Hallo,
es kommt sehr darauf an, wie man vorgehen will und was man für einen Besatz hat. Auch kommt es darauf an, auf was man selbst besonders Wert legt.
Wenn es besonders leise sein soll/muss, scheiden alle luftbetriebenen Filter schon einmal aus. Egal welches Bauprinzip ein bisschen blubbern tun sie alle. An ihrer biologischen Filterleistung ist aber nichts auszusetzen. Letztendlich ist auch der PAT-Mini eine Schwammfilter, nur mit dem Unterschied, dass er das Wasser mittels einer Kreislpumpe durch den Schwamm zieht, und man deswegen kein Brummen der Luftpumpe oder ein Blubbern des Filters hat.
Den nächsten Punkt, den man betrachten sollte ist der Platzbedarf im Becken:
Alle Innenfilter und auch Mattenfilter nehmen Platz im Becken weg. Wenn man den Filter gut integrieren und verstecken kann, muss das kein ernstes Problem darstellen. Gerade Mattenfilter lassen sich gut mit Moos bepflanzen und bilden dann eine grüne Wand im Becken, die nicht wirklich auffällt. Auch kann man oftmal den Heizstab in der Filterkammer des Mattenfilters unterbringen, und hat diesen damit auch außer Sicht. Dadurch, dass alles Schwebeteilchen im Becken auf die Filteroberfläche des Mattenfilters gesaugt werde, ist er ein toller Fressplatz für Garnelen, die den feinen Mulm gerne runterschlecken. Außerdem sind Mattenfilter auch sehr effizient und wartungsarm. Man hat auch die Möglichkeit zu wählen, ob der Mattenfilter luft- oder elektrisch betrieben sein soll.
Motorbetrieben Innenfilter binden einen, je nach Bauart, an den jeweiligen Hersteller, da man irgednwann Filterkartuschen nachkaufen muss, wenn der Filter nicht die Möglichkeit bietet lose Filtermaterialien zu verwenden. Allerdings sind sie in der Anschaffung meistens relativ kostengünstig.
Will man gar keinen Platz opfern, bleiben eigentlich nur 3 Möglichkeiten der Filterung übrig: Außenfilter, Bodenfilter oder Rucksackfilter.
Persönlich habe ich mit einem Bodenfilter bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht: Er bietet eine riesige Filterleistung, weil der ganze Bodengrund als Filter wirkt, nimmt wenig Platz weg, weil nur das Steigrohr ins Becken ragt, er zieht alle Schwebeteilchen nach unten, wo sie von den Tieren gefunden und ggf. gefressen werden können. Außerdem gibt es bei Bodenfiltern keine unbelüfteten Faulstellen im Bodengrund, weil der Boden immer mit Wasser durchspült wird. Nachteil ist natürlich, dass ich diese Filterartim laufenden Betrieb nicht mehr einbauen kann, und bei Problemen bleibt auch nur das Ausgraben des Filters zur Problembehebung. Das ist bei mir aber noch nie vorgekommen. Wahlweise kann man aber auch hier wieder zwischen Luft- und Elekroantrieb wählen. Will man noch mehr Filterleistung, kann den Bodenfilter sogar an einen Außenfilter anschließen und hat dann 2 Filter in Reihe.
Außenfilter sind in ihrer Bestückung am flexibelsten, man muss sich allerdings klar machen, dass man eine Schlauchführung realisieren muss, und dass sich Pumpe und Filter außerhalb des Becken befinden. Bei einem Defekt kann es also passieren, dass der Filter das Becken fröhlich trocken und das Wasser in die Wohnung pumpt. Das passiert zwar zum Glück sehr selten, ist aber theoretisch möglich, weshalb man das zumindest erwähnen muss.
Rucksackfilter werden am Beckenrand wie ein Balkon eingehängt. SInd also eine Art Außenfilter, der aber keine aufwendige Wasserführung benötigt. Oft kann man sie noch recht flexible befüllen. Leider haben sie den Nachteil, auch mal plätschen zu können und außerdem nur an offenen Becken oder nach Anpassung der Abdeckung verwend barzu sein.
Generell sollte man auch die Frage des Stromverbrauchs im Auge behalten. Es ist nicht effektiv einen großen Filter, der vielleicht 10 Watt Strom verbraucht an eine kleines Becken zu hängen, wo ich ihn massiv drosseln muss, damit kein Whirlpool daraus wird. Bei einem 30er Becken ist ein Filter mit einer Umwälzleistung von 300L/Stunde vollkommen ausreichend. Das lässt sich auch schon mit 2 Watt Stromverbrauch realisieren.
Die nächste Frage ist, wie viel Filterleistung brauche ich eigentlich? Ein reines Garnelen-Artbecken, wird bei vernüftiger Fütterung nicht wirklich stark gefiltert werden müssen, wenn es nicht zu stark besetzt ist. Es siedeln auch nur so viele Filterbakterien im Filter, wie Nahrung für sie vorhanden ist. Egal wie groß der Filter selbst ist. Deswegen ist ein riesen Filter am kleinen Becken eigentlich unsinnig, wenn man nicht einen Extremsituation, wie z.B. Zuchtbecken mit sehr vielen Tieren und starker Fütterung hat.
So, jetzt genug zu den Überlegungen. Was würde ich machen um das 30er zu befiltern?
Für mich gäbe es eine ganz klare Rangfolge möglicher Filterungen:
1. Bodenfilter, wenn ich das Becken gerade einrichte und frei basteln kann
2.Eck- Mattenfilter, wenn ich den Platz entbehren möchte und die Möglichkeit zum Einbau habe. Im laufenden Betrieb sind da nur mobile HMFs möglich, da man sonst die Befestigungen für den Filter zuvor mit Silikon einkleben muss, was nur im trockenen Zustand geht
3. Kleiner Außenfilter Hier verwende ich den Eden 501, weil ich den sehr günstig bekomme, er leise ist und einen niedrigen Stromverbrauch hat. Außerdem kommt er bereits mit Filtermaterial und allen Anschlussteilen und Schläuchen ins Haus. Das Filtermaterial sollte man aber vorher sehr gut wässern. Von seiner Leistung ist so dimensioniert, dass man ihn auch ungedrosselt am 30er betreiben kann und die Garnelen nicht weggepustet werden.
Durch meine Beckenstandorte möchte ich nicht, das was blubbert. Daher ist alles bei mir elektrisch angetrieben.
VG vom Himalaya
Yeti