Hola
Sodale, in aller Kürze: Es sind Landkrabben, und zwar mit die terrestrischsten überhaupt. Die erwachsenen Tiere verbringen ihr gesamtes Leben an Land, sie ertrinken ? im Gegensatz zu Cardisomas ? sogar unter Wasser (obwohl einzelne Tiere in Versuchen bis zu 18 Stunden aushalten konnten unter Wasser). Sie können unter Wasser nur 1/6 bis 1/7 des Sauerstoffs aufnehmen, den sie aus der Luft aufnehmen können, da sie an das Landleben angepasste Kiemen mit erheblich verkleinerter Fläche haben (nur 15 Prozent Kiemenoberfläche gegenüber aquatischen Krabben).
D.h. ein Terrarium ist nötig (bzw. ein entsprechend ausgestattetes Aquarium). Eine Wasserschale oder ein Brunnen sind nett für die Luftfeuchtigkeit, aber kein Muss. Ab und an etwas Sprühen reicht den Tieren. Sie häuten sich auch an Land.
Sie sollten nach Möglichkeit graben können, wobei man die Tiere bei artgerechter Haltung meist nur noch nachts sehen kann, nur wenige sind auch tagsüber aktiv. Die G. lateralis sollten vorgegebene Verstecke wie Höhlen oder Löche in Steinen etwas eher als Versteck annnehmen als G. ruricola, die andere Halloweenkrabben-Art.
Hauptnahrung in der Natur sind Blätter, generell gilt aber auch hier: omnivor, also allesfressend. Du kannst alles probieren, was wir im Harlekinkrabben-Steckbrief
http://www.garnelenforum.de/ftopic7483.html angegeben haben, vermutlich werden sie aber mehr pflanzliche Nahrung gegenüber tierischer bevorzugen. Hinzuzufügen wären noch Kokosnussfleisch und Erdnüsse, wobei ich letztere wegen des hohen Fettgehalts nur ab und zu verfüttern würde. Ich nehme an, dass genau wie bei Maden sonst die Organe verfetten können, ein schwerer Organschaden.
Ideale Temperaturen sollten 22 bis 26 Grad sein, bei niedrigeren Temperaturen beginnen die Tiere, ihre Aktivität einzustellen, sie sind ja wechselwarm. Schaden sollte es ihnen über einige Monate auch nicht.
Vor und nach der Häutung ziehen sie sich mehrere Wochen in ihren Bau zurück und fressen nicht bzw. sind überhaupt sehr inaktiv. Die Hülle fressen sie in der Natur in ihrem Bau wieder auf, um den erhöhten Calciumbedarf für die Bildung des neuen Panzers zu decken (wir konnten das selbst natürlich noch nicht beobachten, da wir unsere ja erst wenige Tage haben).
Die Tiere sind in ihrer Aggressivität bzw. Territorialität nicht mit Cardisoma zu vergleichen, sie sind also wesentlich eher in Gruppen zu vergesellschaften und müssen nicht zwingend einzeln gehalten werden. Allerdings sind Panzergrößen (Breite) bis neun Zentimeter belegt, mit Beinen kann ein ausgewachsenes Tier also knapp 30 cm erreichen, das sollte bei der Beckengröße beachtet werden. Je besser das Becken strukturiert ist (viele Verstecke und Buddelmöglichkeiten, mehrere Ebenenen, Moos, Laub, Wurzeln etc.), desto mehr Tiere sind möglich. Als Anhaltswert darf man wohl zwei bis vier Tiere in einem 1m-Becken rechnen, wobei es immer mehr Weibchen als Männchen sein sollten.
Paarung ist saisonal und mondabhängig, die Larven werden nach rund drei Wochen ins Meer entlassen und brauchen dort mindestens 29 Tage, bis sie über mehrere Zoea- und Megalopa-Stadien zu kleinen Krabben herangewachsen sind und an Land zurückkehren. Die Toleranz beträgt 50 bis 125 Prozent Meerwasser-Salzgehalt, also grob 15 bis 40 Gramm Salz/Liter. Nachzucht ist im Labor bereits gelungen.