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(Pracht-) Flossensauger

Sammy-

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Hallo,

in meinem Aquarium hatte ich zu beginn 3Flossensauger.
Vor 2Wochen fand ich ein Todes Tier im Becken, die Haut war wohl schon von den Garnelen heruntergefressen da man nur noch das weise Fleisch gesehen hat.

Nach genauerem Beobachten stellte ich fest, dass nur noch ein einziger Flossensauger übrig war. :eek:
Keine Ahnung was mit diesem passiert ist. Eine Leiche habe ich nicht gefunden.

Nun frage ich mich warum 2 meiner Tiere verendet sind?!

Körperlich sah auch das Verendete Tier ganz normal aus, ausser das die Haut runtergefressen war.
Ich bin immer mehr am vermuten das mir die 2 Flossensauger verhungert sind. Gefüttert habe ich nur mit Flockenfutter für die Fische. Und den Garnelenperlen von Den**rle. Diese haben die Flossensauger auch angenommen.
Jedoch halte ich auch Guppys im Becken und diese sind wirklich oft "rotzfrech". Sie schnappen sich gerne einfach die Futterperle, saugen diese an und schwimmen damit weg und fressen sie beim schwimmen.
Zumindest habe ich auch schon ein recht agressives Verhalten des letzten Flossensaugers beobachten können, wenn er sich eine Futterperle ergattern will. Er schnellt dann in die Fischmenge, rammt einige Fische weg. und wirft sich über eine Futterperle und saugt bzw. frisst total hecktisch an ihr.

So ich glaub das langt mal zur beschreibung.

Was meint ihr???

Achja mein Wasser ist recht hart. Aber das sollte normalerweise den Flossensaugern nichts aussmachen. GH:20 KH:18

Vielen Dank für eure Hilfe.

LG
Sammy
 
Moin Sammy,

langes Thema ... zunächst einmal:

Welche Art Prachtflossensauger pflegst Du? Reden wir über Sewellia lineolata? Ich werde mich im weiteren Verlauf mal darauf beziehen ... viele Flossensauger werden im Handel immer noch falsch bezeichnet.
Sollte ich mich mit der von mir angegebenen Art irren, korrigiere mich bitte und wir müssen die richtige finden.
Wasserwerte: Wer bei Odin hat Dir gegenüber die Aussage "das sollte normalerweise den Flossensaugern nichts ausmachen" getätigt? Antwort gerne auch per PN ... Der durchschnittliche Fachhandel (die Ausnahmen mögen sich bitte nicht pauschal verurteilt fühlen) hat von diesen Gattungen kaum Ahnung (und ich schlage sonst wirklich ungern in meinen Beiträgen auf den Handel ein) - hier werden wirklich Wildfänge verheizt.

Zunächst die Haltungsbedingungen - viele dieser herrlichen Vietnamesen (und anderen Asiaten) kommen als Wildfänge nicht mit warmem Wasser zurecht. Auch wenn man manchmal von 24-25°C liest, sollte 22°C als Optimum angesehen werden - gerne auch kühler bis 18°C (letzteres nur eigene Beobachtung).
Desweiteren mögen diese Tiere sehr sauberes, keimarmes, gerne auch strömungsreiches Wasser (die Gattungen Gastromyzon und Beaufortia noch wesentlich mehr Strömung). Flache Steine in der Strömung werden dankbar angenommen.
Der pH-Wert wird unterschiedlich angegeben, ich selber habe gute Erfahrung in einem Bereich 6,5 -7,0 gemacht. Wichtiger noch als der relative pH-Wert erscheint mir weicheres Wasser, wie wir es z.B. für unsere 'Red Bees' auch schaffen - also GH im Bereich 4-6°dH und 150-300µS/cm LF.
Zufallsnachwuchs war auf diese Weise bei mir möglich.

Mal ein paar Literaturquellen:

Ekström, J. (2007): Vermehrung des Pracht-Flossensaugers Sewillia lineolata, Aquaristik-Fachmagazin, Jg. 39(2), Heft-Nr. 194

Freyhof, J. (2005): Schmetterlingsschmerlen aus Vietnam. DATZ, Heft-Nr. 05/2005.


Müller, A. (2010): Flossensauger der Gattung Sewellia. Amazonas, Jg. 6, Heft-Nr. 29.


Weiterführende links gerne auf Nachfrage, wenn noch Interesse besteht.

Wichtig sind auch ausreichende Versteckmöglichkeiten durch z.B. durch Steine.

Desweiteren sind diese Wildfänge ähnlich wie die Otocinclen oftmals anfällig gegenüber Krankheitserregern, da durch Transport und Medikamentenbehandlung Stress und Vorschädigungen vorliegen können.

Viele der Flossensauger sind ausgesprochene Gruppentiere, dennoch kommt es nicht selten zu ausgesprochenen Jagden und "Keilereien", daher auch die o.a. Verstecke. Die Männchen werden dabei recht dominant.

Geschlechter: Für den Ungeübten nicht immer leicht, bei S. lineolata dennoch relativ einfach - die Männchen werden in der Regel ca. 1cm (max. Größe 5-5,5cm) größer und haben an der Vorderkante auf der Oberseite der Brustflossen schuppige Strukturen (auf Bildern im Netz mal den Vergleich üben).

Ich selber halte derzeit noch 1,4 adulte Tiere - ein zunächst fälschlicherweise von mir als Männchen identifiziertes Tier wurde buchstäblich zu Tode gehetzt.

Futter: Leider gibt es immer noch Literatur- und Datenbankhinweise auf Algen, Grünfutterflocken und Welstabs ... in meinen Augen ist das mehr als inkorrekt. Die pflanzliche Nahrung gehört mit zum Spektrum, dennoch beschreiben alle Berichte über erfolgreiche Nachzuchten die Zugabe von Cyclops, Bosmiden, kleingehackte rote Mückenlarven o.ä. - ich selber geben sowohl Frost- als auch Lebendfutter.

Generell möchte ich sagen, dass S. lineolata im Gegensatz zu Vertretern der Gattungen Gastromyzon und Beaufortia noch einfach zu halten ist.

Hoffe, Dir geholfen zu haben ...
 
Danke erstmal für deine Antwort :)

Genau Sewellia lineolata meinte ich.

Das Amazonas Heft NR.29 habe ich auch. Den Artikel habe ich mir zwar durchgelesen.
Aber über die Wasserbedingungen war nicht so viel geschrieben wie ich mir erhoft habe. Nur der pH wert kam vor.
Auch hat die angegebene Wassertemp, im Amazonasheft ein recht breites Spektrum zwischen 19 und 28°C.
Deshalb ging ich davon aus mit meinen 24°C im Becken würde das passen.

Meine 3Tiere konnte ich auch unterscheiden wenn sie an der Scheibe hingen.
Es müssten 2 weibchen und 1 männchen gewesen sein.
Nun scheint das männchen noch übrig geblieben zu sein.

Rasante Verfolgungsjagten des männchen konnte ich durchaus beobachten. Jetzt im nachhinein denke ich das ich wirklich nicht genügend Versteckmöglichkeiten hatte. Zumal mir das auch nicht wichtig schien, denn im Amazonasartikel wird auch ein Zuchbecken beschrieben und da haben die Tiere gar keine verstecksmöglichkeiten gehabt.
Aber wenn man bedenkt das es in der Natur an jeder Ecke eine Steinritze gibt wo sich die Flossensauger zurückziehen können, Ist mein Becken nicht optimal.
(Versteckmöglichkeiten in meinem Becken: Dichter Pflanzenbewuchs, kleiner Platz unter einer Wurzel, kleiner Platz in einem Stein, mehr wäre da nicht...)

Beim Händler am Becken, war der Flossensauger jedoch auch für ein recht hartes Wasser ausgeschildert.
Die Tiere schienen auch ausgewachsen zu sein. Zumindest hat sich an der Größe seither nichts mehr getan. Länge ca. 5-6cm. Also so wie auch in der Literatur beschrieben. Von daher denk ich das die Tiere eventuell auch schon älters waren.
Gezahlt habe ich damals fast 10Euro fürs Stück.......

Nun tut mir der letzte Flossensauger irgendwie leid, dass er so alleine sein muss.
Was würdet ihr machen?

LG
Sammy
 
Hoi Sammy,

ich weiß, dass in der Literatur gerade in der Vergangenheit abweichende Angaben zu finden waren - generell hat sich aber eine kühlere Haltung durchgesetzt (würde aber die 24°C jetzt nicht als das auslösende Parameter betrachten), lediglich zur Laichbereitschaft scheint nach Beobachtungen eine höhere Temperatur (22-24°C) angebracht zu sein, das mag mit saisonalen Schwankungen im Einklang zu stehen.

Bei S. lineolata würde ich aber defintiv meine Zustimmung zu ionenreichem, "harten" Wasser verweigern - da scheinen sich eigene Beobachtung und Zuchtberichte zu decken.

Im Gegensatz zu anderen Vertretern der angegebenen Gattungen ist S. lineolata auch wohl einer der wenigen, der recht häufig frei schwimmend anzutreffen ist, was mit etwas weniger Strömung im Habitat erklärbar wäre.

Zu den Verstecken: Ich würde nie ein Zuchtbecken mit einem Pflegebecken vergleichen - ich habe auch schon große Gruppen von den Tieren völlig ruhig in VK-Becken beobachtet, während eine kleine Gruppe im großen Becken aktive Jagden veranstaltete. Dies mag bzgl. des VK-Beckens mit einer gewissen Gruppendynamik und sozialem Druck als Verhalten erklärbar sein.

Dein Becken mag hinsichtlich Struktur durchaus geeignet sein - allerdings ist Strömung wirklich für dauerhafte Haltung notwendig - ebenso wie "Weide- und Ruheplätze" in der Strömung. Und eben etwas "weichere" Wasserwerte.

Ist die Frage, wie Du weiter verfahren willst - Gnadenbrot eines Tieres alleine wäre genauso "nicht richtig" wie neue Tiere ohne zumindest einige Bedingungsänderungen ...
 
Die Flossensauger haben mir beim Händler optisch mehr zugesagt als ein "normaler Wels".
Vielleicht finde ich jemanden der tauscht gegen einen passenderen Bodenfisch.

Aber mit den Wasserwerten hast du halt schon recht.
Die Härte ist auch nicht das optimale für die Garnelen.

Aber ne Osmoseanlage für ein einziges Becken (54l) rentiert sich doch kaum?!
Das Wasser aus dem Hahn ist leider so hart :(
Wenns nach mir ginge würd ich mehr in der Aquaristik machen. Da ich aber noch zuhause wohne werde ich leider sehr eingeschränkt...
 
Sammy,

Du informierst Dich und machst Dir Gedanken - das ist doch mehr, als man sich oft erhofft - also, paßt schon. Ich kann Dein Interesse an den Flossensaugern verstehen, so ging es mir auch. Leider waren englische Seiten damals die einzige verlässliche Informationsquelle.

Die Idee, das Tier ggf. beim Stammtisch, Händler, etc. zu tauschen ist gut.

Osmoseanlage: Kann Deine Gedanken für ein Becken nachvollziehen. Evtl. ist etwas aus dem großen Bereich der Wasseraufbereitung hier im GF für Dich interessant - Torfkanonen, UO-Wasser beim Händler kaufen, Steckenpferd-Kameraden mit UO-Anlage in der Nähe, besseres Wasser im Nachbarort, unbedenkliche (nicht belastete Quellen) in der Nähe ...
 
Hallo Klabauter,
sind die Flossensauger bei dir noch aktuell? Für mein Becken 130x50x60 konnte ich vor drei Jahren 3 Tiere ergattern. Es sind wohl Punktierte Flossensauger. Vor einer Weile habe ich noch mal im Zoogeschäft um die Ecke welche gesehen und mir 4 Tiere mitgenommen. Der Preis lag nur bei 5,50€ und sie sehen genau aus wie die anderen. Ich hätte gerne noch mal 3 für mein kleines 60iger Becken, bin mir aber nicht sicher ob das nicht zu klein ist. Strömung hat es und die Temperatur liegt auch bei 22 Grad.
Gedacht ist das Becken für 30 Red Rili Sakura, die aber auch erst nach dem Einfahren kommen sollen. Wäre das Becken wohl groß genug oder lieber nur Rennschnecken als Begleitung dazu tun?
Gruß
Michael
 
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