Oh großer Weiser, dann verrate mir mal bitte, wie DU für eine gute Filterung und ausreichende Beleuchtung sorgst? So viel zum Thema "Technikabhängig". Wir versuchen doch alle nur, mittels Technik ein natürliches System bestmöglich nachzuahmen.
Und nun nehmen wir mal das natürliche Vorbild des Lebensraumes unserer Tierchen, und was werden wir dort feststellen? Da es sich um ein fliessendes und nicht um ein stehendes Gewässer handelt, haben wir eine relativ konstante Wassertemperatur über den gesamten Tag und eine jahreszeitliche Schwankung von etwa 5-10 °C (manchmal sogar 10-15°C) mit einer mässigen Strömung und sehr guter Sauerstoffversorgung (8,2-8,8 mg/l). Folge ich jetzt Deiner Tabelle und gehe ich davon aus, daß ich den maximalen Sauerstoffanteil im Wasser gelöst habe, dann sehe ich glasklar, daß ich bei 20°C am oberen Bereich des Optimums lande, bei 24°C aber schon am unteren Rand, das heißt, alles über 24°C bedeutet für die Tiere gelinde gesagt "Stress".
Wie gesagt, da ich davon ausgehe, daß beim "raschen" Hochheizen die Temperatur kurzfristig durchaus auch mal 25-26°C betragen kann , die Sauerstoffversorgung evtl. auch nicht "optimal" und der Sauerstoffverbrauch insbesondere in der Nacht doch recht hoch sein kann, wäre das für mich eine der plausibelsten Erklärungen - schliesslich scheint es ja ein halbes Jahr problemlos funktioniert zu haben, also scheiden für mich äußere Einflüsse abgesehen von vergammeltem Futter erst einmal aus.
Meiner Meinung nach wird der hohe Sauerstoffbedarf der Süsswassergarnelen immer wieder unterschätzt, weil viele sich wahrscheinlich nicht bewußt sind, daß es Tiere sind, die eigentlich aus Bächen und nicht aus stehenden Gewässern stammen. Dazu kommen dann die "Märchen" vom ausgetriebenen CO2 durch Belüftungsmassnahmen etc.pp. und ruckzuck pumpt man lieber CO2 ins Becken, als den Tierchen das lebensnotwendige, nämlich jede Menge Luft, zukommen zu lassen...
Mag sein, daß ich da ein wenig "verquer" liege mit meiner Meinung, aber meine Tierchen geben mir da recht, sie sind aktiv, quirlig, vermehren sich zwar nicht reichlich, aber stetig und die einzigen Ausfälle sind altersbedingt. Was will man mehr?
Sicherlich ist eine Temperaturstabilisierung insbesondere im Sommer eine echte Herausforderung und nicht einfach zu bewerkstelligen. Sicherlich mag es dem einen oder anderen auch zu viel Aufwand sein. Aber so hat halt ein jeder seine Ansprüche. Im übrigen ist es so viel Aufwand eigentlich auch wieder nicht, ne gute Hausdämmung tut einen Teil und die restlichen 5 °C bekommt man über Verdunstungskühlung gut hin. Dazu ne einfache µC-Schaltung, die die Temperatur ausliest und damit ein Relais zum Lüfter schaltet (oder im Winter dann zum Heizstab) und schon muß man sich nicht mal selber drum kümmern (Funktionskontrolle mal ausgenommen).