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Vom Fachhändler verunsichert- Kupferleitungen

TwoTigers

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Garneleneier
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Hallo,

habe trotz lesen der FAQs nochmal eine Frage, da mich ein Garnelenfachhändler via Mail stark verunsichert hat:

Wir haben im Haus Kupferleitungen und ich mache die WW mit meinem in der Einlaufphase befindlichen 30l Cube wie folgt:

Kalten Wasserhahn aufdrehen und abgestandenes Wasser ablaufen lassen ( Blumengießen ), bis es gleichmäßig kalt kommt, tue dann Wasseraufbereiter von JBL ( im Moment noch den normalen für Fischis, hab mir für die nächsten Wasserwechsel den für Nelen gekauft ) rein und stelle die Eimer neben die Heizung, damit das Wasser auf Raumtemperatur kommt, den eigentlichen WW mache ich dann nach ca.8 Stunden. ( im Moment seit 4 Wochen, wöchentlich 50%- Einlaufphase mit Schnecken.. )

Ist der WW so ok?, will nämlich nächste Woche die ersten Garnelen reinsetzen.

Der Fachhändler meinte ablaufen lassen von Wasser nützt evt. nichts und man sollte lieber Osmosewasser nehmen....

Bin dankbar für Eure Tipps!
 
Hallo

Wenn die Kupferleitungen im Haus schon älter sind besteht keine Gefahr,Du mußt nur Aufpassen wenn an den Leitungen gearbeitet wird.
Zur Sicherheit gibt es noch Kupfertests fürs Aquarienwasser und Wassseraufbereiter der Kupfer bindet.
Ich habe auch Kupferleitungen im Haus und kippe das Wasser direkt aus dem Hahn ins Aquarium.
Mit dem Kupfertest habe habe ich bei mir noch kein Kupfer im Aquariumwasser festgestellt.

schönen Gruß René
 
Mythos oder realität?
Ich meine auch hierbei unterschiedliche dinge im web gelesen zu haben.. Unteranderem auch, dass das kupfer aus den leitungen garnicht schädlich sein soll, weil es in einer form vorkommen soll, die unsere zwerge eh nicht aufnehmen können?
Ein chemiker anwesend, der das mal aufklären kann? (stichwort: chelatiert)
 
Auch wenn ich kein Chemiker bin ...

Kupfer aus Wasserleitungen gelöst (wie René schrieb nur aus neuen Leitungen) ist für Garnelen schädlich. Demelak, Du verwechselst das mit Kupfer in Düngern, auf den trifft es zu, dass er in einer unproblematischen Form vorliegt!

Gruß Thomas
 
Ich hab monatelang schiefer in einem becken gehabt, bis ich fesstellte, dass dort eine gold-rötlich-schimmernde substanz drauf war... Mit einem multimeter stellte ich leitfähigkeit dieset substanz fest.. Nach recherchen im web las ich davon, dass gerne mal kupfer in schiefer vorkommen kann..
Das es 100%ig kupfer war, konnte ich nicht nachweisen..

Den garnelen gehts heute noch super...
 
Hallo,

die beschriebenen Wasserwechsel sind aus meiner Sicht so in Ordnung. Wasseraufbereiter binden die evtl. vorhandenen schädlichen Stoffe und das Wasser ist mit 8 Stunden auch entsprechend abgestanden. Das Thema Kupfer aus Leitungen wird meiner Meinung nach etwas überbewertet.

Der Fachhändler meinte mit seiner Aussage bzgl. Osmosewasser vielleicht auch ein Problem bei den anderen Wasserwerten. Welche Wasserwerte hast Du denn im Becken und welche Garnelen möchte Du denn einsetzen? Nur um evtl. Kupfer herauszufiltern, verwendet man nämlich kein Osmosewasser.
 
Hallo,

bzgl. des Kupfers habt ihr mich erstmal beruhigt....

Meine anderen Waserwerte sind KH 7 und pH7,2, (Nitrit noch in der Einlaufphase 0.05 nach 4 !/2 Wochen, Peak vor einer Woche).
Hatte in einem anderen Thema schon mal wegen Haltung von Tigern bei KH7 geschrieben und hab dank der Tipps jetzt 2 Privatleute gefunden die die Tiger bei ähnlichen WW halten und auch züchten und mir so in 1-2 Wochen auch welche abgeben würden.
Dann sollte das mit dem KH7 wohl kein Problem sein.

Danke
Gesa
 
Hallo Gesa,

wenn Du hier im Forum Leute gefunden hast, die die gewünschten Garnelen bei ähnlichen Wasserwerten halten und vermehren, sollte es eigentlich kein Problem geben, wenn Du Dein Becken dann auch weiterhin entsprechend pflegst.

Achte in der Einlaufphase Deines Beckens schon darauf, dass Du eine gewisse Grundbelastung erzeugst, um den biologischen Kreislauf in Gang zu bekommen. Hierfür eignen sich in der Regel PHS oder BS, die man meist als blinde Passagiere über Pflanzen mitbekommnt. Andernfalls das Becken mit ein paar dieser Schnechen besetzen. Auch ruhig ein wenig (aber wirklich nur ganz wenig) täglich mit pflanzlichem, feingemahlenem Trockenfutter füttern. Dies ist dann auch Nahrungsgrundlage für die entstehenden Bakterienkulturen.
 
Nicht immer alles glauben was ein "Fachhändler" so erzählt!

Zum Thema Kupfer findet man im Buch "Süßwassergarnelen aus aller Welt" folgendes:
(sinngemäß zitiert aus Karge/Klotz)
Die Auswirkungen von Kupfer hängen stark vom pH Wert bzw. der Wasserhärte ab.
Bei niedrigem pH Wert (sauer) und niedriger Wasserhärte wirkt eine bestimmte Menge Kupfer viel toxischer als bei hohem pH Wert (alkalisch) und hoher Wasserhärte.

In hartem, alkalischem Wasser gehen die Kupferionen eine Verbindung mit den im Wasser gelösten Stoffen ein und bilden Kupferkarbonat. Dieses sinkt zu Boden und schadet den Garnelen nicht mehr.
Wenn nun das Wasser saurer wird, wie z.B. durch CO2 Düngung, kann es plötzlich passieren dass das Kupfer wieder ungebunden vorliegt und auf Garnelen wieder toxisch wirkt.

Auch Huminsäuren sind in der Lage Kupferionen zu binden und somit die Toxizität von Kupfer herabzusetzen.

Kupfertests sind sinnlos da sie viel zu ungenau für die Garnelen Grenzwerte sind.

So wie du die WW machst ist das absolut ok!
 
Hallo, Schneckis sind seit 3 1/2 Wochen drin ( Blasenschnecken und PHS ) und vermehren sich munter, hab in den 4 Wochen schon 3 Gelege mit Nachwuchs und 2 Gelege hängen schon wieder an der Scheibe...ich glaub da mag ich nicht noch füttern : )
Zumal die Scheiben noch nicht gut genug geputzt sind : ))
Gruß
Gesa
 
Beim Fachhändler kommt noch hinzu, wenn er sagen würde passt scho und dir sterben dann die Tiere könntest du ihn haftbar machen.

Daher wird er mit seinen Aussagen immer etwas vorsichtiger sein auch wenn deine Vorgehensweise reicht.


VG Gernot
 
Hallo,

nach meinen Erfahrungen ist die Kupferangst stark übertrieben dargestellt. Bei unklaren Todesfällen bei den Garnelen kamen früher immer häufig die üblichen Verdächtigungen (meist halt Kupfer). Bei den meisten blieb es aber völlig unklar woran die Garnelen gestorben sind. Mir ist ein einziger Fall bekannt wo wirklich hohe Kupferwerte gemessen wurden, aber selbst da könnte immer noch ein anderer Grund vorliegen. In den geklärten Fällen waren es immer andere Ursachen.
Ja Garnelen sind aufgrund des anderen Blutaufbaus und Sauerstofftransport empfindlich gegenüber Kupfer. In der Regel sind aber keine besonderen Vorsichtsmassnahmen nötig. Auch ich gebe das Wasser direkt ohne Aufbereitung in die Becken - ohne Ausfälle. Seit Jahren.
 
Problem ist nur das mit den uns allen möglichen Messmethoden eine gefährliche Kupferkonzentration nicht gemessen werden kann.

Daher ist es durchaus möglich das viele der unerklärlichen Todesfälle deren Ursache nie gefunden werden konnte auf das Konto von Schwermetallvergiftungen gehen.


Daher sollte auch hier gelten: Ein Stoff den ich im Becken nicht brauch sollte auch möglichst nicht ins Becken gelangen.


VG Gernot

P.S.

Hatte ich schon mal gepostet ich füge es der Einfachheit nochmal ein damit man einen Anhaltspunkt über gefährliche Konzentrationen an Kupfer hat:

Es könnte bei der niedrigen Kalkhärte nämlich auch dann Kupfertoxizität sein wenn ein Kupfertest nichts anzeigt. Diese Tests fangen (zum Beispiel meiner von JBL) erst bei: 0,15 mg/l an das sind wenn ich mich nicht verrechne 150 Mikrogramm.

Laut KARGE/KLOTZ "Süßwassergarnelen aus aller Wert" 2 Auflage erschienen im Dähne Verlag 2007 Seite 35 heist es hierzu:
Zitat:
(...)In einer australischen Studie die von Williams et. al. [118] wurde für Kupfer eine LD50, also jene Dosis bei der 50% der Versuchstiere (Zwerggarnelen der Gattung Caridina) innerhalb von 4 Tagen starben, von 3-4 Mikrogramm gefunden. Dieser extrem niedrige Wert ist auf das weiche, leicht sauere (PH 6) Wasser der Versuchsanordnung zurückzuführen, das den natürlichen Verhältnissen der Tiere im Magela Creek System im Norden Australiens entsprach. Die Autoren konnten gleichzeitig eien Abhängigkeit der Toxizität von Kupfer von der Konzentration an Härtebildnern und dem pH-Wert des Wassers zeigen. (...)



Anmerkung Literaturangabe [118] des Originaltextes:

Williams, N.J., Kool, K.M. & Simpson, R.D. (1991), Cooper toxicity to fishes and an extreme sensitive shrimp in relation to a potential australian tropical mining-waste seep. International Journal of Environmental Studies 38: 165-180



Die zweite Quelle hab ich nicht überprüft.
 
Hallo Gernot,

ja das Buch ist mir bekannt. Eigentlich das einzige Werk, dass den Begriff Fachbuch auch verdient.

Natürlich kann man Kupfer nicht ausschließen - es ist eine mögliche Ursache für das Verenden von Garnelen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit dafür recht gering. Vor allem wenn man bedenkt, das in den meisten Fällen der pH-Wert deutlich über 6, meist sogar über 7 liegt bzw. gelegen hat. Die meisten Berichte von Massensterben sind übrigens von relativ frisch eingerichteten Becken. Zieht man diese Berichte ab, bleiben schon max. 20% über. Zieht man dann noch geklärte Fälle und hohe pH-Werte ab bleibt schon nicht mehr viel über.

Die Kupferangst ist ähnlich wie die Anubiathematik. Das kam mal auf und plötzlich waren alle unerwarteten Todesfälle natürlich genau diesen Ursprungs. Leider halten sich solche Internetgeschichten länger als die meisten Promis ;)
Ich gebe dir aber Recht, man sollte möglichst alle Stoffe aus dem Becken halten, die eventuell Schaden anrichten können. Das Wasser aus Kupferleitungen zu behandeln halte ich trotzdem für deutlich übertrieben.
 
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