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Vergiftete rote Moorwurzel, Pflanzen nun auch entsorgen? Was tun?

peristyl

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Garneleneier
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Hallo alle zusammen,

nach vielen Jahren der Abstinenz habe ich mich nun seit einigen Monaten wieder an ein kleines 60l-Cube herangewagt... Ich hatte eine ziemlich intensive Phase der Aquaristik, vor ca. 10 Jahren mit einem Zuchtkeller und über 30 Aquarien... Ein Grund, warum ich mich nun an euch wende, da ich trotz meiner eigentlich üppigen Erfahrung im Bereich Wirbellose das jetzige Problem einfach nicht verstehe.
Vorab geht es um den Besatz mit Amanogarnelen (vor Allem während der Anfangsphase, die kommen evtl. später wieder raus) und Red Bees.

Die Geschichte von vorne:

Das Becken ist 5 Wochen eingefahren. (Schnecken sind froh und munter)
Die Wasserwerte sind auf die Bees abgestimmt, KH 0-1, GH 6, ich salze Osmosewasser auf, Leitwert ca. 250 ms.
Temperatur 19-22 Grad, je nach Zimmertemperatur
Nitrit 0, Nitrat unter 10, Phosphat 0,1 mgl. Co2 Dauertest dunkelgrün

Nach Angleichen der Wasserwerte mittels eines Luftschlauchs und Tröpfchen über mehrere Stunden habe ich die Tiere (5 Amanos & 20 Redbees) eingesetzt

Die Amanogarnelen & Red Bees verhielten nach dem Einsetzen zunächst normal, etwas aufgeregt, dann aber regungslos, einige bewegten sich aphatisch, krümmten sich, kratzen sich, einzelne Exemplare lagen am nächsten Morgen auf der Seite.
2 Amanogarnelen verstarben innerhalb der ersten Nacht, zusätzlich danach 5 Red Bees, ich habe dann sofort den Besatz in ein 12l-Quarantänebecken mit frischem Wasser & Sprudelstein evakuiert, wo sich viele „halbtote“ Exemplare wieder berappelt haben.

Daher mein klarer Verdacht: Vergiftung

Das Umsetzen in das Quarantänebecken sowie die Tatsache, dass sich die Tiere berappelt haben, zeigte mir: Das aufgesalzene Osmose-Wasser kann nicht das Problem sein.

Ich hatte eine rote Moorwurzel aus dem Fachhandel als hauptsächliches Gestaltungsmerkmal eingesetzt, sowie Javafarne verschiedener Sorten & Moose. Die Pflanzen habe ich bei tropica gekauft, die Moose waren inVitros, zusätzlich hatte ich die Pflanzen gewässert sowie in der 5-wöchigen Einlaufphase immer wöchentlich 50% WW gemacht...

Die Pflanzen schloss ich also als Vergiftungsquelle aus.

Der Bodengrund, Red Bee Sand aus Japan (Soil) konnte auch nicht als Quelle in Frage kommen.

Es blieb die Wurzel.

Nach langer Recherche im Internet konnte ich nichts über vergiftete Rote Moorwurzeln (Rhododendron?) finden, daher war ich wirklich ratlos. Ich ging zum Zooladen, wo ich die Wurzel gekauft hatte, und was sehe ich dort..... An jeder Wurzel ein Warnhinweis (Siehe Bild). Dieser war damals, als ich meine Wurzel dort kaufte, noch nicht angebracht....

Nun die ersten Fragen an euch: Habt ihr schonmal von vergifteten Roten Moorwurzeln gehört/die Erfahrung gemacht, bzw. solche Warnhinweise im Zooladen gesehen? Wie kann sowas sein? Welche Giftstoffe gibt eine solche Wurzel ab? Ich hatte das Teil zwei Wochen gewässert ....

Ich habe das Becken dann komplett neu gemacht, Wurzel raus, Bodengrund raus, Pflanzen abgespült, im Eimer gewässert, zur Sicherheit EasyLife FFM dazu, Pflanzen auf neue, gewässerte Wurzeln (diesmal das altbekannte „Mangrovenholz“) aufgebunden (dauerte lange) und das Becken neu aufgefüllt. Ich habe dann mittels des Luftheber-Filters aus dem mittlerweile eingefahrenen Quarantänebecken angeimpft.

Nach Einsetzen der ersten 3 Amanos nun die Beobachtung: Sie sitzen wieder auf einer Stelle, und fressen nicht (Das haben sie im Quarantänebecken Amano-typisch aber sehr intensiv getan, bei exakt den gleichen Wasserwerten). Eine Garnele fächert andauernd mit den Schwimmbeinen, sieht sehr ungesund aus.

Nun die Frage: Kann es eurer Meinung nach sein, dass die Pflanzen Giftstoffe aus der Wurzel aufgenommen haben, und nun wieder ins Wasser abgeben? Trotz Wässern, EasyLife FFM und komplett ausgetauschtem Wasser, Filtermedium etc. ?
Ich halte das aufgrund der Verdünnung für exorbitant unwahrscheinlich, aber ich bin beunruhigt.. Ich hatte Amanos früher nur in hartem Wasser und nie Probleme... Kann es sein, dass sie bei diesen weichen Wasserparametern generell empfindlicher sind und einige Tage für die Eingewöhnung brauchen? dagegen spricht, dass im Quarantänebecken die gleichen Wasserwerte waren & die Tiere fit.

Was kann ich tun? Pflanzen alle wegschmeissen? Gibt es noch ein gutes Mittel, das Gift neutralisiert? Um was für Giftstoffe könnte es sich handeln?

liebe Grüße und vielen Dank, Marian!
 

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Woher bist Du so sicher das es Wurzel ist, es ist naheliegend aber nicht sicher. Hast Du den Boden auch gewechselt, bzw. was ist das für einer?
Das Problem ist das kein Holz in die EU eingeführt werden darf, ohne gegen Insekten massiv behandelt zu sein. Ich bin mir ziemlich sicher das es seit dem Auftreten des asiat. Bockkäfers in Europa auch keine Ausnahme gibt.
 
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Moin, Der Boden ist nun eine ganz dünne Schicht gut ausgewaschener, ganz normaler Sand, so welchen, den ich vor Jahren immer in Aquarien verwendet hatte, nie mit Problemen. Habe den Soil weggeschmissen, da er meiner meinung nach evtl Stoffe eingelagert haben könnte, die aus der Wurzel ausdiffundiert sind. Würde eine Filterung über Aktivkohle etwas bringen? Was hat das Warnschild an der Wurzel wohl für einen Hintergrund? Welche Belastung kann da vorliegen?
 
Genau darauf zielt mein Frage ab, der Soil speichert nämlich alles und jedes.
Ich gehe mal davon aus das die Tierchen schon wieder im Quarantänebecken sitzen und die Pflanzen in einem Eimer sind, nimm doch einfach einen anderen Behälter etwas Osmosewasser und von jeder Pflanze eine, besser alle und mach den Gegentest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Wenn alle Hölzer stark mit Pestiziden behandelt werden würden, müsste es wohl massenhaft Fälle von Vergiftungen in Aquarien geben, man liest und hört aber nur extrem selten davon.

Soweit ich weiß, werden die Hölzer vor dem Export meist thermisch behandelt, oder mit Sulfuryldifluorid begast, das schnell zerfällt.
Ich denke für den Holzexport für aquaristische Zwecke dürfte die thermische Behandling angewendet werden.
Fraglich ist natürlich, ob es in dem Fall so war, oder ob das Holz schon vorher mit Giftstoffen in Berührung kam. Daraus würde sich die Frage ergeben, wie schnell solche Stoffe neutralisiert werden, oder wie hoch die Verdünnung sein muss, damit diese unschädlich werden.
Die Pflanzen sind alle aufgebunden, die werde ich im Aquarium lassen. Doch wieviel von dem ohnehin schon gelösten Gift soll sich in der Pflanzenmasse nach dem Abspülen und mehrtägigen Wässern in Osmosewasser noch befinden?

Lieben Gruss Marian
 
Hallo Marian,

auch wenn eine Vergiftung durch die Wurzel naheliegend scheint, würde ich zwei andere Problemquellen noch überprüfen.

Du schreibst, dein CO2-Tester ist dunkelgrün. Du hast zwar reichlich Pflanzenmasse, aber soweit ich das erkennen kann, keine Starkzehrer. Hast du mal den PH-Wert in bodennähe gemessen? Ein Säuresturz wirkt auf die Tiere auch wie eine Vergiftung.

Führst du nachts O2 zu?
Durch die große bepflanzte Wurzel gibt es sicherlich reichlich strömungsarme bis -tote Zonen im Becken. Dadurch verlangsamt sich der Gasaustausch erheblich. Das könnte sich auch im Verlauf des Vormittags noch bemerkbar machen.

LG
Karin
 
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