Hallo Jürgen,
wenn es deinen Bees nicht läuft, so wird das höchstwahrscheinlich am Leitungswasser liegen. Egal, was manche Halter behaupten: aber wirkliche Hartwasserstämme scheinen extrem selten zu sein. Zumindest kommt mir das so vor.
Wenn ich meinen Post jetzt damit beginnen, dann nur deshalb um als Grundlage meiner Ausführungen einfach mal ein paar Eckdaten zu definieren:
Allgemein wird für Bees, und da erzähle ich dir als langjährigem Halter ja nix neues, eine GH von 6-8 und eine KH von 0-2 angestrebt. Der pH folgt der KH ja eigentlich fast automatisch.
Das kann man auch ohne Soil mit einem Aufhärtesalz erreichen. Ich persönlich verwende schon immer das Salty Shrimp Bee Shrimp Mineral GH+ und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. In Verbindung mit einem Fulvo-Präparat (z.B. Shirakura Black Water Fulvo oder Salty Shrimp Black Water Powder) kann man eine Puffer für den niedrigen pH von etwa 6 erreichen, und muss sich über einen möglichen pH-Sturz aufgrund der niedrigen KH keinen Kopf machen.
Kommen wir zum Soil:
Der Soil hat eigentlich nur den Vorteil, die Wasserwerte stabil zu halten und Schwankungen zu verhindern. Je nach Ausgangswasser kann er das mehr oder weniger gut / mehr oder weniger lange. Es gibt wohl auch Halter, die ihre Soilbecken mit Leitungswasser betreiben, aber das geht natürlich sehr zu Lasten der Lebensdauer des Soils. Deswegen hat man am längsten etwas davon, wenn man Osmosewasser auf die passenden Werte aufsalzt und der Soil wirklich nur Schwankungen abpuffern und nicht wirklich Werte einstellen muss.
Die Auswahl des Soil kann man auf unterschiedliche Weise treffen:
1. Anwendungszweck
Hat man eine starke und anspruchsvolle Bepflanzung im Becken, so macht ein entsprechend vorgedüngert Soil natürlich schon irgendwo Sinn. Hier mir fallen mir dann Kandidaten, wie ADA, Advanced Soil oder Oliver Knott spontan ein.
Dann gibt es noch irgenwo Soils die dazwischen liegen, wie z. B. der Glasgarten Environment Soil, der nur schwach bis mäßig gedüngt ist und den ich auch selbst in meinen Becken verwende.
Und dann gibt es noch nicht gedüngte Soils wie z.B. der Shirakura Red Bee Sand, der gar keine Zusätze enthält.
2. Farbe und Körnung
Je nachdem, was für eine ästhetische Vorstellung man im Becken umsetzen will, kann natürlich auch die Farbe eine Rolle spielen.
Bei der Verwendung eines Bodenfilters ist man, zumindest als Bodenschicht, auf Soil mit einer normalen Korngröße festgelegt, damit der Soil nicht durch das Filtergitter rieselt. Man kann aber eine Deckschicht aus Powder aufbringen, wenn man das lieber mag.
Ich persönlich verwende keinen Powdersoil, weil ich immer noch die Möglichkeit haben möchte im Bedarfsfall mal Mulm zu saugen (obwohl beim BoFi sehr wenig anfällt) und dann vermeiden will, dass beide Körnungen sich mischen.
3. Preis
Der Filter selbst:
Ich verwende in allen Becken günstige Filterplatten aus der Bucht, weil es in meinen Augen da keine Unterschiede gibt. Für den Antrieb der Filter verwende ich Circulatoren, weil ich im Wohnbereich keine Luftpumpe wollte.
Zeolith ist so eine Sache: Die Absorberfähigkeit ist sicher toll, aber irgendwann ist das Zeug auch gesättigt und wird zu einem Füllkörper unter dem Soil. Bei der Verwendung von Osmosewasser und Aufhärtesalz sollten bei gewissenhaftem Wasserwechsel eigentlich keine Stoffe ins Becken gelangen, die herausgezogen werden müssen. Aus diesem Grund sah ich für mich keinen Nutzen in der Anwendung von Zeolith.
Wichtig beim Einsatz eines Bodenfilters ist eine sinnvolle Filtergeometrie und eine Bodengrundschicht von mind. 5cm. Bei mir haben sich 7cm ergeben und bis jetzt fahre ich sehr gut damit, weshalb ich diese Schichtstärke inzwischen immer bewusst verwende.
Bei großen Becken empfiehlz sich der Einsatz mehrere Steigrohre, da die Absaugwirkung mit wachsendem Abstand zum Steigrohr exponentiell abnimmt, was für einen gleichmäßigen Wasserdurchfluss im gesamten Boden natürlich hinderlich ist.
Besonders wichtig ist es den Filter so zu dimensionieren, dass er nicht bis an die Scheibe stösst, weil das Wasser dann zwischen Soil und Scheibe in den Filter fliesst anstatt durch den Bodengrund. Es geht eben immer den Weg des geringsten Widerstands.
So, ich hoffe ich konnte ein paar Fragen klären. Wenn du Interesse an speziellen Setups bzw. meinen Bezugsquellen hast, dann gerne per PN, weil die Indizierung hier im Forum ja wirklich gut läuft. ;-)
VG vom Himalaya
Yeti