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einfache Testrückwand

murks

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So mal auf die "Schnelle" eine kleine Testrückwand gebastelt :D
Testrückwand, deswegen da ich noch keine Erfahrung mit der einfachen Variante hab, bzw die anderen Einfachen Rückwände ohne Farben sind.

Am Ende meiner Bastelaktion für die Mangrowengrabben
Rückwand für Mangrowengrabben
kam mir nachdem ich gelesen habe, das das Epoxydharz mit Pigmenten gefärbt werden kann, die Idee das das ja auch eine Möglichkeit für den Fugenmörtel wäre. So das man sich das aufwendige und nicht gerade billige Versiegeln mit dem Harz vielleicht sparen könnte.

Also mal über Pigmente schlau gemacht.
Lexikon für Pigmente und Farbstoffe
Alte Pigmente

Dann hats erst noch mal ne Weile gedauert bis ich endlich welche bestellt hatte. Zu finden sollten sie ihn jedem besseren Künstler-Bedarf, Bastelgeschäften, oder im I-Net.
Bezahlt hab ich für meine 3,60euro für 100ml. Also nicht die Welt. :)

Verwenden sollte man/frau möglichst nur Erdfarben. Bei allen anderen sollte man sich umfassen informieren, nicht das man dann doch Harz benutzen muss. Denn viele sind nicht gerade ungiftig. ZB. das schönne Zinnoberrot ist ein Quecksilbersulfid. Also nix was man gerne im Becken haben will.

Mit den Eisenoxyden fährt man/frau eigentlich recht gut, die sind eigentlich alle ungefährlich.

So hab ich mal auf die "Schnelle" weil ungeduldig Eisenoxyd-schwarz und Eisenoxyd-rot (ist eigentlich eher braun) mit Fugenmörtel gemixt. Jedoch hatte ich vielzuviel Wasser genommen, so das ich dann doch viel mehr Mörtel ansetzen musste, als gewollt, wobei dieser dann auch noch viel flüsser war als gewünscht.
Naja, ist ja ein Versuch :D
rausgekommen ist das hier :)



sieht schon mal nicht schlecht aus. :)
In wirklichkeit ist es heller als es hier auf dem Bild raus kommt. Also ruhig etwas kräftiger/dunkler anmischen als gewünscht.

Zu beachten ist allerdings, das der Fugenmörtel am Anfang sehr gut zu wässern ist! Auch gibt er danacht trotzdem noch etwas Kalk ab.
Diese Variante eignet sich allso eher für die Pfleglinge die eher härteres Wasser brauchen.

Wer will kann ja den Aquarienzement kaufen und es mit dem probieren, der soll ja nix abgeben.
Eine andere Möglichkeit soll Portlantzement sein, der soll nach dem was ich bei meiner Informationssuche zum Rückwandbau gelesen habe, auch keinen Kalk abgeben.


Langzeiterfahrungen hab ich mit dieser Variante noch keine, die hat erst heute angefanngen zu wässern. Mir gings hauptsächlich auch um die Möglichkeit des Färbens des Fugenmörtels, denn zu/mit dem finden sich ja genug Projekte im Inet. Deswegen auch nur diese "kurze" Vorstellung. ;)
 
zweite Testrückwand

So es geht weiter. :D

Nachdem die erste Wand von oben, ja wirklich nur eine kleiner schneller Test war, kommt jetzt der nächste etwas bessere Test, bevor ich mich an die "richtige" fürs große Becken mache.

Es ist diesmal eine einfache Wand für ein 60cm Becken in das auch noch ein HMF in Eckausführung soll. So das die Rückwand zwar die volle Höhe, aber nicht die ganze Breite ausfüllen wird.

Wie immer war ich etwas schnell bei der Sache, so das es vom Anfang keine Bilder gibt.

Verwendet habe ich eine Stryropurplatte mit der Dicke von 6cm, so das ich genügend Tiefe der Rückwand bekommen kann.
Das hört sich jetzt erst mal viel an, ist jedoch im Endefekt nicht wirklich so viel.

Als erstes habe ich groß die Lienien angezeichnet an denen ich das Styropour weg nehmen wollte. Da das Ganze einer Steinwand mit Schichtung darstellen sollte.
Am Rande dieser Lienien, habe ich dann mit einem Sägeblatt Schnitte gemacht, so tief das etwa noch 2cm übrig geblieben sind. Dies geht natürlich auch mit einem scharfen Messer, doch muss mit dem Sägeblatt nicht so viel gedrückt werden. Die engeren Schlitze habe ich nicht so tief gemacht wie die breiteren. So wirkt die Wand dann nicht so eintönig/künstlich. Die herrausstehenden Teile habe ich versucht in unregelmäßigen Abständen zu durchbrechen, damit es natürlicher aussieht.

Das Stryropour aus den Ritzen habe ich mit einer gebogenen Pinzette heraus gebrochen. Mit der ging das am Besten.
Doch das geht garantier auch anders.
ALs folgendes grob die Oberfläche so gestalltet wie ich mir eine Wand halt so vorstelle.

Danach gings dann mit einem Gaslötkolben ins Freie. :) Mit diesem habe ich dann die Wand weiter verfeinert. Dabei gingen zwar etwas die "Feinheiten" verlohren, doch andererseits wurde es auch natürlicher.
Die schmaleren Schlitze wurden dadurch zwar etwas breiter, aber sieht immer noch gut aus.

Danach gings dann ans "beschmieren" der Wand mit dem Fugenmörtel. Wie immer habe ich den so angerührt, das er mit einem Pinsel aufzutragen ist. Erster Auftrag noch ungefärbt. Alle weiteren waren dann mit Pigmenten eingefärt.

Als Grundfarbe habe ich ein etwas rötlicheres Schwarz genommen. Genauer Rostrot und Eisenoxydschwarz. Das Problem dabei ist, das das Pigment zwar am besten im trockenen Zustzand zum Mörtel beizumischen ist. Dann jedoch absolut nicht die einfärbung beurteilt werden kann. Erst im nassen Zustand zeigt sich wie kräftig, selbst geringe Mengen an Pigment den Mörtel schon gut einfärben. :)
Also lieber im nassen Zustand die Pigmente zum Mörtel geben.

Die Rückwand gut mit Mörtel mehrfach beschmieren/einstreichen. Sonst hält der Mörtel/Zement nicht, bzw platzt bei Belanstung sonst wieder ab. Ich wollte jedoch keinen Zusatz benutzen, wie Flex-Fuge die den Mörtel flexibler machen und ihn besser auf Styropour haften lassen, da ich dann ja wieder Chemie drin hätte. Deswegen habe ich darauf verzichtet und lieber etwas dicker aufgetragen. Bzw akzeptiere es wenn es an den Kanten, leichter etwas abbricht, wenn die Wand dort Punktuelle belastet wird. Da dies jedoch nur an den Kanten die hinten lieben eine Gefahr besteht, ist die für mich zu aktzeptieren.
Vorne wo ich den Mörtel dick genug aufgetragen hab, ist dieser gut belastbar und bricht auch nicht wieder ab.

Um farbliche Struktur rein zu bringen habe ich beim letzen Mörtelauftrag nur reines Schwarz zum färben benutzt. Diesen dann allerdings auch nur in den Rillen aufgetragen um so die Tiefenwirkung zu verstärken.

Nach dem trocknen sah die Wand dann schon recht gut aus. :)
Eigentlich hätte sie dann so bleiben können. Doch ich wollte noch ausprobieren ob es auch klappt mit eingefärbten Zement auch "Farbe" trocken aufzutragen. Mit Abtön/Acrylfarben hat das ja bei der Krabbenrückwand sehr gut geklappt.
Also schnell noch sehr wenig Mörtel mit Erdfarben angemischt. Doch beim versuchten Auftrag zeigte sich, das es mit dem Mörtel doch um einigeres schwiriger ist, Farbe "trocken" aufzutragen. Viel zu schnell hat man/frau noch zuviel Farbe auf dem Pinsel und damit dann auch auf der Wand. Deswegen ist der Auftrag doch etwas flächiger geworden als gewünscht.
Nichtdesto trotz läßt sich bei vorsichtigen Arbeiten so noch eine letzte Strucktur/Farbigkeit auftragen. Diese kann ruhig etwas kräfiger ausfallen, da sie im nassen Zustand nicht mehr so bunt ist. Auch wird diese ja mit der Zeit im Becken durch "Bewuch" gedämpft.

Wenn die Rückwand dann eine Woche durchgetrocknet ist, geht es ans Wässern. Dabei ist mir dann negativ aufgefallen, das sie immer noch einen gehörigen Auftrieb hatte, obwohl sie schon deutlich schwerer geworden ist, durch den fleissigen Auftrag des Mörtels.
Also hab ich angefangen die Rückwand von hinten her auszuhöhlen. :)
Je stabieler ihr die Rückwand vorher gemacht habt, umso mehr kann weg genommen werden. Ich konnte so weit gehen, das der Mörtel teilweise sichtbar ist. Obwohl ich doch recht viel weg genommen habe schwinnt die Wand immer noch :o Jedoch wollte ich den entstanden Hohlraum nicht wieder mit Mörtel füllen, da ich sie dann wieder hätte trocknen + wassern müssen. So ist dort einfach nur Loch. Einige Stellen und den Rand habe ich in der ursprünglichen Dicke stehen lassen um die Wand dort dann mit Silikon einfach einkleben zu können.
Wer die Wand hinten dann mit genügend Mörtel/Zement auffüllt sollte sie so schwer bekommen, das sie nicht mehr schwimmt. So kann sie dann, wenn sie unten dick genug ist einfach ins Becken gestellt werden. Jeoch würde ich sie trotzdem an wenigen Punkten ankleben, damit sie nicht so einfach mal umfällt.


Verwendete Materialien:
Styropour, beliebiger Dicke
Fugenmörtel, alternativ kann auch Portlandzement genommen werden.
Pigmente, hier nur Erdpigmente

Werkzeuge
Pinsel, Sägeblatt, Messer Pinzette, Gaslötkolben
Finger :D

Kosten:
nichts, da ich das noch alles von der vorherigen Wand da hatte

Pigmente 3-4euro pro Farbe
Styropour ?
Fugenmörtel ?
Pinsel ?

Also insgesammt eigentlich sehr günstig.


Zeitlicher Aufwand:
mehrere Stunden.
wobei die meiste Zeit, darin besteht darauf zu warten bis der Mörtel soweit getrocknet ist, das die nächste Schicht aufgetragen werden kann. Ich habe deswegen nur eine Schcht pro Tag aufgebracht, so konnte der Mörtel dann immer 24 Stunden trocknen, bevor ich die Nächste Schicht aufgebracht habe.
Abschließendes Trocknen ~ 1Woche!
Wässern ~ 4Wochen, bei regelmäßigem Wasserwechsel


Also insgesammt kann ich sagen das es sich auf jeden Falle gelohnt hat. Ich habe eine schöne Rückwand bekommen, nach meinen Vorstellungen, die fast gar nichts kostet.

Von der eigebauten Rückwand gibts noch kein Bild, da sie in ein Becken eines Freundes eingebaut wird. Sobald dies geschehen ist, liefere ich eins nach.

Bilder hänge ich an, damit man/frau ich das auch besser vorstellen kann.
 
Da es jetzt so langsam an den Umbau eines größeren Becken gehts ind das eine größere Rückwand kommen soll, wollte ich nachfragen ob überhaupt Interesse an einer ausführlichen Dokumentation des Baues derselben gibt.

Würde dann wohl wieder so ausführlich wie schon bei der Rückwand für die Mangrovengrabben werden. ;)
http://www.garnelenforum.de/rlink/rlink.php?url=http://f2.webmart.de/f.cfm?id=231167&r=threadview&a=1&t=2876088
 
Hi!

Ich fänds auch absolut interessant - und faszinierend, was man mit verhältnismäßig einfachen Mitteln machen kann!

Liebe Grüße
Ulli
 
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