aber nur, wenn man genügen schnellwüchsige Pflanzen hat.
Teppich aus Cyanobacteria absaugen und eine Dunkelkur kann Abhilfe schaffen.
Blue Exit, eine Kaliumkur, Wasserstoffperoxid-Kur, lokale Behandlungen mit EasyCarbo oder Wasserstoffperoxid sollen auch zum Erfolg führen.
Darmtang:
Identifizierung


Bemerkung
Auslöser
Bekämpfung
EasyCarbo:
EasyCarbo wird als Pflanzenwuchsmittel verkauft und hat als Wirkstoff Glutaraldehyd.
[strike]Warum die Algen Glutaraldehyd nicht mögen habe ich noch nicht wirklich gefunden.[/strike] Eine biozide Wirkung ist vorhanden. Die Kennzeichnung nach Gefahrstoffverordnung von Glutaraldehyd veranlasst mich EasyCarbo bei höheren Konzentrationen (Bad) mit Schutzhandschuhen zu verwenden.
Wirkung auf Algen erklärt von Phillip (@shrimpfarmffm) Vielen Dank!
Protectol® GA 50 / Protectol® GA 24 (Glutaraldehyd)
Glutaraldehyd ist als ohne weiteres biologisch abbaubar nachgewiesen worden und besitzt ein geringes Bioakkumulationspotenzial. Unter normalen Nutzungsbedingungen bereitet Glutaraldehyd weder in Abwasserbehandlungsanlagen noch für die Umwelt nach einer Freisetzung in das Abwasser Probleme. Glutaraldehyd ist schädlich für Fische und Daphnien, jedoch stark toxisch für Algen. (Anmerkung von mir (philipp) Normaldosis wohl für Fische unbedenklich, für Algen aber bereits toxisch)
http://www.btc-europe.com/de/DE/sol...ierungsmittel-fuer-die-konsumgueterindustrie/
Hier mal genauere Zahlen um die Toxizität einordnen zu können:
Ökotoxikologische Effektwerte von Glutaraldehyd liegen fast ausschließlich für
Fische, Wirbellose und Algen des Süßwassers vor. In akuten Toxizitätstests
liegen die mittleren effektiven Konzentrationen (EC50) für verschiedene Fisch-
spezies zwischen 10 – 100 mg/L. Insofern kann von einer mäßigen Toxizität für
Fische durch Glutaraldehyd ausgegangen werden. Jedoch wurde für die Regen-
bogenforelle (Salmo gairdneri) ein EC50-Wert von 2,37 mg/L ermittelt, was auf
eine toxische Wirkung hindeutet. Die mittleren Effektkonzentrationen für Daph-
nien (Wasserflöhe) in akuten Tests liegen zwischen 6,6 mg/L und 30 mg/L. Die
Langzeituntersuchung für Daphnia magna ergab eine „No observed effect con-
centration“ (NOEC) von 10 mg/L. Glutaraldehyd ist demnach mäßig akut
toxisch für Daphnien und besitzt geringe toxische Effekte auf die Reproduktion
von Daphnia magna. Für (Grün-)Algen konnten EC50-Werte von 0,61 – 0,84 mg/L
ermittelt werden, was auf eine hochtoxische Wirkung auf Algen hinweist. Für
einen marinen Flohkrebs (Chaetogammarus marinus) wurde eine mittlere letale
Konzentration (LC50) von 304 mg/L ermittelt, die somit über den Effektwerten
für Süßwasser-Wirbellose liegt.
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/080/1608041.pdf (S. 2)
Im Detail wirkt Gluteraldehyd wie alle Aldehyde Eiweißzerstörend:
"Aldehyde reagieren mit Proteinen und denaturieren sie"
http://www.hygiene.bbraun.de/cps/rde/xchg/om-hygiene-de-de/hs.xsl/7277.html
EasyCarbo – Kur:
- Die Zugabe sollte morgens bei Einschalten des Lichtes erfolgen!
- 4ml EasyCarbo auf 50l Wasser zugeben.
- Diese Aktion ist sauerstoffzehrend! Also auf genügenden Sauerstoffgehalt achten.
- Wenn die Algen absterben kann die Zugabe gestoppt werden.
EasyCarbo – Einnebelmethode:
- Die Zugabe sollte morgens bei Einschalten des Lichtes erfolgen!
- Bis zu 4ml EasyCarbo auf 50l Wasser in einer Spritze aufziehen.
- Befallene Stellen einnebeln.
- Pumpen und Filter sollten einige Minuten aus sein, damit der Wirkstoff nicht direkt verteilt wird.
- Befallene Pflanzen können Schaden nehmen.
- Diese Aktion ist sauerstoffzehrend! Also auf genügenden Sauerstoffgehalt achten.
EasyCarbo – Bad:
- EasyCarbo mit Wasser im Verhältnis 1-10 an mischen
- Befallene Pflanze für ca. 15 Sekunden baden.
- Pflanze gut abspülen
Eignet sich sehr gut um herausnehmbare Moospolster und Dekorationen Algenfrei zu bekommen.
EasyCarbo – Extreme Kur ohne Besatz:
- Dosierung von 1- 1,5ml EasyCarbo auf 1l Beckeninhalt. Filter und Pumpen laufen lassen
- Nach 15 min maximalen Wasserwechsel.
- Einige Stunden Später wieder einen maximalen Wasserwechsel
- Vorgang nach einigen Tagen wiederholen.
Die Pflanzen sollen diese Aktion wohl überleben. Bei empfindlicheren Arten wäre ich mir da aber nicht so sicher.
Die Zugabe von EasyCarbo geschieht auf eigene Gefahr! Pflanzen und Bewohner könnten Schaden nehmen. Man muss dabei immer drauf achten, dass der Sauerstoffgehalt im Becken nicht absinkt.
Eine Kur mit 5ml EC auf 50L Wasser haben bei mir alle Pflanze und Bewohner überlebt. Nur die Bartalgen wurden schön rötlich und sind abgestorben. Ebenso habe ich das EC-Bad bereits ausprobiert. Habe ein Phoenix Moos-Polster so erfolgreich von Bartalgen befreit.
So weit das, was ich mit so zusammengestellt habe.
Nun seid ihr dran, damit wir hier noch mehr zusammenstellen können.
LG
Lars
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