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Unfreiwilliges Experiment

tikiprawn

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08. Jan 2008
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Garneleneier
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Hallo ihr Lieben,

obwohl es mir saupeinlich ist, möchte ich euch gerne an meiner Dummheit teilhaben lassen....:o
Ich begab mich vor ca. 4 Monaten in ein unfreiwilliges Experiment, welches NICHT zur Nachahmung empfohlen werden kann..............................

Story:
Mai oder Juni 2008:
WW steht an, kein Aufbereiter mehr im Haus, so´n Mist, ab zum "Futterschälchen", Aufbereiter gekauft (für das gute Gewissen)... blaue Flasche, gelber Schaubdeckel, 250 ml, sieht aus wie immer, günstige Hausmarke, alles paletti, renitente Kassiererin überlebt, ab nach Hause, WW gemacht, alles super. Story zuende.... Denkste Puppe.....

22.09.2008: WW steht an, kein Aufbereiter mehr im Haus, so´n Mist..... blablabla... siehe oben....
Daheim: Stelle beide Flaschen, die mit dem traurigen Restschluck und die neue neben die Dusche.....

Da trifft mich bald der Schlag.....:eek:

In den vergangenen ca. 3 Monaten hab ich in allen meinen 5 Becken meinen mehr oder weniger regelmäßigen (alle 2-4 Wo.) WW mitAlgenstop gemacht......

Ich hätt mir bald in die Hose gemacht....vor Schreck....
Teer, Asche, Beton, Klaviere, Schutt, Adlerfedern, Bretter etc. auf mein Haupt....


Infos: Flasche enthielt 250 ml, Infos auf Rückseite: 1,85 gr. Kupfersulfat pro Liter (ergo wohl: 0,46 gr/ 250 ml)

Fazit: ich hatte in keinem Becken Ausfälle (2 x 54 Liter Becken mit RF, 2 x 54 Liter Becken mit Marmorgarnelen, 1 x 80 Liter Becken mit CR).
Ich glaube aus dem einen RF-Becken habe ich vor 4 Wochen mal eine tote Mutter rausgezogen, war aber eines meiner ältesten Zuchttiere, hatte ich mir keinen Kopf drüber zerbrochen.

Ich bin beschämt, verwundert, erstaunt und froh zugleich.... und überdies auch ziemlich algenfrei....:o

Jetzt die Frage an alle Oberklugscheißer, Besserwisser und Sonderschlaumeier:
Hatte ich Glück?
War gar kein Kupfer drin im Wundermittel?
Haben meine Becken das irgendwie gepuffert?
Habe ich extrem hartgesottene Garnelen?

Jedenfalls war das eine Erfahrung, auf die ich hätte verzichten können, der Schreck saß tief.
Peinlich, peinlich....! Hätte auch anders enden können......

Aber an dieser Stelle gleich die Warnung an alle anderen Blindgänger wie mich:
Viele Flasche von günstigen Hausmarken sehen sich tatsächlich verdammt ähnlich!
=> Wer lesen kann und es dann auch tut, ist klar im Vorteil.....:D









 
Hi Alex,

wow, da haben Deine Tiere aber Glück gehabt!
Kupfer wirkt umso toxischer, je weicher das Wasser ist, und Huminstoffe im Wasser binden Kupfer auch sehr gut.

Da wäre also Deine Wasserhärte interessant.

Cheers
Ulli
 
Und das als Tierarzthelferin!!LOL Da hast du aber wirklich Glück gehabt das da nicht was schief gegangen ist.Oder sollte es doch nur ein Märchen sein das Garnelen auf Kupfer reagieren??:eek: Na wer weiss es schon.

Gruss Thomas
 
Hallo zusammen,

ja, ich denke da habe ich wirklich Glück gehabt....

Stimmt! Als Tierarzthelferin ist es zudem noch peinlicher......*schäm,indieeckestell*
Beweist aber nur, dass das eben jedem passieren kann....
Manchmal meint man eben schon alles zu wissen und dann kommt Gevatter Schicksal und beweist dir mal schnurstracks das Gegenteil....

Meine Wasserwerte sind mir derzeit unbekannt, keine Tropftests vorhanden.
Da ich das eine Aqua mit Dest. Wasser pansche (sind Schokoguramis drin) wirds bestimmt weicher sein.
Alle Schnecken haben jedenfalls Korrusionsschäden, und Erlenzapfen sind auch in jedem Becken. Gut, letzteres heißt nicht unbedingt was....
Ich denke, mein Wasser ist im Becken weicher als es aus der Leitung kommt.

Mein guter Freund Heiko (gumo2) hat mich auf eine interessante Fährte gelockt.
Ich schmeiß das Fresschen mal ebenso in die Runde:

Könnte es sein, dass auf diesen günstigen Hausmarkenfläschchen zwar unterschiedliche Inkredienzien draufstehen, aber vielleicht ein und dasselbe drin ist???
Ich weiß..... böse Anschuldigung..... ist ja nur mal so laienhaft überlegt....
Vielleicht sind das wirklich nur Flaschen, die unser Gewissen beruhigen sollen, dem Becken auch nicht schaden aber eben auch nicht wirklich nutzen.
ich nutze den Aufbereiter auch nur alibimäßig und dosiere nach dem "pie x Daumen-Prinzip", sicher nicht so, wie es angegeben ist.
Aber ihn wegzulassen ist so, als ob man böse Geister verärgern könnte....

Tja, irgendwie ist die Sache schon seltsam...

Weiß jemand, ob ich Kupfer jetzt nach einem Wasserwechsel mittels Tropftest bestimmen kann?
 
Hallo Alex,

mir zeigt dein "Experiment" eigentlich nur, dass du den Wasseraufbereiter auch gut und gern weg lassen kannst. Denn du hast ja auch seit ca. 4 Monaten keinen Aufbereiter benutzt.
Ich glaube nicht, dass in den Flaschen immer das selbe drin sein wird, obwohl in Algenstop auch Stoffe drin sind, die Phosphate und Nitrate abbauen. Wegen dem Kupfer hast du glaube Glück gehabt. Als ich mich für Garnelen interessiert habe, habe ich als erstes gelernt, dass Kupfer das reine Gift für Garnelen sei.
Wenn du das Experiment so weiter geführt hättest, hätte sich in unbestimmter Zeit sicherlich ein Garnelensterben eingestellt, bei dem du nie drauf gekommen wärst, woran es liegt.


Ja - das waren mal meine Gedanken dazu - tschau Jens :-)
 
Hallo,

die Toxität von Kupfer auf Garnelen ist sicher kein Märchen. Bei Großarmgarnelen gibt es dazu auch wissenschaftliche Versuche.
Grundsätzlich ist es aber mit dem Kupfer so eine Sache. Garnelen benötigen wie auch Menschen auch Kupfer zum Leben, allerdings in sehr geringer Dosierung. Wird die Dosis zu hoch erreicht man bei Garnelen schnell eine letale Wirkung. Beim Menschen ist das übrigens ähnlich, wobei die Dosis nur ungleich höher sein muss. Es gibt Menschen mit einem Gendefekt, bei denen das aufgenommene Kupfer nicht abgebaut wird. Irgendwann bilden sich kupferfarbene Ringe in der Iris und dann wirds langsam Zeit, dass die Krankheit diagnostiziert wird, sonst ist Exitus.
Aber zurück zu den Garnelen. Wahrscheinlich wurde das Kupfer in deinen Becken so weit verdünnt und relativ schnell von den Pflanzen oder Filter aufgenommen, so dass die Garnelen nicht geschädigt wurden.
Die Inhaltsstoffe die außen auf der Flasche drauf stehen, sollten auch drin sein. Ansonsten wäre das ein ernster Verstoss - auch gegen das Wettbewerbsrecht. Das riskieren Hersteller wahrs. nicht.

Kurzum: Du hast großes Glück gehabt. Die Dosis des Mittels vielleicht nur eine Schraubkappe ;) mehr hätte vielleicht einen Großteil deiner Tiere umgebracht. Es spricht aber für deine Becken, dass dabei noch nichts passiert ist.
 
Hallo Jens,

schön, mal wieder was von dir zu lesen.
Hoffe, es geht dir gut, und du hast nicht soviel Streß auf Arbeit.
Ich werd mich nachher mal per PN melden.

Du hast jedenfalls Recht, ich habe zu Anfang meiner Garnelen-Laufbahn auch als erstes gelernt, Kupfer ist brandgefährlich!!
Umso erstaunter bin ja nun.
Ich denke, ich werde mir ab jetzt auch den Zusatz von jeglichem Wasseraufbereiter schenken.
Scheint ja auch so zu funktionieren.

Wünsch dir einen schönen Tag und frohes Schaffen auf Arbeit!
 
Hallo Christian,

danke für deine detailgenaue Erklärung.
Leuchtet mir ein.
Könnte es auch sein, dadurch, dass ich keinen Dünger für die Pflanzen benutze, dass die Pflanzen das Kupfer sofort gezogen haben, da sie evt. einen (noch nicht sichtbaren) Mangel hatten?
Fällen Pflanzen dass Kupfer evt. nach einer mir unbekannten Zeit wieder aus und der Super-Gau steht mir noch bevor???
 
Hallo Alex,

soweit ich weiß, wird das Kupfer von den Pflanzen dauerhaft aufgenommen. Da bin ich aber nicht sicher. Für Pflanzen gibt es kompetentere Leute, daher weiß ich auch nicht, wie schnell das Kupfer aufgenommen werden kann. Sicher ist, sie nehmen Kupfer auf.
Ich denke, dass die Gefahr auch langfristig nicht mehr von Belang sein wird. Im Normalfall tritt es entweder sehr schnell auf oder gar nicht. Eine Gefahr der späteren Wiederabgabe bestände allerdings, wenn du über Kohle filterst.

Dein "Experiment" ist für mich allerdings ein deutliches Zeichen, dass die Angst vor Kupferleitungen wohl übertrieben ist. Ich denke, dass durch Kupferleitungen wesentlich weniger Kupfer ins Wasser gelangen dürfte, als bei deinem Algenstopp.
Kupfer wird oft für "unerklärliche" Todesfälle verantwortlich gemacht. In der Mehrzahl dürften diese wohl auf Haltungsfehler oder Schwierigkeiten beim Umsetzen zurückzuführen sein.
 
Hallo Christian,

genauso sehe ich das auch.
Vielleicht kann man sich hiermit so einige Diskussionen über Kupfer sparen und damit auch das müßige Verdächtigen von Leitungen, Ersatzteilen, Zubehör und diversen Mittelchen.
Wenn das kein Härtetest für Garnelen war, dann weiß ichs auch nicht.
Danke nochmal für deine Erklärungen.
Ich recherche nochmal wegen dem Kupferbedarf von Pflanzen weiter.
Vielleicht weiß da noch jemand was.
 
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