Fadenalgen sind an sich ein gutes Zeichen, aber halt auch leider eine "Landplage". Bislang konnte ich sie gottseidank aus dem Garnelenbecken heraushalten, allerdings hab ich im großen Gesellschaftsbecken (keine Garnelen derzeit) arge Probleme.
Loswerden tut man die eigentlich kaum wieder, wenn man sie mal hat - ich schaue halt, daß sie nicht überhand nehmen und daß sie nicht an "kritischen Stellen" wie Filter/Pumpe etc. wuchern.
Wichtig ist - alles, was den Algen als Nahrungsgrundlage dient, sollte so weit als möglich vermieden werden. Also insbesondere Futter/-reste, abgestorbene Pflanzenteile und totes Getier (Schnecken). Ausreichend Wasserwechsel, aber auch nicht übermäßig und gute Sauerstoffversorgung sind ebenfalls wichtig.
Zum Düngen und zur Beleuchtung gibt es arg unterschiedliche Meinungen - Düngung ist zum einen notwendig, da nur gut wachsende Pflanzen eine echte "Nahrungskonkurrenz" zu den Algen darstellen, andererseits "füttert" man damit die Algen genauso mit. Gleiches gilt für Licht, hier ist aber eines insbesondere wichtig - Pflanzen benötigen länger, bis sie mit der Photosynthese beginnen können, als die Algen. Das bedeutet, daß Algen vom Licht weitaus besser profitieren als Pflanzen.
Im Umkehrschluß heißt das aber auch, daß schlechtes Licht nur den Pflanzen schadet, den Algen aber dann nützt, weil sie es trotzdem schon verwerten können. Gleiches gilt auch für CO2-Gaben.
Wichtig ist also meiner Meinung nach, eine für die Pflanzen optimale Beleuchtung.
Alle Massnahmen sollten drauf ziehen, den Pflanzenwuchs gegenüber den Algen zu verstärken, das wird den Algen dann nach und nach (achtung, das ist ein langwieriger Prozess!) die Grundlagen entziehen und sie auf ein erträgliches Maß reduzieren.
Bei mir besteht der derzeitige "Sanierungsaufwand" hauptsächlich darin:
- täglich alle "greifbaren" Fäden herausziehen und eliminieren
- auf dem Grund nach "Algennestern" suchen (meistens am Boden zwischen den Pflanzenstengeln, da kann man ganze Büschel rausziehen....
- Alles was als "Basis" zum Algenbewuchs dient, fliegt erstmal raus - Mooskugeln, Moose, Deko, Steine... Steine und Deko können evtl. abgekocht werden und dann "clean" wieder ins Becken, sobald sich dann wieder Algen dran festsetzen, das ganze wiederholen
- Peinlich genaue "Beckenpflege" - tote Blätter, Pflanzenteile, siechende Pflanzen, tote Schnecken etc. sofort raus aus dem Becken, sobald man diese entdeckt.
- Sparsame Fütterung, Futterpausen von 1-2 Tagen, überschüssiges Futter sofort nach der Fütterung wieder absaugen.
- Arg überwucherte Blätter und Pflanzenteile knipse ich komplett ab.
Ich versuche insbesondere den Nitrat und Phosphatgehalt im Becken gegen "0" zu bringen. Pflanzen wachsen sehr gut und seit 2 Wochen habe ich den Eindruck, daß die Algen deutlich zurückbleiben im Wachstum, also scheint es langsam zu funktionieren. Aber es ist ein endloser "Kampf" - wobei ich mittlerweile gelernt habe, die Algen als Teil des Ökosystems zu akzeptieren. Wie gesagt, man muß halt ein Auge draufhaben, daß sie nicht allzusehr überhand nehmen, dann kann man gut mit ihnen auskommen.
Gruß,
Croydon