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Kationenaustauscher

Nautik

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Garneleneier
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Hallo,
ich hoffe, ich bin hier im richtigen Forenbereich? Sonst einfach verschieben.


Ich habe einen alten Kationenaustauscher, aber seit bestimmt 10 Jahren nicht mehr benutzt.
Inzwischen ist mir auch viel Know-how über den Gebrauch, die Anwendung und über die Auswirkungen auf die Wasserchemie verloren gegangen. Deshalb hier ein paar Fragen, in der Hoffnung ihr könnt mir helfen.

Sind die Harze inzwischen unbrauchbar/kaputt oder kann ich ihn einfach mit Salzsäure spülen und er ist wieder einsatzbereit?

Würde der Kati ausreichen, um damit garnelengerechtes Wasser für Caridinas herzustellen?

Ich habe früher das Wasser aus dem Kationenaustauscher mit Leitungswasser gemischt. Wäre das auch für ein Garnelenbecken sinnvoll, oder macht man das heute nur noch mit diesen Aufsalzern?

Liebe Grüße von Moni
 
Hallo moni,

Bin zwar relativ unerfahren was Garnelen betrifft,aber nutze Kationen und Anionentauscherharze im diskusbereich .
Normal sagt man das die Harze etwa 10-12 Jahre gut nutzbar sind.
Um zu testen ob deine Harze noch funktionieren,würde ich beide Säulen regenerieren und dann den Leitwert messen der aus den Säulen kommt .ist dieser nach dem spülen circa 70 und sinkt immer weiter ,sind deine Harze noch intakt......
Nach längerer Standzeit der Säulen über Monate oder gar Jahre ist immer zu empfehlen die Säulen neu zu regenerieren(Stichwort keimbelastung)
 
Hallo Johannes,
danke für deine Antwort.
Ich habe nur einen Kati. Den Anionentauscher habe ich nicht. Leider habe ich auch keinen Leitwertmesser. Ich weiss nicht, welcher sinnvoll ist. Manchmal lese ich, ein billiger Leitwertmesser reicht völlig aus. Das andere mal steht dann wieder, er muss unbedingt die Temperatur mit einbeziehen.
Ich bin auch nicht jemand, der wegen jeder Frage gleich ein Post aufmacht. Ich versuche mich so gut es geht selbst erst im Web schlau zu machen.
Ich muss nochmal recherchieren, welche Salzsäure ich für den Kati brauche und dann schauen welche Werte das Leitungswasser daraus hat.

Dann melde ich mich wieder. :)
 
Hallo,

ein Kationentauscher reicht definitiv nicht, um garnelentaugliches Wasser zu erzeugen. Wenn man mal ein gängiges Kationenaustauschharz wie das Lewatit S100 betrachtet, so handelt es sich um ein Polystyrolgerüst, welches Sulfonsäurereste als funktionelle Einheiten trägt.

Genaugenommen ist einer der Wasserstoffe des aromatischen Rings im Styrolmolekül durch eine Sulfonsäuregruppe subtituiert, wobei mich jetzt nicht festlegen will, an welcher Position des Rings die Substitution erfolgt (ich meine mich aber zu erinnern, dass diese in p-Stellung erfolgt).
Unterm Strich trägt das Tauscherharz also eine Unzahl an -SO3H Gruppen, die ihr H+ in die wässrige Lösung des sie umspülenden Wassers abgeben, und dafür Kationen aufnehmen. Dadurch steigt natürlich die H+-Konzentration in der Lösung an, und das Wasser wird sauer, denn wie wir uns erinnern ist der pH-Wert ja nichts anderes, als der negativ dekadische Logarithmus der H+-Ionen-Konzentration. Nach dem Gang durch den Kationentauscher ist das Wasser also ziemlich sauer und nicht aquariengeeignet. Das ändert sich erst nach einem Durchgang durch den Anionentauscher, der OH- abgeben kann und somit die H+ einfängt um Wasser zu erzeugen. Gleichzeitig werden natürlich die Anionen gebunden.

In der Chemie verwendet man Ionentauschersäulen auch oft zur quantitativen Bestimmung eines Ions, wie z.B. Kalium, denn die Bestimmung des pH-Werts einer vormals kaliumhaltigen Lösung nach dem Durchgang durch die Kationensäule ermöglicht es, die Konzentration der H+ und somit auch des entsprechenden Gegenions zu bestimmen, da ja für jedes vom Austauscher aufgenommene Kalium 1H+ freigeworden sein muss.

Bei der Regeneration eines Kationentauschers wird z.B. Salzsäure verwendet: In ausreichend hoher Konzentration zwingt die Salzsäure das Austauscherharz quasi das gebundene Kation wieder freizugeben und dafür H+ aufzunehmen. Damit ist der Ausgangszustand wieder hergestellt und der Ionentauscher kann wieder eingesetzt werden.

VG vom Himalaya
Yeti
 
Hallo moni,

Das man einen kati alleinig benutzen kann wäre mir neu .da sollte noch ein ani dahinter.

Als Leitwertmessgerät kann ich dir dieses ans Herz legen(zum Preis von knapp 12 Euro beinahe unschlagbar und ich nutze es seit einiger Zeit):
 
Moderiert:
Vielen Dank für eure Rückmeldungen.
Yeti, ich habe leider nicht deine Kenntnisse über Wasserchemie. Vielleicht sollte ich mal nach einem Buch suchen "Wasserchemie für Dummys." ;)
Ich hatte gehofft, dass wenn ich das Wasser aus dem Kationenaustauscher mit Leitungswasser mische, dieses garnelentauglich ist. Aber so wie ich das verstanden habe fügt der Kati dem Wasser andere Stoffe zu, die dann ein Anionentauscher herausfiltern müsste? Liege ich damit richtig oder bin ich auf dem Holzweg?

@Johannes
also ein preiswertes Gerät, dass die Temperatur nicht mit einbezieht.
Ok, ich sehe schon. Ich weiss eindeutig noch von so Vielem viel zu wenig.
Wird wohl Zeit für mein Privates zweites Chemiestudium. ;)
Viel in den Jahren verlernt und selbst wenn noch alles in den grauen Zellen schlummern würde, reicht es nicht aus.
 
Moderiert:
Ich habe mich entschieden auf den Kationenaustauscher oder andere Alternativen (vorerst) zu verzichten.
Ich hätte sehr gerne Tigergarnelen gehabt, was bei unseren Leitungswasserwerten leider nicht möglich ist.
Doch habe ich nach langem Überlegen entschlossen, dass ich im Moment noch nicht bereit bin wegen 10l - 20l Wasser wöchentlich eine Osmoseanlage zu kaufen oder den alten Kati mit einem Ani aufzurüsten.

In mein zweites Aquarium sollen deshalb wieder Neocaridinas kommen.

Vielen Dank an euch alle, für eure Hilfe.
 
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