Get your Shrimp here

Pudding empfehlenswert?

Snakegod0

GF-Mitglied
Mitglied seit
14. Dez 2011
Beiträge
148
Bewertungen
10
Punkte
10
Garneleneier
6.061
Hallo,

war länger inaktiv und hatte nicht mehr viel zu tun mit Garnelen. Doch jetzt das Comeback!
Habe nun hier schon ein bisschen was von einem Pudding gelesen.
Ist der denn wirklich so toll oder brauch man ihn nicht unbedingt?
Und wenn es was neues gibt was man mittlerweile unbedingt braucht im Futtersortiment,was ist es?
 
Hallo zurück,

Da ich Pudding bis jetzt nicht genutzt habe und wohl nicht ganz so erfolglos in der Garnelenzucht bin, würde ich ihn in die Kategorie 'nice to have' einteilen.

Ich habe aber schon an anderer Stelle geschrieben, dass es nach meiner Erfahrung vor allem auf die abwechslungsreiche Ernährung der Garnelen ankommt. Damit fährt man langfristig am Besten.
Man kann ihn also im Rahmen eines Futterplans einsetzen, unbedingt drin vorkommen muss er meines Erachtens nicht.
 
Wie würde dein Futterplan ca. aussehen?
Ich habe mir von D.... ein Paket gekauft wo Protein, Mineral usw. drin ist. Laub wollte ich immer im Becken haben. Dann habe ich noch Spinat und Brennessel Sticks und frische Brennessel wollte ich auch anbieten.
Hab ich was wichtiges vergessen?
 
Hallo,

in meinen Augen ist das einfach eine andere Darreichungsform von Futter. Es tut nichts, was ein anderes Futter nicht auch tun würde. Für mich ist das ein Staubfutter, das nicht staubt. Es reiht sich in meinen Augen daher einfach in das am Markt verfügbare Futterangebot ein.

Ich werte es als Beweis dafür, dass es DAS Futter einfach nicht gibt, wenn ich die Fütterungsdiskussion in der Garnelenszene der letzten Jahre betrachte:

Erst kamen die feinen Pulver, die den Futterstress der Tiere reduzieren sollten, weil sie sich überall im Becken verteilen, außerdem sollten sie die Beckenfauna besser ernähren. Als nächstes kamen zweckentfremdete Petri-Schalen als Futterschalen auf den Markt und die zugehörigen Futterrohre, um die Schale bei der Fütterung besser zu treffen, weil freies Futter im Becken und Boden zum Gammeln führen sollte (tut es auch, wenn man zuviel füttert).
Dabei habe ich mir dann nur gedacht: "Und wie war das jetzt mit dem schädlichen Futterstress?" 50 Garnelen in einer Glasschale mit 6-8cm Durchmesser ist schon eng?!
Dann wurde pastöses Futter populär, und es verteilte sich wieder im ganzen Becken, denn auch in die Futterschale gelegt wirbelt es auf, wenn die Garnelen mal zucken oder sich balgen.
Jetzt sind wir bei den superfeinen Pulvern angekommen, die sich noch besser im Becken verteilen und so fein sein sollen, dass sie nicht mehr gammeln können, weil sie ja von den Bakterien im Becken sofort aufgenommen werden.
Als mikrobiologisch vorgebildeter Mensch, ok bleibt in meinem Beruf nicht aus, stelle ich mir dann die Frage, was ist der Unterschied zwischen gammeln und bakteriell verusachtem Zerfall/Abbau oder wie kann ich nur die "guten" Bakterien füttern und die "schlechten" vom Futter fernhalten? Im Labor kultiviert man gezielt Bakterien unter sterilen Bedingungen oder begegnet der Besiedlung mit Fremdkeimen mit einem entsprechenden Breitbandantibiotikum. Allerdings ist das wohl keine wirkliche Option für Aquarien.

Und so mündet die Frage nach dem bestem Futter in eine endlose Diskussion, auf die es keine Antwort gibt, denn jedes Futter hat seine spezifischen Vor- und Nachteile und es liegt am Anwender zu entscheiden, welche Vorteile für ihn schwerer wiegen, als die untrennbar damit verknüpften Nachteile.
Ein Beispiel aus dem täglichen Leben: Acetylsalicylsäure (Wirkstoff in Aspirin) wirkt wunderbar schmerzlindernd und fiebersenkend. In entsprechender Dosierung auch entzündungshemmend. Außerdem wirkt es als Blutverdünner, was die Thrombosegefahr bei bestimmten Krankheitsbildern senkt.
Kling gut, gell?
ABER: Leider greift ASS die Magenschleimhaut an, daher ist es bei Magenschleimhauterkrankungen und bei sensiblen Personen nicht das Mittel der Wahl. Auch ist die blutverdünnende Wirkung nicht unbedingt das, was man vor einem chirurgischen Eingriff gebrauchen kann.
Also gilt es immer abzuwägen, ob im vorliegenden Fall die Vorteile den Nachteilen gegenüber überwiegen, bevor man zu diesem Medikament greift.

Zu sagen ein Futter ist gut oder schlecht, ist daher in beiden Fällen immer nur die halbe Wahrheit. Da die Shrimps weder vom einen Futter tot umfallen, noch vom anderen unsterblich werden, läuft es also wieder auf die persönliche Vorliebe bzw. Überzeugung des jeweiligen Anwenders hinaus. Ausgenommen hiervon sind natürlich Futter, die Bestandteile enthalten, von denen bekannt ist, dass sie unseren Pfleglingen nur in geringen Mengen oder auch gar nicht bekommen (siehe Wirbeltierproteine, die Häutungsprobleme verursachen können).
Aber dazu gibts ja auf der Verpackung im Normalfall eine Inhaltsangabe und ein Futter, welches nicht sauber deklariert ist, käme nicht in mein Futteregal. Also würde ich bei der Futterfrage immer an diesem Punkt ansetzen, unabhängig von Hersteller, Darreichungsform oder Preis eines Futters.

VG vom Himalaya
Yeti
 
Als totaler Neuling hatte ich nur diese Crustabrocken gefüttert, die Teile wurden von den größeren Garnelen und den Schnecken relativ fix weggefuttert. Seitdem ich den Pudding an die Scheibe pappe, habe ich merklich mehr Nachwuchs, weil die kleinen Shrimps eben mehr abbekommen. Häufig lasse ich auch etwas davon über den Moosen, in denen sich die kleinen Shrimps verstecken, zerlaufen. Das wären für mich wesentliche Vorteile.
 
Hallo,
ich verwende Pudding auch sehr gerne man kann es gerne in die Strömung an die Scheibe kleben dann verteilt es sich im ganzen Becken gut für Jungtiere:thumbup:
Oder einfach erbsengroß irgendwo platzieren dann kommen die Gierlappen aus allen Ecken :D
Gerade das gefällt mir es ist sowohl als auch.
Tom schrieb auch irgendwo das es ein Vorteil sei das es im Wasser nicht weiter aufquillt.

LG
Mario
 
Super Beitrag @TheYeti !

Ich füttere momentan abwechselnd:

GlasGarten Diner Pads täglich
GlasGarten Diner Gran täglich
Polytase 1x wöchentlich
Biozyme 1-6mal wöchentlich je nach Zahl der Jungtiere im Becken
In Zuchtbecken mit Neocaridina jeweils mit Zugabe von Astaxanthin
Spirulina Tabs 1x wöchentlich
Brennessel oder Brennesselsticks 1x wöchentlich
Laub ist natürlich immer vorhanden. Bevorzugt Wallnuss- und Esskastanienblätter.

Die Dosierung des Futters richtet sich natürlich nach der Anzahl der Tiere.
Gelegentlich werden auch Futterpausen gemacht, wenn die Tiere nicht gar so hungrig wirken.
Die Futterempfehlungen der Hersteller unterschreite ich selbst in intensiv betriebenen Zuchtbecken, weshalb ich sie durchgehend als sehr hoch gegriffen ansehe.
 
Tom schrieb auch irgendwo das es ein Vorteil sei das es im Wasser nicht weiter aufquillt.

Hallo,

hierin sehe ich nun keinen besonderen Vorteil oder Nutzen, denn sicherlich ist es so, dass z.B. ein Futterstick oder Pad in seiner Mitte noch staubtrocken und gepresst ist, wenn ich ihn ins Becken gebe. Dies Eigenschaft haben wohl alle Futtersticks. Es ist aber auch so, dass in dem Augenblick wo ein Stick mit Wasser in Berührung kommt, dieser anfängt von außen nach innen zu durchfeuchten und zu quellen.

Betrachten wir doch jetzt einmal unsere netten kleinen Garnelen: Sie haben zwar kleine Scherchen, aber dieses sind nicht wirklich dazu geeignet sehr harte Sachen irgendwo abzuknipsen, da muss man statt als Garnele schon als Krebs auf die Welt gekommen sein, wenn man so etwas tun möchte, und viele Krebsbesitzer können in epischer Breite von Heimwerkeraktionen ihrer Krebse berichten, die der fein säuberlich eingebrachten Bepflanzung und Deko unvermittelt zu einem neuen Look verholfen haben. Vielmehr sind die Scherchen der Garnelen von ihrer Oberfläche her ähnlich kleinen Bürsten ausgebildet, mit denen sie den Aufwuchs von Oberflächen abstreifen und es fällt ihnen sehr schwer von steinhart getrockneten Futterpellets Teile abzubekommen und fressen.
Unter diesem Gesichtspunkt wird deutlich, dass die Portionsgröße, die eine Garnele am Futterstück abgreifen und zu ihren Mandibeln führen kann sehr gering ist. Auch muss sie warten, bis das Wasser den Stick ausreichend aufgeweicht hat, um überhaupt etwas ablösen zu können. Ok, mit der Geduld und dem Warten haben die Tierchen so ihre Probleme, weil sie sind ja so neugierig und es riecht ja auch so spannend für kleine Shrimpnasen, also sofort und zügig zu Attacke. Allerdings halten sich die sichtbaren "Bearbeitungsspuren" an einem frisch ins Becken gegeben Stick oder Pad doch in Grenzen, während die Garnelen beim Bearbeiten eines gequollenen Sticks doch schon in einer netten Futterkrümelwolcke hockt. Tischmanieren sind eben leider nicht ihre Kernkompetenz und manchmal ist auch ein Tag Futterpause eine gute Maßnahmen den lieben Tierchen zu verdeutlichen, dass man sein Futter aufessen und nicht im Becken herumwerfen soll. Zumindest sorgt ein Diättag bei mir dafür, dass es über Nacht seltsamerweise keine sichtbaren Krümel mehr im Becken gibt.:whistling:
Aufgrund der geringen Partikelgröße kan man sicherlich davon ausgehen, dass das Futterkrümelchen bereits auf dem Weg zu den Mundwerkzeugen der Garnele komplett von Wasser durchdrungen ist und dementsprechend auch aufgequollen ist.
Auch ist es ja nicht so, dass die Garnelen sich das Futterkrümelchen am Stück reinziehen und dann quillt so ein Futterbrocken in der Garnelen auf und bringt sie zur Explosion, sondern man kann sie knabbern und mümmeln sehen, wenn man mal genau hinguckt, und spätestens hier ist das Futter nun wirklich durchfeuchtet und gequollen. Klar, bei der Ente am Teich und dem trockenen Brot ist das leider anders, aber die kaut auch nicht, sondern schlingt das Futter gierig am Stück hinunter, was man aber bei der schieren Anzahl konkurrierender Enten am Teich auch irgendwo nachvollziehen kann.

Außerdem wäre ja sonst jede Futterform, die nicht Paste, Pulver oder frisch ist, nur eingeschränkt geeignet, weil sich das postulierte Aufquellen im Garnelenmagen als ungüntig erweist. Das wäre allerdings ein Widerspruch dazu, dass sehr viele Halter erfolgreich Sticks und Pads verfüttern und so ziemlich jeder Händler ein breites Sortiment an Sticks und Pads anbietet. Teils von den großen Herstellern, teils von den Premiumlinien aus Japan oder auch als Eigenmarke. Es soll sogar Händler geben, deren Sortiment fast nur aus Sticks besteht. Habe ich mal gehört.....

VG vom Himalaya
Yeti
 
Vielmehr sind die Scherchen der Garnelen von ihrer Oberfläche her ähnlich kleinen Bürsten ausgebildet, mit denen sie den Aufwuchs von Oberflächen abstreifen und es fällt ihnen sehr schwer von steinhart getrockneten Futterpellets Teile abzubekommen und fressen.
Hallo Yeti sehr Interressanter Beitrag wie genau die Scheren aussehen wußte ich noch nicht.
 
Hallo Yeti,

Erst kamen die feinen Pulver, die den Futterstress der Tiere reduzieren sollten, weil sie sich überall im Becken verteilen, außerdem sollten sie die Beckenfauna besser ernähren. Als nächstes kamen zweckentfremdete Petri-Schalen als Futterschalen auf den Markt und die zugehörigen Futterrohre, um die Schale bei der Fütterung besser zu treffen, weil freies Futter im Becken und Boden zum Gammeln führen sollte (tut es auch, wenn man zuviel füttert).
Dabei habe ich mir dann nur gedacht: "Und wie war das jetzt mit dem schädlichen Futterstress?" 50 Garnelen in einer Glasschale mit 6-8cm Durchmesser ist schon eng?!
Dann wurde pastöses Futter populär, und es verteilte sich wieder im ganzen Becken, denn auch in die Futterschale gelegt wirbelt es auf, wenn die Garnelen mal zucken oder sich balgen.
Jetzt sind wir bei den superfeinen Pulvern angekommen, die sich noch besser im Becken verteilen und so fein sein sollen, dass sie nicht mehr gammeln können, weil sie ja von den Bakterien im Becken sofort aufgenommen werden.

VG vom Himalaya
Yeti

es ist sehr nett, dass du alles aufgezählt hast was von mir in die Szene eingebracht / entwickelt wurde und soviel Rummel erzeugte, dass auch andere Hersteller auf die neuen Erkenntnisse aufspringen. Ich finde man darf niemals stehen bleiben und sagen "das tut's, hat's vor 50 Jahren auch schon getan". Fortschritt beginnt immer mit Entwicklung. Manchmal ist der Fortschritt auch in mehrere Richtungen gleichzeitig, so gibt es heute keinen Garnelen Shop mehr ohne z.B. Futterschüsseln / Rohre. Shops profitieren, Anwender profitieren, alles super. Das gilt natürlich auch für alles andere was die (Garnelen) Welt positiv bewegt :)

LG Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen,

zuerst einmal ein Kompliment an TheYeti, ich lese seine Beiträge recht gerne da diese meist sehr viel Wissen und Fakten enthalten.
Ich denke die Auswahl des Futters ist im wesentlichen abhängig von den Vorlieben des Halters. Erfreut man sich an Garnelenknäueln sind Pads und/oder Futterschalen die erste Wahl. Will man mit dem guten Gefühl ins Bett gehen, dass man für jedes einzelne Lebewesen im Aquarium etwas getan hat ist sicherlich hochfeines Pulver zu bevorzugen.
Zu Erfolg wird alles führen. Auch das Laubblatt, was vielleicht die natürlichste Futtersorte ist. (obwohl die wenigsten Pfleglinge von uns noch viel mit Natur zu tun haben)
Viel wichtiger für ein einigermaße funktionierendes Biotop Aquarium ist eher die Menge, die gefüttert wird. Und ist gerade für Anfänger bei dem riesigen Futterangebot ein Problem.

Von Seiten der Händler und Hersteller muss man ganz klar sagen dass diese uns (den Aquarianern) nur das liefern, was wir wollen. Und wenn sich dann ein Futter verbreitet hat muss logischerweise etwas neues "entwickelt" werden. Und je mehr die Szene wächst desto öfter werden wir neue, revolutionäre Produkte serviert bekommen. Das ist in allen Bereichen des Marktes so - warum sollte es im Bereich der Haustiere anders sein.

Gruß
Stefan
 
Danke Tom,
mit den Begriffen "in die Szene eingebracht / entwickelt wurde und soviel Rummel erzeugte," bringst Du es exakt auf den Punkt, das meiste haben pfiffige Aquarianer/Terrarianer schon vor vielen Jahrzehnten ausgetüftelt - wer da jetzt der Weiterentwickler ist und ob der Weiterentwickler vom Weiterentwickler somit per se ein Trittbrettfahrer (übrigens eine durchaus anstrengende und riskante Sportart) ist, liegt sicher im Auge des Betrachters.

Gruß cat
 
Hallo Stefan,

Guten Morgen,
Und wenn sich dann ein Futter verbreitet hat muss logischerweise etwas neues "entwickelt" werden. Und je mehr die Szene wächst desto öfter werden wir neue, revolutionäre Produkte serviert bekommen. Das ist in allen Bereichen des Marktes so - warum sollte es im Bereich der Haustiere anders sein.

Gruß
Stefan

Prinzipiell ja, man kann ja aktuell gut verfolgen wenn Gamechanger kommen wie gerudert wird. Finde ich aber gut, den ich persönlich vertraue darauf, dass der Markt die Energie die wo reingesteckt wurde honoriert - und ich wurde bisher noch nicht enttäuscht. In so fern, man muss nur neu machen wenn jemand anders einen Gamechanger hat und der "Markt" das erkennt. Das wiederum alles ist Evolution, dass heisst im gesamten werden die Produkte besser, was ich gut finde. Und noch besser finde ich das der "Markt" das letztlich auch erkennt.


Danke Tom,
mit den Begriffen "in die Szene eingebracht / entwickelt wurde und soviel Rummel erzeugte," bringst Du es exakt auf den Punkt, das meiste haben pfiffige Aquarianer/Terrarianer schon vor vielen Jahrzehnten ausgetüftelt - wer da jetzt der Weiterentwickler ist und ob der Weiterentwickler vom Weiterentwickler somit per se ein Trittbrettfahrer (übrigens eine durchaus anstrengende und riskante Sportart) ist, liegt sicher im Auge des Betrachters.

Gruß cat

Hallo cat,
es ist doch klar, dass wenn Erkenntnisse wachsen Veränderungen kommen. Ob man das Ergebnis als Trittbrettfahrerei betiteln könnte? Ich denke nicht (auch nicht im Auge des Betrachters), es sei den das Auge geht nur oberflächlich drüber, dann kann das wohl so sein. Übrigens, Trittbrettfahren gehört zu jedem Business und schafft erst Konkurrenz und damit Auswahl. Sehr böse wäre nur wenn man ein Samsung nehmen würde und nen Apfel draufkleben würde (oder umgekehrt), gibst alles :D


LG Tom
 
Zurück
Oben