clumsy
GF-Mitglied
Hallo liebe Garnelenfreunde,
nach ca. 12 Jahren Abwesenheit bin ich zurück zur Garnele gekommen. Bzw. werden sie in ca. 3-4 Wochen Einzug halten, wenn alles gut läuft. *daumendrück*.
Dieses Mal ist es allerdings keine Zuchtanlage mit 6 Becken sondern nur ein einziges Becken. Es werden auch keine anspruchsvollen caridina Einzug halten, sondern die etwas weniger anspruchsvollen, aber auch schönen, neocaridina. Aber dazu später mehr. Zunächst wollte ich euch an meinem Projekt Anteil haben.
Vor etwa einem Jahr hat alles angefangen.
Das Thema Aquascaping hat mich in den letzten Jahren sehr fasziniert und mir war klar, so ein Projekt möchte ich auch mal wagen.
Der Ort für das Aquarium war entschieden, es sollte in ein Regal im Wohnzimmer platziert werden. Zunächst habe ich mal eben eine kurze Belastungsprobe mit Wasserkästen simuliert:
Das sind 38,2kg, in etwa das spätere Gewicht des Beckens. Hält zwar, aber irgendwie habe ich noch kein gutes Gefühl, daher erst einmal das Regal verstärkt:
Nach der Anbringung des biegesteifen Blechbands, der rückseitigen Winkel und der Auflagen unterhalb habe ich ein deutlich besseres Gefühl gehabt.
Zum Becken:
Ich wollte mir ein eigenes Becken bauen, nach meinen Vorstellungen. Schmal (also in der Tiefe) und breit sollte es sein. Quasi das ganze Regal von links nach rechts ausfüllen, der Filter sollte integriert werden. Im Internet hatte ich schon einmal einen integrierten Filter gesehen, aber wie legt man den aus? Worauf muss ich achten? Außerdem sollen Heizung, Pumpe und CO2 Flipper auch "unsichtbar" sein. Erste Entwürfe meines Beckens habe ich in CAD gemacht. Das Filter-Prinzip ist wie folgt: Auf der rechten Seite sind hintereinander 3 Kammern. Das Wasser strömt vorne in die erste Kammer hinein, "fällt" dort runter bis zum Aquariumboden, wo eine Öffnung zur zweiten Kammer ist. In der zweiten Kammer steigt das Wasser hoch und fällt dann wie ein Wasserfall über eine Kante kurz unterhalb des Wasserspiegels, in die dritte hintere Kammer. Von dort wird das Wasser zurück in das Becken gepumpt. In den ersten beiden Kammern befinden sich Filtermedien: In der vorderen ersten Kammer grobe und feine Schwämme, in der zweiten Kammer gesinterte Glasröhrchen. In der hinteren dritten Kammer befindet sich die Technik: Pumpe, Heizung und CO2 Flipper. Die Pumpe steht auf dem Aquariumboden, und ist Motor der Zirkulation. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte:
Grüner Pfeil die Zirkulation im Filter und roter Pfeil das Absaugen und zurück pumpen ins Becken. Soweit die Theorie. Aber funktioniert der Filter? Keine Ahnung! Daher habe ich erst einmal Versuche in der Badewanne gemacht:
Zwei Fragen musste ich mir durch Versuche beantworten: Zum einen wusste ich nicht wie hoch bzw. tief die Kante zwischen mittlerer und hinterer Kammer sein darf/muss und zum anderen wusste ich nicht wie hoch bzw. tief der Wassereintritt im ersten Schacht sein darf/muss. Klar war: Es muss zu jedem Zeitpunkt mehr Wasser in den Pumpenschacht nachfließen, als die Pumpe selbst abpumpen kann, ansonsten kann es dazu kommen, dass der Pumpenschacht leer läuft. Das ist pure Fluiddynamik, die Filtermedien wirken dabei wie Drosseln. Mein erster Versuch war schon ganz ok, ich musste die Scheibenpositionen nur etwas korrigieren und habe dann schlussendlich ein ganz gutes Setup gefunden. Auch ein simulierter Wasserwechsel (Wasserspiegel sinkt im Becken) brachte die Strömung nicht zum Abriss. Lebensmittefarbe hatte mir zusätzlich die gleichmäßige homogene Strömung gezeigt. Jetzt konnte ich mir weiter Gedanken um die Beckenplanung machen.
Nach vielen Wochen tüfteln, heraussuchen passender Technik hatte ich nun meinen finalen Entwurf:
Das Becken hat mehrere Besonderheiten:
Aber jetzt hatte ich ein Problem: Kein Aquarienbauer wollte mir das Becken bauen: Zu Aufwändig! Zu kompliziert! In Berlin habe ich dann aber doch noch jemanden gefunden, der mir wenigstens das Grundbecken gebaut hat:
Die Seitenscheiben und die vordere Scheibe bestehen aus Weißglas, Boden und Rückwand aus Floatglas. Bei einem Online-Lieferanten habe ich mir die fehlenden Scheiben schneiden lassen, zusammengeklebt und eingesetzt:
Geschafft, das Becken war fertig:
Ich hoffe es macht euch Spaß beim Lesen! :-)
...im nächsten Update: Meine selbst gebaute LED-Rückwand.
nach ca. 12 Jahren Abwesenheit bin ich zurück zur Garnele gekommen. Bzw. werden sie in ca. 3-4 Wochen Einzug halten, wenn alles gut läuft. *daumendrück*.
Dieses Mal ist es allerdings keine Zuchtanlage mit 6 Becken sondern nur ein einziges Becken. Es werden auch keine anspruchsvollen caridina Einzug halten, sondern die etwas weniger anspruchsvollen, aber auch schönen, neocaridina. Aber dazu später mehr. Zunächst wollte ich euch an meinem Projekt Anteil haben.
Vor etwa einem Jahr hat alles angefangen.
Das Thema Aquascaping hat mich in den letzten Jahren sehr fasziniert und mir war klar, so ein Projekt möchte ich auch mal wagen.
Der Ort für das Aquarium war entschieden, es sollte in ein Regal im Wohnzimmer platziert werden. Zunächst habe ich mal eben eine kurze Belastungsprobe mit Wasserkästen simuliert:
Das sind 38,2kg, in etwa das spätere Gewicht des Beckens. Hält zwar, aber irgendwie habe ich noch kein gutes Gefühl, daher erst einmal das Regal verstärkt:
Nach der Anbringung des biegesteifen Blechbands, der rückseitigen Winkel und der Auflagen unterhalb habe ich ein deutlich besseres Gefühl gehabt.
Zum Becken:
Ich wollte mir ein eigenes Becken bauen, nach meinen Vorstellungen. Schmal (also in der Tiefe) und breit sollte es sein. Quasi das ganze Regal von links nach rechts ausfüllen, der Filter sollte integriert werden. Im Internet hatte ich schon einmal einen integrierten Filter gesehen, aber wie legt man den aus? Worauf muss ich achten? Außerdem sollen Heizung, Pumpe und CO2 Flipper auch "unsichtbar" sein. Erste Entwürfe meines Beckens habe ich in CAD gemacht. Das Filter-Prinzip ist wie folgt: Auf der rechten Seite sind hintereinander 3 Kammern. Das Wasser strömt vorne in die erste Kammer hinein, "fällt" dort runter bis zum Aquariumboden, wo eine Öffnung zur zweiten Kammer ist. In der zweiten Kammer steigt das Wasser hoch und fällt dann wie ein Wasserfall über eine Kante kurz unterhalb des Wasserspiegels, in die dritte hintere Kammer. Von dort wird das Wasser zurück in das Becken gepumpt. In den ersten beiden Kammern befinden sich Filtermedien: In der vorderen ersten Kammer grobe und feine Schwämme, in der zweiten Kammer gesinterte Glasröhrchen. In der hinteren dritten Kammer befindet sich die Technik: Pumpe, Heizung und CO2 Flipper. Die Pumpe steht auf dem Aquariumboden, und ist Motor der Zirkulation. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte:
Grüner Pfeil die Zirkulation im Filter und roter Pfeil das Absaugen und zurück pumpen ins Becken. Soweit die Theorie. Aber funktioniert der Filter? Keine Ahnung! Daher habe ich erst einmal Versuche in der Badewanne gemacht:
Zwei Fragen musste ich mir durch Versuche beantworten: Zum einen wusste ich nicht wie hoch bzw. tief die Kante zwischen mittlerer und hinterer Kammer sein darf/muss und zum anderen wusste ich nicht wie hoch bzw. tief der Wassereintritt im ersten Schacht sein darf/muss. Klar war: Es muss zu jedem Zeitpunkt mehr Wasser in den Pumpenschacht nachfließen, als die Pumpe selbst abpumpen kann, ansonsten kann es dazu kommen, dass der Pumpenschacht leer läuft. Das ist pure Fluiddynamik, die Filtermedien wirken dabei wie Drosseln. Mein erster Versuch war schon ganz ok, ich musste die Scheibenpositionen nur etwas korrigieren und habe dann schlussendlich ein ganz gutes Setup gefunden. Auch ein simulierter Wasserwechsel (Wasserspiegel sinkt im Becken) brachte die Strömung nicht zum Abriss. Lebensmittefarbe hatte mir zusätzlich die gleichmäßige homogene Strömung gezeigt. Jetzt konnte ich mir weiter Gedanken um die Beckenplanung machen.
Nach vielen Wochen tüfteln, heraussuchen passender Technik hatte ich nun meinen finalen Entwurf:
Das Becken hat mehrere Besonderheiten:
- Die Rückwand ist höher gezogen
- 3 Abdeckscheiben mit Fingergrifflöcher als Abdeckung
- Die Lampenhalterung hat drei Funktionen:
- Verschiebbare LED Lampe
- Halterung für die Abdeckscheiben
- Klemme für meine Rückwand
- Vollständig versteckte Technik (Pumpe, Heizung, CO2 Flipper)
- Integrierter Filter
Aber jetzt hatte ich ein Problem: Kein Aquarienbauer wollte mir das Becken bauen: Zu Aufwändig! Zu kompliziert! In Berlin habe ich dann aber doch noch jemanden gefunden, der mir wenigstens das Grundbecken gebaut hat:
Die Seitenscheiben und die vordere Scheibe bestehen aus Weißglas, Boden und Rückwand aus Floatglas. Bei einem Online-Lieferanten habe ich mir die fehlenden Scheiben schneiden lassen, zusammengeklebt und eingesetzt:
Geschafft, das Becken war fertig:
Ich hoffe es macht euch Spaß beim Lesen! :-)
...im nächsten Update: Meine selbst gebaute LED-Rückwand.