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Calcium/Magnesium-Verhältnis im Lebensraum?

JoeLePaul

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Hi @ll!

Momentan plane ich meine GH durch eine Kombination von Calciumacetat/Magnesiumacetat zu erhöhen. Jedoch bin ich mir über das optimale Mischungsverhältnis im Unklaren. Hat jemand da Richtwerte (am besten aus der Natur), was ich bei Red Bees anwenden kann?

Gruss
Joe
 
Hi Joe,

willst du wirklich acetat nehmen? Das ist sauerstoffzehrend - je nachdem wieviel du nimmst, könntest du da ne Katastrophe heraufbeschwören.
Warum nimmst du nicht Calciumsulfat (Gips) und Magnesiumsulfat (bittersalz)? Sulfate sind im AQ nicht so gravierend.
 
Hi Joe,

willst du wirklich acetat nehmen? Das ist sauerstoffzehrend

Kurze Frage, wie kommst du darauf? Acetat bzw. das Acetat- Ion (welches man erhält, wenn man Mg oder Ca- Acetat ins Aq einbringt) an sich bindet bestimmt keinen Sauerstoff, meinst du vllt. irgendwelche Abbauprozesse, bei denen Sauerstoff verbraucht wird?
Edit: Ganz vergessen, das Acetat- Ion wird höchstwahrscheinlich im Wasser mit Wasserstoff Atomen reagieren (H3O+), also es würde sich Essigsäure bilden, welche sich aber sofort wieder lösen würde, Stichwort chemisches Gleichgewicht.

Gruß, Marco

Edit2: ^^ Ok, Denkfehler von mir, Julia du hast wahrscheinlich schon eine Ecke weiter gedacht, oder? Das die Bakterien die Bestandteile der Essigsäure zusammen mit Sauerstoff verstoffwechseln. Also hast du recht, Sauerstoffzehrung kann eintreten.
Also Joe, besser doch kein Acetat verwenden^^
 
Ich werde auf jeden Fall Acetat verwenden, da Shirakura Ca+ auf jeden Fall zu 99% Calciumacetat ist (siehe Suchfunktion...). Die Menge die ich verwenden möchte ist sowieso gering, das Becken wird gut mit Sauerstoff versorgt und Garnelen sind auch nicht besonders sauerstoffzehrend (im Vergleich zu Fischen). Sulfate sind schwer wasserlöslich, v.a. Gips.

Mir geht es jetzt nicht um Acetat ja/nein, sondern einfach um das Verhältnis von Calcium/Magnesium? Für Pflanzen soll 3:1 gut sein, aber für Garnelen...?
 
Ob es zu Problemen kommt hängt wohl von der Menge an Acetat ab und der Größe/dem Besatz/Bepflanzung des Beckens. Einige käufliche Mineralien-Lösungen dürften auch Kalziumacetat enthalten. Ich habe auch eine Zeit lang reines Kalziumacetat benutzt um auf eine GH von ca. 3 aufzuhärten. Negative Folgen habe ich nicht gesehen. Einige geben ja auch organische Substanze à la Easy Carbo in das Becken um das CO2 zu erhöhen. So gesehen düngst du mit dem Acetat auch die Pflanzen.
Grüße
Jens
 
Moin,

jetzt schiebt doch nicht bitte gleich die Acetat-Panik ... wie immer im Leben gilt: Die Mischung macht's ...

Die Grundfrage ist die, um wieviel Grad die GH angehoben werden soll. Eine Anhebung von 0° auf 5°dH nur mit Acetaten ist sicher nicht ganz glücklich, da es u.U. bei instabilem Bakterienspektrum zu einer Bakterienblüte führen könnte. Bei der damit evtl. verbundenen Sauerstoffzehrung wäre es fraglich, ob der TE nicht grundsätzlich über TLH arbeitet, hier sehe dann allerdings kaum eine Gefahr bei dem Geblubber.

Ich habe vor einiger Zeit in einem sehr stabil laufenden 54er (ca. 40l netto) die GH um eben jene 5°dH nur mit Acetaten angehoben - ohne Folgen. Und ich verwende immer noch keine Blubberdingse oder Oxydatoren. Allerdings weiss ich um andere, negative Resultate dritter, befreundeter Aquarianer.

Grundsätzlich hebe ich ja auch nicht jedesmal die GH von null auf an, sondern später nur noch im Wechselwasser. Und da ist es dann wieder fraglich, wieviel ich aufbereite und einwechsele, also wieviel Acetat ich überhaupt eintrage. Je größer das Wasservolumen des Beckens, je eingefahrener, desto mehr relativiert sich auch die Gefahr in meinen Augen.

Was ich für einen praktikablen Weg halte, um die LF gering zu halten:

Anhebung der GH um 3-4°dH mit Gips/Bittersalz bzw Seachem Equilibrium/Duradrakon M Komponente B. Restliche Anhebung um 1-2° mit Acetaten. Später kann man die evtl. verbrauchte GH locker mit Acetaten anheben. Tropfen Rowa Mineral dazu, und Du hast in meinen Augen ein mehr als sinnvolles Wasser mit einer guten Bandbreite an Spurenelementen und geringer LF, gerade wenn es um reine Zuchtbecken geht.

Was die Frage des TE's zum (natürlichen) Ca/Mg-Verhältnis angeht:

Das ist so unterschiedlich ... Kommt darauf an, durch welche Gesteine oder Sedimente Dein Wasser läuft, bzw. wie die Speisung erfolgt. Betrachtet man häufig vorkommende Dolomit-Schichten, kann man (idealisierte) Verhältnisse Ca:Mg von 4:1, 5:1 ansetzen. Damit liegst Du sicher nicht verkehrt.
 
Hi Joe

Wie schon Dirk sagte, kann das Verhältnis Ca : Mg unterschiedlich sein. Ich gehe mal davon aus, dass Du UOwaser aufhärten wolltest. Warum verschneidest Du es nicht einfach mit Leitungswasser, bis Du den von Dir angestrebten Wert hast ?

MfG.
Wolfgang
 
Weil mein Leitungswasser hundsmiserabel ist: pH 8, kH 8, Nitrat 30 mg/l, Leitwert 1000 µS. Selbst wenn ich verschneide, muss ich die restkH mit Säure wegätzen um den pH zu senken, welches den Leitwert wieder erhöht.
 
Hi Joe

Ich weiß ja nicht, was Du in dem Wasser halten möchtest. Ich weiß auch nicht, woher der LW von 1000 kommt (und ob er stimmt), aber die übrigen Werte würden mich nicht davon abhalten, das Wasser für 90% aller Crustaceen, Schnecken und Fische zu verwenden.

MfG.
Wolfgang
 
Für KH8 sind 1000µS wirklich etwas hoch.
Das Ca/Mg Verhältnis dürfte für Lebewesen auch nicht so wichtig sein da sie den Bedarf über die Nahrung decken können.

Ca und MG-Acetat habe ich auch schon selbst hergestellt und eine einmalige Aufhärtung +2°dH würde ich als Grenze sehen. Bei den erwähnten +5°dH oben hatte ich 24h später eine derartige Sauerstoffzehrung das die Fische an der Oberfläche hingen. Und Garnelen die an der Oberfläche hängen habe ich auch schon gesehen.
Ob es daran lag das es selbsthergestellt war, kann ich natürlich nicht ausschließen aber ich habe den pH getestet welcher sich nicht änderte.
 
... Das Ca/Mg Verhältnis dürfte für Lebewesen auch nicht so wichtig sein da sie den Bedarf über die Nahrung decken können ...

Moin,

auch Bakterien, Algen & höhere Pflanzen sind beispielsweise Lebewesen ... und irgendwann bedient sich jede Kette an ihrem Anfang mal am "Ion". Und auch unsere Garnelen sind recht gerne Aufwuchsfresser, das vergessen nur recht viele.

Von daher ist ein gewisses, idealisiertes Verhältnis sicher nicht verkehrt und von der Hand zu weisen, wenn man auf der anderen Seite die Leitfähigkeit niedrig halten möchte.
 
Moin Dirk

ja für Pflanzen ist es wichtig, glaube 1/4-1/5 wäre ein gutes Verhältnis. Dann muss man aber auch beachten das Pflanzen die anderen Nährstoffe auch bekommen wie Nitrat, Ammonium etc

Ob der Kohlenstoff im Becken verschwindet müsste man eigentlich per Leitwert nachweisen können, sofern das Gerät genau genug ist. Nur füttern sollte man in der Zeit nicht weil das ja auch erhöht.
 
... ja für Pflanzen ist es wichtig, glaube 1/4-1/5 wäre ein gutes Verhältnis. Dann muss man aber auch beachten das Pflanzen die anderen Nährstoffe auch bekommen wie Nitrat, Ammonium etc. ...

Moin,

idealisiertes Verhältnis siehe weiter oben im Thema ... was den Rest angeht: Logisch - Minimumgesetz ...

... Ob der Kohlenstoff im Becken verschwindet müsste man eigentlich per Leitwert nachweisen können, sofern das Gerät genau genug ist. Nur füttern sollte man in der Zeit nicht weil das ja auch erhöht ...

Kohlenstoff? Ich habe immer noch keine Briketts offen im Becken liegen ... Falls Du auf das Acetat-Ion als "Kohlenstoffquelle" anspielst:

Im Gegensatz zu Nichtelektrolyten wie z.B. Zucker (Verunreinigungen aussen vor) handelt es sich bei Salzen um Ionenverbindungen, folglich liegen bei Lösung geladene Ionen im Wasser vor. Diese dienen als bewegliche Ladungsträger, wenn eine Spannung an das Wasser anlegt wird - Deshalb ist es leitfähig.
Das einzelne Acetat-Ion hat eine geringe Ladung von ~40 S*cm2 mol-1 - durch die im Vergleich z.B. zu Calciumsulfat doppelte Eintragsmenge bleibt die Leitfähigkeit zunächst (theoretisch) gleich.

Ergo könnte man den Abbau darüber nachweisen ...
 
Wenn ich mich nicht verrechnet habe müsste der Leitwert pro 1°dH um 35µS/cm ansteigen. Davon sind 21µS/cm von Ca und 14µS vom Acetat. Bei Calciumsulfat komme ich auf 43µS/cm.
Ich glaube so genau geht mein Gerät gar nicht in den Mengen wo wir reingeben.
 
Moin,

keine Ahnung, welche Rechnungen Du veranstaltest ... Man könnte sich jetzt den halben Abend mit dem Atkins in die Ecke setzen und das (theoretisch) unter Einbeziehung der unterschiedlichen Ionenradien der Hydrathülle (pm) nachrechnen, da aber selbst diese Werte bei empirischen Messungen um 50% abweichen, betrachte ich das, entsprechend auch der vorliegenden Messgeräte, als für uns hinfällig ...
 
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