Hallo,
klamüsern wir das ganze mal auseinander, anstatt nur Brocken reinzuwerfen, die nichts erklären (wer seine Tips erklärt, fühle sich bitte nicht angesprochen):
Damit die Bees sich bei dir auf Dauer halten, musst du ihnen das passende Wasser bereitstellen:
Als so ziemlich optimal haben sich folgende Werte erwiesen:
KH möglichst niedrig aber bis 2° wäre noch akzeptabel
GH etwa 6° aber mit 8° hat es bei mir auch immer gut funktioniert.
pH Wert < 7
Wie es so schön heisst, führen viele Wege nach Rom, und es gibt daher auch mehrere Wege dieses Ziel zu erreichen:
1. Verschneiden von deinem Brunnenwasser mit destilliertem Wasser
Klingt erstmal nett, als ob man dadurch etwas sparen könnte. Das ist aber eine Illusion, da je nach Ausgangswasser das Mischungsverhältnis so ungünstig wird, dass man nicht wirklich weniger destilliertes Wasser verbraucht.
Um das zu veranschaulichen hier mal eine Beispielrechnung:
Das Ausgangswasser habe hierbei eine GH von 24. Um auf eine GH von etwa 6 zu kommen muss muss soviel destilliertes Wasser zugesetzt werden, dass die 24 ° GH nur noch ein Viertel der Gesamtmenge aus machen daraus folgt:
4/4 Wasser mit GH 6 = 1/4 Wasser mit GH 24 + 3/4 Wasser mit GH 0 (dest. Wasser)
für 10 L Wasser mit GH 6 müsstest du bei diesen Werten 7,5L dest. Wasser mit 2,5 L Brunnenwasser mischen. Nicht wirklich ein Erfolg
Ein zweiter Punkt bleibt hierbei bis jetzt auch noch unberücksichtigt: Wenn wir mal GH6 und KH2 als Zielwerte annehmen, dann stehen GH und KH in einem Verhältnis von 3:1 zueinander. Solange dieses Verhältnis oder ein Verhältnis von 3:<1 gegeben ist, ist die Mischerei ohne Probleme machbar. Beide Werte ändern sich ja gleichzeitig und im selben Verhältnis. Habe ich aber Wasser mit GH 24 und KH 12, dann habe ich bei GH 6 immer noch eine KH von 3 im Wasser, die ich eigentlich gar nicht haben will.
So, dass ist die reine Möglichkeit, wie man vorgehen könnte. Allerdings funktioniert das nur, wenn du die Ausganswerte des Wassers genau kennst um auch Zahlen zur Berechnung zu haben. Also musst du vor jedem Mischen fleissig Werte messen.
2. Aufsalzen von destilliertem oder Osmose-Wasser
Destilliertes Wasser ist fast völlig rein, also fehlen den Tieren auch lebenswichtige Mineralien und Spurenelemente, wenn man versucht sie in reinem destilliertem Wasser zu halten. Daher gibt man dem Wasser spezielle Aufhärtesalze zu, die die Härtewerte und die Menge Mineralien und Spurenelemente für den Bedarf der Tiere optimal einstellen.
Für Bienengarnelen und ihre Weichwasserverwandten hat sich das Beeshrimp Mineral GH+ bei vielen Haltern eingebürgert. Es härtet das Wasser im Verhältnis GH/KH mit 1° / 0,06° auf. Bei GH 6° erhält man also Wasser mit GH 6° und KH 0,36°. Perfekt für Bees.
Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass man die volle Kontrolle über die Wasserwerte bekommt, da im destilliertem Wasser nichts drin ist und man so sicher sein kann, dass nur die gewollten Bestandteile des Salzes im Wasser sind.
Ob ich nun das Wasser aus der Osmoseanlage oder gekauftes destilliertes Wasser nehme, ist da ziemlich egal.
Ob sich eine Osmoseanlage lohnt, ist eine Einzelfallentscheidung und die Aussage, dass es bei einem 30 L Becken nicht lohnend wäre, ist definitiv falsch. Auch hierzu eine kleine Rechnung:
In meiner Drogerie kosten mich 5L dest. Wasser 1,45€. Bei einem gut besetzten Becken, und die Tiere vermehren sich ja irgendwann (hoffentlich), muss ich für einen 33% Wasserwechsel 10L Wasser aufwenden, oder in Geld 2,90 €. Solange man noch wenige Tiere hat, kann man auch mit kleineren Wasserwechselmengen gut auskommen, aber irgendwann muss man schon etwas mehr Wechseln um ein Becken stabil zu halten. Die Wasserwechsel-Enthusiasten hier, gehen sogar von noch größeren Wechselmengen aus. Aber ich bleieb mal bei den Werten und Mengen, mit denen ich gute Erfahrungen habe.
Da das Jahr mit 52 Wochen ausgestattet ist, trage ich als 150,80 € für destilliertes Wasser in die Drogerie. Das ist mal ein Wort.
Dummerweise hat Wasser die Angewohnheit zu verdunsten, und deshalb benötige ich für mein 30er etwa 1 L Wasser zum Ausgleich der Verdunstung zusätzlich pro Woche. Sagen wir 50L im Jahr, weils sich so schön rechnet. Das sind dann nochmal 14,50 €.
Kommen wir auf 165,30 € nur für destilliertes Wasser pro Jahr.
Jetzt mal die Osmoseanlage gegengerechnet:
Eine günstige Osmoseanlage ist hier in Deutschland für 39€ zzgl. Versand zu bekommen. Also sagen wir 50€, je nach Angebot.
Wenn ich die 50€ jetzt mal von den 165,30 € abziehe, bleiben mir 115,30 €, die ausgeben kann um 570 L Wasser zu machen.
Günstige Osmose Anlagen haben für gewöhnlich ein 1:4 Wasser/Abwasser-Verhältnis. Also muss man 570L x 5 = 2850 L Leitungswasser in die Osmoseanlage schicken, um 570L Wasser zu bekommen.
Letzte Woche habe ich meine Wasserrechnung bekommen: 1cbm Wasser kostet mich 12€ was für 2850L 34,20€ entspricht.
115,30 € -34,20 € = 81,10 € Ersparnis im 1. Jahr gegenüber des Zukaufs von destilliertem Wasser. Im 2. Jahr sind es dann schon 131,10€ Ersparnis, weil man die Anschaffungskosten der Anlage nicht mehr hat.
So, nun entscheide jeder selbst, was für seine Situation besser oder schlechter ist.
Die Frage ob man eine aktiven Bodengrund oder nicht braucht, wurde hier schon so oft diskutiert, das über die Suchfunktion zwangsläufig über diesen Thread stolpert:
http://www.garnelenforum.de/board/threads/brauche-ich-wirklich-ein-soil.97474/
Zur Völkerverständigung und als Willkommensgeschenk poste ich ihn mal.
VG vom Himalaya
Yeti