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Zeolith

Kuschel

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Garneleneier
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Guten Abend,

Ich habe im moment vor, in 2 meiner 54l AQ's von billigen Innenfiltern auf Bodenfilter um zu steigen, welche mit einer Schicht Zeolith, und darauf mit einer Schicht Shirak*ra Red Bee Sand "belegt" sind.

Nun habe ich von einem User erfahren dass er kein Zeolith einbringen würde, da die Aufnahmekraft von Zeolith nach 3 Monaten erschöpft und dann anfängt die ganzen giftigen Stoffe (die vorher gebunden wurden) wieder ab zu geben. Somit kann ich das Zeolith nicht mehr wechseln ohne den ganzen Bodengrund umwühlen zu müssen.

Nun habe ich auf dieser Seite:

http://www.aquarichtig.de/shpPfCnt.php?W=&sCI=149

erfahren dass Zeolith erst nach 3 Monaten richtig anfängt als Filtermedium zu fungieren, da sich eine gesunde Bakterienflora bildet.

Nun weiss ich nicht wehr womit, wo und wie recht hat :confused: , und bitte euch nun um Rat wie ihr es machen würdet.

Danke!!
 
Nun habe ich von einem User erfahren dass er kein Zeolith einbringen würde, da die Aufnahmekraft von Zeolith nach 3 Monaten erschöpft und dann anfängt die ganzen giftigen Stoffe (die vorher gebunden wurden) wieder ab zu geben.

Nun habe ich auf dieser Seite:

http://www.aquarichtig.de/shpPfCnt.php?W=&sCI=149

erfahren dass Zeolith erst nach 3 Monaten richtig anfängt als Filtermedium zu fungieren, da sich eine gesunde Bakterienflora bildet.

Danke!!

hallo,

dieser user hat es bestimmt mit aktivkohle verwechselt.
soweit ich weiß ist gerade das bei zeolith der vorteil, das es eben die giftigen stoffe nicht wieder frei lässt.

du kannst zeolith mechanisch oder biologisch einsetzen. mechanisch wäre um die giftigen stoffe zu entfernen, dann müstest du es nach einer zeit austauschen oder regenerieren. oder biologisch um bakterien darauf
anzusiedeln.

ich habe auch ein neues zuchtbecken am einlaufen auch mit bodenfilter. ich habe eine schöne schicht zeolith im bodengrund und nochmals im aussenfilter zeolith um es leichter auszutauschen/regenerieren

auf aquarichtig.de steht aber alles was man wissen muss.


lg simon
 
Sorry, aber mechanische Filterung ist: Ein Partikel ist groß und wird durch feineren Porenraum geblockt.
Chemische Filterung bedeutet: Ein Stoff wird in ein komplexes Molekül eingebaut, zersetzt oder anderweitig neutralisiert.
Biologische Filterung bedeutet, dass Bakterien im Bodengrund/Wasser/Filter den Stoff verstoffwechseln und entweder in ihren Körper einbauen, umbauen und wieder abgeben.

Alle drei Eigenschaften kann Zeolith aufweisen, es ist eine Frage der Körnung.

Zeolith ist ein SEHR zweischneidiges Schwert. Ich greife mal die Gelegenheit auf um das mal richtig darzustellen.

Zeoloth ist ein Kationentauscher. Also ein Mineral, dass eine negative Ladung an der Oberfläche aufweist. Da das Mineral im Tagebau abgebaut wird (weil am wirtschaftlichsten) hat es immer Kontakt zu Grund- und Grubenwasser. Das bedeutet, dass Zeolith immer schon mit Kationen beladen ist. Das Grundwasser ist sehr Ca haltig. Darum wird Zeolith das Aquarienwasser erstmal ein weig aufhärten, bis sich ein Equilibrium (übrigens eine tolle Band) eingestellt hat. Je kleiner ein Kation ist, desto lieber wird es vom Zeolith aufgenommen und gegebenenfalls gegen ein anderes schon gebundenen getauscht. Nehmen wir einfach mal an, dass das Zeolith nicht zu 100% gesättigt ist, wenn man es ins Aquarium einbringt. Nun beginnt es damit organische Moleküle an sich zu binden (Nährstoffe, die Algen wachsen lassen würden). Irgendwann ist das Zeolith dann gesättigt und jetzt beginnt das, was ich oben angedeutet habe. Große Moleküle werden an das Wasser abgegeben und durch kleinere, stärker geladene ersetzt. Das geht so weit, bis sich wieder ein Equilibrium (ich erwähne nochmal die Band...) eingestellt hat. Ab diesem Zeitpunkt ist das Zeolith nur noch ein mechanisches und biologisches Filtermedium. Sicher kein schlechtes, denn durch die große Oberfläche können sich nen riesen Haufen Bakterien ansiedeln...

Dass Zeolith alle "giftigen" Stoffe wegsammelt und nicht wieder abgibt stimmt schlicht und ergreifend nicht. Was Zeolith leistet ist eine Retardatoin. Die Stoffe werden vorrübergehend an der Mineraloberfläche/Kristalloberfläche sorbiert und dann irgendwann durch "bessere" Kationen ersetzt. Auch wenn es so propagiert wird: Zeolith ist kein intelligenter Stoff, sondern ziemlich dumm. Darum meine Empfehlung: Nutzt es als Filtermedium im Innen-/Außenfilter und tauscht es regelmäßig aus.

Viele Grüße, gute Nacht und vorsorglich ein schönes WE!
Philip
 
Ich möchte aber das Zeolith als rein biologisches Filtermedium einbringen, da es ein relativ preisgünstiger Ersatz zu vielen überteuerten Filtermedien bietet. Ich hab noch mehrere Tüten Aktivkohle rum liegen und kann ja einen in die Filterströmung hängen. Nach 3 Monaten ist der dann leicht ausgetauscht. Da macht es ja nicht so viel aus, wenn das Zeolith wieder anfängt Stoffe abzugeben.

Du meinst also dass nach 3 Monaten die Ladungen wieder ausgeglichen sind. Warum konnte das Zeolith sich aber nicht vor dem Abbau schön sättigen? Das ist mir ein Rätsel...
 
Hi,

@Philip
...Darum meine Empfehlung:...und tauscht es regelmäßig aus.
Hälst du nichts von der sagenumwobenen 'Reaktivierung'?

@Marco
wenn du wirklich 'nur' einen biologischen und keinen chemischen Filter möchtest würde sich doch eher ein Produkt mit mehr Oberfläche anbieten, oder? :confused: Dieses müsste dann auch nicht regelmäßig ausgetauscht werden.

LG jenna
 
Also meiner Meinung nach ist diese Reaktivierung tatsächlich, wenn auch begrenzt möglich. Daran hatte ich ehrlich gesagt gestern Nacht nicht gedacht...
Diese Reaktivierung (ich habe davon gelesen und mir ein wenig Gedanken drüber gemacht) bezieht sich darauf, dass organische Verbindungen durch biologische Aktivität abgebaut/umgesetzt werden und somit wieder freie "Andockplätze" am Kristall frei werden.
Theoretisch ist das möglich, und funktioniert auch tatsächlich so. Allerdings gibt es hier keine Zahlen. Habe vorhin mal ein wenig gegoogelt und in meiner Literatur gestöbert, aber... Keine Prozentangaben und auch keine Zahlen über die Dauer einer Regeneration.

Ich bleibe trotzdem dabei, dass man Zeolith austauschen sollte. Eine "Regeneration" kann meiner Meinung nur dann eintreten, wenn man das Zeolith in Deionisiertes Wasser gibt, so dass kein Kationenaustausch mehr stattfinden kann und den Bakterien Zeit gibt alle angelagerte organische Materie zu verstoffwechseln. Sonst stellt sich immer wieder ein Gleichgewicht von Sorption und Desorption im Aquarienwasser ein. Bei den mir angenommenen Stoffwechselrate von Bakterien wird es im Aquarienwasser nie eine wirkliche Verbesserung der Materialeigenschaften geben, wenn das Zeolith erstmal größtenteils gesättigt ist.

Hier sollten wir man sich aber mal mit einem Mikrobiologen unterhalten. Was bakterielle Aktivität angeht habe ich nur ein begrenztes, sehr fachbezogenes Wissen.
 
Aha, danke mal für die ganzen Infos, was würdet ihr denn als biologisches Filtermedium unter den Sand packen?
 
Also prinzipiell ist gegen Zeolith als biologisches Filtermedium überhaupt nichts einzuwenden. Nur wenn man sehr viel wert auf die "Schadstoffbindungs-Eigenschaften" legt, sollte man ein anderes Medium unter den Sand legen. Ich habe auch Zeolith auf dem Bodenfilter in meinem Shrimp-Soil Becken. Dabei geht es mir auch fast ausschließlich um die biologische Filterung. Alles andere passiert in meinem Außenfilter, bzw. im Soil selbst.

Mein Tip zur biologischen Filterung ist ein sehr feiner Kies, oder gleich ein Funktionsbodengrund, wie Shrimp Soil, Red Bee Sand, oder ähnliches.

Hoffe geholfen zu haben und wünsche ein schönes Wochenende!
Philip
 
Danke, wollte Shir. Red Bee Sand einbringen hab aber gelesen dass sehr viele überhaupt nicht zufrieden damit sind und davon abraten. Was sagst du dazu?
 
Da kann ich garnichts zu sagen, aber es gibt hier einen sehr interessanten Fred, der sich damit beschäftigt. RBS versus Shrimp Soil heißt der, glaube ich.

In meinem Becken ist Shrimp Soil. Auch davon wird in dem Thread berichtet. Also ein wenig problematisch ist Shrimp Soil bei mir auch. EInfach nur reinschütten und dann stehen lassen ist leider nicht. Man muss die Wasserwerte immer im Auge behalten und notfals entsprechend gegensteuern.
 
Hallo Zusammen,

ich möchte noch erwähnen, dass Zeolith nicht nur den Algen die Nährstoffe nimmt, sondern auch den Pflanzen. Ich kann es mir deshalb nur in stark besetzten Zuchtbecken und zur kurzfristigen Senkung hoher Phosphatwerte vorstellen aber nicht im gut bepflanzten Haltungsbecken.

Und als biologische Filtermaterialen gibt es eindeutig bessere mit größeren Oberflächen (Siporax & Co)

@Philip: Höre grad mal in Equilibrium rein und es erinnert mich an Eternal Tears of Sorrow, verursacht auf jeden Fall leichtes Kopfnicken:punk:

Gruß

Marko
 
WIe doof, ich wollte Zeolith als Filtermedium, was stellt sich heraus? Es ist nicht geeignet.

Nun wollte ich den Red-Bee Sand fürs AQ, was stellt sich heraus? Auch nicht geeignet...
 
"Nicht geeignet" würde ich nicht sagen - hat halt alles Vor- und Nachteile. :klug:

Achso, danke für die vielen Infos, Philip!!

LG jenna
 
ich möchte noch erwähnen, dass Zeolith nicht nur den Algen die Nährstoffe nimmt.

Richtig :), denn aus dem freien Wasser werden Kationen entfernt (besser gesagt "getauscht" gegen Calcium).

sondern auch den Pflanzen.

Das kommt darauf an, wo Zeolith positioniert ist. Versteckt in einem Filter führt es zu Spurenelementmangel. Im Boden führt es sogar zu einer Pflanzenwuchsförderung, da die Nährstoffe im Zeolith angereichert sind und sich dann näher an den Pflanzenwürzeln befinden.
 
Diese Reaktivierung (ich habe davon gelesen und mir ein wenig Gedanken drüber gemacht) bezieht sich darauf, dass organische Verbindungen durch biologische Aktivität abgebaut/umgesetzt werden und somit wieder freie "Andockplätze" am Kristall frei werden.

Jo, das passiert einmal durch die Pflanzenwurzeln, die sich die Kationen gegen Protonentausch einverleiben und durch Bakterien, die idealerweise das Zeolithporenangebot als Besiedlungsfläche nutzen und das Kation Ammonium in Nitrat umwandeln und somit in ein Anion umwandeln.
 
Je kleiner ein Kation ist, desto lieber wird es vom Zeolith aufgenommen und gegebenenfalls gegen ein anderes schon gebundenen getauscht

Ich konkretisiere mal, wenn ich darf :): Die Ionenaffinität der austauschaktiven Gruppe steigt mit zunehmender Größe UND Ladung des Gegenions. Natrium-Ionen verdrängen Protonen (H+) Calcium-Ionen (Ca2+) verdrängen Natrium-Ionen (Na+), Aluminium-Ionen (3+) verdrängen Calcium-Ionen. Aber das schwerere Kalium-Ion (K+) verdrängt wieder das leichtere Natrium-Ion (Na+).
Schwermetalle werden so fest gebunden, dass sie sich kaum noch aus dem Zeolith lösen lassen, was aber von Vorteil ist. Die Regeneration kann dann nur noch mit starken Säuren erfolgen (z.B. in der Urangewinnung).
 
Hälst du nichts von der sagenumwobenen 'Reaktivierung'?

Bei dieser "Reaktivierung" handelt es sich um eine Rückreaktion, indem ein Überangebot von „schwächeren“ Ionen vorliegt. Denn diese verdrängen die vom Austauscher bevorzugten „stärkeren“ Ionen (kleinster Zwang).

Und da hat Phil vollkommen recht:
Zeolith ist kein intelligenter Stoff, sondern ziemlich dumm.

Zur Regeneration von Kationenaustauschern werden am Besten verdünnte Schwefelsäure oder Salzsäure, in der Aquarianer-Praxis eher eine wässrige Kochsalzlösung verwendet. Ich halte aber persönlich die Ionenverschiebeung im Aquariums hin zu einer Natriumanreicherung für bedenklich.
 
Hi,

puh, woher die ganze Info, studierst du...ähm...sowas? ;)

Ich halte aber persönlich die Ionenverschiebeung im Aquariums hin zu einer Natriumanreicherung für bedenklich.

Inwiefern? Bedenklich im Sinne von unnütz oder schädlich?

LG jenna
 
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