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Der Wasserwechsel - ein mathematischer Exkurs - für Einsteiger

Gamma85

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Hallo Leute,

viele Aquarianer haben Probleme mit der Stabilität ihres Wassers. Im Regelfall wird der Tip gegeben, dass man einfach wöchentlich 50% des Wassers wechseln soll und alles wird gut.
Das ist so nicht ganz richtig. Die richtige Antwort wäre: Es kommt darauf an...
Wie bei so vielen Dingen in der Aquaristik, so gibt es auch keine Universalantwort für den Wasserwechsel. Dieses Thema möchte ich hier heute, vor allem auch für Einsteiger, die dieses Problem häufiger haben, etwas erläutern.

Für den Anfang nehmen wir einmal an, dass wir durch Futter, abgestorbene Pflanzen, tote Jungschnecken, tote Junggarnelen, etc eine "Schmutzbelastung von 100 pro Tag haben. Die Schmutzbelastung steht hierbei für all die Partikel/Baktieren/etc, die wir in unseren Aquarien haben, die wir aber nicht testen können.

Theoretischer Versuch 1) Wir haben eine tägliche Belastung von 100 SE (Schmutzeinheiten) und 4 Fallstudien:
a) Wöchentlicher Wasserwechsel von 50%
b) Wöchentlicher Wasserwechsel von 90%
c) täglicher Wasserwechsel von 20%
d) Wasserwechsel 2x pro Woche á 90%

Die Ergebnisse:
a) SB (Schmutzbelastung) stagniert bei 1400 SE nach 12 Wochen
b) Finale SB von 778 SE nach 4 Wochen
c) SB ist nach 5 Wochen konstant bei 500 SE
d) SB schwankt zwischen 343 und 434SE (da 3 bzw. 4 Tage zwischen dem Wechsel liegen)

Man sieht also hier, dass die SB bei 50% WW pro Woche rasant hoch steigt. Wenn man jetzt nach 12 Wochen 1x den Wasser wechsel vergisst und anschließend jede Woche 50% wechselt dauert es 10 Wochen (!!!) bis man wieder bei der alten SB von 1400 ankommt.

Nun kommen wir zum theoretischen Versuch 2). Nach der 1. Analyse könnte man argumentieren, dass natürlich auch Schadstoffe im Wasser durch die "guten Bakterien" abgebaut werden. Ja das ist richtig, aber ich argumentiere, dass nicht nur gute Bakterien Schadstoffe abbauen, sondern, dass auch andersrum "schlechte Baktieren" sich rasant vermehren. In der Realität sieht es so aus, dass sich Baktieren in einem Zeitraum von 15-20 Minuten teilen und somit verdoppeln, solange genügend Nährstoffe vorhanden sind. Dieses Horror-Szenario lassen wir mal außer Acht und nehmen an, dass sich die SB pro Tag um 10% steigert (Bedeutet: Wenn nach dem Wasserwechsel noch 100SE vorhanden sind werden daraus am nächsten Tag 110SE + die tägliche Belastung durch Dinge, die in das AQ eingebracht werden).
Dafür nehmen wir wieder die 4 Fälle von oben.
Die Ergebnisse:
a) Die SB steigt auch nach 56 Wochen noch an und steht dann bei 28.361 SE.
b) Finale SB von 1.178 SE nach 5 Wochen
c) SB ist nach 8 Wochen konstant bei 833 SE
d) SB schwankt zwischen 401 und 523SE (da 3 bzw. 4 Tage zwischen dem Wechsel liegen)


Was sagt uns das nun? Wenn wir versuchen möglichst nah an der Realität zu liegen und annehmen, dass sich vorhandene SE selbstständig replizieren können, dann sehen wir, dass ein wöchentlicher Wasserwechsel mit 50% früher oder später zum totalen Desaster führen wird.
Das Optimum wäre rein mathematisch gesehen ein täglicher größtmöglicher Wasserwechsel um eine konstante SB zu erreichen. Selbst eine Durchflussanlage, die 20% pro Tag wechselt ist nicht so effizient wie 2x wöchentlich 90% zu wechseln.

Wer möchte dem kann ich gerne das Exceltool zur Verfügung stellen.

Ergebnis für alle die keine Lust haben so viel zu lesen:
Bei Garnelenbecken, in denen die Population im Regelfall sehr schnell sehr stark ansteigt ist ein wöchentlicher Wasserwechsel von 50% deutlich zu wenig und verursacht auf kurz oder lang einen Tod des gesamten Besatzes.
Falls ihr nicht füttert und auch sonst kaum Material in das Becken einbringt ist die Wasserbelastung zwar deutlich geringer, aber das verschiebt nur den Zeitpunkt, in dem die Garnelenpopulation stagniert oder stirbt, nach hinten.
 
Zuletzt bearbeitet:
huhu,

wie passend, dass ich gerade mitten im wasserwechsel bin ;)

deine "berechnungen" sind wirklich sehr theoretisch. in der praxis wird z.b. bei der 50% methode ein nach 4 wochen nicht 50%, sondern 90% wasserwechsel erforderlich.
davon abgesehen, dass ich gerne mal deine rechenwege detailiert sehen würde, denn auf manche ergebnisse komme ich nicht ;)

letztlich wissen wir alle, dass viele wasserwechsel im zweifel immer vor seltenen/kleineren wasserwechseln vorzuziehen sind. ich sehe deine theoretischen test auch eher als groben hinweisgeber für anfänger, die noch kein gleichgewicht und keine eigenen erfahrungen gesammelt haben. denn sonst ist mir das bei weiterem viel zu oberflächig betrachtet.
 
Hallo Bine,

genau dafür war es auch gedacht ;) Es stimmt natürlich, dass man eigentlich 50/50/50/90 wechselt, aber leider wird auch oft erzählt, dass 50% pro Woche reichen und das ist nunmal eher ein Tod in Raten.
Natürlich gibt es viele wichtige Faktoren, die ich nicht beachtet habe, um es leichter verständlich zu machen. Ich hoffe mit diesem Thread nur darauf, dass Einsteiger diesem Thema mehr Gewicht geben. Wenn dadurch auch nur einer davor bewahrt wird, dass seine Garnelen sterben habe ich mein Ziel schon erreicht ;)


P.S.: Ich schicke dir gerne die Excel-Datei. Sende mir doch eine PN mit deiner Emailadresse.
 
Hallo Philipp und Bine,

erst mal Danke für die Erläuterungen. Ich glaube das das mir und auch anderen Anfängern bestimmt bisserl mehr die Augen öffnet, wie wichtig der Wasserwechsel sein kann.

Ich hatte z.B. nicht dran gedacht bzw. war es mir nicht so bewusst auch regelmäßig das Becken quasi "einmal leer" laufen zu lassen.

Da werde ich mir gleich mal eine Liste für die TWW-Dokumentation anlegen. :sign:
 
Ist das die Exel aus FB ? Mal süffisant gefragt ... wer wechselt in den Habiaten das Wasser wo unsere Schicken leben ? :D

Ne, Spass beiseite, weiss schon auf was du raus willst :thumbup: Also ich für mich mache bei den Caridina in der Woche 60 %, und jedes dritte mal so um die 80 %.
Bei den Neocaridina nur jede Woche 50 - 60 % und die vermehren sich wie Seuche, trotz Beifische (Guppy, Plattys, L-Welse und Dornaugen). Eine pauschale
Empfehlung für Wasserwechsel gibt es wohl nicht, da jedes Becken anders ist! Leitwert steht bei mir bei den Caridina bei fast konstant 250 und bei den Neos bei ca. 480-530.

PS: Und btw ... schlechte Bakterien gibt es in meinem Becken nicht ;) Die haben sich alle lieb :hehe:
 
Da wechselt die Natur quasi 24/7 das Wasser :-) und hat dazu noch eine stromsparende Strömungspumpe.
Die excel hab ich selbst gebaut. Geht ja recht fix.


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Hmmm... für mich ist das einfach theoretischer Unsinn und mehr nicht.
 
Klar ist es nur Theorie, man kann ein Becken niemals mit einem See oder Habitat vergleichen ;) Finde die Grundzüge für einen Anfänger abr schon mal schön, das er sich eines Wasserwechsels überhaupt bewusst wird ...
Bekomme so viele Schreiben ... meine Garnelen sterben ... Frage nach Wasserwechsel ... öhm so alle 7 Wochen etwa ... bei den Fischen geht das ja auch so ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

wenn diese mathematische Ermittlung nun zugrunde gelegt würde... glaube ich, dass sich daran bisher so gut wie keiner orientiert? Logisch klingt's... aber wenn Mathematik unlogisch wäre...:gnorsi:

Ich plantsche ja furchtbar oft herum (2 x wöchentlich 25% TWW je Becken, macht 50% die Woche).
Da nun (durch Deinen zweiten Beitrag zum Thema Wasserwechsel) in mir die Idee aufkommt, mir ein Maischefass zu kaufen, um effizienter WW machen zu können, werde ich gern mal testen, ob sich etwas verändert, wenn ich statt zweimal 25% einmal 50% pro Woche austausche.

Ich kann bisher nur Folgendes beitragen: Wenn ich mal einen größeren WW in einem meiner Cubes mache - nach umfangreichen Gärtnerarbeiten, die furchtbar Dreck aufwirbeln zum Beispiel - sind die Garnelen nach dem Wasserwechsel wie von der Tarantel gestochen und schwimmen bis zu drei Stunden lang völlig irre durcheinander...

Ist das dann ein gutes Zeichen?

Falls ja, warum? Mir bereitet das eher Sorgen, aber vielleicht liege ich da total falsch?

LG
Tanja
 
Ich kann bisher nur Folgendes beitragen: Wenn ich mal einen größeren WW in einem meiner Cubes mache - nach umfangreichen Gärtnerarbeiten, die furchtbar Dreck aufwirbeln zum Beispiel - sind die Garnelen nach dem Wasserwechsel wie von der Tarantel gestochen und schwimmen bis zu drei Stunden lang völlig irre durcheinander...
So lange dauert es bei meinen RF nicht, aber eine stark erhöhte Aktivität nach größeren Wechseln sehe ich hier auch, ebenso bei den Amanos.
Ich habe das so gedeutet, dass vermehrt Mulm aufgewirbelt wird und sozusagen ein Festmahl bereitet wird.
Ich habe dann immer doppelt so viele RF wie sonst *ggg*, die sitzen dann oben auf dem Javamoos und spachteln, was das Zeug hält:D
 
Moin :-)
gut gemeinter Ansatz, die Gefahr ist aber das Anfänger solch theoretische Schlussfolgerungen oft zu 100% in die Praxis umsetzen.
Der Formel selbst kann ich nicht folgen, zumal hier doch sehr viele Faktoren was die Keimdichte betrifft mit einspielen.
Gerade Anfängern sollte geraten werden lieber einen Wasserwechsel zuviel als einen zu wenig.
Leider sterben viele Garnelen weil sie zu Tode gefüttert werden. Gerade die so im Trend liegenden Pulverfutterformen und Zusätze belasten das Wasser extrem. Hier rate ich gerade für Anfänger bis man sich eingeschossen hat Abstand von solchen Futterprodukten zu nehmen. Wer mit dem Garnelenhobby noch unerfahren ist, sollte Futterpads nehmen und diese wie auf den Verpackungen angegeben nach einer gewisen Zeit aus dem Becken nehmen. Werden Garnelen inaktiv sofort einen Wasserwechsel zusätzlich zum normalen Intervall.
Wer sich an diese Kleinigkeiten hält sollte auch auf Dauer keine Ausfälle haben.
 
Soooo einfach kippen keine Becken ..... Hab eins welches ich eine Weile ( 8 Wochen ) vernachlässigt hab,dann 90 Prozent Wasserwechsel und jetzt jede Woche 50. Garnelenbestand konstant.

Es kommt auch immer auf den Pflanzenbestand an.Das "vergessende" Becken ist zu 70 Prozent Djungel.
 
2 x wöchentlich 25% TWW je Becken, macht 50% die Woche
Das dürfte wohl nicht ganz stimmen. Eine Frau mit Zwillingen ist ja auch nicht 18 Monate lang schwanger. ;)

Überhaupt finde ich nicht, dass man ein Biotop auf so wenige Parameter festlegen kann. Es ist ja nicht so, dass alle 100 Schmutzeinheiten ungenutzt vor sich hindümpeln. Da wird auch durchaus etwas verbraucht. Ich persönlich fahre mit 20-50% TWW alle 1-2 Wochen ziemlich gut, mein 84er läuft seit 2009 mit dieser Pflege.
 
Das schöne Thema Wasserwechsel :)
Eins ist auf alle Fälle mal klar, Wasserwechsel sind gut und wichtig, sie bringen frische Mineralien ins Becken und befördern Schädliches raus. Auch klar ist, dass man, um Dinge zu entfernen, lieber weniger große WW macht, als mehrere Kleine. Bei Zweitem wechselt man ja dann auch wieder einen Teil des "frischen" Wassers mit aus.
Ich für meinen Teil muss aber schon sagen, dass ich das Wasserwechseln als Arbeit ansehe, verbunden auch mit - zwar überschaubaren - Kosten. Daher versuche ich für mich eben einen geeigneten Mittelweg zu finden, den ich dann aber auch schaffe durchzuziehen und nicht die Lust verliere und es dann ganz vernachlässige.
Bei mir siehts zur Zeit so aus (bin zur Zeit aber auch sehr motviert was die Krabbler angeht), dass ich rund 40% wechsle (20Liter bei 50/54l). Der Grund ist auch hier die bessere Handhabung, da 10l in einen Eimer gehen und ich wegen der 5l (um 50% zu wecheln) mir einfach die Mehrarbeit nochmal Wasser anzurühren und abzusaugen erspare. Werde dann aber wohl auch, um einem Anreichern über die Zeit, wie oben beschrieben entgegen zu wirken auch mal maximal Wechsel machen.
Wobei ich da auch schon überlegt habe, ob das für meine Becken wirklich so toll ist, da ich so auch das ganze Moospolster auf der Wurzel "trocken" legen muss. Und ich habe schon die Erfahrung machen müssen, dass manch verfressene Garnele nicht schnell genug das Weite sucht, wenn der Wasserspiegel sinkt. Bei größeren seh ich das, bei Flusen mitten im Moospolster seh ich das aber nicht. Vielleicht kann da jemand der regelmäßig Maximalwasserwechsel macht und höher liegendes Moos im Becken hat mal was zu sagen.

Zum Abschluss muss ich aber doch auch noch loswerden, dass man es in meinen Augen mit der "Angst" vor "bösen" Keimen übertreiben kann. Wären die soo dramatisch schädlich, dann wäre ja ein UV Klärer Pflicht in der Garnelenhaltung. Außerdem regelt sich in einem Becken, welches im Gleichgewicht ist, auch vieles selber. Grade was Bakteriengleichgewichte angeht.
So habe ich, zu meiner "Schande" letztes Jahr auch mal eine Phase mit erheblichen Motivationsmangel, gepaart mit wenig Zeit gehabt. Resultat ein halbes Jahr lang nur 10% Wasserwechsel pro Woche gefolgt von einem halben Jahr komplett ohne Wasserwechsel. Nur alle paar Tage 2-3 Pads reingeworfen, ansonsten wurde das Becken komplett sich selber überlassen. Das Moos wucherte das Becken komplett zu und was soll ich sagen, beim Neuaufsetzen Anfang diesen Jahres habe ich ca. 500 Bees rausgefischt (54l Becken) und das in allen Größen. Es waren wirklich auch unzählige Flusen mit drin. Wäre der Bofi nicht durch Soilabrieb nach 2 Jahren am "zugehen" gewesen, wäre das Becken ganz sicher auch noch weiter stabil gelaufen.
Das soll keine Aufforderung sein hier sein Becken auch auf "Altwasser" zu fahren, Wasserwechsel sind gut, grade für Anfänger weil Fehler eben in gewisser Weise auch ausgeglichen werden. Es zeigt aber auch, dass in einem eingefahrenen Becken die Natur vieles selber regelt und man vorallem nun auch keine "Panik" verbreiten muss wegen "böser" Bakterien.
Wasserwechsel sind gut, aber eben auch lästig und man muss eine Praxis finden, die für einen selber passt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu maximalwasserwechsel und Garnelen im Moos kann ich was sagen..
Mein Moosbaumblob ist gute 5 cm unter der Wasseroberfläche in meinem 42L Becken.
Nachdem ich alle 4 Wochen ca 90% Wasser wechsel, hängen da oben auf dem Moos immer ne Handvoll Garnelen die nich schnell genug sind. Anfangs hab ich sie immer runtergepflügt, aber das ist wohl mehr Stress und Verletzungsrisiko, als aie da einfach zu lassen.

Ich orientiere mich da dreist an der Natur: Die nassen Garnelen schwimmen gegem die Flussrichtung und kriechen aus ihrem Gewässer um in ein neues Gewässer zu kommen. Das funktioniert, solange sie nicht austrocknen.

Solange sie beim Wasserwechsel oben aufm Moos 'kleben' passiert denen nix, auch nach 30 Minuten nicht - das Moos ist feucht genug. Nachm Einfüllen schwirren die wieder alle im Becken rum, als ob nix gewesen wäre.
 
Hallo zusammen,

es ist wieder schön zu sehen, dass viele wege nach rom führen.
fakt ist, mit wasserwechseln kann man sehr viel weniger falsch machen als ohne. und je besser die wechsel sind umso besser gefällt das auch unseren garnelen.

wegen dem hektischen rumschwimmen: es kann der reich gedeckt tisch sein, oder ein durch den wasserwechsel verursachtes paarungsschwimmen. und nein, unsere damen produzieren nicht innerhalb von sekunden eier, die sie dann in die bauchtaschen pressen ;)
 
Mit dem Wasserwechsel alleine die Keimzahl/Bakterienzahl gering zu halten hört sich für mich nicht plausibel an. Die würden sich ohnehin viel zu schnell vermehren. Allerdigns vermehren sie sich ja nur bis zu einer gewissen Grenze welche von Beckenfaktoren abhängen welche man unter anderem mit Wasserwechsel beeinflusst. Man würde es aufjedenfall nicht schaffen mit Wasserwechseln alleine da müsste man wirklich schon UV-Klärer und ähnliches dazuschalten um da eine Chance zu haben. Es funktioniert aber auch ohne. Das liegt daran das dass becken "mithilft". Wenn es das nicht tun würde (wie vom Philipp vorgeschlagen) hätte man ohnehin keine Chance und wir müssten alle unser Hobby aufgeben.

@Wolke
Paradoxer Weise ist ein halber Wasserwechsel alle 3 tage genauso sinnvoll wie ein ganzer alle 6 Tage bzw. Der Grenzwert für die "Verschmutzung" des Wasser (bei als konstant angenommener "Verschmutzungs"zunahme, was ja nicht wirklich ist aber ohnehin nicht so stark ins Gewicht fällt bei dem Vergleich) ist der Gleiche. Klar holt man auch Frischwasser mit raus, allerdings tut man das in diesem Sinne bei 50% pro Woche ja auch. Im unendlichen kommt dann dasselbe raus. Direkt hintereinander 25% zu wechseln ist dagegen weniger effektiv, was ja auch einleuchtend ist, weil sich in der Zeit dazwischen das Wasser nur vermischt aber nicht in seiner Qualität verschlechtert hat.

MfG
Joel
 
Sorry, aber die ganze Theorie ist quatsch.
Googelt doch einfach mal nach "Aquarium" und "Altwasser".
Altwasser bezeichnet Aquarien, die sehr lange und dabei vollkommen ohne Wasserwechsel laufen. Und zwar ohne "umzukippen".
Hier ist z.B. eine Info dazu: http://www.deters-ing.de/Gastbeitraege/Altwasser_.htm
oder: http://www.aquaristik-hilfe.de/system09.htm

Zu normalen Aquarien:
Sobald Futter in das Aquarium eingebracht wird, fressen es verschiedene Lebewesen und diese produzieren dann Ausscheidungen. Von denen leben nun wieder andere Tiere und Bakterien. Je mehr nun über die Zeit gefüttert wird, um so mehr Nahrungsstoffe gelangen in das Aquarium. Durch einen Wasserwechsel werden diese Stoffe dann wieder entfernt. Andere Stoffe dienen den Pflanzen als Nahrung und sie wachsen mit ausreichend Licht. Je mehr Licht, um so besser wachsen die Pflanzen und entfernen somit mehr Stoffe aus dem Wasser. Dann gibt es noch weitere Reststoffe wie verschiedene Salze, die in den Boden einsinken.
Damit man nun nicht alle zwei oder drei Tage einen Wasserwechsel durchführen muss, gibt es Filter. In diesen nisten sich bestimmte Bakterien in großer Anzahl ein (bioaktive Fläche) und "reinigen" das Wasser durch Umwandlung von schlechten Abfallprodukten wie Ausscheidungen und Nahrungsresten in andere Stoffe, die unschädlich für Tiere sind und als Nahrung für die Pflanzen dienen (z.B. Nitrit - Nitrat).

Damit ein Aquarium richtig über lange Zeit läuft muss ein Gleichgewicht gefunden werden. Dieses besteht aus Menge Wasser, Anzahl Tiere, Anzahl und Größe der Pflanzen, Menge Licht, Menge Futter, Größe Filter, und einigen mehr.
Das ganze ist dann ein selbstregulierendes System, solange nicht irgendwelche Störungen auftreten.

Dies nun mathematisch zu berechnen ... funktioniert nicht.

Gruß

Dirk
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde das im Einzelfall immer noch total schwierig.....ich habe von meinem Sohn ja einen 30l Cube übernommen, in dem garantiert ein halbes Jahr nicht gefüttert wurde und auch kein Wasserwechsel gemacht wurde, und es lebten doch tatsächlich noch einige RF und Amanos darin, von den Schnecken ganz zu schweigen.
Der von meiner Tochter geerbte Cube dagegen will trotz regelmäßiger und ausgiebiger WW einfach nicht laufen.....
Ich weiß auch nicht, was richtig ist.....wahrscheinlich ist das alles extrem individuell, und es ist für Anfänger einfach schwierig, diesen individuellen Weg für das jeweilige Becken zu finden.....
 
Eigentlich ist es ziemlich simpel.
Der Titel sagt schon, dass es hier um Anfänger geht. Das einzige Ziel ist es diesen nahe zu bringen, warum Wasserwechsel wichtig sind und warum man mehr als nur 20% wechseln sollte!

Wenn ich hier was über altwasseraquaristik lese fasse ich mir an den Kopf... Das ist absolut nichts für Einsteiger und hat hier nichts zu suchen.

Warum möchte ich denn den Leuten vermitteln, dass sie regelmäßig und viel Wasser wechseln?
Ganz einfach... Anfänger füttern im Regelfall viel zu viel. Vor allem bei Garnelen! Es dient nur dem Schutz mehr nicht. Wer viel Wasser wechselt, dem werden einige Fehler verziehen.

Es ist schön, dass eure Becken mit 25% WW alle 2 Wochen laufen, oder komplett ohne WW... Bei den meisten Leuten funktioniert das nun mal nicht. Daher sind solche tips an Einsteiger absolut kontraproduktiv.

Ich glaube ihr redet hier am Thema vorbei.


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