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Einzelne Garnelen sterben

Adraste

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Hallo,
bis vor kurzem lief mein Garnelenbecken prima und endlich gab es auch ersten Nachwuchs, aber nun habe ich innerhalb von zwei Wochen schon drei tote Garnelen. Bei der ersten dachte ich mir nicht viel dabei, uralt werden Garnelen ja auch nicht. Ich habe auch nur 15 gehabt - insofern ist das schon auffällig und ich habe den Eindruck, als würde da irgendwas nicht stimmen, allerdings stelle ich verschiedene Merkmale fest, nicht bei jeder Garnele die gleiche Veränderung und bin etwas ratlos, was zu tun ist. Vielleicht habt ihr eine Idee? Oder ist das noch alles im Rahmen?

Einmal der Fragebogen:

- Was ist genau das Problem?
mit einigen Tagen Abstand sterben nach und nach Garnelen. Bei einer hat die Häutung nicht gut geklappt und die Extremitäten waren teils zu kurz, nach nicht ganz zwei Wochen die nächste Häutung, wieder mit zu kurzen Antennen und Beinen, diese hat sie nciht lange überlebt. Die zweite Garnele wurde weiß, also der Panzer von außen, nicht der Körper(äußerer Bakterienbefall?). Bei der nächsten Garnele hat sich das Rot sehr dunkel (fast schwarz) verfärbt, ansonsten war der Körper etwas blauer als sonst, sie konnte dann nur noch die Schwimmbeine bewegen und starb dann.

Die weiß verfärbte habe ich leider nicht rechtzeitig aus dem Becken gefischt, sie wurde komplett aufgefressen - ich hoffe, es war nichts ansteckendes.

Auffällig ist, dass es bisher nur die Weibchen betrifft, die gerade Eier tragen oder die Jungen gerade entlassen haben.

Allgemein sehen meine Garnelen teilweise etwas milchig aus, allerdings war das schon von Anfang an so, daher fällt es mir schwer zu sagen, ob das jetzt etwas Krankhaftes ist oder nicht.


Mal ein Bild von einer Garnele, bei der ich denke, dass sie die nächste sein könnte, obwohl sie sich bisher ganz normal verhält; sie verfärbt sich nämlich auch irgendwie dunkelrot hinten und der Körper erscheint mir weißer als normal:
IMG_0796 Kopie.jpg IMG_0798 Kopie.jpg Irgendwie sieht der Kopfbereich auch merkwürdig aus.

Das ist noch ein Bild von der dunkel verfärbten Garnele, ein paar Tage, bevor sie gestorben ist:IMG_0778 Kopie.jpg




- Seit wann tritt es auf?

Etwa seit zwei Wochen


- Wurde schon irgendetwas gemacht? Wenn ja: Was?
Nichts medikamentöses, heute Wasserwechsel 80%

- Wie lange läuft das Becken bereits?
seit Oktober 2013

- Wie groß ist das Becken?

20l
- Wie wird es gefiltert?
Lufthebefilter

- Welcher Bodengrund wird verwendet?
Aquarienkies

- Sind Pflanzen, Wurzeln, Steine im Becken? Wenn ja: Welche genau?
Kardinalslobelie, Süßwassertang, Mooskugeln, Christmasmoos, Hydrocotyle tripartia, Gefiederter Wasserfreund

- Wird das Wasser technisch oder chemisch aufbereitet? Womit?
Wasseraufbereiter von Tetra

- Wie sind folgende Wasserwerte im AQ:
Ratestäbchen, Werte wie immer:
PH:7,2
GH:7-14
KH:10
Leitfähigkeit:
Nitrit:0
Nitrat:0
Ammoniak:
Kupfer:

- Welche Temperatur hat das Wasser im Becken?
24

- Wie oft wird ein Wasserwechsel gemacht und wieviel?
wöchentlich 50% (letzte Woche hatte ich allerdings ausnahmsweise ausgesetzt)

- Wie ist der genaue Besatz des Beckens?
Schätzungsweise noch 11 erwachsene Garnelen und mehrere Jungtiere unter 1 cm, 4 Kahnschnecken, einige TDS und Posthornschnecken

- Was wird gefüttert? Wie oft und wieviel?
2x pro Woche 1 Pellet Shrimps King complete, Laub immer zur Verfügung

- Gab es in letzter Zeit Neukäufe von Tieren, Pflanzen oder Einrichtungsgegenständen?
vor etwas über einem Monat sechs Garnelen, Mooskugeln und Moos

- Wurden im Raum in dem das Becken steht irgendwelche Chemikalien (z.b. Raumspray, Insektenspray, Floh- oder Zeckenmitteln bei anderen Haustieren angewendet, etc.) verwendet?
nein

- Sind im Aquarium irgendwelche unbekannten Tiere (Parasiten) zu sehen?
nein
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

also deine Beschreibung und der Fragebogen deuten für mich auf eine bakterielle Infektion, eingeschleppt mit den enuen Tieren hin.

Vorallem die trüben Verfärbungen und abgebrochene Fühler nach der Häutung sin da häufig die Anzeichen.

Maßnahmen sind leider nur schwer:

- viele Wasserwechsel machen um die Bakterienbelastung des Wasser möglichst niedrig zu halten (Frischwasser bitte gut an die Aqurienbedingungen anpassen, vorallem was Temperatur und pH angeht und immer langsam zuführen, sonst kann es zu Schockhäutungen und damit zu weiteren Problemem kommen), hier bietet es sich an die nächsten Wochen 2x pro Woche ca. 60% des Wassers zu wechseln

- identifizieren und absammeln der infizierten Tiere --> Quarantäne ! ... die Infektionen scheinen sich in den meisten Fällen über das Fressen gestorbener, infizierter Tiere zu verbreiten daher Tiere die weiße Verfärbungen zeigen, lethargisch rumsitzen und nicht zum fressen kommen, abgebrochenen Antennen haben aussortieren und gesondert halten ... erst wenn diese nach 2 Monaten (2 Häutungsphasen) nicht verenden und sich ihr Zustand bessert kann man die Tiere gegebenenfalls zurücksetzen

- begleitend kann man mit Seemandelbaumblättern, Walnussblättern, Erlenzapfen und anderen bekannten antibakteriellen Zusätzen arbeiten, muss sich aber im klaren sein das diese nur unterstützend wirken

- Antibiotika kämen ebenfalls in Frage, deren Einsatz sollte aber wohl überlegt und nur nach Risikoabwägung mit dem eigenen Gewissen und einem Tierarzt erfolgen ... Erfolg ist hier oft nicht gegeben, da beiretis massive Resistenzen bestehen !

- als ein ähnliches Problem bei mir aufgetreten ist, habe ich mein Becken komplett von Deko befreit um alle Tiere dauerhaft im Blick zu haben und so befallenen oder gar verendete Tiere möglichst schnell zu entfernen ... erkrankte Tiere neigen dazu sich in Ritzen oder unter der Deko zu verstecken und sind sonst nur schwer zu finden

PS: das ist jetzt meine Ferndiagnose ... absolute Sicherheit kann man natürlich nur haben wenn man die Tiere bakteriell untersuchen lässt ... wenn ein Antibiotika Einsatz erfolgen soll wäre dies sogar Vorraussetzung

Edit: Mir ist grad noch eingefallen, ich habe im Erkrankungszeitraum auch konsequent alle Häute abgesammelt, da auch diese von den Tieren verspeist werden ... ob dies nötig oder sinnvoll ist weiß ich aber nicht ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen.
Auch deinen Empfehlungen kann ich nur beipflichten.

Lieben Gruß
Kim


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Vielen Dank für die ausführliche Antwort und die Tipps:)

Ich habe oben vergessen zu erwähnen, dass sich immer Erlenzapfen in meinem Becken befinden und auch Eichenlaub, um eigentlich genau solchen Infektionen vorzubeugen.

Also werde ich die nächste Zeit noch öfter Wasserwechsel machen und die Tiere weiterhin gut beobachten und ggf. aus dem Becken nehmen. Ich hoffe, es hilft. An Antibiotika dachte ich auch schon, aber auf gut Glück möchte ich solche Medikamente ja auch nicht verwenden.
 
Hi,

ich wünsche dir viel Erfolg mit deinen Tieren. Bitte sei nicht enttäuscht wenn noch einige sterben. Die Überlebensrate der Alttiere ist bei solchen Infektionen oft nicht sehr hoch. Allerdings haben die Jungtiere bei konsequentem absammeln erkrankter Tiere eine gute Chance.

Ich drück dir die Daumen.
 
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