Moin Corinna,
verfahre ähnlich wie Pedro & TaiBee-Fan ...
"Weniger ist mehr" im Sinne von etwa 5 Litern bei einem 54 Liter-Becken (60x30x30).
1. Ich arbeite in der letzten Zeit (bezogen auf Becken mit Bienengarnelen - CR, BW, RB) wieder häufiger mit Wasser aus der Umkehrosmose-Anlage.
2. Ich salze das Wasser mit entsprechenden Mitteln leicht auf (meist auf eine KH ~ 1°dKH, Leitfähigkeit nie mehr als ca. 50 µS). Ich verwende dafür seit langer Zeit J*L AquaDur Plus - aus der Produktinfo: "ca. 4,5g hebt 100l Wasser um 0,6° dKH und 0,8° dGH. Der Leitwert (also die Leitfähigkeit) wird um ca. 50 µS erhöht.
Deckt sich also in etwa mit meinen eigenen Erfahrungen. Ich überprüfe die Richtigkeit eigentlich nur noch bei Anbruch einer neuen Packung.
Desweiteren für ich eine Spatelspitze Montmorillonit (oder Bentonit) hinzu.
Ein Tropfen flüssiger Spurenelemente, das war es auch schon.
Aber, und da bin ich ehrlich:
Bis vor kurzem hatte ich eines der Becken (Caridina cf. cantonensis "Black & White") mal für mehr als ein halbes Jahr "vergessen". Soll heißen, Wasserwechsel (immer ca. o.a. Volumen), wenn ich mal vor Ort war und daran dachte (manchmal drei Wochen nicht). WW dann mit Leitungswasser, pH 7,0 - KH 4 - Leitfähigkeit knappe 300 µS. Geschadet hat es nicht im geringsten!
Allerdings war dieses Becken mehr als stark bepflanzt und komplett dicht - zum Verständnis:
Ich habe aus diesem 54 Liter Becken einen 5 Liter-Eimer dicht gepackt mit Najas guadelupensis (Guadeloupe-Nixkraut), mehr als zehn große und diverse kleine Ableger Cryptocoryne affinis, jeweils zwei Bolbitis heudelotii und Microsorum pteropus "Windeloev", die ich alle um ca. die Hälfte teilen mußte. Desweiteren hatte in diesem Becken eine Barclaya longifolia "Grün" geblüht, deren Samen ich gerade hochziehe. Von Moosen und anderen "Biomasseproduzenten" nicht zu reden ... Und diese Pflanzen waren kein Kompost, sondern sind in den Verkauf gegangen. Wie alle Becken wurde auch dieses mit CO2 versorgt, Spurenelemente sporadisch beigefügt. Der pH war zwischenzeitlich auf 6,8 hochgegangen, die KH auf unter 1° dKH, die Leitfähigkeit auf ca. 800 µS, was ich immer noch der Verdunstung und dem schludrigen Nachfüllen mit Leitungswasser zuschreibe, was auch bei uns mittlerweile eine Menge von Puffern enthält. Aber ich wiederhole, die Population hat sich definiv erhöht, Jungtiere in allen Stadien waren vorhanden ...
Denn, ich hatte ja schlußendlich "aufgeräumt" (immer der größte Fehler) ... neben dem Entfernen der "Biomasse" starker Teilwasserwechsel von ca. 30% gemacht - Leitungswasser auf Raumtemperatur, sonst keine Zusätze.
Fazit:
Sofort am nächsten Tag ein totes Weibchen, noch eines folgte am Tage darauf ...
In dem Becken befinden sich immer diverse kleinere Mangrovenwurzeln (noch nicht zu alt), immer ein Seemandelbaumblatt, drei Erlenzapfen und kleinere Eichen- und Buchenblätter. Angesäuert hatte ich gefühlt "vor hundert Jahren" einmal mit Eichenlösung, seitdem nie wieder.
Bodengrund ist ein alter Quarzkies, kleine Bodenheizung und TDS (wie in allen Becken), ebenfalls wie alle meine kleineren Becken ist es sehr stark mit langsam laufenden HMF oder Hängefiltern überfiltert. In allen Filtern hängt bei mir aus "Sentimentalität" ein nahezu historischer Sack mit Phosphatbinder - der Microrest wird von den Pflanzen aufgenommen. Nitrit kenne ich nicht, Nitrat ist mit Tropftests nicht nachweisbar bzw. mit gutem Willen gerade eben vorhanden.
Das Becken ist nun "gerodet", Teilwasserwechesel wie eingangs beschrieben, verdunstetes Wasser wird nur mit Osmosewasser ohne jegliche Zusätze nachgefüllt.
Es gilt auch für dieses Becken (ist bei mir immer so eine Art "Schlunzbecken" gewesen), was für die anderen immer galt:
Hier wird nicht gefummelt!
Ich teste sporadisch ca. einmal im Monat mit den Tropftests alles durch, ansonsten beobachte ich eigentlich nur die Veränderung in der Leitfähigkeit, um einen Teilwasserwechsel zu machen ... das ist so ca. alle 10-14 Tage der Fall. Der pH zuckt schon nicht mehr, der ist wieder bei 6,3.
Was ich Dir damit sagen möchte: Die Notwendigkeit eines Teilwasserwechsels hängt von sehr vielen Faktoren ab - generell aber habe ich bei Caridina cf. cantonensis festgestellt, dassdieser behutsam erfolgen sollte. Wenn Du situationsbedingt häufiger wechseln mußt, dann versuche, in kleinen Schritten mit angeglichenem Wasser zu arbeiten.