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CO² und Luftheber / Wie CO² ausgetrieben wird

Birnensalat

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Hallo zusammen!

Es scheint vollkommen unstrittig zu sein dass Luftheber und Ausströmersteine, welche mit einer Membranpumpe betrieben werden, CO² austreiben. Jedoch habe ich nach mehrtägiger Recherche nur grob qualitatives dazu gefunden. Auf jeden Fall habe ich nichts gefunden wo dies durch Tests quantifiziert wurde oder die Mechanismen zufriedenstellend erklärt wurden(Warum z.b. eine Wasserpumpe weniger austreibt). Oft wird angeführt, dass die Luft eine niedrigere CO² Konzentration besitzt als das Wasser und durch den erhöhten Gasaustausch das CO² in die Luft entweicht. Diese Erklärung klang für mich erst einmal logisch, hat jedoch einen Haken: Man versucht 20-30ppm CO² als Idealwert in seinem AQ einzustellen, in der Athmosphäre sind jedoch bis zu 400ppm CO² (http://www.wetteronline.de/klimawandel/2013-05-11-vl). Die Umgebungsluft hat also einen höheren CO² Gehalt als das Wasser also müsste man ersteinmal von einem (minimalen, vernachlässigbaren) CO² Eintrag durch den Luftheber ausgehen. Also muss ein anderer Mechanismus für das Austreiben von CO² verantwortlich sein, oder? Außerdem würde das troztzdem nicht eklären, warum ein Luftheber mehr austreibt als eine Wasserpumpe, bei gleicher Ausströmgeschwindigkeit und Wasserbewegung. Ich könnte mir gut vorstellen dass es etwas mit der Dichte und der Löslichkeit von CO² (welche ja eigentlich recht gut ist) zutun hat. Wenn der Luftheber CO² austreibt müsste das eine Wasserpumpe bei gleicher Oberflächenbewegung doch genauso tun, oder?

Edit: Ausströmersteine erzeugen so gut wie gar keine Oberflächenbewegung, trotzdem wird CO² ausgetrieben?

Tut mir leid wenn ich hier nach etwas fragen sollte was allgemein verstanden wird, ich bin noch ein Anfänger in der Aquaristik. Ich wäre sehr dankbar wenn jemand sich bereit erklären würde diesen Scheinwiderspruch aufzuklären.

Ich lege hierbei besonderen Wert auf die entsprechenden Zusammenhänge. Dass dem so ist habe ich schon 1000-fach gelesen.

Relevanz: CO² Düngung trotz Luftheber ja/nein

Liebe Grüße,
Joel
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

du hast da in deinen Überlegungen einen Fehler drin. Der CO2 Gehalt im Aqariumwasser beträgt nicht 20-30 ppm sondern 20-30 ml/l. Das entspricht somit umgerechnet 20.000 bis 30.000 ppm. Der Gehalt von CO2 im Aqariumwasser ist somit um ein vielfaches höher als in der Luft und treibt bei starker Oberflächenbewegung oder vielen aufsteigenden Bläschen aus.


mfG Maik
 
Ups!

Ich habe von 20-30ppm gelesen, aber auch von 20-30 ml/l, ich bin wohl einfach davon ausgegangen das es dasselbe ist. Da muss ich irgendwo was falsch aufgeschnappt haben! (Mein ganzes Kopfzerbrechen umsonst *heul*)

Viele Dank!

Bleibt die Frage offen, warum bei luftbetriebenen Pumpen mehr ausgetrieben wird als bei wasserbetriebenen Pumpen.

Liebe Grüße,
Joel

Edit:
Ich kanns mir jetzt eigentlich schon fast denken: Die Luft die sich hier durch das Wasser bewegt löst CO² durch den niedrigeren CO² Gehalt besser als das umliegende Wasser und nimmt das CO² einfach mit. Bei einer Wasserpumpe hat das Wasser welches gepumpt wird ja in etwa den gleichen CO² Gehalt. Natürlich wird immernoch CO² reicheres Wasser von unten nach oben befördert wo es mit der Außenluft reagieren kann. Ausströmersteine müssten dann sogar "schlimmer" sein als Luftheber und Wasserpumpen, vorallem wenn man sie nach ganz unten hängt, da dort die CO² Konzentration je nach Wasserumwälzung am größten ist.

Wenn keiner einen Fehler damit sieht kann das Thema geschlossen werden. Sorry für meine dumme Frage, ich weiß jetzt auch wieder wo ich das mit den 20-30ppm her hatte. Das war bei Aquatop/Zoo&CO (Tierfachhandel).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

luftbetriebene Pumpen lassen ja ganz viele kleine Bläschen aufsteigen. Dadurch vergrößert sich die Oberfläche zwischen Wasser und Luft sehr stark. Durch die größere Oberfläche kann das CO2 das Wasser schneller verlassen. Es ist ja mehr Platz da :thumbsup:

Maik
 
Ich wieder!

Also ergibt es auch keinen Sinn, seinen Luftheber auf die Wasserlinie einzustellen, da die Bläschen ja immernoch durch das Rohr wandern und mit dem Wasser Gas austauschen.

Wie das ganze dann quantitativ aussieht müsste man dann wohl erstmal testen? Habe bei meiner Suche nach entsprechenden Tests nichts gefunden.

Liebe Grüße,
Joel
 
Zuletzt bearbeitet:
CO² Gehalt bei Luftheber- und Wasserpumpenbetrieb bei gleich dimensioniertem l/h an Wasser unter Testbedingungen. Das würde aufjedenfall einsicht bringen wie stark die tatsächliche Auswirkung ist.

Meine Garnelen lieben den Luftheber den will ich aufjedenfall nicht missen. Ich habe auch viele Pflanzen, die wachsen eigentlich auch gut (Hornblatt sogar zu gut). Also scheint das CO² welches die Tiere produzieren nicht vollkommen auszutreiben.
 
Meine Garnelen lieben den Luftheber den will ich aufjedenfall nicht missen. Ich habe auch viele Pflanzen, die wachsen eigentlich auch gut (Hornblatt sogar zu gut). Also scheint das CO² welches die Tiere produzieren nicht vollkommen auszutreiben.
Biogene Entkalkung ist nicht betroffen

Im Übrigen wird das CO2 nie ganz ausgetrieben und aspruchslose Pflanzen kommen dann auch mit dem bissel CO2 klar.
Dass CO2 erheblich verloren geht und die Zudüngung für ein Pflanzenbecken enorm erhöht werden muss, ist bereits bekannt. Du kannst es gerne nochmal testen!
In Pflanzenbecken sorgt man durch leichte Strömung für eine optimale Umwälzung, verzichtet aber auf einen übermäßigen atmosphärischen Gasaustausch. D.h. auch die Oberfläche wird wenn überhaupt nur leicht in Bewegung versetzt. Andernfalls muss man immer die CO2-Zufuhr erhöhen.
 
Du meinst, meine Pflanzen nutzen Hydrogencarbonat statt CO² zum wachsen? Ich kann keine biogene Entkalkung in meinem Becken feststellen bis jetzt. Ich kann meinen Test nicht durchführen da ich keine CO² Anlage besitze und mir auch keine Anschaffen werde, da es ja laut deiner eigenen Aussage nichts bringt bei entsprechender Lufthebefiltrierung. (Was allerdings immernoch nicht quantifiziert wurde). Wahrscheinlich ist das auch der Grund warum es noch keiner probiert hat.

Mein PH-Wert ist morgens unter 7 und am Abend ca. 7 bei KH2

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Du verstehst mich falsch oder ich drück mich ungenau aus:

Eine CO2-Anlage bringt auch bei Luftheberfiltern etwas, aber man verschwendet ne Menge CO2, da viel über den Gasaustausch verloren geht. Man muss die Zufuhr also verhältnismäßig höher einstellen.
Wieviel genau verloren geht wird recht unterschiedlich sein.
Da spielt der Ort der CO2-Einspeisung ebenso eine Rolle wie die Menge des Gasaustausches usw.
Ich hane mal eine Zahl von knapp 20-30% aufgeschnappt.
Das würde bedeuten wenn diese Zahl korrekt ist, dass man 20-30% mehr CO2 zuführen müsste um den selben Wert ohne Luftheber zu erreichen.
Wenn man eine CO2-Anlage in Betrieb hat, dann würde man natürlich alles weglassen was CO2 verschwendet, einfach weil es auch kosten produziert. Sauerstoff müsste man ja dann auch nicht extra zuführen, da die Pflanzen blubbern was das Zeug hält.
Wiedermal führen viele Wege nach Rom, wie man es letztlich macht ist jedem selbst überlassen. Solange man die Bedürfnisse der Pflanzen und Tiere stillen kann, wird man sicherlich Freude an seinem Becken haben.
 
Dein neuer Post ist für mich aufedenfall deutlich informativer als der davor.

Diese 20-30% sind genau die Art von quantitativität nach der ich mich Sehne(Also das "verhältnismäßig" ist das Interessante). Das mag jetzt vielleicht nur ein Wert sein den du so aufgeschnappt hast, allerdings gibt das schonmal eine Größenordnung vor. Besser wäre es natürlich wenn man nach Luftheberdimensionierung usw. eine Formel dafür hätte mit der man zumindest grob die CO² Versorgung oder halt eben die Wasserbewegung entsprechend auslegen kann. Eine genaue Formel wird man wahrscheinlich nicht hinkriegen aber vielleicht eine die den nichtlinearen Verlauf der entstehenden Messkurve möglichst gut beschreibt.

Dass wäre wohl allerdings zu viel Aufwand als dass es sich lohnen würde. Vorallem weil andere Einflüsse wie Besatz und Pflanzendichte ohnehin einen Strich durch jede Rechnung machen würden. Interessant wäre es trotzdem.

Grüße!
 
Vor allem war diese Formel bis jetzt nicht nötig, da man mit den handelsüblichen Dauertests feststellt ob genügend CO2 gelöst ist, oder ob man mehr zuführen muss. CO2 lässt sich auch nicht so genau zuführen wie die sonstigen Dünger, die man ja exakt nach ml dosieren kann. Ich sehe da also nicht so viel Nutzen von so einer Formel.
 
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