Dario Dario
GF-Mitglied
Hallo zusammen,
da gerade eine Anfrage per PN kam und meine Freundin und ich gestern ein paar Fotos gemacht haben, werde ich mal ein bisschen über meine Aufzuchtmethode berichten und den Bericht mit Bildern verschönern. Die Fotos kann ich erst in den nächsten Tagen einstellen. Nicht drängeln, meine Freundin muss sie erst fertig machen und darauf habe ich weinig Einfluss.
Erstmal berichte ich aber über das Becken in dem die Fotos aufgenommen wurden, weil es zeigt, dass auch ohne Soil geht. Ich muss aber dazu sagen, dass es natürlich noch viel besser laufen kann. Sehr viele Garnelenhalter sind viel erfolgreicher als ich, aber das ist für den Bericht eventuell sogar von Vorteil, weil ich auf dinge eingehen kann die für andere Selbstverständlich sind.
Das Becken ist ein 54 l Becken mit den Abmessungen 60x30x30cm. Es wird von einer 10cm hohen Glasscheibe unterteilt. Die Glasscheibe hat von der linken Beckenseite einem Abstand von 40cm und geht von der Vorderseite bis zur Rückseite des Aquariums. In diesem Bereich ist ein Bodenfilter.
Der rechte Teil ist mit weniger als 5mm feinem schwarzen Gümmer-Sand bedeckt. Am Rand habe ich noch ein paar Siporax verteilt, weil die Strömung sonst zu schnell die Scheibe frei legt.
Den Bodenfilter habe ich aus schwarzen Filtermatten und Silikon selbst zusammen geklebt. Unten sind 3cm Abstandhalter bzw. Wasser, dann kommt eine 5cm Filtermatte mit 30PPI und bedeckt habe ich alles mit 2cm feinem schwarzen Gümmer-Sand. Im Bodenfilter ist mittig eine kleine Kreiselpumpe die 420l/h in passende Rohre pumpt. Die Kreiselpumpe ist zum Teil in die 5cm Matte eingelassen. Durch die Rohre wird das Wasser im rechten Bereich des Beckens durch einen leichten Knick nach oben gelenkt, so dass es die Wasseroberfläche durchstößt und ein paar kleine Luftblässchen ins Wasser gedrückt werden.
Beleuchtet wird das Becken von EINER Dennerle 11Watt Aufsteckleuchte. Bepflanzt ist der Bereich mit dem Bodenfilter mit Nixkraut. Dafür reicht das Licht völlig aus.
Bei kühlen Raumtemperaturen bedecke ich das Becken mit Glasscheiben. Wenn es zu warm ist kommt eine von zwei Abdeckscheiben runter und ich kühle das Wasser mit Temperaturgesteuerten Lüftern.
Jetzt komme ich auf die Wasseraufbereitung.
Ich verwende nur Osmosewasser. Vor der Osmose ist ein Blockfilter, damit keine für Garnelen schädlichen Stoffe ins Aquarium kommen (habe ich so zusammen gekauft). Das Osmosewasser bereite ich in einem Eimer auf. Der Eimer steht in einem Aquariumschrank, damit man ihn nicht immer sieht. Demnächst wird der Eimer durch ein extra angefertigtes Aquarium ersetzt, weil ich mehr Wasser brauche.
In dem Eimer habe ich eine kleine immer laufende Pumpe (ca. 300l/h) und einen Strumpf mit Torfgranulat. Die Pumpe steht auf dem Boden und pumpt das Wasser Richtung Oberfläche. Ich Strebe einen pH-Wert von 5,5 an. Wenn die Wirkung vom Torf nachlässt kann man mit frischem Torfgranulat relativ schnell nacharbeiten. Derzeit teste ich Eichenextrakt, kann aber noch nicht sagen ob der genauso gut ist. Den Leitwert erhöhe ich mit Ca+ oder Duradrakon M - Komponente B auf ca. 250.
Achtung durch die Zugabe von Eichenextrakt erhöht man den Leitwert, deshalb werde ich demnächst Torfgranulat und Eichenextrakt kombinieren. Vor dem Wasserwechsel gebe ich noch ein paar pulverförmige Mineralien hinzu. Kann nicht sagen ob es etwas bringt. Da es sie nicht zu kaufen gibt, gehe ich auch nicht weiter darauf ein.
Aus meiner Sicht ist das wichtigste, dass der KH-Wert bei Bees möglichst klein ist. Ich messe ihn nie, aber er dürfte zwischen 0 und 1 liegen.
Seit ein paar Wochen habe ich von einer Schwarztorfsode 1/3 abgebrochen und ist Becken getan. So sinkt der pH-Wert weiter. Durch die Wasserwechsel bleibe ich bei einem pH-Wert von ca. 5,2.
Ich mache meistens einmal pro Woche 10-20% Wasserwechsel. Bin mir aber nicht sicher, ob weniger oder mehr besser ist.
Zum Besatz:
In dem beschriebenen Becken sind am 18.03.2010 zehn noch nicht geschlechtsreife Mischlinge eingezogen. Am 23.04 folgte ein Red Ruby Männchen. Die nicht tragenden 4 Mischlinge sind gleichzeitig ausgezogen. Eins hat sich später als Weibchen geoutet (man kann auch mal Glück haben). Anfangs war der pH-Wert mal leicht unter und mal leicht über 7 und der Nachwuchs wurde nicht sehr alt. Derzeit wuselt es bei der Fütterung richtig und ich spekuliere jeden Tag ob unter den jungen ein paar Wine Red sind.
Von den 6 Weibchen und dem Männchen ist bis jetzt nur ein Weibchen gestorben (vor ein paar Tagen). Keine Ahnung woran es gestorben ist. Den anderen geht es offensichtlich gut. Hoffentlich beleibt es auch so. Demnächst muss ich vermutlich ein paar Mischlinge (F1 oder F2 kann ich nicht sagen) aussortieren, damit nicht ein anderes Männchen den Weibchen hinterher jagt. Kann noch nicht sagen, was ich mit ihnen mache.
Man sieht bei vielen Züchtern, dass es ohne Bodenfilter auch sehr gut geht. Ich glaube aber, dass die Wasseraufbereitung bzw. das Wechselwasser viel wichtigster ist. Natürlich kann man auch mit Regenwasser, Teilentsalzer, … arbeiten, aber hier in der Stadt komme ich an Regenwasser nicht dran und auf Regenerieren habe ich keine Lust.
Mein Beitrag soll kein Aufruf gegen Soil sein, aber es kommt immer wieder die Frage auf, wie es ohne Soil geht und das hier ist mein derzeitig erfolgreichster Weg.
Macht aus diesem Beitrag bitte keine Diskussion über Wasserwerte oder wie viel Wasserwechsel gut ist. Es geht auch sehr gut mit einem Leitwert von über 500, aber das ist hier zweitrangig. Schreibt lieber mal wie ihr die größten Erfolge habt. Ich hoffe, dass sich ein paar von den sehr Erfolgreichen Züchtern an meinem ungewöhnlichen Beitrag beteiligen. Man lernt nie aus!
Fragen werde ich natürlich auch gerne beantworten ..., wenn ich kann.
da gerade eine Anfrage per PN kam und meine Freundin und ich gestern ein paar Fotos gemacht haben, werde ich mal ein bisschen über meine Aufzuchtmethode berichten und den Bericht mit Bildern verschönern. Die Fotos kann ich erst in den nächsten Tagen einstellen. Nicht drängeln, meine Freundin muss sie erst fertig machen und darauf habe ich weinig Einfluss.
Erstmal berichte ich aber über das Becken in dem die Fotos aufgenommen wurden, weil es zeigt, dass auch ohne Soil geht. Ich muss aber dazu sagen, dass es natürlich noch viel besser laufen kann. Sehr viele Garnelenhalter sind viel erfolgreicher als ich, aber das ist für den Bericht eventuell sogar von Vorteil, weil ich auf dinge eingehen kann die für andere Selbstverständlich sind.
Das Becken ist ein 54 l Becken mit den Abmessungen 60x30x30cm. Es wird von einer 10cm hohen Glasscheibe unterteilt. Die Glasscheibe hat von der linken Beckenseite einem Abstand von 40cm und geht von der Vorderseite bis zur Rückseite des Aquariums. In diesem Bereich ist ein Bodenfilter.
Der rechte Teil ist mit weniger als 5mm feinem schwarzen Gümmer-Sand bedeckt. Am Rand habe ich noch ein paar Siporax verteilt, weil die Strömung sonst zu schnell die Scheibe frei legt.
Den Bodenfilter habe ich aus schwarzen Filtermatten und Silikon selbst zusammen geklebt. Unten sind 3cm Abstandhalter bzw. Wasser, dann kommt eine 5cm Filtermatte mit 30PPI und bedeckt habe ich alles mit 2cm feinem schwarzen Gümmer-Sand. Im Bodenfilter ist mittig eine kleine Kreiselpumpe die 420l/h in passende Rohre pumpt. Die Kreiselpumpe ist zum Teil in die 5cm Matte eingelassen. Durch die Rohre wird das Wasser im rechten Bereich des Beckens durch einen leichten Knick nach oben gelenkt, so dass es die Wasseroberfläche durchstößt und ein paar kleine Luftblässchen ins Wasser gedrückt werden.
Beleuchtet wird das Becken von EINER Dennerle 11Watt Aufsteckleuchte. Bepflanzt ist der Bereich mit dem Bodenfilter mit Nixkraut. Dafür reicht das Licht völlig aus.
Bei kühlen Raumtemperaturen bedecke ich das Becken mit Glasscheiben. Wenn es zu warm ist kommt eine von zwei Abdeckscheiben runter und ich kühle das Wasser mit Temperaturgesteuerten Lüftern.
Jetzt komme ich auf die Wasseraufbereitung.
Ich verwende nur Osmosewasser. Vor der Osmose ist ein Blockfilter, damit keine für Garnelen schädlichen Stoffe ins Aquarium kommen (habe ich so zusammen gekauft). Das Osmosewasser bereite ich in einem Eimer auf. Der Eimer steht in einem Aquariumschrank, damit man ihn nicht immer sieht. Demnächst wird der Eimer durch ein extra angefertigtes Aquarium ersetzt, weil ich mehr Wasser brauche.
In dem Eimer habe ich eine kleine immer laufende Pumpe (ca. 300l/h) und einen Strumpf mit Torfgranulat. Die Pumpe steht auf dem Boden und pumpt das Wasser Richtung Oberfläche. Ich Strebe einen pH-Wert von 5,5 an. Wenn die Wirkung vom Torf nachlässt kann man mit frischem Torfgranulat relativ schnell nacharbeiten. Derzeit teste ich Eichenextrakt, kann aber noch nicht sagen ob der genauso gut ist. Den Leitwert erhöhe ich mit Ca+ oder Duradrakon M - Komponente B auf ca. 250.
Achtung durch die Zugabe von Eichenextrakt erhöht man den Leitwert, deshalb werde ich demnächst Torfgranulat und Eichenextrakt kombinieren. Vor dem Wasserwechsel gebe ich noch ein paar pulverförmige Mineralien hinzu. Kann nicht sagen ob es etwas bringt. Da es sie nicht zu kaufen gibt, gehe ich auch nicht weiter darauf ein.
Aus meiner Sicht ist das wichtigste, dass der KH-Wert bei Bees möglichst klein ist. Ich messe ihn nie, aber er dürfte zwischen 0 und 1 liegen.
Seit ein paar Wochen habe ich von einer Schwarztorfsode 1/3 abgebrochen und ist Becken getan. So sinkt der pH-Wert weiter. Durch die Wasserwechsel bleibe ich bei einem pH-Wert von ca. 5,2.
Ich mache meistens einmal pro Woche 10-20% Wasserwechsel. Bin mir aber nicht sicher, ob weniger oder mehr besser ist.
Zum Besatz:
In dem beschriebenen Becken sind am 18.03.2010 zehn noch nicht geschlechtsreife Mischlinge eingezogen. Am 23.04 folgte ein Red Ruby Männchen. Die nicht tragenden 4 Mischlinge sind gleichzeitig ausgezogen. Eins hat sich später als Weibchen geoutet (man kann auch mal Glück haben). Anfangs war der pH-Wert mal leicht unter und mal leicht über 7 und der Nachwuchs wurde nicht sehr alt. Derzeit wuselt es bei der Fütterung richtig und ich spekuliere jeden Tag ob unter den jungen ein paar Wine Red sind.
Von den 6 Weibchen und dem Männchen ist bis jetzt nur ein Weibchen gestorben (vor ein paar Tagen). Keine Ahnung woran es gestorben ist. Den anderen geht es offensichtlich gut. Hoffentlich beleibt es auch so. Demnächst muss ich vermutlich ein paar Mischlinge (F1 oder F2 kann ich nicht sagen) aussortieren, damit nicht ein anderes Männchen den Weibchen hinterher jagt. Kann noch nicht sagen, was ich mit ihnen mache.
Man sieht bei vielen Züchtern, dass es ohne Bodenfilter auch sehr gut geht. Ich glaube aber, dass die Wasseraufbereitung bzw. das Wechselwasser viel wichtigster ist. Natürlich kann man auch mit Regenwasser, Teilentsalzer, … arbeiten, aber hier in der Stadt komme ich an Regenwasser nicht dran und auf Regenerieren habe ich keine Lust.
Mein Beitrag soll kein Aufruf gegen Soil sein, aber es kommt immer wieder die Frage auf, wie es ohne Soil geht und das hier ist mein derzeitig erfolgreichster Weg.
Macht aus diesem Beitrag bitte keine Diskussion über Wasserwerte oder wie viel Wasserwechsel gut ist. Es geht auch sehr gut mit einem Leitwert von über 500, aber das ist hier zweitrangig. Schreibt lieber mal wie ihr die größten Erfolge habt. Ich hoffe, dass sich ein paar von den sehr Erfolgreichen Züchtern an meinem ungewöhnlichen Beitrag beteiligen. Man lernt nie aus!
Fragen werde ich natürlich auch gerne beantworten ..., wenn ich kann.