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Flter reinigen - Notwendig?

redfireshrimp

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Hallo

Ist es Notwendig den Filter zu reinigen?
Ich lasse ihn so lange laufen bis die Filterleistung stark nachlässt... und dann Putze ich z.Z. nur die Leitungen aber nicht die Patrone. Läuft so super und keine Probleme mit dem Wasser....

Bringt es überhaupt Vorteile mit sich wenn man den Filter 1 Mal im Monat etc. saubermacht?

Warum soll man den Filter 1 mal im Monat reinigen? (nur damit er nicht verstopft?)
 
Ich denke, dass die Filterleistung an sich auch nachlässt. Wenn man beim Reinigen nämlich sieht, was da für ein Dreck drin ist.....
Ich reinige auch mehr oder weniger einmal im Monat, mache dann aber keinen Wasserwechsel an diesem Tag.
 
Hallo,

wenn der Filter wie Du schreibst noch genügend Durchfluss aufweist, muss er auch nicht gereinigt werden. Wenn es sich bei dem oben genannten Dreck nicht um Pflanzenteile oder Ähnliches, sondern lediglich um Schlammflocken (sog. Belebtschlammflocken) handelt und der Durchfluss nicht oder nur hinnehmbar eingeschränkt ist, ist es eher kontraproduktiv den Filter zu reinigen. Es handelt sich bei diesem Belbtschlamm unter anderem um die Bakterienkolonien, die das Wasser reinigen. Die Filterleistung setzt sich aus dem Durchfluss und der Abbauleistung der Bakterien zusammen. Empfehlungen wie z.B. die von Dennerle, nach wenigen Monaten das Filtermedium komplett zu ersetzen sind vor diesem Hintergrund eigentlich nicht zu verstehen und zeugen nicht unbedingt von guter Kenntnis der Materie. Ein guter Geschäftssinn lässt sich allerdings erkennen.
 
Noch ein kleiner Zusatz: Ist die Flussgeschwindigkeit zu groß, können die Filterbakterien die Schadstoffe erst gar nicht aus dem Wasser aufnehmen.
 
Hallo,

mir ist nichts über den Zusammenhang zwischen Fließgeschwindigkeit und Abbauaktivität der Bakterien bekannt. Aber wenn Du eine Quelle kennst, die darauf eingeht - immer her damit.
Da bei ausreichender Pumpenleistung (Fördervolumen ca. das fünf bis zehnfache des Wasservolumens) ohnehin theoretisch der ganze Beckeninhalt mehrmals pro Stunde durch den Filter fließt und durch ein mit Bedacht gewähltes Filtermedium zwar der Durchfluss im ganzen langsamer wird, die Turbulenzen im Filter aber um so höher sind, ist dieser Einwand meiner Meinung nach für die Aquaristik zu vernachlässigen. Wenn man z.B. Siporax als Filtermedium betrachtet, wird deutlich, dass auch bei hohen Durchflussgeschwindigkeiten eine ausreichende Abbauleistung erzielt werden kann. Betrachtet man Bakterien- und Algenaufwuchs in der Natur, findet man auch in schneller fließenden Gewässern "glitschige" Steine. Die hier siedelnden Organismen müssen sich schließlich auch irgendwie ernähren.
Ob es einen Wert gibt, ab dem keine oder nur noch minimale, nicht zum Filtern geeignete Aufnahme aus dem vorbeifließenden Wasser (mehr) möglich ist würde mich auch sehr interessieren.
 
Hallo,

die Seite beherbergt entgegen ihrer Bezeichnung immer wieder neue Geheimnisse für mich. Den Versuch zur Durchflussgeschwindigkeit hatte ich bisher noch nicht gelesen.
Besonders interessant ist wohl diese Grafik:

http://www.deters-ing.de/Filtertechnik/Strom-v.gif

Allerdings muss man Bedenken, dass die Versuchsanordnung nicht unbedingt einem strukturierten, bepflanzten Becken nachempfunden ist (ist auch richtig so). Außerdem beziehen sich die Ergebnisse auf den HMF. Dennoch ist die Tendenz vermutlich übertragbar. Wobei ich eben wegen unterschiedlicher Struktur, Bepflanzung, Boden und Besatz eher zu höherem Durchfluss tendieren/raten würde, da eine höhere Geschwindigkeit laut Deters keine nennenswerten Verschlechterungen mit sich bringt, eine zu geringe Durchströmung, wie sie bei viel Belebtschlamm auftreten kann, jedoch fatale Folgen haben kann. Außerdem wird ein strukturiertes Becken bei weitem nicht so regelmäßig durchflossen, wie ein leeres.


Zitate von Deters:

„Es zeigte sich, dass tatsächlich im Bereich von v = 5 bis 10 cm/Minute die größte Stoffumsetzung zu finden ist. Bei geringeren Werten steigen Nitrit und Ammonium an, bei höherer Geschwindigkeit ist kaum noch eine Veränderung der Werte zu verzeichnen.“

„Ein Nebenergebnis der Untersuchung war, dass extreme Nitritkonzentrationen toxisch auf die Bakterienflora wirken und die Nitrifikationskette dauerhaft zum Stillstand bringen können. Dieses trat immer dann ein, wenn die Geschwindigkeit unter 1cm/Minute gebremst wurde und keine zusätzliche Belüftung integriert war.“

„Diese Versuchsergebnisse können quantitativ, also hinsichtlich der ausgewiesenen Werte, nicht ohne weiteres auf beliebige andere Aquarien übertragen werden. Pflanzen und Bodengrund werden die aufgezeigten Vorgänge ausgleichend beeinflussen. Tendenziell bleibt die Aussage aber erhalten. Die von mir empfohlene Anströmgeschwindigkeit von 5 bis 10 cm/Minute hat sich bestätigen lassen.“



Letztlich kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass der Betrieb von starken, großvolumigen Filtern mit grobem Substrat bei mir fabelhaft funktioniert, wie hoch die tatsächliche Durchflussgeschwindigkeit im Medium ist habe ich allerdings nicht gemessen - wie auch – und daher kann ich nicht sagen, ob es nicht evtl. doch genau 10 cm pro Minute sind :).
 
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