Beim Kationentauscher (nicht beim Vollentsalzer, wie wir erst kürzlich in einem eigenen Thread hier schon festgestellt haben) liegt der niedrige pH-Wert hauptsächlich an dem entstehenden H+ Ionenüberschuß, der in Verbindung mit im Wasser gelösten CO2 die Kohlensäure bzw. mit vom Austauschprozess übriggebliebenen Chlorid-Ionen Salzsäure bildet. Erst der basische Anionentauscher, der nachgeschaltet wird, kann die zugehörigen Anionen (Cl- oder CO3-) eliminieren und damit zu einem annähernd neutralen Wasser führen.
Daß das technisch hergestellte Deionat einen pH-Wert von zufällig genau 8 hat, hat nur technische Belange. Da das Wasser in großen Mengen in der Industrie gebraucht wird, hat man sich auf diesen pH-Wert geeinigt, um die Aufnahme von Metallionen in metallischen Teilen der Wasserleitungen (normalerweise wird hier nur Kunststoff verwendet, allerdings gibt es auch metallische Teile wie Schieber, Regler etc.) und daraus resultierender schneller Korrosion dieser Bauteile zu vermeiden. Bei Untersuchungen wurde herausgefunden, daß bei einem pH von 7 das Deionat ganz massiv z.B. verzinkte Leitungen angegriffen hat, bei einem pH von 8 aber auch nach 10 Jahren keinerlei Korrosionserscheinungen auftraten. Aus dem gleichen Grund wird auch das Trinkwasser nach Möglichkeit auf einem leicht basischen pH-Level gehalten, (vorgeschrieben ist ein pH-Wert zwischen 6,5-9,5 also allenfalls ganz leicht im sauren, aber bis schon ziemlich in den basischen Bereich) um Leitungsschäden und vor allen Dingen den übermässigen Eintrag von Blei-Ionen oder Kupfer-Ionen, die aufgrund der Korrosion ins Trinkwasser gelangen würden, zu verhindern.
Gruß,
Croydon