Hi
Mir ist bekannt, dass das Auftauchen oder die Einführung mancher fremder Arten, seien es Pflanzen oder Tiere (zunächst) schlimme Folgen hatte. Aber wer denkt heute noch daran, dass die Wasserpest einstmals Flüsse verstopfte, oder dass auch das Kaninchen oder der Fasan hier nicht immer einheimisch waren. Um die vorvorige Jahrhundertwende waren unsere Edelkrebse schon so gut wie verschwunden, zum Leidwesen von Nerz, Aal und Menschen, die ihr Brot damit verdienten. Verständlich, dass man dann die resistenten amerikanischen Arten einführte. Bei Weinreben hat man auch unsere Arten auf reblausresistente amerikanische Wurzelunterlagen gepfropft und damit den Weinbau gerettet. Es wird oft vergessen, dass Mitteleuropa vor den Eiszeiten nicht nur eine der amerikanischen ganz ähnliche, sondern auch eine viel reichhaltigere Fauna und Flora hatte. Sie wurde weitgehend ausgelöscht, weil sie zwischen Alpen- Pyrenäen- und skandinavischem Eis in der Fall saß. Wollhandkrabben und Nutrias mögen dem Menschen Ärger bereiten, der Natur aber i.A. nicht. Von den Tieren die q6g36 nennt, ist , vom Graskarpfen abgesehen, keins problematisch. Dagegen regen sich Betroffene darüber auf, dass der Biber wieder angesiedelt wird. Von "Problembären" ganz zu schweigen. Oder wen stört unsere (neue) Süßwassergarnele Atyaephra desm.? Wir machen heimischen Tieren weitaus mehr Probleme durch Zerstörung ihrer Biotope. Es werden heute weniger Hasen als Rehe erlegt, noch vor fünzig Jahren war das Verhältnis mehr als 10:1. Wenn jetzt fremde Tiere mit unseren Umweltsünden besser zurecht kommen als einheimische, sehe ich darin kein Problem. Allerdings sollte es nicht so erfolgen, dass man sich eines Tiers entledigt, indem man es in die Natur aussetzt.
MfG.
Wolfgang