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Projekt: Yeti´s Best Banded Bees wird zum Pflanzenbecken

TheYeti

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Hallo,

heute möchte ich dem Forum ein neues Projekt vorstellen, welches in den nächsten Tagen starten wird. Zunächst möchte ich aber erzählen, wie es zu diesem Projekt kam.

Zufälligerweise treffen in diesem Projekt verschienden Dinge zusammen, die zum Einen einen etwas traurigen Hintergrund haben, zum Anderen aber auch die Umsetzung einer lang gehegten Idee bedeuten.

Vielleicht ist es euch auch schon einmal aufgefallen: Es ist schwer bis fast unmöglich wirklich schöne Bees in den niederen Grades zu finden. Alle großen Namen sind irgendwie nur darauf aus, schöne Tiere mit möglichst hohem Weißanteil herauszuzüchten. Irgendwie kommt aber keiner auf die Idee, die sympathischen kleinen Ringelsocken, also 3/4 Band doch mit schön deckenden Farben und einer klar definierten Bänderungen auch sehr schön wären.

Naja, in der Vergangenheit habe ich verschiedene Male mit namhaften PRL-Züchtern gesprochen, aber alle sagten mir unisono, dass bei ihren Tieren unterhalb Hinomaru eigentlich nichts im Nachwuchs auftauche. Klar, ist irgendwo logisch, andernfalls hätte man sich die züchterische Auslese auch sparen können, wenn so ein Stamm immer noch über die komplette Bandbreite streut.
Also habe ich die Idee der gut gefärbten 3/4-Band erstmal auf Eis gelegt.

Denn in meinem Appartement tummeln sich schon 4 Aquarien und mehr sind einfach nicht drin. Somit gab es zunächst keine Möglichkeit "Eigenbau" zu betreiben.

Wie ihr aus meinen anderen Threads wisst, gab es bei mir ursprünglich 3 verschiendene Tiergrupen, die meine Aquarien bevölkerten: Die Yeti-Bees, die als PRL zu mir kamen und dann aber trotzdem Snows im Nachwuchs hatten, meine Taiwaner und mein erstes Becken mit einem jahrelang liebevoll gepflegtem Stamm aus Red und Black Bees (meine ersten Garnelen).

Dummerweise musste ich letztes Jahr beruflich eine Weile verreisen. Ging nicht anders, aber ich heuerte einen Shrimp-Sitter an und zunächst lief das auch alles sehr gut.
Bis mein Shrimp-Sitter dann doch dem Blick der kleinen schwarzen Knopfaugen und dem Irrtum erlag, dass soo viele Garnelen doch viel mehr Futter bräuchten.
So kam es wie es kommen musste und 2 der 3 Becken kippten durch Überfütterung und gammelndes Futter.
Die Taiwaner haben die ganze Sache am schlechtesten aufgenommen und eine hartneckige Infektion kostete mich 3/4 der Tiere, bis das Sterben gestoppt wurde. Zwar waren noch etwa 30 Tiere übrig und eigentlich sind das ja mehr als genug um einen Stamm wieder zu vergrößern, aber es kam leider anders. Obwohl die Tiere sich erholten, wieder fraßen und umherpaddelten konnte ich bei einigen Veränderungen im Bereich der inneren Organe beobachten. Ich nehme an, dass es sich da um Vernarbungen nach einer schweren und ausgeheilten Infektion handelte. Obwohl sie sich wieder normal benahmen wartete ich 1,5 Jahre vergeblich auf Nachwuchs und vor 3 Wochen segnete dann der letzte Taiwaner das Zeitliche. Insgesamt wurden die Tiere älter als 2 Jahre alt, aber ohne Nachwuchs ist das Ergebnis für den Stamm absehbar. Abgeben kam bei den angeschlagenen Tieren nicht in Frage und weil es nun mal Haustiere und somit im weitesten Sinne Familienmitglieder sind (Großfamilien sind schon toll), war natürlich klar, dass sie in ihrem Becken wuseln können, bis sie eines natürlichen Todes sterben.

Bei den Yetibees sah es auch nicht rosig aus: Hier verlor ich die Hälfte des Bestandes und es hat ein Jahr gedauert, bis die ersten 4! Jungtiere gesichtet wurden.
Mit dem Frühjahr kamen die Yetibees dann erfreulicherweise in Vermehrungslaune und inzwischen ist der Stamm auf dem besten Wege zu alter Stärke zurückzufinden.

Als der letzte Taiwaner getsorben war habe ich überlegt, wie es mit dem Becken weitergehen soll, denn ich hatte 8 Wochen zuvor das Becken nochmal neu aufgesetzt in der Hoffnung mit der Veränderung Garnelennachwuchs anstossen zu können. Von daher hätte es mir nicht gefallen das Becken aufzulösen und den Inhalt zu verwerfen.
Also habe ich mich nach neuen Taiwanern umgesehen, aber habe mich dann dagegen entschieden wieder Taiwaner zu kaufen. Meine Tais stammten damals aus einer renommierten Zucht und haben in den 3 Jahren bei mir nie Probleme gemacht, viel Nachwuchs gehabt und es gab nie die Spur einer Fehlbildung an einem Tier.
Mit dem Preisverfall der Tais, und dadurch, dass sich viele der namhaften Züchter von damals inzwischen nicht mehr mit Taiwanern befassen, wollte ich das Risiko Tiere von einem "Vermehrer" statt Züchter zu bekommen nicht eingehen.
Ich hatte dann zwar noch eine Quelle für gute Blue Bolts aufgetan, aber als dann bei den YetiBees ein ganzes Teil ausbaufähiger 3/4 Band im Nachwuchs auftauchten, entschied ich mich das freie Becken für diese Tiere zu verwenden und die alte Idee, gut ausgefärbte 3/4 Band selbst zu ziehen und weiterzuentwickeln einfach mal anzugehen.

Also habe ich das Becken für den Umzug der Ringel-Shrimps vorbereitet und nun wartet es auf seine neuen Bewohner.
Da ich dieses Wochenende arbeiten musste, ist natürlich noch nichts weiter passiert, aber da ich die im Nachtdienst aufgebauten Überstunden ab Mittwoch abfeiern muss/werde, nutze ich jetzt mal die Zeit den Thread schon einmal auf den Weg zu bringen, um euch ab Mittwoch mit Bildern zu versorgen.


VG vom Himalaya

Yeti
 
Grüße auf den Himalya! :)

Eine prima Idee :thumbup: , wenn natürlich auch erst durch traurige Umstände ermöglicht. Mir persönlich gefallen die Ringelsöckchen auch sehr gut und wer weiß, wenn mal wieder ein paar Münsteraner-Leitungswasser-tolerante Bees in Leuchtturmoptik auftauchen, vielleicht werde ich dann ja auch mal wieder schwach. Der erste Versuch ist bei mir ja nach einiger Zeit gescheitert, aber aus dem Kopf ist die Idee/Hoffnung noch lange nicht verschwunden.
 
Hallo Yeti,

ich bin beeindruckt. Zum einen, weil ich hier lesen kann, dass auch andere neben mir nicht nur Glück haben (nicht, dass ich dies jemandem wünschen würde, aber ich finde es ganz anständig, dass Du darüber berichtest.) Zum anderen, weil ich Deine Idee, eine wundervolle Garnelenart zu "reaktivieren", wirklich toll finde.

Ich halte selbst verschiedene Garnelenarten und auch wenn ich noch so fasziniert von meinen bunten Taiwanern bin, so steht der Cube mit meinen stinknormalen red und black Bees an exponierter Stelle neben meinem Sofa. Ok, nun sind sie leider langsam aber sicher an dem Punkt, der Altersschwäche nachgeben zu müssen, weshalb ich sie in kürze ins Seniorenheim senden werde, aber diese rot oder schwarzweiß geringelten Garnelen haben mich überhaupt zu diesem schönen Hobby bewegt.

Auch meine SCR bekommen meine Beachtung, wie sie es verdienen. Nicht nur die sogenannten Hochzuchten und immer neue Farben sind interessant, man sollte nie den Ursprung darüber hinaus verdrängen.

Von daher werde ich Deinen Tröt hier gern verfolgen und schauen, wie Bees aussehen können, wenn sie nicht auf weiß gezüchtet werden, sondern die sympathischen Ringelinge sein dürfen, die ich so in mein Herz geschlossen habe.

Ich wünsche Dir viel Erfolg mit diesem Projekt.

LG
Tanja
 
Hi,
auch ich bin ein absoluter Fan der 3/4 Band.
Bin gespannt wie dein Projek fortschreitet.
 
Hallo,

erstmal vielen Dank für euer reges Interesse. Mit Bildern kann ich zur Zeit noch nicht dienen, aber ich kann schon einmal darstellen, wie ich vorzugehen plane:

Wenn ich mir meine Bees so angucke stelle ich fest, dass einige Tiere mit richtig tollen Farben, aber dafür nicht so guter Zeichnung dabei sind. Auf der anderen Seite sind einige Tiere richtig schön gebändert, aber die Farben dürften besser sein.
Man kann sagen alle Tiere gehen ungefähr mit ihren Merkmalen in die richtige Richtung, da sie aber aus einer Gruppe stammen, mit der züchterisch in den letzten 2 Jahren nicht gearbeitet wurde, gehe ich davon aus, dass in den ersten Nachwuchsrunden noch so ziemlich alles an Färbung und Zeichnung vorkommen wird, wobei die gebänderten die Mehrheit stellen sollten.

Ich nehme an, dass es wenig sinnvoll ist erst ein und dann das andere Merkmal festigen zu wollen, denn wenn ich eine gute Zeichnung aber nicht so gute Farben habe, würde ich mit dem Festigen der Zeichnung auch die nicht optimale Farbe festigen.

Daher habe ich mich entschlossen die Zuchtgruppe zunächst verhältnismässig groß zu belassen, um mit einer größeren Anzahl von Würfen dem Zufall die Chance zu geben mir in die Hände zu spielen und ein paar Tiere mit guter Farbe und guter Zeichnung zu liefern.
Im nächsten Schritt plane ich dann die Gruppe der ursprünglichen Elterntiere um die am stärksten vom Ziel abweichenden Tiere zu reduzieren um so den Stamm relativ sanft in die richtige Richtung zu drücken. In einer späteren Phase ist dann eine strengere und engmaschigere Auswahl vorgesehen.

Prinzipiell plane ich die vorhandenen Weibchen alle mindestens 1x tragen zu lassen, denn mir ist aufgefallen, dass sie bis zum ersten Wurf noch einen relativ schlanken Körperbau beibehalten und erst dann deutlich größer als die Männchen sind. Da die Zahl und somit die Dichte der Farbzellen wohl genetisch determiniert zu sein scheint, wäre das dann in meiner Überlegung der Zeitpunkt, an welchem das Tier endgültig zeigt, wie gut es ausgefärbt ist.

Mit den Ausselektierten Tieren erwarte ich keine Probleme, denn da die Tiere wg. ihres Aussehens aus dem Ursprungsstamm entnommen wurden, können ihre Nachkommen, die jetzt j aschon eine gewisse Selektion erfahren haben auch wieder in den Ursprungsstamm zurück, ohne ihn wesentlich zu verschlechtern und was gar nicht passt, wird eben abgegeben, denn die Tiere sind fit und robust, was sie immer noch zu idealen Einstiegsbees macht.

So, damit wäre dann der Diskussionsteil auch in den Raum gestellt, denn meine Planung ist sicher noch verbesserungswürde bzw. optimierungsfähig. Also: Konstruktive Vorschläge sind gerne willkommen.


VG vom Himalaya

Yeti
 
Hmmm,

ich glaube, ich würde dreigleißig fahren. Eine Gruppe mit Tieren, die "besser" Bänder hat, eine weitere Gruppe mit bessere Farbe und eben eine gemischte Gruppe. Warum ? Nun, ich denke, das eine Gruppe am "schnellsten" an Deine Wunschvorstelliung heran kommen wird, und diese Gruppe würde ich dann favorisieren. Nun ja, hat auch zur Folge, das Du mindestens 5 Becken brauchst. 3 für die 3 Gruppen, eines zum Aussortieren "nicht gut", und dann noch mindestens eins um die "guten" weiter zu züchten. Wenn Du das aber mit jeder Gruppe machst, sind wie schon bei 7 Becken, vorausgesetzt, Du "schmeißt" die "schlechten" alle in einen Topf.

Nur so eine Anmerkung von mir, habe ja noch nie selektiv gezüchtet. Vielleicht ist es auch völliger Blödsinn, was ich hier abgebe ;)

Thomas
 
Schönes Thema, werde ich gleich mal abonnieren. Ich bin seit einer Woche auch stolze Besitzerin von 21 rot weiss geringelten Söckchen. Ich hab auch lange gesucht nach PRL mit richtiger 3-4 Bänderung und endlich von privat welche bekommen. Meine haben ein tolles weiss mit blutroten Bändern, werden aber von mir (sollten sie sich wie erhofft vermehren) auf saubere und gleichmäßige Bänder selektiert. Wobei ich auch die Erhaltung der Farben im Auge behalten werde.

Viel Glück mit den Söckchen!
 
Hei, genau das sind auch meine traumbienen:sabber:
Für mich sind das die allerschönsten. Klar ist es spannend, wenn sich bei einem, ein neuer stamm nach oben hangelt bis fast garkein rot mehr drin ist.aber eigentlich find ich die hohen grade auch garnicht so schön.
Deswegen hab ich auch begeistert zugegriffen, als mir jemand einen alten, megarobusten christal redstamm angeboten hat.
Die gehen in einem ganz normalen alten kiesbecken, mit perhühnern ab wie schmitz katze:hurray:und die jungen aus den filterdreck wachsen im dreckeimer auf dem balkon auf.
Die machen so richtig spaß, ohne jeden frust:kuss: und bis jetzt bleiben die weißen steifen schön schmal:thumbup:
Wenn ich dabei an den terror bei meinen scr denk. Ich glaub die hätten in dem becken keine 3 tage überlebt.
Auf jeden fall wünsch ich dir viel glück und erfolg und wenn dir mal das becken überläuft, sag bescheid...
Wenn ich dann grad ein becken frei hab, nehm ich dir welche ab.:biggrinjester:
Vg monika
 
Hallo Yeti,

da ich von Selektion und Zucht bisher nur theoretisch etwas Plan habe, kann ich nur aus meiner Sicht beitragen, dass Deine angestrebte Vorgehensweise durchaus sinnvoll erscheint.
Wenn Du zwei verschiedene Ziele verfolgst, bräuchtest Du, wie Thomas schon schrieb, ein paar zusätzliche Aquarien. Und ich habe eher verstanden, dass Platz ein Problem darstellt. Von daher ist der Start mit einer möglichst großen Gruppe vielversprechend. Oft ist es ja auch so, dass eine farbliche Ausprägung sich im Laufe der Häutungen verändern kann. Leider auch zum "schlechten".

Als meine Bees sich noch vermehrt hatten (tun sie noch gelegentlich, fressen aber leider ihren Nachwuchs auf), sah ich in den Minis erstmal phantastische "Highgrades" mit deckendem Weiß und leuchtendem Rot. Nun, im Laufe des Wachstums einer Garnele streckte sich dann oft der Körper und die Pigmentierung folgte dem Wachstum eher umgekehrt proportional. :(

Von daher würde ich, wenn ich Zuchtziele hätte, (hoffe Du weißt wie ich das meine) zunächst auf Masse und dann auf Klasse gehen.
Einfach nur, weil eben manche Tiere später erst prächtig aussehen, oder halt umgekehrt.

Wird auf jeden Fall ein Langzeitprojekt, aber Geduld gehört ja immer als Hauptzutat in jedes Grundrezept.

LG
Tanja
 
Naja,man kann auch ausgewählte tiere zum verpaaren in eine breedingbox setzen und wenns geklappt hat gleich wieder rauslassen. Die andern dürfen machen was sie wollen.
So spart man sich selektionsbecken. Tiere, mit denen man nicht weitermachen möchte, sammelt man in der breedingbox um sie dann abzugeben.
Tanja, andersum wird ein schuh drauß. Die jungen sind, weiß der geier warum so schwach, das sie als futter angesehen werden und nicht abhauen. Oder sterben und dann gefressen werden
Gesunde fitte junge werden nicht gefressen. Hab ich auchschon erleben müssen:heul2:
Vg monika
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

wie versprochen kommen nun die ersten Fotos in den Thread:

Hier ist das Bee-Home und seine Bewohner:
BeeHome.jpg

Zunächst mal ein paar Infos über das Setup:

Es handelt sich um ein 25L Standard-Becken aus dem Baumarkt. Ursprünglich war es mal mit Bodenfilter an einem Eden 501 Außenfilter in Betrieb, weshalb man im Hintergrund noch das Filterrohr sieht.
Daher auch der hohe Bodengrund, denn die Gitterplatten sind noch unter dem Soil. Aber ich habe mich wieder für einen Bodendecker als Shrimp-Kinderstube entschieden und den BoFi deswegen stillgelegt.
Das Steigrohr leistet beim Wasserwechsel allerdings noch nsehr gute Dienste, da so der Boden 1x die Woche durchgespült wird.

Steckbrief:

Bruttovolumen: 25L

Nettovolumen: 17L

Bodengrund:
Environment Soil (4L)

Filterung:
Dennerle Nano Eckfilter mit Extension

Beleuchtung:
Eigenbau LED basierend auf CREE XP-L2 Emittern mit 4 Brennstellen und 1160 Lumen Lichtleistung bei 8,4 Watt Stromverbrauch.

Heizung:
Aquael NeoHeater 50 Watt in den Wintermonaten, weil der Raum nicht durchgängig geheizt wird.

CO2:
Bio-CO2-Anlage auf Paffrathschale und Venturidüse am Filter verteilt. Durch ein wenig Tüftelei liegen im Becken 25mg/L vor und die Paffrathschale steuert die notwendige Flexibilität bei, um die Bedarfsschwankungen zwischen Tag- und Nachtbetrieb abzufangen, während die Venturidüse den Grundstock an Kohlendioxid legt.

Wasseraufbereitung:
Osmosewasser, aufbereitet mit Salty Shrimp GH+

Sonstige Pflegemittel:
Glasgarten Liquid Humin

Fütterung:
Was so verfügbar ist

Wasserwerte:
Die Wasserwerte werden von mir gezielt für ein gutes Pflanzenwachstum aufgedüngt. Wie die Fotos zeigen werden, sind die Pflanzen nämlich zu einer sehr guten Photosytheseleistung fähig, was nicht zuletzt an der knackigen Beleuchtung liegt. Aber das geht natürlich nur mit entsprechendem "Futter", sprich ausreichend Dünger und CO2. Allerdings profitieren die Tiere dafür von einem sehr guten Sauerstoffgehalt im Wasser.
Außerdem halte ich nichts davon die Tiere "butterweich" bei 200µS zu halten, weshalb ich ein wenig stärker aufsalze.
Im Becken sieht das dann so aus:

GH 8°
KH 0,24° (rechnerisch)
pH etwa 6,4 - 6,6
Nitrat 18mg/L
Phosphat 0,4mg/L
Kalium ~ 14mg/L
Leitwert ~ 320-340µS
Temperatur im Heizbetrieb 21,5° C, sonst Raumtemperatur

So, das soll es für den Anfang sein. Zu den Tieren die Tage mehr.


VG vom Himalaya

Yeti
 
Morgen Jeti,

Das Steigrohr leistet beim Wasserwechsel allerdings noch nsehr gute Dienste, da so der Boden 1x die Woche durchgespült wird.

Die Idee an sich finde ich wirklich gut, da Soil ja bekanntlich abrieb produziert. Als auch alles andere was sich mit der Zeit im Boden absetzt.
Betreibst du diese Methode schon Länger so ?

Gruß Daniel
 
Hi,

die Idee das Wasser so zu wechseln ist eigentlich per Zufall entstanden, als ich mal einen nicht mehr ganz gängigen BoFi reingigen wollte, ohne das Becken ausrämen zu wollen. Hatte damals den Schlauch an den BoFi-Anschluss gestöpselt, dann erst Wasser in den Kanister abgesaugt und dann durch Heben und Senken des Kanisters den Boden hin und her durchgespült. Das funktionierte ganz gut, und außerdem kann man so auch nicht mal Jemanden aus Versehen mit absaugen.

So, ich hatte ja versprochen ein wenig was zur Zuchtgruppe zu erzählen:

Insgesamt habe ich 16 Tiere aus dem Ursprungsstamm herausgefangen und ins neuen Becken gesetzt. Bis auf 3 Tiere handelt es sich im 3/4 Band, mit entsprechender Zeichnung und recht guten Farben. Es ist zwar bei allen noch Luft nach oben, aber deswegen veranstalte ich das Ganze ja. :D

Bei den 3 anderne Tieren handelt es sich um 2 Hinomarus, die aber noch eher ein Band statt eines Punkts auf dem Rücken haben, also noch näher an meinem Ziel sind. Eigentlich wäre die Gruppe auch ohne die Beiden groß genug, aber die beidne haben so geniale Farben, dass ich mich entschlossen habe sie zunächst in die Zuchtgruppe zu nehmen um zu versuchen die Farbqualität irgendwie mit dem Muster verknüpfen zu können.

1 Tier ist eine Mosura, allerdings erst 4mm groß. Die hatte sich unbemerkt in den Kescher gemogelt und da sie noch zu klein ist um etwas anzustellen habe ich ihr die Jagd und das Herausfangen erspart, bis sie größer ist. Ganz ehrlich, ich sehe sie dann auch besser um sie einzukassieren. :drool5:

Aber nun die Bilder:
LittleBee.jpg

LittleBee2.jpg

LittleBee3.jpg

VG vom Himalaya
Yeti
 
Hallo,

Fotos habe ich heute zwar keine im Angebot, aber es gibt zumindest ein paar kleine Neuigkeiten zu berichten:

Lustigerweise ist die Zuchtgruppe noch etwas angewachsen, denn zwischenzeitlich sind nochmal ein paar 3/4 Band im Ausgangsbecken aufgetaucht, die in Richtung meines Zuchtziels gehen. Also habe ich die gleich mal umgesetzt und habe nun eine Gruppe von etwa 20 Tieren im Zuchtbecken.

Die schon zuvor umgesetzten Tiere haben sich gut eingewöhnt und sind inzwischen farblich sehr intensiv geworden. Es scheint ihnen also gut zu gehen. Sie sind auch mächtig gewachsen. Meinem Eindruck nach auch deutlich schneller als ihre Geschwister im Ursprungsbecken, aber das liegt auch sicher daran, dass ein gut eingelaufenen 25L Becken mit Bodendecker, also massig Oberflächen mit leckerem Aufwuchs, als Wohnumgebung für 15 hungrige Bees wohl nicht zu toppen ist.

Nachdem die Gruppe jetzt so angewachsen ist habe ich zunächst überlegt, ob ich sie nochmal strenger selektieren soll, habe mich aber dagegen entschieden. Ich denke die 1. strenge Selektionsrunde mache ich, wenn die ersten Jungtiere geschlüpft sind, und noch mehr Auswahl im Hinblick auf die Qualität der Zeichnung und die Farben zu haben.


VG vom Himalaya
Yeti
 
Hallo,

hier mal ein kleines Update vom Yeti-Bee-Projekt:

Tja, eigentlich gibts nicht wirklich viel zu erzählen, außer das alle Tiere inziwschen erwachsen sind und den ganzen Tag aktiv durchs Becken wuseln. Farblich sind sie inzwischen bei ihrem jetzigen Maximum angekommen. Leider gab es auch ein paar Überraschungen, wobei das "leider" auch relativ zu sehen ist.
Einige der umgesetzten Minis haben ihre Farbdichte im Verlauf ihres Wachstums über den ganzen Körper verteilt und sind daher aus der Zuchtgruppe genommen worden. Es scheint also etwas dran zu sein, dass die Pigmentierung der Tiere genetisch fixiert ist, und die Anzahl der Pigmentzellen mit em Wachstum auch nicht größer wird, sondern für den kompletten Shrimp reichen müssen.

Zum Thema Nachwuchs kann ich nichts berichten, denn das Erwachsenwerden der Tiere fiel in die dunkle Jahreszeit, weshalb sie lückenlos in die Winterpause gegangen sind. Der erste selektierbare Wurf wird also immer noch senhnsüchtig erwartet.

Das Becken selbst läuft inzwischen stabil wie ein Brett und de Pflanzen wachsen fröhlich vor sich hin. So fröhlich, dass ich eigentlich alle 4-5 Wochen etwa 300-400g Grünmasse entfernen muss. Gerade das MMC ist hierbei rekordverdächtig, und es gefältt mir eigentlich nicht so richtig, wenn der Bodendecker höher ist als der Bodengrund selbst.
Das Gärtnern ist auch jedesmal ne anstrengende Sache, denn die Shrimps sind inzwischen so richtig in ihrem Zuhause angekommen und haben nicht mehr die Spur von Angst.

Mit anderen Worten: Immer wenn ich etwas im Becken machen will, sehe ich mich von neugierigen Shrimps verfolgt, die natürlich immer irgendwo im Weg rumstehen. Früher konnte man sie ja noch ganz gut verscheuchen, dann waren sie auch für 10 Minuten verschwunden und sind erst langsam wieder hervorgekommen. Diese Zeiten sind aber vorbei, und wenn ich sie mit dem Finger zu verscheuchen versuche, muss ich sie schon direkt berühren, damit sie weghüpfen.
Wobei das Weghüpfen mehr so ne Alibi-Funktion hat, denn wer ihre üblichen Sprünge kennt, der kann so einen 2cm-Hüpfer nicht wirklich ernst nehmen.
Es hat eher den Anschein, also es so abläuft: "Ach, ich sollte jetzt weghüpfen? - Ja, das würde ein Shrimp normalerweise tun. - Och nö, hab aber keine Lust. -Hey, du stehst im Weg. - Och Menno, muss ich wirklich? - Ja. - Na gut, aber nur weil du es bist, und auch nicht so weit. (Augenrollen beim Besitzer) -Hüpf

Es geht den Kollegen also gut und sie verfügen auch über einen gesegneten Appetit. Alle Voraussetzungen für eine fleissige Vermehrung sollten also erfüllt sein.

Jetzt kann ich nur noch darauf hoffen, dass die Winterdepression direkt, und ohne Umwege über Frühjahrsmüdigkeit, von den Frühlingsgefühlen abgelöst wird, und es zügig neue Shrimps gibt.


VG vom Himalaya
Yeti
 
Hallo,

das Jahr neigt sich dem Ende zu und es gab im Projekt einige tiefgreifende Änderungen. Durch häufige berufliche Abwesenheit war es mir nicht möglich ausreichend zu selektieren und die Zucht voranzutreiben. Das wird sich absehbar auch nicht wirklich ändern, und da die Shrimps die Gelegenheit sich zu vermehren sehr fleißig genutzt haben, ist das Becken irgendwie ganz von allein zu einer Zweigstelle des Originalbeckens geworden.

Das war natürlich nicht die Idee des Gefechts und daher habe ich gründlich darüber nachgedacht, wie ich weiter vorgehen möchte. Als Ergebnis habe ich beschlossen, das Zuchtprojekt erstmal einzustellen. Die Idee der gut gefärbten Ringelshrimps ist mir zwar immer noch ein Herzensanliegen, aber ohne die entsprechende Zeit eben doch nicht umzusetzen. Naja, vielleicht schaffe ich es ja auch mal aus der Fernpendler-Nummer herauszukommen und bin dann jeden Abend daheim und kann die Dinge engmaschiger angehen.

Also habe ich das Becken einer grundlegenden Umgestaltung unterzogen:

Ziel war kein Aquascape, denn die sind auch sehr pflegeintensiv, wenn es auf Dauer schön bleiben soll. Mir haben die holländischen Pflanzenaquarien mit ihrem üppigen Bewuchs und den Farbkontrasten zwischen den einzelnen Pflanzen schon immer sehr gefallen. Allerdings gibt es da auch ausreichend Regeln, wie man so ein Becken fachgerecht auf den Weg bringt. Also habe ich es mir einfach gemacht und die Aufgabenstellungen vereinfacht:
Pflanzenbecken nach Art der Holländischen Pflanzenaquarien. So ähnlich wie mit dem Schnitzel Wiener Art und dem originalen Wiener Schnitzel.

1. Der Bodendecker wurde entfernt.
Das ging sehr gut, denn das MMC war wie eine Platte Rollrasen geschlossen abzuheben und aus dem Soil zu ziehen.

2. Der Bodenfilter wurde entfernt und die Bodengrundhöhe damit um etwa 2,5 cm reduziert.

3. Grundlegende Neubepflanzung
Der hintergrund wurde dicht bepflanzt und bietet nun einen kleinen Wald aus Rotala, Cabomba, Alteranthera reineckii, Ludwiga rubin, Flamemoos und einer schmalblättrigen Bucephalandra. Im Vordergrund wurden Zwergnadelsimse als Bodendecker eingebracht, sowie ein mit X-Mas-Moos bepflanzter Stein.

4. Technik
Die Filterung erfolgt durch einen Dennerle Nano Filter mit Extensionpack. Beides mit Sinterglas gefüllt. Ein Aquael Neo Heater hält das Becken auf lauschigen 22°C (habe unter der Woche nämlich keine Lust eine ganzen Raum zu heizen, nur um ein Aquarium warm zu halten). Eine Druckgas-CO2-Anlage versorgt das Becken mit 20mg/CO2 je Liter. Desweiteren ist ein Oxydator mit 1 Katalysator und 6%iger Lösung im Einsatz.
Als Beleuchtung dient nach wie vor meine Eigenbau LED basierend auf CREE XP-L2 Emittern mit 4 Brennstellen und 1160 Lumen Lichtleistung bei 8,4 Watt Stromverbrauch.

5. Besatz
Beim Besatz gab es eine wesentliche Neuerung:
Der Garnelenbestand wurde deutlich reduziert und es zogen 10 Perlhuhnbärblinge ins Becken ein. Die Perlhühnchen waren so eigentlich nicht geplant, allerdings sind Yetis mitfühlende Wesen und so habe ich mich zu einem Mitleidskauf hinreißen lassen. Die Tiere selbst haben mir schon länger sehr gefallen und als ich dann in der Zoohandlung ein kahles Minibecken mit abgemagerten und völlig verängstigten jungen Perlhuhnbärblingen gesehen habe, hatte ich ein hinreichendes Alibi um 10 Tiere "zu retten" und mit nach Hause zu nehmen.
Leider habe ich das nur bei 8 von ihnen geschafft, aber die sind inzwischen kleine dicke und zufriedene Fische, die sich schön ausgefärbt haben, den ganzen Tag durchs Becken flitzen und fleißig balzen. Die sonst so oft zitierte Scheu der Perlhuhnbärblinge kann ich nur für die Anfangszeit bestätigen. Jetzt sind sie eigentlich immer in Scheibennähe und scheuen auch vor meiner Hand an der Scheibe nicht zurück. Sitze ich am Schreibtisch werde ich vielmehr aus dem Becken heraus beobachtet und auch schamlos um Futter angebettelt.

Jetzt kann man natürlich die Diskussion aufmachen, ob das Becken nicht vielleicht zu klein für die Perlhühnchen wäre. Vorab: Nein, ist es nicht, und ich werde zu diesem Thema auch keine Diskussionen führen. Allerdings erkläre ich einmalig, warum ich das Becken für ausreichend halte.
In ihrem Ursprungshabitat wurden die Perlhühnchen in dicht bewachsenen Flachwasserregionen gefunden. Wenn man so klein ist macht das natürlich Sinn, weil größere Fressfeinde dort nicht ohne weiteres hin können. Gleichzeitig beobachte ich, dass die Tiere die Wasseroberfläche bewusst meiden und sich eher bodennah bis maximal im Bereich der mittleren Beckenhöhe aufhalten. Selbst mit Futter bekommt man sie nicht zur Oberfläche gelockt. Auch kann ich feststellen, dass die Tiere sich "Lieblingsplätze" suchen und dort auch gerne mal ruhig im Wasser stehen, bevor sie wieder spielen gehen. Diese Lieblingsplätze werden auch regelmäßig aufgesucht, aber ich beobachte keine Revierverhalten gegenüber anderen Fischen. Sie scheinen einfach nur zufrieden zu sein und drücken sich auch nicht die Nasen an den Seitenscheiben platt, ob es da irgendwo weitergehen könnte. Vielmehr scheinen sie sich sehr sicher zu fühlen, weil sie eine guten Überblick über ihr Zuhause haben.

Mit den Garnelen gibt es soweit keine Stress. Vielmehr hat sich eine interessante WG entwickelt. Werden die Fische gefüttert sitzen bereits erwartungsfrohe Shrimps am Boden unter der Fischgruppe um ihren Anteil zu stibitzen. Da ich auf Fischfutter mit ausschließlich Proteinen von Wirbellosen zurückgreife erübrigt sich auch eine Zufütterung der Shrimps und es gibt auch keine Probleme bei der Häutung.
Die Tiere kommen gut mit einander klar und die Fische dürfen sich sogar zwischen die Shrimps mischen, ohne dass diese die Flucht ergreifen. Garnelennachwuchs kommt auch genug hoch, nur bei den Perlhühner klappt das nicht, da die Shrimps den Laichplatz systematisch nach Eiern absuchen.
Lediglich wenn es einen Fisch bei ihren Jagdspielchen mal aus der Kurve trägt und er dann mit Schwung in einen Pulk Shrimps rasselt hüpfen die Shrimps mal kurz weg.

6. Zusätzliche Deko
Ein kleiner Haufen aus Keramikwürfelchen, in denen die Shrimps den ganzen Tag begeistert herumklettern. Lustigerweise schlängeln sich auch die Fische dort gerne hindurch und so kommt es manchmal zu Diskussionen um die Vorfahrt, wenn sich Fisch und Shrimp in der Mitte treffen, weil der eine links und der andere rechts in die Würfelchen geschwommen ist. Aber meistens macht da der Shrimp Platz, ihm fällt der Rückwärtsgang ja auch leichter.

7. Düngung
NO3 ca. 15mg/L dies kann auch mal etwas mehr sein, weil ich zwischendrin immer mal ein wenig Harnstoff als zusätzliches Leckerli für die Pflanzen gebe.
PO4 etwa 0,3-0,4 mg/L
CO2 20mg/L
Eisen inzwischen regelmäßiger auf 0,05 - 0,01 mg/L
Kalium rechnerisch um die 14mg/L

Aber natürlich wollt ihr auch mal gucken:

Pflanzenbecken.jpg


VG vom Himalya
Yeti
 
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