Get your Shrimp here

Wasserwechsel: Wie oft und wieviel?

Deleted member 35883

GF-Mitglied
Mitglied seit
09. Jul 2020
Beiträge
341
Bewertungen
108
Punkte
10
Garneleneier
29.439
Bei diesem Thema scheiden sich die Geister!

Ich finde ziemlich viele Variationen:

- Wöchentlich 25%, alle vier Wochen 80%
- Wöchentlich 30%, alle fünf Wochen 80%
- wöchentlich 30%, nur in Notfällen mal 80%
- Alle zwei Wochen 50%
- Alle zwei Wochen 80%
- Mulmecken im Garnelenbecken immer belassen, nur sichtlich störenden Mulm mit absaugen
- Oft lese ich auch, dass (Garnelen)Züchter nur das verdunstete Wasser auffüllen
- Frischwasser immer an die Temperatur des Beckens anpassen
- Frischwasser-Temperaturschwankungen schaden den Garnelen nicht, sie sind zäh
- Frischwasser immer aufbereiten, wenn es aus der Leitung kommt, gleich einfüllen
- Frischwasser immer aufbereiten, wenn es aus der Leitung kommt, mehrere Stunden stehen lassen

Ein WW ist doch dazu da, Nährstoffreste, Schmutzreste (zu viel Mulm) zu entfernen und auch anfallendes Nitrit in Grenzen zu halten?

Unterscheiden sich die WW zwischen großen und kleinen Aquarien in den Abständen und Mengen?

Wie sind Eure Erfahrungen und Meinungen?

Liebe Grüße
Trudel
 
Zuletzt bearbeitet:
Es hängt auch sehr viel von der Besatzstärke der Tiere und auch von den vorhandenen Pflanzen ab (bei Leitungswasser). Dazu kommen noch Beleuchtungsdauer, Größe des Beckens, Futtereintrag usw.
Ich habe von wöchentlich 40%/ 40%/ 40%/ 70% Am Anfang (das erste halbe Jahr) immer mehr die Wasserwechsel verringert auf jetzt alle 10 Tagen einen 10l Eimer (54l/55l AQs). Auch die Belichtungsdauer wurde sukzessive von 11 Stunnden auf 9 reduziert. Alles ohne Zusatzdüngung für Pflanzen und ohne extra CO2 Zufuhr.
Ich würde sagen, wieviel WW man braucht ist wirklich von so vielen Faktoren abhängig, dass dies jeder für sein AQ selber rausfinden muss. Schaden tun sie auf jedenfall nicht, so meine Erfahrung. Wohlgemerkt ich spreche hier von LEITUNGSWASSER.
LG Winni
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
Wasserwechsel sind ohne Zweifel sinnvoll und notwendig. Die Empfehlungen die es gibt, gibt es um dem Unerfahrenen etwas in die Hand zu geben an dem er sich festhalten kann. Leider fühlen sich bei diesem Thema alle berufen andere zu beraten die bereits selbst einen Wasserwechsel durchgeführt haben. Es gibt z.B. die 50-50-90 Regel, jede Woche 50% und alle 3 Wochen 90 % Wasserwechsel. Das ist mit Sicherheit keine Regel für den normalen Betrieb in einem eingefahrenen Becken, ich weiß nicht wo sie her kommt, meines Erachtens ist es zuviel.
Dann gibt es den Erwin Mustermann, der hat ein 200l Becken, entnimmt dort wöchentlich 10 L zum Blumen gießen und füllt die auch wieder auf, das funktioniert perfekt seit 3 Jahren, mehr macht er nicht, meines Erachtens ist das zu wenig.
Im letzten Jahrhundert wurde viel über das biologische Gleichgewicht im Aquarium geredet, ein absolutes Illusorium das es nicht geben kann. Trotzdem führt uns dieser Begriff auf die richtige Spur, wir müssen soviel Wasser wechseln um das Aquarium in einen stabilen "Stoffwechselzustand" zu bringen. Auf der einen Seite sollen möglichst viele Schadstoffe (Nitrat, Phosphor) im Aquarium selbst abgebaut werden, auf der anderen Seite wollen wir diese Stoffe kurz halten und wechseln Wasser. Nitrit fällt zwar auch an, wird im Normalfall sofort umgewandelt und ist daher nicht messbar.
Dann gibt es eine nicht ganz unbedeutende Fraktion die grundsätzlich mehr als 50% gewechselt haben will, weil nur so eine effektive Schadstoffentfernung möglich sei, wechsle man weniger würden sich die Schadstoffe mit der Zeit ansammeln. Hier wird vergessen das auch Schadstoffe im Aq. abgebaut werden. Am ehesten gehöre ich dieser Fraktion an, wechsle eher nicht so oft dafür aber aber gleich 2/3. Wobei dies kein Dogma ist, Dogmen haben in der Aquaristik eh keinen Platz. Da gibt es meine Hawaiigarnelen wo ich nie Wasserwechsel machen soll und daneben sind dann solche Frischwasserfreaks wie meine blauen Tiger oder die BlackBee die am liebsten jede Woche 70% hätten. Solchen Befindlichkeiten muss man Rechnung tragen und die Wasserwechsel entsprechend anpassen.
Ist jetzt ein bischen länger geworden, aber ich hoffe es erklärt warum ich nicht "wechsle xyz% alle xyzTage" geschrieben habe.
 
Moin,
Ein WW ist doch dazu da, ... und auch anfallendes Nitrit in Grenzen zu halten?
Nö. In einem eingefahrenen Aquarium sollte sich Nitrit immer in der Nähe von 0 bewegen, da es immer zeitnah in Nitrat umgewandelt wird. Das muss dann entweder durch Wasserwechsel entfernt (besser verdünnt) werden oder durch entsprechende Harze entfernt werden. Wodkafilter wäre auch noch eine Möglichkeit.

Ansonsten gibt es beim Wasserwechsel alles.
Das beginnt bei täglich große Mengen in der Nähe von 100% in stark besetzten (Fisch-) Aufzuchtbecken mit hohem Besatz und entsprechendem Futtereintrag.
Das andere Extrem sind Becken, bei denen aufgrund einer aufwändigen Filtertechnik und Wasseraufbereitung nie Wasser gewechselt wird.

-> Die Frage ist pauschal nicht zu beantworten.

Schönen Gruß
Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ich noch nur mein 200-L-Becken hatte mit Fischüberbesetzung, 13 Amanogarnelen und einigen RedFires hatte da hab ich immer Sonntags Wasserwerte gemessen und Wasser gewechselt 10 % gewechselt.
Der Nitratwert war so ~ 17 mg vor dem Wasserwechsel.
Als ich dann bei meinem 130-L-Eckbecken 2 x / Wo 10 % wechselte, hatte ich den subjektiven Eindruck die Bewohner würden sich wohler fühlen.
Beide waren mittelstark bepflanzt. Es wurde wöchentlich bis halbwöchentlichin Menge etwas zu wenig gedüngt.
Wer gutes Leitungswasser hat darf sicher etwas mehr wechseln. Wer ungutes Trinkwasser aus der Leitung (das ist auch so ein heikler Punkt) bekommt lieber weniger wechseln bei geringem Tierbestand und achtsamem Futtereintrag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,
Das andere Extrem sind Becken, bei denen aufgrund einer aufwändigen Filtertechnik und Wasseraufbereitung nie Wasser gewechselt wird.

Darf ich in diesem Zusammenhang die Website von Herrn Wolfgang Engel als Lektüre empfehlen? https://5m3.de/ :)
Ein beeindruckender Selbstbau mit vielerlei Überlegungen und zahlreichen Erläuterungen und Photos. Sicherlich ein Extrem, aber wie ich finde ein detailreiches Beispiel für einen Osmosefilter mit minimalem automatischem Wasserwechsel.
 
Danke @Rabanis,
5m3 erklärt auch ganz verständlich warum Tiere (Fische) aus saurem Wasser ernsthafte Probleme mit alkalischem Wasser haben.
Wer es bei dem gelesen hat versteht es.
 
Wie ich sehe - und das ist wohl vollkommen richtig - gibt es nur Philosophien zum Thema WW: Jeder muss für sich und sein AQ heraus finden, was und wie es für die Bewohner passt!

Mein Nachbar wechselt jede Woche 80% von seinen 120 Litern (saugt dabei so penibel wie auf seinem Wohnzimmerteppich und darunter), ihm ist sogar der Durchlauf der Pumpe von 400 l/h noch zu wenig, er schwört auf eine Menge Zusätze im Filter, hat eine CO2-Anlage und noch ein komisches Ding, verwendet was weiß ich alles mögliche aus seinem "Apotheken-Unterschrank"; er kann es nicht perfekt genug haben. Huminstoffe sind tabu, er will kristallklares Wasser. (Besatz: Fische, Welse und Garnelen).

Ich möchte das Gegenteil sein: pure Natur, so weit es möglich ist. Huminstoffe aller Art, aber in Maßen (sehr toll sehen übrigens Seemandelbaum-Rindenstücke aus!)
WW bisher 30 - 30 - 30 - 50 %. Und das auch nicht jede Woche...
Futter für die Nelen gibt es jetzt nur noch sonntags, und das auch nur wenig; gerade bei den durchsichtigen Nelen sehe ich immer gut gefüllte Därme! Am Anfang hatte ich, aus Unkenntnis und aus Freude am Zuschauen, täglich gefüttert, und das auch noch zu viel und auch falsch: z.B. Tabs einfach auf den Boden sinken lassen und mich überhaupt nicht darum geschert, was mit den Resten passiert... Wenn ich heute Tabs verwende (selten), kommen die in eine Glasschale, und die Reste wandern wieder mit der Schale heraus.

Manch einer wird jetzt denken, dass die Trudel endlich auf einen vernünftigen Trichter gekommen ist? Oder, wie schon angemerkt von einem netten Menschen, dass der Knoten endlich geplatzt ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ich sehe - und das ist wohl vollkommen richtig - gibt es nur Philosophien zum Thema WW: Jeder muss für sich und sein AQ heraus finden, was und wie es für die Bewohner passt!
Es sind Erfahrungswerte oder gelerntes Wissen:
Untergrenze, damit das Leben darin ungestört, wachsend und gesund bleibend funktioniert. Angepaßt an das verfügbare Wasser, an Flora- und Faunabedürfnisse bis hin zur optisch gewünschten Wirkung
über vermeintliche Wissenwerte (Dein Nachbar) bis hin zu den Philosophen.
 
Wie ich sehe - und das ist wohl vollkommen richtig - gibt es nur Philosophien zum Thema WW: Jeder muss für sich und sein AQ heraus finden, was und wie es für die Bewohner passt!

Ganz genau, ohne Zweifel notwendig und richtig, das wie musst Du selbst rausfinden. Der Grund für derart unpräzise Aussagen ist ganz einfach, es gibt keine 2 gleichen Aquarien und auch jede Zielsetzung ist anders.
 
So, jetzt werde ich erstmal bei den recht unregelmäßigen WW bleiben. In ein paar Wochen werde ich wieder die Werte bestimmen lassen, die ja vor meinem großen Umbau (und damit auch vor meiner neuen Gesamtphilosophie!) perfekt waren.

Ich bin glücklich, dass nach den mehrmaligen GAUs wegen BU und der behutsamen Zusammenführung der Bewohner aus dem 10er nicht nur Ruhe eingekehrt ist, sondern im Gegenteil: inmitten dieser Torturen des Umbaus sind ja eine Menge verschiedenfarbiger Flusen aufgetaucht, die sich offensichtlich sauwohl fühlen und prächtig gedeihen! Genau wie ich... :thumbup: Und ich wollte schon alles hinschmeißen!
 
Zurück
Oben