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Erkennen Garnelen nur die eigene Farbform als Gruppe???

StephieMuc

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Morgen!
Mal ne ganz dumme Frage, aber das interssiert mich jetzt! ;)
Erstmal vorweg: Wenn mein 30L- Becken eingelaufen ist, möchte ich nur eine Farbvariante einsetzen, um unerwünschte Kreuzungen zu vermeiden.
Jetzt hat mir die Dame im Aquaristikgeschäft aber folgendes zu dem Thema erzählt, als sie mir ein paar Mooskugeln aus dem Wasser dort fischte: Da Garnelen sich ja nur in einer ausreichend großen Gruppe wohl und sicher fühlen sollte man ja mind. so ca. 10 Tiere einsetzen. Soweit konnte ich ihr folgen. Dann meinte sie aber, Garnelen würde als ihre Gruppe nur ihre eigene Farbform anerkennen, also wenn man z.B. 5 R/W und 5 B/W und 5 Grüne halten würde, fühlten sich die Tiere dann nur jeweils in 5er Gruppen und nicht in einer großen Gruppe von 15.....
???????
Nicht, dass ich sowas anpeilen würde aber ich finde die Ansicht etwas unlogisch...wenn sie andere Farbvarianten/Arten nicht als Gruppe anerkennen, warum verpaaren sie sich dann?
Da kann doch was nicht stimmen, oder?

Freu mich übe Meinungen, bin jetzt etwas verwirrt!

Danke, schönen Tag noch
Stephie
 
Hi Stephie,

im allgemeinen sagt man das so, ja. Erschien mir aber auch nicht immer so logisch, schließlich können unsere Nelchen oft grade mal hell und dunkel unterscheiden, dann wird es wohl nach dem Geruch gehen... Und dann werden Tiere einer Art höchstwahrscheinlich unabhängig vom Farbschlag als Gruppe gesehen.

Hat das mal jemand erforscht?

Cheers
Ulli
 
Also ich denke nicht, dass sie nach der Farbe gehen.

Ich hab in meinem Gesellschaftsbecken einen Blue Pearl stamm, den ich nie selektiert habe, da finden sich nun weiße, blaue und gelbe Tiere darunter...ist immer eine große Gruppe.
 
Moinsen,

ich kann zum Thema nur persönliche Erfahrungen posten: ich halte in einem Becken Hummeln und RF. Begegnen sich RF und RF (=Guten Tach, der Herr) ist alles i. O., begegnen sich Hummel und Hummel (=Guten Tach, die Dame) ist alles i. O., begegnen sich Hummel und RF (Ja watt, Sie auch hier?) dann kommt es mitunter zu einem kurzen "Wortgefecht"; vor allem wenn's Futter gibt! Aber auch im regulären Aquariumsbetrieb gehen sich RF und Hummeln bei einem Zusammentreffen doch sehr schnell wieder aus dem Weg.

Was will ich damit sagen? Aus der eigenen Beobachtung würde ich dazu tendieren, dass sich zumindest diese beiden Arten auseinanderhalten können und sich auch lieber mit ihresgleichen "unterhalten".

Woran die Nelen das fest machen (visuelle, "olfaktorische", "haptische", etc. Reize) vermag ich natürlich nicht zu beurteilen.
 
Hi Jan,

*so unterschreib*
Zwischen den Arten können sie schon unterscheiden, wie es scheint. Grüne und Red Fires hier ebenso wie Fires und Amanos (gut, die spielen auch in einer anderen Liga...).

Aber z.B. die verschiedenen Tiger-Farbschläge bei mir unterscheiden auch nicht nach Farbe. Hauptsache Tiger, dann ist das gut ;).

Cheers
Ulli
 
Ich wollte das - wie gesagt - auch nicht verallgemeinernd auf alle Nelen-Arten übertragen. Nur festhalten, dass es zwischen der Arten Grenzen des Sozialverbandes gibt. Und diese Grenzen werden irgendwie erkannt (vgl. oben). Das sollte nicht heißen, dass verschiedene "Unterarten" untereinander NICHT ein soziales Gefüge einrichten können. Ich wollte nur helfen, die Grenzen zwischen den Arten genauer zu bestimmen...so dass sich diese immer weiter verfeinern lassen: denn wenn Hummel und RF sich erkennen können, spricht das ja (zumindest eher) dafür, dass Nelen sich irgendwie überhaupt einordnen können: "ist wie ich" vs "ist ganz und gar nicht wie ich". So in der Art.
 
super, dass so geantwortet haben...

...dann war es vllt doch nicht so doof, dass ich mir mal dazu Gedanken gemacht habe...
Es wäre sicher mal sehr interessant, woran Garnelen erkennen, wer "anders" ist...
Aber an ihrer Aktivität, Stress etc. aufgrund des Sicherheitsgefühls in der großen Gruppe dürfte das Vorhandensein "fremder" Nelen doch nichts ändern, oder? Das war ja die eigentliche Behauptung, die mir zu denken gegeben hat...
 
Ich würde den Thread gerne nochmal zur Diskussion stellen. Evtl. hat noch jemand etwas an Wissen abzugeben?
 
ich hab mir jetzt nochmal ein paar Gedanken gemacht...
als unerfahrener Garnelenhalter aber passionierter Terrarianer kann ich dazu leider nur "nicht- garnelenspezifische" Beispiele beisteuern:
Bei Leopardgeckos konnte ich beobachten, dass sie keinen Unterschied zwischen einzelnen Farbformen machen, hier erkennt z.B. ein wildfarbendes Tier einen "weißen" Blizzard als "ist wie ich".
Bei Riesenschlangen konnte ich selbiges beobachten, solange die andere Schlange auch ein Python regius ist (Königspython) gibt es keine Probleme, egal ob wildfarben, albinotisch, Piebald, Butter Ghost.....Ist die andere Schlange allerdings ein fast identisch aussehender (weil junge=genauso große) und gefärbter Tigerpython, sieht die Sache anders aus, diese wird sehr wohl als "ist was ganz anders als ich" erkannt....

Ich stimmt also den obigen Meinungen zu, dass eine fremde Art trotz ähnlichen Aussehen durchaus als fremd erkannt wird, während Tier der eigenen Art trotz völlig unterschiedlicher Färbung als "gleich" erkannt werden können...nur auf das "wie" weiß ich leider keine Antwort.
 
Hi,

meiner Meinung nach unterscheiden die Garnelen nicht nach Farben, denn dann müßte es große Probleme bei populationen von Arten geben die farblich sehr variabel sind.
Ich denke eher das Pherhormone und andere artspezifische Duftstoffe eine Rolle spielen die zur Erkennung der eigenen Art dienen. Da spielt dann einer Farbzuchtform keine Rolle, sieht man ja auch am beispiel der Neocaridina heteropoda, Neocaridina zhanjiajiensis und der Carindina cf. cantonensis. Alle Farbschläge der einzelnen Arten kreuzen sich wild durcheinander wenn man sie läßt.
Fazit: Farbe - egal
Sexualduftstoffe - nicht egal
Gruß
 
Moinsen,

meinst du damit Aggregationspheromone? Das wiederum würde bedeuten, dass die Nelen dauerhaft und ständig Pheromone ans Wasser abgeben oder als eine Art "Pheromonpolster" um ihren Körper tragen oder sie geben besagte Pheromone auf Bestellung ab (--> Nele ertastet = Pheromone abgeben). Diese werden dann durch die Chemorezeptoren der Nelen aufgenommen;soweit ich weiß, sind die Chemorezeptoren zwar auf Geschmack und "Gerüche" spezialisiert, aber auch für die Hormonwahrnehmung zuständig.

Das wäre dann meine jetzige (schwammige) Theorie.
 
Hi!,

...ein interessantes Thema!

...hab dazu auch was beizutragen, doch bitte entschuldigt mich, hierbei handelt es sich um Schafe und nicht um Garnelen...

...also kürzlich sah ich einen Beitrag im TV in dem folgender Versuchsaufbau stattfand:

...es standen in einer Koppel mehrere Schafe, herausgenommen aus zwei unterschiedlichen Herden.
Ein schmaler Pfad führte von der Koppel hinweg hin zu einer Box.
Diese Box wiederum hatte zwei Eingänge. In jeder der verdunkelten Boxen war jeweils ein Dia einer Schafherde zu sehen.
Tatsächlich trabte jedes Schaf ausnahmslos nur in diese Box, in der die eigene Schafherde auf dem Dia zu erkennen war.
Anzumerken ist, dass jedes Schaf, nachdem es in die Box getreten war, seitlich wieder herausgenommen wurde, bevor das nächste Schaf eintrat, um den Versuch nicht zu verfälschen.
Somit wurde eindeutig bewiesen, dass Schafe ihre Artgenossen auch virtuell ausnahmslos erkennen können - und warum sollte das bei Garnelen anders sein?

LG

Thomas;)
 
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