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Zu Besuch bei Tomotake Ueno

Zu den Garnelen komme ich später. Jetzt noch schnell zwei Fotos, dann hat die WM erst einmal Vorrang.

An manchen Aquarien war da Gewirr an Kabeln und Leitungen schon bemerkenswert. Da gab es neben Stromkabeln Luftschläuche und Verbindungsschläuche zu den externen Motorfiltern.

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Japaner legen Wert auf die Qualität ihrer Geräte. Nicht umsonst sind die verwendeten Motoraußenfilter häufig von einem deutschen Hersteller. Die Filterfüllung besteht aus Sinterglas (Siporax), ebenfalls ein Medium mit einer enormen Besiedlungsfläche für Bakterien. Rechts im Glas sind Kalksteine, die eingesetzt werden, wenn die Härte zu sehr absinkt.

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Wird hier zusätzlich zu den Bodenfuiltern noch mit einem Außenfilter gefiltert?
 
Hallo emphaser,

beim oberen Foto sieht es tatsächlich so aus, als wäre auf dem Steigrohr des Bodenfilters eine kleine Turbelle befestigt, die also nur das Aquariumwasser durch das Bodensubstrat zieht.
In den meisten Fällen gelangt das Aquariumwasser aber über Steigrohr und Leitung in den Topfaußenfilter, um den zu durchlaufen und dann zurück ins Becken gedrückt zu werden.

Gruß
Friedrich
 
Eine sinnvolle Idee ist sicher dieses Drahtgitter über den Aquarien. Hier lassen sich Teile der Stromverteiler, Luftpumpen und so mancher Kleinkram unterbringen, den man sonst meist erst lange suchen muss, wenn man ihn mal dringend braucht.

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Hallo Friedrich,

sehr schöne Einblicke. Sind die Außenfilter ausschließlich mit Sinterglas gefüllt, oder werden noch andere Medien verwendet? Auch sieht man ja häufig, dass zwei Außenfilter an einem Becken betrieben werden, kannst Du da Näheres hinsichtlich der Filtermedien berichten?

Vielen Dank

MfG

haiko
 
Hallo Haiko,

meist ist es wirklich Sinterglas, weniger häufig Watte. Wenn zwei in Reihe geschaltet sind, dann haben sie fast immer Trennkupplungen, so dass man die Filter abwechselnd einzeln abkoppeln und sauber machen kann.

Gruß
Friedrich
 
Hier eine Batterie kleinerer Zuchtaquarien, in denen Herr Ueno Zuchtgruppen ansetzt, die am meisten seinen Vorstellungen entsprechen.

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Überwiegend sind es Weibchengruppen, die dann mit ausgesuchten Männchen verpaart werden. Anfang 2007 waren solche Tiere, meist Tiger tooth oder V-Band (Grade S), in Deutschland noch hoch begehrt.

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Hallo Friedrich,
danke für den Bericht!

Kannst du uns sagen wie oft die Filter ungefähr gereinigt werden?

Ich betreibe ein 240l Becken mit Bodenfilter und einem Außenfilter.
Das Wasser wird durch den Bodenfilter in den Außenfilter (ca. 1500l/h) und wieder zurück ins Aquarium geleitet. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich den Außenfilter seit Monaten nicht gereinigt habe. Kann noch nicht mal sagen wie es in ihm aus sieht, weil die Pumpenleistung nicht nachlässt und ich keine Probleme habe.
 
Hallo Mirco,

das kommt sicher auf den Besatz, die Fütterung und nicht zuletzt auf das Substrat an (manche Sorten/Qualitäten zersetzen sich mit der Zeit).

In der Regel sind die Intervalle im Garnelenaquarium aber sehr lang, da verhältnismäßig wenig Nährstoffe ins Wasser gelangen. Die werden dann zum großen Teil von den Garnelen oder im Substrat zersetzt, um dann von Mikroorganismen und den Pflanzen genutzt zu werden.

Gruß
Friedrich
 
Herr Ueno sagte uns, dass er häufig bereits die tragenden Weibchen in größere Aquarien umsetzt, die dann aber fast identische Wasserwerte besitzen. Auf den ersten Blick manchmal leere Becken …

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… aber das täuscht. Zwischen der dichten Bodenbepflanzung leben Elterntiere und ihr Nachwuchs.

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Hier einmal ein ganz kleines Jungtier. Man vergleiche das Kügelchen, auf dem es sitzt. Das stammt vom feinen Bodensubstrat.

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Aufgebundene Moospolster werden vom Nachwuchs regelmäßig aufgesucht. Zwischen dem feinfiedrigen Grün gibt es immer etwas Fressbares.

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Und hier ein Jungtier kurz vor der Geschlechtreife. Ob es die Kriterien von Herrn Ueno erfüllt, muss sich noch heraus stellen. Der Rotanteil auf dem Schwanzfächer ist relativ groß.

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Sehr interessant soetwas mal zu sehen.
Kann mir evtl. jemand verraten, um welche Schnecken es sich da handelt, auf den Bildern zu sehen sind. (seite eins)

Greetz,Heiko
 
Ich bin begeistert von dieser Doku. Sehr interessant und mit schönen Bildern versehen ;) Macht weiter so!
 
Erstmal Danke für diese richtig gute Doku über einen renomierten Züchter. Da können sich einige Anfänger und Fortgeschrittene noch was abgucken.
Hab aber trotzdem ne Frage:
Viele Filter verstehe ich ja - wenig Bakterien im Wasser und hoher Schadstoffabbau. Aber sind Bienen nicht eher genervt von zu starker Strömung (oder geht es nur mir da so)?!
Sorry für die Zwischenfrage!
:D
 
Viele Filter verstehe ich ja - wenig Bakterien im Wasser und hoher Schadstoffabbau. Aber sind Bienen nicht eher genervt von zu starker Strömung (oder geht es nur mir da so)?!

Viel Filtervolumen + das richtige Filtermedium = große Besiedlungsfläche für Bakterien und andere Mikroorganismen = hoher Anteil an biologischer Filterung.

Diese Garnelenverwandtschaft stammt aus Fließgewässern mit Strömung. Vergleiche mal, wie unbeweglich sich die Garnelen im techniklosen Aquarien verhalten im Vergleich zu einem Aquarium mit Strömung und hohem Sauerstoffanteil.

Gruß
Friedrich
 
Hi,

sehr interessante Doku... Schon krass, was das für ein Aufwand ist, wow!

Kann mir evtl. jemand verraten, um welche Schnecken es sich da handelt, auf den Bildern zu sehen sind. (seite eins)
Das ist eine sogenannte Muschelschnecke, vermutlich Septaria porcellana.

Cheers
Ulli
 
Auf diesem Foto mal eine andere Zuchtgruppe von Herrn Ueno: Keine oder nur kleine Maro-ten-flecken, viel Rot im Kopf- und Vorderkörperbereich. Auch die Schwanzfächerbasis zeigt ein kräftiges Rot.

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Die tragenden Weibchen zeigten ein Phänomen, das wir besonders aus sauerem Wasser kennen: Die sternförmigen weißen Farbzellen ziehen sich zusammen und lassen so die Unterfarbe zum Vorschein kommen.

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Zum Teil wird der Körper sogar transparent, wodurch man die Eier erkennen kann. Übrigens: Solch extreme Rückbildungen der weißen Farbzellen lassen sich mit pH-Werten über 7 (das Ideal soll um pH 7,4 liegen) deutlich reduzieren. Nur leider nimmt dadurch der zählbare Zuchterfolg ebenfalls deutlich ab.

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Die Bodenverfärbungen zeigen aber eventuell schon eine beginnende Verdichtung an.

Hm, meinst du nicht, dass das nur simple Braunalgen sind, die sich da wegen der starken Beleuchtung ausschließlich an der Frontscheibe im Substrat angesiedelt haben, weil dort kein "Putzer" hinkommt? Genauso sieht es zumindest bei meinen 500er-Becken aus und mit dem Boden und seiner Dichte ist dort auch alles OK.

Übrigens mein Favoritenbild sind die Tiger (Weibchengruppe), tollte Tiere :)

Und danke für den Bericht, sehr sehr lesenwert- klasse.

Gruß Jenny
 
absolut geile bilder super berichterstattung weiter so
 
Hi Friedrich
danke für den sehr guten und gelungenen Bericht über T. Ueno, macht richtig Spaß hier zu lesen und mal ein paar Einblicke in die Zucht von Herrn Ueno zu bekommen, so macht die Reihe "zu Besuch bei..." erst richtig laune :D
danke und weiter so ;)
bis dann
Mario
 
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