Hm, in den Bächen wo z.B. "Hummeln" herkommen plätschert es auch und keine verläßt das Wasser. Warum auch? Die haben dort keine Fressfeinde und genug zu futtern. Und das Wasser ist auch in Ordnung. Normalerweise versuchen die Garnelen nicht zusagenden Bedingungen durch Sprüngen zu entgehen. Sei es nun Fressfeind, Kescher oder ungewohntes Wasser. Wenn sie denn noch die Kraft dazu haben.
Ich habe solche herausklettern zweimal beobachtet. Einmal bei einer Börse kurz nach dem Einsetzen ins Verkaufsbecken und einmal bei mir, nachdem ich frisch angekommene Tiere in (eigentlich) vernünftiges Wasser umgesetzt hatte. Meine Therotie: die Tiere sind entkräftet (aus welchen Gründen auch immer), wurden eventuell gerade eingesetzt oder es gab einen ordentlichen WW (was ja nichts schlechtes ist) und versuchen den neuen, ihnen nicht zusagenden Bedingungen zu entweichen.
viele Grüße
Andreas
Hallo Andreas,
ich hab den Beitrag eben ganz übersehen, sorry.
Ich denke auch nicht, dass die Garnelen ständig wandern.
Dennoch halte ich ein solches Verhalten für sinnvoll,
da es, neben anderen Wegen, eine Ausbreitung in Richtung der Quelle des Gewässers ermöglicht.
Ich beobachte das Klettern öfter, meist sind es einzelne Tiere, die auf den
Ansaugkörben herum klettern, die ich an an einigen Auslaufbögen montiert habe,
um das austretende Wasser zu zerstreuen. Bisher habe ich vermutet sie würden
dort nach Algen suchen. Auf den Videoaufnahmen ist aber kein Fressen zu erkennen,
daher hab ich in eine andere Richtung überlegt.
Was mich an Deiner Theorie zum grübeln bringt ist:
Warum versuchen die Garnelen denn gerade in Richtung des neu einfließenden Wassers zu
wandern, wenn dieses die vermeintliche Ursache für ihr temporäres, Unwohlsein darstellt?
Dass man die Tiere in der Natur bisher nicht bei dem Verhalten beobachtet hat,
könnte auch daran liegen, dass weit weniger Zeit mit der Beobachtung der Garnelen
im natürlichen Habitat zugebracht wird als mit der Beobachtung im Aquarium.
Ich stimme dem Gedanken zu, dass es besondere, über das normale Bachmillieu
hinausgehende Reize geben könnte, die zu dem Verhalten führen, denke aber trotzdem,
dass es einer der Ausbreitungswege der Tiere ist. Ein kräftiger Schauer mit einem
nachfolgenden kurzen Ansteigen des Wasserspiegels, Temperaturveränderungen und
Veränderungen der Wasserchemie zu Beispiel könnte das Verhalten möglicherweise
auch im Bach auslösen und so die Ausbreitung ankurbeln.
Ich finde es sehr schön, dass sich so viele an der Diskussion beteiligen.