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Wie versorge ich Garnele mit Pilzbefall und andere Garnelen in Quarantäne am besten?

Chibi

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Garneleneier
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Hallo ihr Lieben,

ich habe still im Forum mitgelesen und möchte nun mit meinen Sorgenkindern einmal um Hilfe bitten. Ich fülle die Fragenmaske so gut es geht aus, allerdings kann ich nahezu keine Angaben zum Herkunftsbecken der Garnelen machen. Erklärung folgt.


- Was ist genau das Problem?

Ich besitze seit Jahren ein Gemeinschaftsbecken. Mein Schwiegervater hat mir 2020 schon einmal Red Fire Garnelen aus seinem Becken geschenkt. Da ging alles gut. Am Sonntag bekam ich mal wieder welche.

Ein Weibchen hatte einen grünen Belag an der Unterseite, den ich beim Einsetzen voller Vorfreude für Eier gehalten habe. Dann kamen die Zweifel, ob das nicht doch eher ein parasitärer Pilz ist. Dienstag holte ich sie daher aus dem Becken und setzte sie in Quarantäne.

Donnerstag war ich dann so so verunsichert, dass ich alle übrigen Garnelen auch aus dem Aquarium nahm und iherseits in eine eigene Quarantänebox setzte. Habe nun also zwei Boxen hier stehen: für sichtbar krank und für hoffentlich noch gesund.

Ein weiteres Weibchen zeigte später ebenfalls den grünen Pilz am Bauch und ist Freitag bereits gestorben... Die Dame mit dem schweren Befall lebt noch immer.


IMG_20210327_135059~2.jpg


- Seit wann tritt es auf?

Da ich mindestens zwei kranke Tiere bekam, nehme ich an, Schwiegervaters komplettes Becken ist verseucht... Ihm kann ich zwar nicht helfen, aber ich möchte nun auf jeden Fall so viele Garnelen wie möglich in meiner Obhut retten!


- Wurde schon irgendetwas gemacht? Wenn ja: Was?

Sie sitzen nun in ihren Quarantäneboxen. Ein Sprudler bewegt in der "Hoffentlich-gesund-Box" das Wasser und in beiden Boxen liegen neben Schwimmpflanzen zum Aufsitzen je etwas Seemandelbaumblatt. Das Blatt wird gerade von der kranken Garnele sehr gemocht, sie presst regelrecht den Bauch daran und nagt auch daran.


- Wie lange läuft das Becken bereits?

Auch da weiß ich nur, dass Schwiegerpapa es seit Jahren hat. Meines läuft seit 2019, aber im Moment haben die Nelchen ja nix davon.


- Wie groß ist das Becken?

80x40x40 cm beim Schwiegerpapa, bei mir fassen die kleinen Stapelboxen in Quarantäne 7 Liter.


- Wie wird es gefiltert?

Außenfilter bei ihm, bei mir in Quarantäne jetzt gar nicht, aber mit täglichem Wasserwechsel und in der Quarantänebox mit dem vermutlich gesunden Tieren ist ein Sprudler.


- Welcher Bodengrund wird verwendet?

Sand bei ihm, in den Boxen nichts


- Wird das Wasser technisch oder chemisch aufbereitet? Womit?

Er arbeitet mit Regenwasser ohne jegliche Zusätze, ich mit Leitungswasser


- Welche Temperatur hat das Wasser im Becken?

Zimmertemperatur, derzeit 17 Grad


- Wie oft wird ein Wasserwechsel gemacht und wieviel?

Derzeit von mir täglich, 30 Prozent der Boxen.


- Was wird gefüttert? Wie oft und wieviel?

CrustaGran von Dennerle


- Wurden im Raum in dem das Becken steht irgendwelche Chemikalien (z.b. Raumspray, Insektenspray, Floh- oder Zeckenmitteln bei anderen Haustieren angewendet, etc.) verwendet?

Nein.

- Sind im Aquarium irgendwelche unbekannten Tiere (Parasiten) zu sehen?

Nein.


Kann ich noch irgendetwas besser machen - für die verpilzte Garnele und/oder die anderen?
Vielen Dank fürs Lesen und die Hilfe!
 
Hallo Chibi,

es handelt sich hierbei nicht um einen Pilz, sondern um eine parasitäre Alge.

Ich habe letztes Jahr im Oktober ein Tier mit identischem Algenbefall übernommen.
Bei meiner Suche im Internet bin ich auf einen Amerikaner gestoßen, der diese Alge mit Malachitgrünchlorid behandelt hat.

Malachitgrün ist in Deutschland in Chloridform verboten. In dem Fischmedikament "Exit" von eSHa liegt es in Oxalatform vor.
Der Amerikaner (Tierarzt) schrieb, dass es wichtig sei, dass die Tiere das Malachitgrün aufnehmen - eine äußere Anwendung reiche nicht.
Ich habe dann folgendes gemacht:
Ich habe das Mittel nach Dosierungsanweisung ins Becken getropft und unmittelbar nach dem letzten Tropfen Staubfutter auf die Medikamentenlache auf der Wasseroberfläche gegeben - 1x/Tag, 6Tage lang.
Nach drei Wochen habe ich das ganze wiederholt und nach weiteren drei Wochen noch einmal.

Ob das Tier geheilt ist, weiß ich nicht. Sie ist jetzt 6 Monate bei mir, optisch völlig unauffällig und sehr aktiv.

Das Mittel hatte auf die Garnelen und PHS keinerlei negative Auswirkungen.

LG
Karin
 
Hallo Karin,

ich danke Dir für die schnelle, liebe Antwort!

Eine Alge also! Da bin ich ja froh, dass ich alle anderen Nelchen in einer eigenen Box habe. Wie lange würde man die beobachten, bis man sie guten Gewissens ins Aquarium lässt? Wenn die Algen nach 2 bis 3 Wochen nicht sichtbar werden, kommen vermutlich keine, oder?

Exit von eSHA kenne ich von meinem Fischen, danke für den Tipp.

Herzliche Grüße
Chibi
 
Das was du an dem einzelnen Tier siehst, sind nur die Sporenbeutel.
Die eigentliche Alge wächst tatsächlich parasitär im Inneren der Tiere - das heißt, du kannst sie nicht sehen.
Ich würde auf jeden Fall alle Tiere behandeln.
Ehrlich gesagt, würde ich auch das Becken behandeln, da sich dort möglicherweise Sporenbeutel geöffnet haben.
LG
Karin
 
Hi Karin,

oh Gott, ich wusste nicht, dass die Algen im Inneren der Tiere entstehen, die armen Garnelen. :(

Ich werde mein Bestes tun, danke für die Tipps.
 
Ich würde gern noch fragen: Wie viel und wie oft Garnelenfutter gebe ich den Tierchen in der Quarantäne?

Dort gibt es ja anders als im Aquarium weder Filtermatte noch Sand oder viele Pflanzen zum abgrasen. Sie brauchen die Pellets also sehr, nehme ich an?
 
So wenig wie möglich, um das Wasser nicht zu belasten.
Ich würde Laub mit hinein geben und Snowflakes füttern. Ansonsten nur das Staubfutter mit dem Medikament.

LG
Karin
 
Hi Marc,

danke für den Link, der ist sehr gut! Hab mir direkt alles durchgelesen.

Ich hoffe sehr, dass ich viele Garnelen durchbekomme. Eine aus der "Hoffentlich-gesund-Quarantäne" hat sich über Nacht gehäutet und ist top fit wie die anderen in ihrer Box. Ich bleibe also guter Dinge.
 
Hi zusammen,

nach nun fast vier Wochen Quarantäne wollte ich einmal ein Update geben:

Die sichtlich erkrankten zwei Garnelen sind leider trotz Behandlung verstorben.

Alle 6 Garnelen im zweiten Quarantänebecken sind nach wie vor wohl auf und sollten eigentlich am Freitag aus der Quarantäne raus. Viele haben sich zwischendurch erfolgreich gehäutet und ein Weibchen ist erfolgreich Mama geworden, also voller Eierchen.
biggrin.png


Ausgerechnet heute sind die Nelchen-Babys alle geschlüpft... Wie würdet ihr jetzt mit dem Wasserwechsel verfahren? Das Quarantänebecken ist ohne Filter, daher habe ich die letzten Wochen täglich Wasser gewechselt.
 
Hi Hans,

okay, also täglicher Wasserwechsel, wohl am besten mit einem Netz vor dem Schlauch, damit kein Baby abgesaugt wird.

Die Quarantäne wäre eigentlich Freitag vorbei. Soll ich sie verlängern, damit die Kinder noch etwas mehr Ruhe im kleinen Becken haben? Oder dürfen sie einfach mit rüber ins große Becken?
 
Die kannst Du schon mit umsetzen, gerade die Jungen sind oft um einiges härter im Nehmen als die Alten. Du kannst ja mal versuchen ein Baby mit Deinem Schlauch zu fangen, einfach ist es nicht. Garnelen landen viel seltener im Absaugschlauch als Fische.
 
So, das Umsetzen ist erfolgreich beendet. Und wow, ich hätte nicht gedacht, dass die Kleinen schon so schnell ausweichen können. :D
Noch mal Danke für die Hilfe! :thumbsup:
 
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