Hi,
Hallo,
... wie alt meine kampffische wurden kann ich nicht mehr sagen, es ist schon gut 10 Jahre her.
Wie ist denn die durchschnittliche bzw. mögliche Lebensdauer der hochzucht Kampffische ? Ich habe den Eindruck das die doch recht anspruchsvoll bzw. empfindlich sind, ... zumindest sind es die Fische, die fast in jedem Laden am schlimmsten aussehen.
genau sagen kann man das nicht, jedenfalls werden sie älter, als die immer veranschlagten anderthalb bis zwei Jahre. Zumindest wenn man sie
nicht paarweise/als Harem oder im Gesellschaftsbecken hält. Schaue mal bei Hobbyzüchtern nach und unterhalte dich mit ihnen, viele werden dir sagen, dass die Kampffische auch öfter mal gute vier Jahre alt werden. Auffällig, wenn man in Betracht zieht, dass die von Hältern und Autoren, die die Betta splendens Hochzuchten als gesellschaftsbeckentauglich beschreiben, eine Maximale lebenserwartung von gerade mal halb so vielen Jahren angeben. Aber darauf stützen sich nun mal viele unwissende Neulinge und denken dann oft tatsächlich, wenn der Fisch nach nem halben Jahr bis Jahr eingeht, wäre er einfach schon zu alt gewesen, als er gekauft wurde..
Sie sind nicht empfindlich, nein. Dass sie so mitgenommen aussehen liegt schlicht daran, dass sie zu meist in Verkaufsbecken mit anderen Fischen landen, die zudem auch noch zu starke Wasserbewegung aufweisen.
... ja ...beim Abschöpfen des Schaumnestes hatte ich Erfolg bei der Nachzucht. Wie hoch die Quote war ? ... gute Frage ... ich denke so um die 30 Nachzuchten dürften durchgekommen sein. Da ich nur zum "Spaß an der Nachzucht" überhaupt nachziehe, war das aber auch schon mehr als genug.
Hier würde ich sagen, hattest du viel Glück, dass es überhaupt so viele waren. Bzw hattest es wohl auch deiner allgemeinen Aquaristikerfahrung zu verdanken, wegen der du auf sehr viele Kleinigkeiten nebenbei geachtet hast, die ein unerfahrener Aquarianer nicht bedenkt. Bei einem solchen würde ich mutmaßen, dass keiner oder höchstens 2, 3 hochkommen. Vor allem wenn als Aufzuchtfutter einfaches Staubfutter gereicht wird.
In einem AQ ohne Beifische und in dem lediglich das Paar zur Zucht angesetzt wurde, das Weib nach der Verpaarung und der Bock nach der Brutpflege entfernt werden kommt man garnicht in die Verlegenheit, das Nest vorsichtig abschöpfen zu müssen, damit die Sinkeier nicht heraus fallen.
Zu dem Satz
ein Männchen in einem kleinen Aqua von 15 Litern mag zwar zum überleben reichen, aber fühlt sich das Tier da wohl ?
stelle ich die Gegenfrage: Würden Tiere bei solcher Haltung die veranschlagte Lebenserwartung (mehr als) doppelt erfüllen, wenn sie nur vor sich hinkümmern und sich unwohl fühlen würden?
... wenn ein Fisch aufgrund der ihm angezüchteten Flossen Probleme hat bis zur Wasseroberfläche zu kommen oder ein Becken mit mehr als 54 Litern Wasser ( eigentlich das gesetzliche Minimum zur langfristigen Haltung ) zu groß wird um es zu durchschwimmen, dann sollte man vielleicht über die Zuchtziele nachdenken.
Ich denke meine hatten seinerzeit diese Probleme nicht, folglich hatte ich wohl das "Glück" Kampffische mit schwimmtauglichen Flossen zu bekommen ... möchte aber über dieses Thema bitte keine Grundsatzdiskussion anfangen ;-)
Zumindest in Deutschland ist es keine verbindliche gesetzliche Regelung (zumindest wäre es mir neu, wenn dies nun bindend wäre), sondern eine pauschalisierte Richtlinie, erstellt von 'Fach'leuten, die nicht annähernd mit allen in der Aquaristik gepflegten Arten Erfahrungen gesammelt, ja viele wohl nicht mal auf Abbildungen in der Literatur gesehen haben, für deren Einhaltung plädiert wird.
Nun ist es bei mir eher so, die Kampffische, die ich vor 15 Jahren in Zoohandlungen gekauft und gesehen habe sahen vom Flossenvolumen her kaum anders aus als heute, denn zu meist sieht man hier noch die selben Scheierschwanzformen. Nur vereinzelt in größeren Geschäften tauchen auch mal Halfmoons und Crowntails auf. Aber auch die sind nicht immer derartige Flossenmonster, dass sie starke Einschränkungen im Schwimmverhalten haben. Dennoch sind sie nicht die schwimmfreudigsten, und eine dauerhaft hohe Wassersäule bedeutet mit unter trotzdem Stress.
Warum ein 54l Standardbecken nicht zu groß im eigentlichen Sinne ist, aber trotzdem ungeeigneter als ein kleines Becken habe ich hier sicher schon 20 mal durchgekaut, aber gerne nochmal. Auch wenn es bei dir einige Zeit ganz gut zu laufen schien, ich bin aus gutem Grund für strikte Einzelhaltung der Betta splendens Hochzuchten. Kauft sich ein Neuling in der Szene nun aber auf Anraten ein 54l Becken und setzt da ein Männchen rein, wird ihm das sehr schnell etwas verloren vorkommen, und die Versuchung wird eigentlich immer übergroß, dem armen einsamen Kafi noch Gesellschaft zu geben, Punkt 1. Punkt 2, die technische Ausstattung, insbesondere der Filter, der bei solchen gängigen Aquariensets dabei ist, ist ungeeignet. Die erzeugte Strömung zu hoch, die technischen Geräte für die neugierigen Fische oft eine Todesfalle. Diese Kampffische mögen es am liebsten nicht zu hell und schön verkrautet. Ein einzelnes Männchen in einem zugewucherten 54l Becken, tja, da kann es vorkommen, dass man ihn nicht all zu oft sieht und beobachten kann, im Zweifelsfall auch schlecht für die frühzeitige Erkennung einer Krankheit, Punkt 3. Punkt 4, viele unbedarfte die in einer Zoohandlung stöbern, werden sich doch eher für einen Kafi mit viel flossenvolumen entscheiden, falsche Ratschläge bezüglich der Haltung und Ernährung bekommen, was oft zur Erkrankung führt. Zwar ist ein 54l Becken nicht sehr hoch, aber bei einem durch Krankheit geschwächten Tier ist ein Unterschied von 8cm in der Wasserhöhe schon nicht wenig. Übrigens muss die Krankheit nicht durch die Falschen Tipps vom Verkäufer kommen. Viele der Tiere sind schon derart angeschlagen, gestresst, geschwächt oder bereits infiziert, von den Bedingungen in der Zoohandlung. Ich würde sogar sagen, es ist äußerst wahrscheinlich, dass ein solches Tierchen aus einem gemischten Verkaufsbecken in den ersten Wochen das erste mal krank wird.
Aber ehrlich gesagt gefallen mir die derzeit oft angebotenen Kampffische mit überlangen Flossen auch nicht mehr wirklich, aber die Geschmäcker sind ja verschieden ... was ja auch gut so ist :-)
Du musst dich nur mal weiter umschauen, die alten VTs gibt es immernoch. Zudem auch kurflossige Hochzuchten.
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.. der sogenannte "friedliche Kampffisch" ( Betta Imbellis ) würde mich mal interessieren, aber leider habe ich diese Form im Raum Frankfurt noch nie gesehen ... aber vielleicht liest das hier ja jemand der mir da weiterhelfen kann ...
Dazu hat dir Matho schon einen Link gegeben. Es gibt dort mehrere Haler, soweit ich weiß. Und die Möglichkeit aus Asien zu impoertieren. Übrigens auch eine gute Möglichkeit nachzulesen und sich zu informieren, wie und warum Kampffischzüchter zu deinem Beitrag oben stünden.