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Zuchtlinien versus Herdenzucht Neocaridina

Lari

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Nabend.
Mal eine Frage an die "Runde".
Aus der Zierfischzuch kenne icch die Linienzucht bzw. es gibt auch die sogenannte "Wolfsche Zuchtmethode", die eher einer Art Kombination aus Linienzucht und Herdenzucht darstellt.
Mich würde mal die Erfahrung der Garnelenzüchter hier interessieren.

Ich persönlich tendiere sicherheitshalber zur Linienzucht. Bin aber gegenüber anderen Infos offen.
Vorteile Linienzucht: gezielte Paarung und Selektion. Durch Zwischenkreuzen alle paar Generationen findet eine Blutaufffrischung statt. Ich habe früher auch mal Phasmiden gehalten. Da gibt es zB Ph. phillipinicum (Ein Wandelndes Blatt), was durch laufende Inzucht zu Inzuchtdepresssion geneigt hat. Man hat von seinen Tieren eben immer ein paar zur Weiterzucht aufgehoben und den Rest abgegeben. Und wieder und wieder, so das der Genpool immer enger wurde und die Nachzuchten immer empfindlicher wurden.

Also.
Wie züchtet ihr eure Garnelen insbesondere Neos?
Die meisten sicherlich in Herdenzucht?! Frage: Kennt schon jemand das Problem mit Inzucht? zB Weniger Junge, kleinere u.o. hinfälligere Tiere usw.
Wenn Herdenzucht...
Wie lange läuft sie schon gut? Was ist der Grundbestand in Bezug auf Mindestanzehl eurer Zuchtgruppe? Kreuzt ihr ab und an Stammfremde Tiere eine Wie lange ohne Fremdeinkreuzung?
nebenher: Eine gute Herdenzucht läuft langfristig eben ohne Fremdeinkreuzung.

Wer betreibt Linienzucht? Wie?
Hat jemand Zuchtgemeinschaften?
Also wenn mehrere Leute Linien einer Variante mit den gleichen Zuchtzielen und Selektionsparametern züchten und dann immer wieder Tiere austauschen.
 
Oha.
Anscheinend betreibt keiner konkrete Linienzucht. Es gibt hier ein7ge Beiträge, die ähnliche Themen ansprechen allerdings eher unkonkrete Erfahrungen.
Inzuchtdepression kommt auch bei Evertebraten vor. Herdenzucht kann gut klappen bei einer gewissen Mindestmenge, die dann immer im Bestand bleibt. Hm. Auch da würde ich evtl eine kleinere Nebenlinie fahren. Beginnende Inzuchtdepression fallen in der Regel im eigenen Zuchtsystem eher weniger auf. Erst dann, wenn schon deutlichere Effekte auftreten aber dann ist man eigentlich schon im roten Bereich.
Also nochmal eine Aufruf.
Wer züchtet in Linienzucht und wie?
Wenn Herdenzucht wie handhabt ihr das? Mit welcher Mindestanzahl an verbleibender Herde? Wie lange geht das bei euch? Irgendwelche Auffälligkeiten?
Kleinwüchsigkeit oder was immer?
Lars
 
Hallo Lars,

ich züchte in verschiedenen Ansätzen. Meine Red Bee z.B. in Herdenzucht. Ein Aquarium enthält meine Zuchtgruppe. Aquarium zwei enthält dann die Jungtiere zum Aufwachsen. Bei den Devils gehe ich beide Wege. Im Mixbecken sind verschieden Farben gemeinsam und dürfen sich vermehren. Besonders schöne - nach meinem Geschmack - Garnelen setze ich gezielt in 12 Liter Becken an. Zur Zeit allerdings keine, da alle Becken voll sind. Das übliche Problem - man hat immer ein Aquarium zu wenig. Bei meinen Red Bee hatte ich bisher keine Auffälligkeiten, bei den Devils dagegen ein Tier mit verkürztem Carapax. Die Red Bee Becken laufen beide ca. ein Jahr, das Devil-Becken ca. 7 Monate. Also beides noch frisch, da ich nach einer längeren Pause erst Ende 2022 wieder in die Zucht eingestiegen bin. Zu den Mindestzahlen kann ich nicht wirklich was sagen, aber es sollten immer min. 20 adulte dabei sein.
 

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Hi,
eine Linienzucht kenne ich nur aus der Vogelzucht, es ist meist eine Verpaarung von Einzeltieren, selten eine Haremshaltung. Jede Linie hat ihre besonderen Merkmale, alle Tiere sind verwandt, eines der größten Probleme ist die Vermeidung von zuviel Verwandtschaft in einer Verpaarung, dazu braucht man dann ein sorgfältig geführtes Zuchtbuch. Ob in der Garnelenzucht jemand soweit geht? Auch die Verpaarung von Einzeltieren gibt es in der Garnelenzucht kaum. Klar gibt es Ausnahmen, diese stehen meist am Beginn einer Schwarmzucht oder Herdenzucht. Wenn laut Definition die Abspaltung von Flowerheads und ganz weißen Tieren (keine Snows) aus einem PRL-Stamm eine Linienzucht sind, dann wird die auch wieder im Schwarm betrieben. Ein Vergleich bei Neos wäre vielleicht Winni's Blaue aus Schwarzen, die er ebenfalls abgespalten hat und im Schwarm rein weiterzieht. Von daher fehlt mir bei der Garnelenzucht ein wenig die Kontrolle um von einer wirklichen Linienzucht zu sprechen, vielleicht liege ich auch falsch.
 
Also Linienzucht kann man ja auf verschiedene Varianten betreben. Bei der Verpaarung von Einzeltieren kann man natürlich gezielter züchten, hat dann aber wieder einen etwas engeren Genpool, es sei denn die Tiere sind nicht so sehr eng verwandt.
Bei der Guppy oder Lebendgebärenden Zucht gibt es zB die "Wolfsche Zuchtmethode". Eine Art Kombination aus Linienzucht und Herdenzucht. Man sollte bei Garnelen sogar mehrere Männchen zur Befruchtung heranziehen. Beim Guppy hat man auch oft die Linien nach verschiedenen Merkmalen aufgeteilt. Die eine mehr nach Farbe, die andere nach guter Flossenform usw. allerdings kann man das machen, man kann auch versuchen in jeder Linie die Merkmale gleich gut hoch zu haten.
Die Merkmale sind bei Garnelen sicher auch etwas einfacher weil nicht sooo vielfältig.
Eigentlich wollte ich nur Blue Dream züchten. Dann kam der "Möglichkeitenfluch"! Ja die sind ja aus Schoko gezüchtet. Na dann kannst du doch eine Schokolinie nebenher, mal zwischenkreuzen und dann die später wieder ausfallenden Blue Dream wieder in die ursprüngliche Linie... ja und außerdem sind ja die Bloody Mary AUCH aus der Schoko... mensch dann könntest du ja .. GENIAL!!! Aber eigentlich wollte ich gar nicht mehr so viele Becken mit so viel unterschidlichen Farben...!
Mir persönlich geht es im Alltagsflow besser, wenn ich nicht soviel an der Backe habe. Es gibt zwar noch zB. die Blue Saphire als mögliche 2-Linie aber ich denke, da bringt man zuviiel schwarze "Fehlfarbe" in die Blue Dream Linie ein bzw. es dauert dann etwas länger, bis sie wieder ausselektiert würde.
Deshalb ist es wohl wirklich sinnvoller, zB. die Möglichkeit vvon Normalaugen und Orange Ey Garnelen als Zuchtlinien zu nehmen.
 
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