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Kupferleitungen

Belane

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Eigentlich hat mich das ganze Thema mit Kupferleitungen nie wirklich interessiert. Jetzt da ich umziehe und irgendwie niemand weiß was für Leitungen in dem neuen Haus sind, aber vermutlich eben doch Kupferleitungen (zur Bauzeit waren Kupferleitungen üblich) frag ich mich doch was es damit auf sich hat.

Fragen:

- Gibt es tatsächlich ein Problem wenn man Wasser für seine Garnelen aus der einer Kupferleitung nimmt?

- Wenn ich ein Stück Kupfer in ein Garnelenaquarium werfe, was passiert dann. Kann mir nicht so richtig vorstellen, daß das Kupfer sich auflöst.

- Gibt eine Kupferwasserleitung ständig Kupfer ins Wasser ab? Müßte die Leitung sich dann nicht irgendwann in Luft aufgelöst haben.

- Wer der hier Lesenden benutzt für seine Garnelen Wasser aus Kupferleitungen. Wie gehts den Tieren?

- Falls das Wasser aus Kupferleitungen nicht verwendet werden kann, was muß ich machen? Filtern, aufbereiten, ganz was anderes?

- Wie kann ich den Kupfergehalt im Wasser nachweisen und ab welchem Wert ist es für Garnelen schädlich?

Im Moment wohne ich auch in einem Haus, daß vom Alter her höchstwahrscheinlich Kupferleitungen hat. Hab mir noch nie gedanken darüber gemacht. Bin erst in das Haus eingezogen und dann kamen die Garnelen. Diesmal kommen die Garnelen gleich mit.
 
Kupfer löst sich.....

Hallo,

ja das mit dem Kupfer kann ein Problem werden.
Wenn das Wasser in den Leitungen abgestanden ist, weist es natürlich Kupferspuren auf. Dieses aber auch nur in einem geringen Masse. Nun hängt es auch noch von anderen Umständen ab, wieviel Kupfer in deinem Aquarium vorhanden ist. So ist in vielen Pflanzendüngern auch Kupfer enthalten. Wenn nun noch das abgestandene Leitungswasser hinzu kommt, kann die Kupferkonzentration zu hoch werden und die Garnelen sterben.

In der Regel kann man sagen, wenn du den Hahn einmal aufdrehst und 10 bis 20 Sekunden das Wasser laufen lässt, ist kein abgestandenes Wassser mehr in den Leitungen vorhanden. Dann kannst Du es auch ohne Probleme für dein Becken nehmen. Mache ich genau so. Bei mir ist kein Kupfer im Becken nachweisesbar.

Achja, ein Stück Kupfer im Wasser lößt sich natürlich auf (wie fast jedes Unedle Metall), nur geschieht dies so langsam, dass du es praktisch nicht bemerkst. Wenn Du aber in 100 Jahren nochmal nachschaust, hat sich sicherlich das Kupferstück verändert. :@

MfG

Dr.Tomoe
 
Belane wrote: Fragen:

- Gibt es tatsächlich ein Problem wenn man Wasser für seine Garnelen aus der einer Kupferleitung nimmt?

ja, auf Dauer aber auch für Fische bzw andere Bewohner der Aquarien
die Garnelen + andere Wirbellose sterben "halt" nur früher, da sie auf Kupfer empfindlicher reagieren



- Wenn ich ein Stück Kupfer in ein Garnelenaquarium werfe, was passiert dann. Kann mir nicht so richtig vorstellen, daß das Kupfer sich auflöst.

ja, ist nur die Frage wie schnell, bzw wann ein Gleichgewicht erreicht ist


- Gibt eine Kupferwasserleitung ständig Kupfer ins Wasser ab? Müßte die Leitung sich dann nicht irgendwann in Luft aufgelöst haben.

ja, doch ist das im Verhältnis zur Menge recht wenig. Auch bildet sich ja teilweise ein schützender Kalbmantel.
Wenns Wasser weich ist, kanns aber auch passieren das das nicht passiert und dann gibts den/die Berüchtenen Wasserrohrbrüche. ;)


- Wer der hier Lesenden benutzt für seine Garnelen Wasser aus Kupferleitungen. Wie gehts den Tieren?

keine Ahnung ob ich Kupferrohre hab. Als ich vor Jahren eingezogen binn, wurde hier alles vorher Renoviert, und da hab ich leider keine Ahnung was die da neu eingezogen haben.
wenn ich das Wasser nicht gut Ablaufen lasse, kann ich auf jeden Falle eine geringe Menge an Kupfer messen, ist aber grade über der Anzeigegenauikeit.


- Falls das Wasser aus Kupferleitungen nicht verwendet werden kann, was muß ich machen? Filtern, aufbereiten, ganz was anderes?

das einfachste wäre es das Wasser durch eine Osmoseanlage laufen zu lassen.

noch einfacher ist es wenn du vor ! jeder ! Wasserentnahme fürs Aquarium das Wasser gut ablaufen läßt. Dh mindestens mal 5min volle Pulle laufen lassen. Dann sollte eigentlich alles Wasser was vorher in den Leitungen gestanden hat raus sein. Um sicher zu gehen kannst du das entnommene Wasser ja noch messen.
Am einfachsten ist es dann das Wasser nach einer Bade/Duschaktion zu entnehmen, da da ja schon gut Wasser gelaufen ist. Genauso nicht gerade Morgens das Wasser entnehmen, da es ja dann warscheinlich die ganze Nacht in den Leitungen gestanden hat.
Je weiter oben du wohnst umso länger must du das Wasser laufen lassen, da du ja Wasser brauchst, was frisch aus der Hauptleitung von der Straße gekommen ist.


- Wie kann ich den Kupfergehalt im Wasser nachweisen und ab welchem Wert ist es für Garnelen schädlich?

von JBL gibts einen guten Test für Kupfer
eigentlich sagt man/frau sobald es mit den "normalen" Mitteln zu messen ist. Da Kupfer die üble angewohnheit hat sich im Mulm/Boden auf dauer anzureichern, so das selbst eigentlich geringe Mengen unter ungünstigen Bedinungen zum tode der Pfleglinge führen kann.



Also insgesammt keine Katastrophe, solange du um die Gefahren weist und dich dementsprechend verhällst.
 
Hi,

also ich lasse mein Wasser bevor es in die Becken kommt, über einen Carbonit Filter laufen, der nimmt Schadstoffe raus. ZB Chlor, Kupfer, Blei.

Gruß
Matthias
 
ich würde mich der Meinung von murks anschließen. Schon niedrige Cu-Werte im Wasser reichen, um den kompletten Bestand zu verlieren. Denn wie schon gesagt, reichert es sich im Boden an und kann durch geringfügige Schwankungen der Wasserwerte remobilisirt werde, wodurch dann recht hohe, aber vorallem tödliche Konzentrationen auftreten könen.
Filtern über Carbonit schafft da sichere Abhilfe.

Micha
 
Hi, ich wohne auch in einem älteren Haus und hatte eine Zeit lang mit plötzlichem Garnelensterben zu kämpfen. Keine Ahnung, ob es wirklich Kupfer war, aber seitdem ich mein Wasser aufbereite (ablaufen lassen s.o., vor allem aber einen guten Wasseraufbereiter) ist das Problem weg.

Dirk
 
Hi Dirk,

was ist den das für ein Wasseraufbereiter den du benutzt?
 
Re: Kupfer löst sich.....

Belane wrote: - Gibt es tatsächlich ein Problem wenn man Wasser für seine Garnelen aus der einer Kupferleitung nimmt?
Yep, wenn man nicht vorher das "abgestandene" Wasser ablaufen lässt. Warmes Wasser löst mehr Kupfer-Ionen aus dem Rohr als kaltes.

- Wenn ich ein Stück Kupfer in ein Garnelenaquarium werfe, was passiert dann. Kann mir nicht so richtig vorstellen, daß das Kupfer sich auflöst.
Es gibt Kupfer-Ionen an das Wasser ab, viele Wirbellose würden relativ schnell vergiftet.

- Gibt eine Kupferwasserleitung ständig Kupfer ins Wasser ab?
Ja.

Müßte die Leitung sich dann nicht irgendwann in Luft aufgelöst haben.
Doch, irgendwann.

- Falls das Wasser aus Kupferleitungen nicht verwendet werden kann, was muß ich machen? Filtern, aufbereiten, ganz was anderes?
Das Wasser sicherheitshalber eine Weile laufen lassen, bevor Du Wasser für das AQ abzapfst, sollte ausreichen.


murks wrote: noch einfacher ist es wenn du vor ! jeder ! Wasserentnahme fürs Aquarium das Wasser gut ablaufen läßt. Dh mindestens mal 5min volle Pulle laufen lassen.
Naja, eine Minute sollte wirklich ausreichen, denke ich. ;)

Dr.Tomoe wrote: Achja, ein Stück Kupfer im Wasser lößt sich natürlich auf (wie fast jedes Unedle Metall), nur geschieht dies so langsam, dass du es praktisch nicht bemerkst. Wenn Du aber in 100 Jahren nochmal nachschaust, hat sich sicherlich das Kupferstück verändert.
FULL ACK!

Und da sich die veträgliche (bzw. sogar nötige) Dosis für Krustentiere in, wenn ich mich nicht irre, Millionstel Gramm bemisst, hat man das recht schnell erreicht, wenn man nicht aufpasst...
 
Wo ich hier die ganze Zeit solche zauberwörter wie Carbonit-Filter lese... handelt es sich dabei zufälligerweise um Aktivkohle ?
 
Ein günstiger flüssiger Wasseraufbereiter tut es auch. Die enthalten EDTA, ein Chelator, der die Kupferionen bindet. Ich hab auch Kupferleitungen und mach es so und hab mit Kupfer keine Probleme. Wasser vorher natürlich trotzdem einige Zeit aus dem Hahn laufen lassen.
 
also auf jeden fall gefällt mir der ansatz "nicht alles glauben, was man liest". ich könnte mir gut vorstellen, dass es ein erstklassiger mythos ist.

die mehrheit aller hauswasserleitungen ist aus kupfer. manche haben blei, was vermutlich auch nicht viel besser ist.

man kann also davon ausgehen dass auch die mehrheit aller garnelenbesitzer in einem haus mit kupferleitung lebt.

erhöhte kupferkonzentrationen gibts vor allem bei saurem wasser (erfährts du beim wasserwerk). je länger das wasser in der leitung steht, desto mehr kupfer. der tipp mit dem vorher rinnen lassen ist also sicher gut.

das müßte aber auch wirklich reichen denke ich mal.
 
Vor allem sollte man sich klarmachen dass viele der Vielgeprisenen teuren Filter zur Wasseraufbereitung fürs Heim auch nur schnöde Aktivkohle enthalten, die allenfalls festes Kupfer auffängt, Kupferionen passen da Porentechnisch nicht rein, und heißes Wasser lässt hoffentlich sowieso keiner in sein AQ laufen...
 
Hab auch Kupferleitungen,und bisher keine Probleme mit Garnelensterben.
 
Also nun bin ich in einem Haus mit Kupferleitungen. (ca. 20 Jahre alt) Ich lasse das Wasser vor dem Wasserwechsel nicht erst eine weile aus der Leitung laufen bevor ich es benutzte. Ich nehms gleich. Bereite das Wasser aus nicht vor. Keine Osmoseanlage, kein Ionenaustauscher. Garnelen, Krebsen, Schnecken, Muscheln und Fischen geht es prächtig. Produzieren alle fleißig Nachwuchs.

Habe mal einen Bericht gelesen in dem es um die Beseitigung um Planarien geht. Eine Methode ist, eine Kupferplatte ins Aqurium zu hängen (Fischaquarium natürlich) hilft wohl ganz kurz. dann geben die Platten aber kein Kupfer mehr ab. Planarien leben weiter.

Hat hier jemand tatsächlich schon mal bei sich ein Massensterben im Aquarium gehabt wegen zu hohen Kupferanteil im Wasser? Also nicht der Freund vom Schwager oder so was. Im Internet gelesen gilt auch nicht. Wer hat selbst diese Beobachtung am eigenen Aquarium gemacht und kann alle anderen Ursachen für ein Massensterben ausschließen und es auf das Kupfer zurückführen?
 
Als ob irgendjemand sicher in der Lage wäre das auf Kupfer zu beschränken...
Wenn ich nicht grade in ein gesundes Becken 5 Löffel Kupfersulfat gebe würde ich mal sagen dass niemand in der Lage ist sicher Kupfer als schuldigen zu ermitteln.
Ich halte das ganze ohnehin für einen gigantischen aufgebauschten Luftballon.
 
Hallo zusammen,

das Garnelen auf einen zu hohen Kupfergehalt mit dem Exitus reagieren ist durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt - Bitte frag aber nicht, ob man diese Ergebnisse irgendwo nachlesen kann - Dieser Grenzwert ist wohl auch recht niedrig und scheint auch von weiteren Wasserparametern beeinflusst werden. Teilweise sollen Garnelen schon reagieren bevor handelsübliche Aquarientests was anzeigen.

Jetzt zu meinen eigenen Erfahrungen. Durch meine Kupferrohre habe ich noch keine Ausfälle gehabt. Zumindest bringe ich keine damit in Verbindung. Frische Rohre geben aber noch einiges an Kupfer ab und dann sollte man vorsichtig sein. Durch Benutzung eines Durchlauferhitzers soll die Gefahr ebenfalls steigen, aber auch damit habe ich keine eigenen Erfahrungen.

Ich habe auch schon kupferhaltigen Dünger benutzt, ohne Ausfälle. Solange es nur Spurenelemente sind ist die Gefährdung meines Erachtens gering.
Ich denke, dass die Kupferhysterie deutlich übertrieben wird.
Die meisten Massen-Ausfälle lassen sich durch andere Gründe bzw. anderen Umstände erklären. Der häufigste Grund ist meiner Ansicht nach Düngerreste von Großgärtnereien. Das könnte dann zwar durchaus am Kupfer liegen, aber auch an anderen Inhaltsstoffen.
Bei Medikamenten sollte man allerdings auch vorsichtig sein.

Beim "normalen" Aquarium und Wasserwechsel dürften eigentlich keine Probleme auftreten.
 
Falls Du nicht an Kupfer als Schadstoff glaubst, kipp ein Fischmedikament mit Kupfer rein ? die Wirbellosen danken ab.
 
Servus zusammen,

ich für meinen Teil habe auch Cu Leitungen und bin nicht gewillt, Wasser zu verschwenden. Wenn ich dann Tipps höhre, wie "5 Min voll laufen lassen" seh ich rot, sorry.
Ich hab mir daher einfach angewöhnt, meine Wechsel zu machen nachdem meine Frau oder/und ich geduscht haben. Das sollte in einem normalen Haushalt ja öfter passieren wie ein WW. Falls nicht, wäre dies ein guter Ansatz, die persönliche Körperhygiene zu verbessern. *lach*

Gruß
Thorsten
 
unknownrec wrote: Servus zusammen,

ich für meinen Teil habe auch Cu Leitungen und bin nicht gewillt, Wasser zu verschwenden. Wenn ich dann Tipps höhre, wie "5 Min voll laufen lassen" seh ich rot, sorry.
Ich hab mir daher einfach angewöhnt, meine Wechsel zu machen nachdem meine Frau oder/und ich geduscht haben. Das sollte in nem normalen Haushalt ja öfter passieren wie nen WW. Falls nicht, wär es ein guter Ansatz für Körperhygiene. *lach*

Gruß
Thorsten

Seh ich genauso. Grob geschätzt kriege ich pro Minuten nen 5l-Eiemr voll. Das wären also bei 5 Minuten laufen lassen 25l, die ich verschwendet hätte. Das pro Woche einmal macht übers Jahr verteilt 1300l. Damit kann man eine Menge Sinnvolleres anstellen, als es einmal durch die Dusche in den Abfluss laufen zu lassen.
 
Nicht jeder wohn in einem Einfahmilienhaus ;)
Wenn du in einem Hochhaus wohnst, kann schon eine Menge Wasser aus der Leitung fließen müssen, bis endlich frisches Wasser aus der Leitung kommt.
Wenn du es genau liest, schrieb ich ja zB. auch das es nach einer Dusche oder Bad ab besten/einfachsten ist. Sollte halt nicht am Morgen sein, so frisch nach dem Aufstehen. ;) Wer es genau wissen will mist einfach den Kupferwert nach 5L, nach 10L und nach der entnahme von 20L. Dann läßt sich schön ermitteln, wann das Wasser wirklich kein, bzw möglichst wenig Kupfter enthällt.
 
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