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Co2 Anlage, Selbstbau risikoreich?

Kohtachan

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Hallo zusammen,

ich habe mir heute eine eigene CO2 Anlage gebaut mit Zucker, Hefe und Wasser. Es klappt wirklich super und es kommt schön viel CO2 über den Flipper ins Becken.

Ich habe mich aber gefragt, kann so eine Anlage schädlich werden? Damit meine ich das ausströmende CO2, kann das Gesundheitsschädlich werden, wenn es entweichen sollte und in die Luft gelangt?

Gruß Leon
 
Moin Leon,
naja, die menge machts. Wenn Du Dir nen 200L Bottich mit der Hefesuppe ansetzt und in nem Wohnklo mit Kochnische wohnst solltest Du Dir Gedanken machen. ;)
Bei den üblichen Bio CO2 Anlagen in Flaschengröße um 1L sollte es nicht möglich sein in einem mittelgroßen Raum schädliche CO2 Konzentrationen zu erreichen. Da wirst Du selber wohl mehr CO2 produzieren.
 
Hallo Leon

Hast Du denn einen Dauertest im Becken drin? Weil wenn schön viel CO2 reinkommt, musst Du darauf achten, dass der Wert nicht zu hoch wird, das könnte für die Tiere zur Gefahr werden.

Lieber Gruss
Claudia
 
Hallo zusammen,

welchen CO2 Dauertest könnt Ihr mir denn empfehlen ? Ich habe mein CO2 Wert bis jetzt immer berechnet aus dem Werten von meinen JBL Tröpfchen-Test.

Gruss
Timo
 
Huhu. Ich verwende denn jbl co2+ph Dauertest. Dazu denn Nano Flipper von Dennerle, mit Falschgasentlüftung, um den Überschuss an Co2 abzuführen, da es teilweise ja doch recht schwierig ist die richtige Einstellung zu finden.
 
Gut, dann passt es ja ;) Noch zu der Frage von Timo: Von der Funktionalität her kann ich zu den Dauertests nichts sagen, da ich da auch grad frisch am testen bin. Aber vom Aussehen her würde ich einen gläsernen nehmen. Bei Aquasabi z.B. hab ich eine grosse Auswahl gesehen, die Eigenmarke ist auch recht günstig und optisch eben sehr ansprechend.
 
Moderiert:
Hallo,
eine interessante Frage, wobei es mich schon verwundert, dass du sie erst stellst, nachdem du so ein Teil gebastelt und montiert hast. Auf die Frage, was das CO2 im Aquarium so tut, gehe ich jetzt mal nicht ein, weil ich einfach mal annehme, dass du dir diese Fragen gestellt hast, bevor du die Aktion gestartet hast.
Machen wir also einen kleinen Flashback in den Chemieunterricht der, mmmh ich meine 9. Klasse:
CO2 ist Bestandteil der Atmosphäre mit einem Anteil von etwa 400 ppm. Das sind also 0,04%. Gemäß der Richtlinie VDI 2310 gelten CO2 Konzentrationen unter 3000ppm (0,3%) auch bei Dauerexposition als unbedenklich.
Gehen wir mal von einem normalen Zimmer mit vielleicht 15qm Grundfläche und 2,5m Raumhöhe aus, so reden wir von 37,5 cbm Raumvolumen. Ziehen wir davon für das Interieur 0,5 cbm ab, bleiben immer noch 37cbm über. Der Anteil von CO2 in der Raumluft beträgt also 14,8L.

Schauen wir jetzt doch einfach mal, wieviel CO2 so in einer Bio-CO2-Anlage entstehen:
Die meisten Rezepte verwenden um die 200g Zucker. Bezogen auf die molare Masse von Glucose mit 180g/Mol entspricht das gerundet 1,1 Mol. Betrachtet man nun die chemische Nettogleichung der alkoholischen Gärung, so gelangt man zu folgendem Befund:

1 C6H12O6(aq) (Glucose) wird zu 2 CO2(g) + 2 C2H5OH(l/aq) (Ethanol) + H2O

Daraus folgt, dass man aus 1 Mol Glucose 2 Mol CO2 im Zuge der alkoholischen Gärung erhält.
Für unsere 200g Zucker (1,1 Mol Glucose) bedeutet dies, dass 2,2 Mol CO2 gebildet werden können. Nach Avogadro und dem allgemeinen Gasgesetz nimmt ein Mol eines Stoffs im gasförmigen Zustand bei Normaldruck und Raumtemperatur ein Volumen von 24L ein. Unsere 2,2 Mol CO2 entsprechen also 52,8L CO2. Addieren wir jetzt die bereits vorhandenen 14,8L CO2 dazu, so befänden sich 67,6L CO2 im Raum, was einem Anteil von 0,18% CO2 an der Raumluft (jetzt 37067,6L, Druckveränderungen nicht berücksichtigt) entspräche. Vorausgesetzt, alles CO2 würde zeitgleich frei und der Raum wäre 100%ig dicht, dass das Gas auch nicht entweichen könnte.

Ich denke aus diesen kurzen chemischen Überlegungen und den resultierenden Zahlen, kann man die Frage nach der Schädlichkeit/Gefährlichkeit einer Bio-CO2-Anlage von normalen Dimensionen klar mit einem "Nein" beantworten.

VG vom Himalaya
Yeti
 
Wenn Du eine Bio-CO2-Anlage willst, würde ich eher zur JBL Bio80 tendieren, die bekommt genug Druck zusammen für den mitgelieferten Diffusor, der ist effektiver als ein ein Flipper. Den Tip hab ich von dem flauschig-weissen Herrn über mir, die Erklärung dazu, warum das Set besser ist, war verständlich und völlig einleuchtend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Yeti vielen dank für die mühe. Sachlicher und besser erklärt könnte es gar nicht sein.

@hotchibold Ja der ist dabei. Das ist diese kleine Auffangwanne oben drauf.
 
Moderiert:
Hallo Leon,

eine kleine Eule möchte ich nur eben nach Athen tragen: Eine Eigenbau-CO2-Anlage kann dann "gefährlich" werden, wenn kein Rückschlagventil verbaut wird.
Ich hoffe, das hast Du drin?
Nur angemerkt... mein Lebensgefährte betreibt auch so ein selbstgebautes System mit mehreren Plastikflaschen und hatte anfangs kein Ventil dran. Nach einer Fehlfunktion lief dann das Wasser aus dem Aquarium zurück und es ergossen sich gute 40 Liter aufs Laminat, ehe er etwas davon mitbekam (passierte natürlich nachts).

LG
Tanja
 
Hallo,
eine interessante Frage, wobei es mich schon verwundert, dass du sie erst stellst, nachdem du so ein Teil gebastelt und montiert hast. Auf die Frage, was das CO2 im Aquarium so tut, gehe ich jetzt mal nicht ein, weil ich einfach mal annehme, dass du dir diese Fragen gestellt hast, bevor du die Aktion gestartet hast.
Machen wir also einen kleinen Flashback in den Chemieunterricht der, mmmh ich meine 9. Klasse:
CO2 ist Bestandteil der Atmosphäre mit einem Anteil von etwa 400 ppm. Das sind also 0,04%. Gemäß der Richtlinie VDI 2310 gelten CO2 Konzentrationen unter 3000ppm (0,3%) auch bei Dauerexposition als unbedenklich.
Gehen wir mal von einem normalen Zimmer mit vielleicht 15qm Grundfläche und 2,5m Raumhöhe aus, so reden wir von 37,5 cbm Raumvolumen. Ziehen wir davon für das Interieur 0,5 cbm ab, bleiben immer noch 37cbm über. Der Anteil von CO2 in der Raumluft beträgt also 14,8L.

Schauen wir jetzt doch einfach mal, wieviel CO2 so in einer Bio-CO2-Anlage entstehen:
Die meisten Rezepte verwenden um die 200g Zucker. Bezogen auf die molare Masse von Glucose mit 180g/Mol entspricht das gerundet 1,1 Mol. Betrachtet man nun die chemische Nettogleichung der alkoholischen Gärung, so gelangt man zu folgendem Befund:

1 C6H12O6(aq) (Glucose) wird zu 2 CO2(g) + 2 C2H5OH(l/aq) (Ethanol) + H2O

Daraus folgt, dass man aus 1 Mol Glucose 2 Mol CO2 im Zuge der alkoholischen Gärung erhält.
Für unsere 200g Zucker (1,1 Mol Glucose) bedeutet dies, dass 2,2 Mol CO2 gebildet werden können. Nach Avogadro und dem allgemeinen Gasgesetz nimmt ein Mol eines Stoffs im gasförmigen Zustand bei Normaldruck und Raumtemperatur ein Volumen von 24L ein. Unsere 2,2 Mol CO2 entsprechen also 52,8L CO2. Addieren wir jetzt die bereits vorhandenen 14,8L CO2 dazu, so befänden sich 67,6L CO2 im Raum, was einem Anteil von 0,18% CO2 an der Raumluft (jetzt 37067,6L, Druckveränderungen nicht berücksichtigt) entspräche. Vorausgesetzt, alles CO2 würde zeitgleich frei und der Raum wäre 100%ig dicht, dass das Gas auch nicht entweichen könnte.

Ich denke aus diesen kurzen chemischen Überlegungen und den resultierenden Zahlen, kann man die Frage nach der Schädlichkeit/Gefährlichkeit einer Bio-CO2-Anlage von normalen Dimensionen klar mit einem "Nein" beantworten.

VG vom Himalaya
Yeti
Ich bin begeistert. Kannst du mir das für 3 gleichzeitig gärende Biere auch mal ausrechnen? :P
 
Hallo Leon,

eine kleine Eule möchte ich nur eben nach Athen tragen: Eine Eigenbau-CO2-Anlage kann dann "gefährlich" werden, wenn kein Rückschlagventil verbaut wird.
Ich hoffe, das hast Du drin?
Nur angemerkt... mein Lebensgefährte betreibt auch so ein selbstgebautes System mit mehreren Plastikflaschen und hatte anfangs kein Ventil dran. Nach einer Fehlfunktion lief dann das Wasser aus dem Aquarium zurück und es ergossen sich gute 40 Liter aufs Laminat, ehe er etwas davon mitbekam (passierte natürlich nachts).

LG
Tanja

Aber so eine Flasche ist doch verschlossen!? Ich habe noch normale Rükschlagventile hier von den Membranpumpen...
 
Ich frage gern noch mal nach der exakten Ursache. Ich meine, der Druck in den Flaschen, die unterhalb des Aquariums stehen, das sei dazu gesagt, langte nicht mehr aus. Zumindest die Waschflasche hat ja mehrere Öffnungen mit Schläuchen drin. Puh, der Vorfall ist schon eine ganze Weile her. Aber der Geschädigte selbst erinnert sich bestimmt besser daran als ich.
Ich fahre eh nachher zu meinem Freund, ich schau mal genau nach und fotografiere die Positionen der Anschlüsse und Ventile. Ok?

Ich habe selbst an meine "Luftpumpe" ein Rückschlagventil gebaut. Einfach, weil ich die Apparatur neben und nicht oberhalb des Beckens betreibe.

LG
Tanja
 
Bei Bioco2 besteht halt das Problem das die Anlage nachts nicht abgeschaltet werden kann. Das kann problematisch werden, weil Pflanzen nachts Sauerstoff aufbrauchen und selber zusätzlich Co2 abgeben. Es kann dann zu Sauerstoffmangel und Co2 Überdosierung kommen. Muss aber auch nicht sein. Bei einem Aquarium mit sehr viel Biomasse würde ich das Aquarium nachts einfach mit einem zusätzlichen Sauerstoffausströmer belüften. Ein Becken mit Konstanten Co2 Mengen zu versorgen geht hier auch nur mit einer Paffrathschale. Dem Dennerle mini Topper z.b.
 
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