Hallo Tanja,
Hallo,
Warum nun ausgerechnet die vorhandenen Garnelen statt die neu hinzu gesetzten umfielen, erklärt dies zwar nicht
LG
Tanja
An dem Punkt haben wir auch viel diskutiert und sind dabei hängen geblieben, dass die alten Garnelen über 2 Monate langsam an das sich immer stärker belastete Wasser gewöhnt waren, die neuen aber nicht.
Am besten kann man sich das wohl mit der Immunsystem/Streß Skala von 1 bis 10 vorstellen, bei 1 ist die Garnele topfit, bei 10 ist sie tot. Wenn die Garnelen vor dem versenden mit 1-3 rumpaddeln, dann auf die Reise gehen und auf 5,6 oder 7 hochschnappen, dann eingesetzt werden in Wasser wo Garnelen schon gestresst sind, nähert man sich halt 8 oder 9. 10 ist dann unter Umständen bald erreicht.
Wenn man es mal sehr genau betracht mit was Garnelen am häufigsten zu kämpfen haben, es hängt zu einem sehr großen Teil so gut wie immer an Bakterien. Vereinfacht gesagt gibt es gute und schlechter Bakterien. Die guten sind z.B. Lactobacilus und Bacilus subtilis (beide auch in P&B enthalten). Dann gibt es Bakterien welche aggressiv sind. Die aggressiven kappern die Garnele zum großen Teil über den Darm. Man kann das sogar bei verschiedenen Arten super beobachten, zum Beispiel bei White Pearl, Yellows oder auch bei vielen anderen "transparenten" Arten. Nach einem Transport kann man i.d. R. eine weißliche Trübung feststellen. Das ist eine Streßtrübung. Wie kommt die Zustande? Ganz einfach: die bösen Bakterien sind latent immer vorhanden, stürzt das Immunsystem der Garnele ab, dann kann sie gegen diese Bakterien nichts entgegensetzen => Körper wird weisslich. Diese Streßtrübung ist erst mal nicht tragisch, den hört der Streß auf, wird das Immunsystem wieder stärker => Garnele wird wieder glasklar. Aber eben nicht immer, ihr kennt die Probleme in der Krankenstation "meine Garnelen werden immer weißer und sterben". Das passiert, wenn im Zielaquarium der Streß für die Garnele
nicht aufhört - respektive sie muss in für sie belastetem Wasser rumpaddeln (Vollständigkeitshalber, es gibt auch Garnelen die eine weißliche Trübung haben was normal ist bei der jeweiligen Art). Dann kann sich das Immunsystem nicht erholen und wenn es nicht besser wird, stirbt die Garnele in x Wochen / Monaten. Ich schreibe in x Wochen oder Monaten, den der Übergang ist fließend, es gibt nicht nur weiß (alles gut) und schwarz (Garnele tot), auch ganz viele Grautöne sind dazwischen. Die Grautöne stellt die Zeit x dar.
Genau das beschriebene ist das Hauptproblem bei Importtieren. Die Tiere sind derart gestresst durch den Transport, wenn die dann nicht in
optimalste Bedingungen kommen, kippen Sie in x Tagen bis 4 Monaten um, werden weniger. Ich hab das zig mal schon selber ausprobiert/gesehen. Das heißt, werden Tiere versendet (auch wenn der Transport nur innerhalb DE ist) muss man den Streß so klein wie möglich halten. Das kann man tun in dem man genügend Wasser auf die Garnelenanzahl benutzt, z.B. ein paar Zealith Steinchen in den Beutel gibt der Stoffe aus Exkremente welche das Wasser belasten neutralisiert. Aber auch schon beim verpacken fängt es an, die Garnelen sollten nicht aus dem Fangbecher mit Sturzflug in die Tüte gekippt werden, die Tüte sollte aufgelegt werden und die Garnelen mit Wasser zärtlich fließend in die Tüte transportiert werden. Beim zumachen der Tüte darauf achten, dass die Garnelen nicht meinen in einem Whirlpool zu sitzen. Das alles hilft den Streß zu reduzieren. Auch sollte man niemals frisch eingetroffene Garnelen sofort versenden, aber das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
LG Tom