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Teilweise lethargische Garnelen

Andreas95

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29. Aug 2017
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Garneleneier
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Hallo miteinander!
Ich habe folgendes Problem:
Ich habe gerade ein neues Aquarium angefangen und wollte darin bunte Zwerggarnelen halten. Die 11 Tiere habe ich bei Interaquaristik bestellt, da gab es eine "bunte Truppe", da ich verschiedene Farben wollte.

Anfangs waren die Tiere sehr lebhaft, doch schon nach einem Tag war ein Teil der Tiere träge, geradezu lethargisch.
Wasserwerte und Temperatur passen, aber ich muss gestehen, dass ich die Pflanzen nicht gewässert habe, allerdings aus Unwissenheit, also habt bitte Nachsicht, im Zoogeschäft hat man mich nicht darauf aufmerksam gemacht.

Aufgrund meines Verdachtes, dass es an den Pflanzen (oder an der Wurzel) liegt, habe ich jetzt jeden Tag einen Teil des Wassers gewechselt, mal ca 25%, mal ungefähr die Hälfte. Nach den Wasserwechseln werden die trägen Tiere auch wieder lebhafter. Nachdem sie 5 Stunden regungslos in einer Ecke saßen, beginnen sie wieder sich durchs Becken zu bewegen. Am nächsten Tag stellt sich wieder die Trägheit ein. Optisch sehen sie jedoch nach wie vor top aus.
Das geht jetzt so seit 5 Tagen und heute musste ich das erste Tier tot aus dem Becken fischen.
Was mich stutzig macht ist allerdings, dass wie gesagt ein Teil der Tiere putzmunter ist. Eine der Garnelen wurde trächtig geliefert, bekam am 2. Tag Jungtiere und auch diese sind quicklebendig.

Wie würdet ihr an meiner Stelle vorgehen? Soll ich einfach weiterhin die Wasserwechsel machen und hoffen, dass ich einen Teil der Tiere durchbringe? Oder kann es sich doch um eine Krankheit handeln, da ja wie gesagt ein Teil der Tiere gesund zu sein scheint?

Vielen Dank für eure Hilfe!
 
Hallo Andreas,
ich würde alle Garnelen sofort in einen Eimer setzen. Filter mit rein hängen und ihr verhalten beobachten. Wenn die Planzen aus dem Zoogeschäft sind, raus aus dem Becken und in ein Gefäß mit tgl Wasserwechsel
Für mehr Ursachenforschung fehlt noch einiges.
1.Wie lange ist das Becken eingefahren
2. Wie sind die Wasserwerte (passen ist keine Aussage)
3. Welche Garnelen hast Du denn, passen die Wasserwerte auch zu der Art
Wünsche Dir viele Erfolg und dass alles gut wird

Viele Grüße
Gerd
 
Hallo Andreas
Erstmal herzlich Wilkommen hir im Forum !
Zu Deinen Problem :
Ich würde so blöde es klingt alle Pflanzen raus nehmen aus dem Becken , ein Großen wirklich großen WW machen von mindestens 80% . Die Pflanzen in ein Eimer geben und sie dort weiter Wässern ( jeden Tag WW ) auf Garnelenbabys achten bei der Acktion . Dann aus ein Eingefahrenen Becken etwas Moos für den Übergang rein geben das die Tiere was zum Pideln haben . Wenn sie sich dann normal benehmen gut normale WW dann einmal die Woche.
Schleichende Vergiftungen sind nicht lustig bei Garnelen .
Wenn die Pflanzen genügend gewässert haben kannst du sie wider einsetzen, je nach Pflanze kann das jedoch eine weile dauern. Schnellwagsende entgiften meist schneller als langsamwagsende Pflanzen .

LG Steffy
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke euch für die schnellen Antworten!
Habe nen Tipp bekommen, den Fragebogen auszufüllen, dann wirds vielleicht klarer:

- Was ist genau das Problem?
Ein Teil der Garnelen verhält sich lethargisch und träge, "hockt" quasi den ganzen Tag in einer Ecke

- Seit wann tritt es auf?
Ca. ein Tag nach dem Einsetzen der Tiere

- Wurde schon irgendetwas gemacht? Wenn ja: Was?
Tägliche großzügige Wasserwechsel

- Wie lange läuft das Becken bereits?
Nach zweiwöchiger Einlaufphase sind die Tiere jetzt 5 Tage im Becken

- Wie groß ist das Becken?
23 Liter, Fluval Edge I

- Wie wird es gefiltert?
Mitgelieferter Fluval Filter mit Schaumstoff, Aktivkohlekissen und Fluval Biomax Keramikfiltermaterial

- Welcher Bodengrund wird verwendet?
Feiner Kies

- Sind Pflanzen, Wurzeln, Steine im Becken? Wenn ja: Welche genau?
Eine Wurzel, wurde im Geschäft aber nicht näher benannt
Javamoos (stammt aus einem in vitro-Döschen)
zwei Mooskugeln (Wurden im Geschäft aus einem Fischbecken genommen)
eine Anubia (habe im Nachhinein gelesen, dass diese mit Garnelen kritisch ist beim Zuschneiden, habe aber aufgepasst)
Wasserstern (pogostemon helferi)
Zwergpfeilkraut (Sagittaria subulata pusilla)


- Wird das Wasser technisch oder chemisch aufbereitet? Womit?
Nein

- Wie sind folgende Wasserwerte im AQ:
PH:7,2
GH:9
KH:6
Nitrit:0
Nitrat:0
Zu Ammoniak, Kupfer un

- Welche Temperatur hat das Wasser im Becken?
ca. 22,5°C

- Wie oft wird ein Wasserwechsel gemacht und wieviel?
Zur Zeit täglich

- Wie ist der genaue Besatz des Beckens?
10 Zwerggarnelen, Neocaridina, verschiedene Farben

- Was wird gefüttert? Wie oft und wieviel?
JBL Novo Prawn täglich oder alle zwei Tage

- Wurden im Raum in dem das Becken steht irgendwelche Chemikalien (z.b. Raumspray, Insektenspray, Floh- oder Zeckenmitteln bei anderen Haustieren angewendet, etc.) verwendet?
Nein

- Sind im Aquarium irgendwelche unbekannten Tiere (Parasiten) zu sehen?
Habe heute beim Wasserwechsel einen dünnen, ca 1cm langen, weißen Wurm entdeckt
 
Hallo Andreas,

mir läge es nun nahe zu schreiben, dass Du den imaginären Katalog der Anfängerfehler nahezu vollständig abgearbeitet hättest. Eine solche Aussage hilft aber weder Dir noch Deinen Garnelen. (Nun hab ich es doch geschrieben).

Also mal versuchen, das ganze wieder gerade zu biegen.
GH/KH und PH Wert sehen geeignet aus für Neocaridina, vor allem, wenn sie aus ähnlichen Bedingungen stammen. (Manch Händler hält Neocaridinaarten auf GH6/KH0, das wäre jetzt nicht ganz so gut...) Gehen wir davon aus, die Wasserwerte sind einigermaßen passend.:yes:

Problem: Die Pflanzen, wie Du bereits selbst erkannt hast. In vitro ist kein Problem, Pflanzen aus laufenden (privaten) Aquarien sind auch meist unproblematisch, haben vielleicht ein paar Mitreisende dabei, aber meist sind dies Schnecken, die sowieso nützlich sind. Pflanzen aus dem Handel sind leider häufig stark überdüngt und dazu noch mit Pestiziden behandelt. Das ist ein großes Problem, meist mit hohem Letalfaktor für Wirbellose.

Daher wird meist geraten, Pflanzen aus dem Handel mindestens 7 Tage bei täglichem kompletten Wasseraustausch außerhalb des Aquariums vorzuwässern. Ein kurzes Bad in Mineralwasser (mit CO2 drin) kann zusätzlich sinnvoll sein, um Parasiten zu "nerven". Ich wässere 10 Tage, aber ich beziehe Pflanzen selten aus dem Handel. Als Aquaristik-Neuling hat man aber nicht die Auswahl an Bezugsquellen.

Ein Filterbaukasten, wie in Deinem Aquarium, der Aktivkohle enthält, ist jetzt nicht erste Wahl. Ich selbst habe Aktivkohle zwar im Haus, würde sie jedoch nur im Notfall (zum Herausfiltern von Medikamentenrückständen z. B.) einsetzen. Da Aktivkohle relativ schnell gesättigt, bzw "verbraucht" ist, würde ich sie einfach aus dem Filter entfernen und z. B. gegen einen Schwamm in passender Größe ersetzen.

Ein Aquarium nach nur zwei Wochen zu besetzen, ist schon ne Hausnummer. Ich tu es nur im Notfall. Mein erstes Nanobecken habe ich zwei Monate einfahren lassen, natürlich mit Schnecken und kleinen Fischlein. Schnecken allein reichen meist aus. Diese fallen auch um, falls sie Pestizide im Wasser vorfinden, sind also ein guter Indikator, wenn man sie opfern mag.

Nun zum Lösungsansatz: Ich würde die Garnelen allesamt aus dem Aquarium holen und in einen Eimer oder ein ähnliches Behältnis setzen. 10 Liter Volumen ist toll, zur Not geht weniger. Wichtig hierbei ist, dass der Behälter nicht zuvor als Putzeimer oderso gedient hat, denn Putzmittelrückstände machen dann wieder ganz andere Probleme... für die Aquaristik sollten stets eigene (neu angeschaffte) Eimer bereit stehen.:yes:

Wenn Du einen Luftsprudler hast oder besorgen kannst, tu den mit hinein. Und etwas zum Festhalten für die Garnelen. Laub, Moos, Wurzel. Kahler Eimer ist ja nicht gerade der Stimmungsoptimierer. Kannst auch etwas Kies rein tun, dann kann Garnele besser krabbeln.

Das Aquarium selbst würde ich so lassen, wie es ist, fleißig Wasser wechseln (also zumindest mal 50% wöchentlich) und nach zwei, drei Wochen dann mal schauen, ob es bewohnbar ist. Kannst ja vielleicht zunächst ein paar Schnecken hinein setzen. Die bringen Leben in die Bude und kurbeln mit ihrem Stoffwechsel das Ganze an. Posthorn- oder Blasenschnecken wären bei der Aquariengröße gut geeignet.

Ist halt immer wieder traurig. Im Zooladen kannst Du keine gute Beratung voraussetzen. Zum einen, weil sich viele Verkäufer gerade mit Zwerggarnelen wenig auskennen, zum anderen, weil die Aufgabe eines Verkäufers das Verkaufen ist, sonst hieße er ja Berater. ;)

Eigeninitiative und Vorabinformation sind hier gefragt. Der Zug ist nun leider abgefahren, aber noch ist nicht alles verloren. Das Kind ist zwar in den Brunnen gefallen - aber Du kannst ihm vielleicht Schwimmen beibringen.

Ich drück Dir die Daumen, jeder macht mal etwas falsch. Menschen sollten eben einfach draus lernen. Und da Du Dich ans Forum gewandt hast mit Deinem Problem, möchtest Du ja gern lernen. Wir helfen gern dabei.:)

Viel Glück!

LG
Tanja
 
Vielen Dank für deine liebe und ausführliche Antwort, Tanja!

Dass das ganze nicht so optimal gelaufen ist, ist mir mittlerweile auch klar. Das liegt zum einen natürlich an der schlechten bzw. falschen Beratung (beispielsweise wurde mir im Zoogeschäft eine Einlaufzeit von sogar nur 1 Woche empfohlen), zum anderen auch an meiner Selbstüberschätzung, denn ein Aquarienneuling bin ich streng genommen nicht. Nur hatte ich jetzt ca 8 Jahre Pause und vorher auch nur Fische, zumeist Kampffische und die waren da wohl um einiges anspruchsloser als die Garnelen...
Dein Lösungsansatz gefällt mir soweit ganz gut. Dann wässere ich die Pflanzen quasi im Aquarium selbst und muss sie nicht extra wieder rausreißen. Ich werde mich morgen mal umschauen, ob ich nicht vielleicht eine Art großes Goldfischglas o.Ä. für die Tiere finde, so ein Plastikeimer ist ja doch recht lieblos...

Hältst du den Aktivkohleeinsatz im Filter also generell für ungeeignet bzw. überflüssig oder hast du nur Bedenken wegen der Wartung? Ich hätte die Einsätze nämlich sowieso in regelmäßigen von Fluval empfohlenen Abständen gewechselt.

Und ist es aber nicht eigentlich trotzdem komisch, dass nur ein Teil der Tiere so reagiert? Ich meine wie schon gesagt, die frisch geschlüpften Jungtiere sind putzmunter und man müsste doch eigentlich meinen, dass gerade die noch sehr empfindlich reagieren. Und auch bei den anderen Tieren ist ja nur etwa die Hälfte betroffen...
Aber naja, spätestens wenn ich sie umgesetzt habe, müsste sich ja zeigen, ob sich ihr Zustand dauerhaft ändert oder nicht und falls nicht, bin ich erstmal wieder ratlos :confused:
 
Guten Morgen,

zu Deinen beiden neuen Fragen kann ich nur subjektiv antworten, man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege.
Ich bin der Meinung, dass Aktivkohle in erster Linie dazu dient, Schadstoffe heraus zu filtern. Hier und da wird der Einsatz von Aktivkohle empfohlen, wenn massive Wasserbelastung, ggf. nach medikamentöser Behandlung, vorliegt. Dann soll die AK etwa 48 Stunden lang eingesetzt werden.

Angenommen, Du erneuerst alle vier Wochen, wie Fluval empfiehlt, die Filterkartuschen... dann verdient der Hersteller mal regelmäßig Geld, das ist prima für den Hersteller. Gerade in der Einfahrphase eines Aquariums ist ja doch erwünscht, dass sich ein eigenes "Klima" entwickelt. Da treten alle möglichen Dinge in Erscheinung. Bakterien siedeln sich an, manchmal gibt es vorübergehend starken Algenbefall, auch Nitrit kann entstehen und sich anreichern. Sind alles Prozesse, die eben so ablaufen können, damit sich alles entwickelt und dann hoffentlich nach ein paar Wochen stabilisiert.

Ich denke (nein, wissen tu ich es nicht, ist mein Bauchgefühl), dass der permanente Einsatz von Aktivkohle diese Prozesse stört. Die eingesetzte Menge ist vielleicht auch so gering, dass der Effekt nach Verbrauch des Wirkstoffes verloren geht, erneuert man aber regelmäßig die AK, ist da immer etwas im Weg.
(Das war jetzt auf jeden Fall wissenschaftlich korrekt formuliert :zopf:)

Ich bevorzuge da jederzeit Filter mit auswaschbaren Filtermedien. Wartung erfolgt somit nahezu kostenfrei. Wenn die Filterleistung nachlässt, drücke ich den Filterschwamm im Aquarienabwasser gründlich aus und setze ihn wieder ein. Bei einem Komplettset wie dem Fluval, hieße das entweder einen separaten Filter anzubringen, oder sich schlau zu machen, wie der verbaute Filter anderweitig mit Filtermedien bestückt werden könnte.

Ich kann mir gut vorstellen, dass da jemand schon etwas umgebaut hat... kannst ja mal nachfragen.

Zweite Frage: Warum sind Jungtiere bei auftretenden Problemen oft robuster?
Das kann ich nicht erklären - habe es aber selbst häufiger beobachtet. Vielleicht einfach, weil sie sich auf nichts Neues umgewöhnen mussten, sondern in der neuen Umgebung zur Welt kamen?

Am besten, Du behältst alle Garnelen gut im Blick. Eine größere Vase ist als Übergangsquartier sicher geeignet. Es gibt nicht wenige Leute, die Vasen als dauerhafte Unterkunft für Schnecken und Garnelen nutzen. Und in einer Vase kannst Du die Garnelen besser beobachten, als in einem Eimer, das stimmt schon.

Wichtig ist meiner Meinung nach, dass Du vor allem nicht zu viel Futter anbietest. Gerade, wenn es nun Probleme gibt und die Garnelen in ein kleineres Behältnis umziehen. Da würde ich vielleicht nur Laub anbieten, das bietet Nahrung (die Mikroorganismen auf dem Laub werden von den Garnelen abgeweidet, letztendlich wird das ganze Blatt verputzt). Und häufige Wasserwechsel sollten auch im Übergangsquartier nicht fehlen.

Vielleicht bekommst Du noch andere nützliche Tipps. Ich denke, das kriegst Du alles wieder hin.
Und falls nicht (ist einigen von uns schon passiert, dass nichts half... man weiß ja auch meistens nicht genau, wo das Problem liegt oder hat einfach das Pech, nicht mehr helfen zu können), Kopf hoch, der zweite Anlauf wird gelingen.

LG
Tanja
 
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