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Ph senken - bin total verwirrt...

Hi Nicole

Was könnte denn in einem Becken den PH-Wert bspw. erhöhen? Wenn irgendwas aufhärtet, könnte ich mir vorstellen? Die KH ist aber zumindest in dem 54-l-AQ sogar etwas niedriger als im Leitungswasser, was ich auch nicht verstehe (also wo die KH hin ist).

so ein Aquarium ist ein biologisch-chemischer Wunderkasten, in dem recht komplexe Vorgänge ablaufen können - und das auch noch in jedem Becken anders, obwohl ggf fast identische Voraussetzungen beim Start vorhanden waren. Eine gute Website, für die man sich aber Zeit nehmen muss, ist - Du kennst sie sicher schon - die von Olaf Deters http://www.deters-ing.de/Gastbeitraege/schlamm.htm mit den Beiträgen von Gerd Kassebeer, insbesondere zum Thema Altwasser, Mulm und Schlamm. Da findest Du auch eine mögliche Erklärung für die verschwundene KH.
Da wird recht gut deutlich, welche Faktoren das Verhältnis PH - KH - GH noch mitbestimmen und warum - insbesondere in einem Becken, welches bereits länger steht, Wasserwerte sich ändern können. Dazu kommt natürlich, dass diese Werte über den Tagesverlauf variieren - es macht einen Unterschied, ob man morgens, abends oder mittags misst - und auch wo im Becken man misst. Ebenso ist das Wasser im Bodenbereich ist anders (z.b. O²/CO² Gehalt) als das an der Oberfläche.
 
Hallo Jens,
ich habe mir den betreffenden Beitrag grade mal angeschaut (der Anhang, also das Foto geht leider nicht) und ich muss sagen, dass mir echt die Vorstellungskraft fehlt, was Du da wie mit dieser Box veranstaltest :confused: Ich geh mal googlen, was so eine Breedingbox genau ist, vielleicht wird´s dann klarer...
 
Hi Jens,
vielen Dank für Deine Mühe, jetzt kann man das Bild sehen. Ich hab in der Zwischenzeit mal geschaut, was eine Breedingbox ist und wie die funktioniert (sorry, ist alles Neuland für mich) und ich denke, jetzt verstehe ich auch in Etwa Deine Erklärung dazu. Es wird praktisch durch einen Schwammfilter mit Luftpumpe Wasser in die mit Torf bestückte Breedingbox gepumpt. Das Wasser sickert durch den Torf und wird anschließend geklärt durch den Bodenfilter und ebenfalls anhand eines Lufthebers wieder ins Becken zurückgepumpt. Stimmt das grob?
Mir ist nur nicht ganz klar, wie Du das dann praktisch handhabst. Bereitest Du die Menge Wechselwasser dann anhand Deiner Konstruktion auf, bevor Du es ins Becken gibst? Ich nehme es mal an, da ja sonst die Schwankungen zu groß wären, wenn Du das Wasser erst ins Becken kippst und dann die Box startest. Aber auf dem Foto scheint die Box ja direkt am Aquarium zu hängen. Hängst Du die zwischendrin ans AQ, falls der PH hochgeht, oder wie machst Du das? Wie kontrollierst Du den PH-Wert, weil Du in dem anderen Thread schreibst, dass Du damit den PH ganz genau einstellen kannst?
 
Hi Nicole,

wenn du nur wenig PH gesenktes Wasser benötigst kannst du das mit Akadama Boden im Kanister machen. Akadama & Wasser einfüllen und ein paar Stunden warte dann ist der PH auf ca. 5,8 bis 6,3 in dem Kanister. KH wird auf 0 sein. Dann das Wasser verschneiden so wie du es brauchst.
Allerdings hat diese Methode auch ein paar Nachteile. Wie Torf erschöpft sich der Akadama nach und nach. Am besten lässt sich das Verschnittwasser kontrollieren mit einem Leitwert- und PH Messgerät.
 
hallo mona,
ich nehme ve wasser und salze es anschließend wieder auf. dadurch ist mein ph wert schon sehr niedrig. da ich aber in einigen becken keinen soil oder nur verbrauchten soil habe, kann ich so gegen ph veränderungen angehen.
meine box läuft natuürlich nicht immer, da sonst der ph wert zu sehr runter gehen würde. da das wasser nur sehr langsam aus der box kommt, wird der wert den du anstrebst oder halten willst ebenso langsam angepaßt.
lg jens
 
ich nehme ve wasser und salze es anschließend wieder auf.
Hm, schade. Ich war ziemlich angetan von der Konstruktion, aber dann ist das wohl eher nichts für mich, da ich ja auch irgendwie das Wechselwasser auf halbwegs vernünftige Werte bringen müsste.



Ich habe mir jetzt gedacht, dass ich mich einfach mal selber an die verschiedenen Varianten, die zur PH-Senkung so denkbar sind, herantaste und ausprobiere. Die mir am wenigsten aufwändig erscheinenden Methoden zuerst, usw. Erstmal pantsche ich natürlich nur im Eimer und dann, wenn´s im Eimer passt, evtl. in dem kleinen, grade einlaufenden Becken, wo ja noch keine Garnelen drin sind, um zu schauen, ob die Werte stabil bleiben.

Mein erster Versuch war nun natürliches Eichenextrakt, also ohne HCl oder einer anderen Säure. Ergebnis bei angegebener Dosierung, (die auch nicht überschritten werden soll) = 0. Die KH hat sich kein bisschen verändert, genau wie der PH-Wert. Ich lass den Eimer mal bis morgen stehen, vielleicht tut sich ja noch was, aber ich schätze, das war schonmal der erste Schuss in den Ofen;)
 
Hallo Nicole,

was heißt für Dich "Ergebnis 0"?
Was ist mit der KH passiert?

Und .. was heißt "angegebene Dosierung"?

Thomas

P.S. Wenn sich bis jetzt am pH-Wert nichts getan hat, kommt da auch nichts "Gutes" mehr.
 
Hallo Thomas,
naja, Ergebnis gleich null heißt, wie ich geschrieben habe, dass sich eben nichts getan hat. Aber wirklich nichtmal miniminiminimal. Das fand ich schon etwas überraschend, denn zumindest eine kleine, messbare Veränderung hätte ich schon erwartet. Ob die dann ausreichend ist, Bestand hat, praktikabel ist, etc. steht ja dann auf einem anderen Blatt.
Die KH ist nach Beimengung des Eichenextrakts absolut identisch mit dem Ausgangswasser, ebenso der PH-Wert. Da hab ich echt ein bissel blöd geschaut.
Angegebene Dosierung war 15 ml auf 200 l Wasser, was ich auf meinen Wassereimer runtergerechnet habe und mit 1 ml Spritze exakt dosiert habe.
 
Aber die Dosierung muss doch in einem verhältnis zum Ausgangswasser und zum gewünschten Ergebnis stehen. Wenn die KH im Ausgangswasser 3 beträgt braucht man nunmal deutlich weniger Säure, als bei einer KH von 12 ...

Thomas
 
Angegebene Dosierung war 15 ml auf 200 l Wasser, was ich auf meinen Wassereimer runtergerechnet habe und mit 1 ml Spritze exakt dosiert habe.

Wie hoch war der KH bei Versuchsstart? Ich vermute hoch, dann:

Das ist gar nichts 15 ml auf 200 l Wasser um da was zu bewegen. Die Problematik ist die Pufferung (auch später des Bodengrund etc.) . Wenn du noch mehr Säure reinkippst bewegt sich schon was, kurzfristig, dass hält nur nicht lang und der PH ist wieder oben.

Säure verwendet man hauptsächlich wenn die KH schon unten ist. Je weniger KH, desto weniger Säure braucht man um den PH nach unten zu drücken und desto eher bleibt er dauerhaft unten.

Salop ausgedrückt müßtest du Osmose Wasser aufsalzen, wobei du hier ein Salz verwenden solltest, dass die KH nicht zu sehr nach oben treibt. Dann mit (wenig) Säure ran falls der PH noch zu hoch ist und das hält dann im Regelfall (wobei es auch Ausnahmen gibt).

Edit: Ach ja, je mehr Säure, desto höher dann auch der Leitwert (sollte man auch im Auge behalten mit nem Leitwertmessgerätchen)
 
Hi Tom und Thomas,
tja, das hat mir meine Logik auch gesagt, dass die Dosierung in irgendeiner Form abhängig sein müsste von den Ausgangswerten. Auf dem Fläschchen steht aber nur diese Angabe von 15 ml auf 200 l Wasser ohne Bezug auf irgendwelche Wasserwerte. Auf der HP des Shops, bei dem ich das Eichenextrakt bestellt habe, steht dann noch, das dringend von einer höheren Dosierung abgeraten wird. Tja, selbst wenn ich also im Eimerchen was zusammenpantschen könnte, dass die Werte runtergehen, würde ich mich nicht trauen, das ins AQ zu kippen. Statt von einer höheren Dosierung abzuraten, sollte der Fairness halber vielleicht lieber dabeistehen, dass das Präparat ab einer KH>xy nicht geeignet ist. Naja, aber dann würde man ja vielleicht weniger verkaufen...

Die KH ist in der Tat mit 11 ziemlich hoch. Insofern war´s mir schon klar, dass das nicht ganz einfach wird, da mit Huminsäure was auszurichten, aber das sich die KH nichtmal um ein Grädchen nach unten bewegt hat... Naja, mich als Laie hat das doch erstaunt. Aber was soll´s, trial and error - so wollte ich´s ja... Vielleicht kipp ich spaßeshalber mal in den Eimer noch was von dem Eichenextrakt rein, um zu schauen, ob und bei welcher Dosierung sich was tut.
 
Macht mal schön weiter hier, da kann ich auch gut was mitnehmen für meine zukünftigen Beckenpläne :D
 
Hi,

die übliche Vorgehensweise ist folgende:
1. Knacken der Karbonathärte - via Osmose- oder Entsalzeranlage, ggf. bei niedrigen Härtegraden via Torfkanone
2. Senken des PH Werte - via Säure (Eichenextrakt), Torfkanone
3. Belüften, um überschüssiges CO2 abzuführen
4. Aufhärten der GH, falls notwendig

Grundsätzlich sollte man diese Massnahmen ausserhalb des Beckens durchführen, da andernfalls die Tiere starken Schwankungen der WW unterworfen sind, was sie schwächen oder im ungünstigen Fall töten kann.


## Tipatipped by Flyer ##
 
Wie sehen die den aus deine Pläne ? :)
Steht der Besatz schon fest?

Der Besatz steht fest: Red Bee, und Otocinclus. Beide brauchen weicheres Wasser, als ich hier "von Haus aus" habe, also beinhalten die Pläne eine Osmoseanlage, Salz zum Aufhärten, und die Anschaffung eines Leitwertmessgerätes (und ein pH Meter evtl auch). Äh-und ein neues (weiteres) AQ brauche ich vielleicht auch noch *g*
 
Das problemloseste wird sein wenn du hier einen Soil Bodengrund wie zum Beispiel Akadama (Korngröße 1-2 mm) einsetzt. Der zieht dir dein Wasser auf die notwendigen Werte (PH auf 5,7 bis 6,3). Wenn du zusätzlich noch Osmose Wasser und Bienensalz verwendest (also die Salzwerte gleich richtig im Wasser hast wenn du auffüllst) , behält der Akadama ewig seine Aktivität. Hat halt den großen Vorteil gegenüber Torfkanone; das Wasser bleibt klar, ggf. weniger gesuckel und auch gepansche, Werte sind einfacher stabil zu halten.

Prinzipiell kannst du auch Leitungswasser mit KH 12 in das Akadama Becken kippen, nach ein paar Stunden hast du KH 0 (Gesamthärte geht auch runter) und der PH ist unten. Aber wenn man das dann bei Wasserwechsel so beibehält ist der Akadama schneller verbraucht. Schneller verbraucht heisst 1/2 bis 1 Jahr. Kommt auch auf die Boden Schichtdicke an.
 
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