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Phosphat entfernen

Jörg M.

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26. Dez 2009
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Hallo,

mein 35L-Red Bee Becken platzt aus allen nähten. Ich habe derzeit wohl inclusive Nachwuchs ca. 150 Garnelen drin, kann aber niemand wirklich zählen.

Dadurch muß ich natürlich gut zufüttern, mache aber wöchentlich zwischen 50 und 80% Wasserwechsel.
Trotzdem sind jetzt Algen gewachsen, u.a. Fadenalgen.

Daraufhin habe ich mal Nitrat, Phosphat und Silikat gemessen.

Nirat 0,5 => klasse, weniger als erwartet
Silikat ca. 0,2 => passt
Phosphat ca. 1,0 => eindeutig zu hoch, Ursache für die Algen

Wie kriege ich den Phosphatwert runter (außer jetzt weniger füttern & mehr Wasserwechsel)?

Hat schonmal jemand Microbe-Lift Phophate Remover http://www.arka-biotech.de/produkte/pflegeprodukte-suesswasser/item/phosphate.html?category_id=229 eingesetzt ?
Ist das garnelenverträglich?
oder was könnte ich noch unternehmen?

Will eigentlich auch kein EL AlgExit oder sowas einsetzen obwohl ich das noch da hätte da ich gerner gezielt die Ursache (Phosphat) bekämpfen würde.

Danke.
 
Hoi Jörg,

also ich fahre in einigen Becken weit höhere Phosphatwerte als 1mg/L. Allerdings sind diese Becken reichlich bepflanzt, beleuchtet und begast,...
Jedoch halte ich dennoch nicht den erhöhten Phosphatwert für die Wurzel des Übels, sondern ein Ungleichgewicht der (Makro-)Nährstoffe. Je nach Setup, könntest Du an der Schraube etwas nachregulieren,...und den Pflanzen, wenn vorhanden, die Phosphataufnahme ermöglichen. Bei fehlender Pflanzenmasse kann beispielsweise eine gute Portion Hornkraut die Arbeit übernehmen.
Ansonsten ist wohl doch ehr anzuraten, den Wasserwechsel zu intensivieren. Die "Remover" arbeiten meist auf Ionentauscher-Basis. Folglich hast Du dann eine Verschiebung im Ionenhaushalt. Das kann ggf. wieder andere Probs mit sich bringen.

Allerbeste Grüße
Frank
 
Hallo Frank,

im Becken ist reichlich Hornkraut und Muschelblumen, dazu noch Javamoos und Riccia fluitans.
Alle Pflanzen wachsen gut. Den Bee`s geht es super.
Ich dünge CO2 und habe einen Söchting Oxydator drin.

Sorry das mit der Ionentauscher-Basis und dem Ionenhaushalt verstehe ich einfach nicht. Davon habe ich keine Ahnung.

Mir wurde gerade behandeltes Zeolith von Aqua M. für den Außenfilter zur Aufnahme des Phosphates empfohlen, das
klang für mich sinnvoll.
Fakt ist doch das der Phosphat-Wert über dem allgemein empfohlenen Wert liegt. Das müsste doch Sinn machen speziell
das Phosphat rauszufiltern, oder?

Der Rest des Beckens passt doch und läuft gut, ich möchte eigentlich nichts grundsätzliches ändern.
Besatz ist halt hoch aber reichlich Wasser wechsele ich ja. Der Wert wurde auch am Ende der Woche kurz vor dem nächsten
Wasserwechsel gemessen.
 
Hoi Jörg,

um Phosphat zu entfernen sind Anionentauscher notwendig. Diese werden häufig mit Clorid- oder Hydroxid-Ionen beladen, welche dann gegen andere Ionen(Phosphat-Verbindungen) ausgetauscht werden. Somit enstehen Ionen(-Verbindungen) welche man meist gar net im Wasser haben braucht und die ggf. den Leitwert anheben. Weiter hat eine Veränderung der Ionenverteilung mitunter auch eine Verschiebung des PH-Wertes zur Folge.

Evtl. könntest Du Deinen Pflanzen etwas Nitrat anbieten. Bei einer ausgewogenen Nährstoffoptimierung sind die Pflanzen in der Lage, eine wöchentliche PO4-Stoßdüngung von ~2,5-3mg/L gänzlich zu verbrauchen. Wenn das nicht möglich ist, rate ich weiterhin die Wasserwechsel zu intensivieren.

...ich möchte eigentlich nichts grundsätzliches ändern...
...genau deshalb würde ich auf (einseitige) Ionentauscher verzichten,...;)

Zeolith wird doch hauptsächlich für die selektive Ammonium-Bindung verwandt? Bezüglich Phosphat kann ich leider keine Erfahrungen beisteuern. Vieleicht klappt es, wenn es entsprechend beladen wurde,...?? Aber auch Zeolith gibt beim Ionentausch andere Ionen, wie beisielsweise Natrium-Ionen ab. Evtl. ist das zu verknüsen weil der Vorteil der Ammoniumbindung überwiegt...?

Herzlichst
Frank
 
Hallo Frank,

Danke für die Info`s.
Sorry ich versteh das wirklich kaum aber ich kann rauslesen das du wirklich was verstehtst von dem was du schreibst.

Nitrat-Dünger habe ich noch da (EL Nitro). Den gebe ich zwar ungern ins Red Bee Becken aber da mein Nitrat ja wirklich
gegen Null ist werde ich das mal in Mini-Dosis tun.
Wasserwechsel mache ich dann jetzt noch konsequenter 80% pro Woche das ist auf jeden Fall sinnvoll.

Danke Jörg
 
Hoi Jörg,

vergiss bei der Nährstoffoptimierung nicht die Mikronährstoffe und Kalium(ist ja auch im Nitro enthalten) mit einzubeziehen,...;)

Was mir noch einfällt,... bei längerer Standzeit eines stark besetzten Beckens und entsprechend vermulmten Bodengrund, kann auch dieser zu einer zusätzlichen Phosphatquelle werden. Vornehmlich dann, wenn wurzelnde Pflanzen fehlen oder nur geringfügig vorhanden sind. Hier könnte eine Entlastung der oberen Bodenschichten unterstützend bei der Phosphatreduktion wirken.
Weiter können ins Wasser hängende Wurzeln der Efeutute beispielsweise, eine Menge Phosphat aufnehmen und somit unterstützend Wirken.

Herzlichst
Frank
 
Hallo Jörg,

ich kenne das Problem. Ich habe 500+ Sakuras in einem 28l Becken. 40x25x28 (LxBxH).
Die Skala von meinem Phosphattest wurde gesprengt. Die ging nur bis 1,8mg/L.

Ich verwende Eisenhydroxit zum binden des Phosphats. Das gibt es als Granulat.

Ich hatte es zeitweise in einem Wirbelbettfilter, den ich als Bypass geschaltet hatte. Das war aber übertrieben für ein nano. Da für mein 28l Becken 10-20ml Eisenhydroxit ausreichen, habe ich es in einem Filtermedienbeutel im Aussenfilter platziert. Man kann einen Filtermedienbeutel aber auch ins Becken in die Strömung hängen.

Bevor man das Eisenhydroxit ins Becken/in den Filter gibt. Sollte man es kurz abspülen. Es staubt sonst extrem im Becken. Am Besten nimmt man dazu destilliertes oder Osmosewasser. Man kann es auch kurz unterm Wasserhahn halten, sofern sich Phosphat im Leitungswasser in grenzen hält.

Ich habe, außer das ich kein Phosphat mehr im Beckan habe, keine Nachteile feststellen können. Algen hatte ich vorher keine im Becken und das hat sich seit der Eisenhydroxit Verwendung auch nicht geändert.

Gruß
Markus
 
Hallo Markus,

danke. Hast du bei dir auch mal Nitrat & evtl. Silikat gemessen? sind die auch unten trotz dem hohen Besatz?

Schön das das mit dem Eisenhydroxit bei dir funktioniert.

Ich hab jetzt erstmal etwas Nitrat gedüngt auf anraten von Frank & warte mal ab wie es sich entwickelt.
Hab jetzt auch kein riesiges Algenproblem die wuchern nicht sind aber halt welche entstanden.

Wenn ich es einigermaßen verstanden habe müssten aber bei deiner Phosphatbindungsmethode (ich nenn das jetzt mal so)
mit Eisenhydroxit auch diese unerwünschten Ionenverbindungen entstehen die Frank beschrieben hat.
Aber wenn`s bei dir funktioniert gibt`s ja nichts dagegen zu sagen.

Fall`s die Nitrat-Düngung und viel Wasserwechsel nicht hilft werde ich auch entweder dieses speziell behandelte Zeolith von Aqua Medic
oder Eisenhydroxit versuchen.

Danke Jörg
 
Hallo Jörg,

Nitrat hält sich bei mir in grenzen. Liegt etwa bei 10mg/l. Meiner meinung nach im idealen Bereich für gutes Pflanzenwachstum und gesunde Garnelen. Ich dünge nur AR Eisenvolldünger und zusätzlich AR Eisendünger. Das Becken ist aber auch komplett grün gewesen. Ich denke dass sich daher das Nitrat in grenzen hielt.

Seit einer Woche habe ich nur noch etwas Moos, und schwimmendes Nixkraut und schwimmendes Hornkraut drin.
Freitag darf ich die ganzen Viecher dann raus Keschern. Mir graut es jetzt schon. Das wird ne Nachtschicht. Samstag gehen die dann allesamt zum Händler. In das Becken sollen dann meine Taiwaner.
IMG_7927.JPG
Ich denke wenn du zusätzlich Nitrat düngst. Könnte es deinen Pflanzen helfen mehr Nährstoffe auf zu nehmen. Die Aquascaper fahren oft 10:1 Nitrat zu Phosphat.

Was auch noch eine gute Idee wäre ist mal den Bodengrund mit einer Mulmglocke zu reinigen(Sofern du keinen Soil oder Bodenfilter hast). Da können sich mit der Zeit auch Phosphatquellen bilden.

Deine Wasserwechselmenge solltest du so beibehalten. Dann solltest du beobachten wie sich die Phosphatwerte entwickeln.

Edit: Ohh, da fällt mir noch was ein. Falls du Leitungswasser verwendest, hast Du schonmal den Phosphatwert im Leitungswasser geprüft?

Gruß
Markus
 
Das Bild ist super. Schade um die Schönen Sakuras aber ich kann das nachvollziehen. Immer mehr Becken geht einfach nicht und der Drang nach Taiwanern keimt auch in mir immer stärker auf.

Noch kurz zum Bodengrund. Mulmglocke benutze ich nicht mehr möchte nichts aufwirbeln. Mein Bodengrund ist aber relativ sauber, habe Bodenfilter drin und gebe ab und an ML Gravel & Substrate cleaner rein. Den kann ich übrigens wärmstens empfehlen.
 
Hallo Jörg,

Nitrat hält sich bei mir in grenzen. Liegt etwa bei 10mg/l. Meiner meinung nach im idealen Bereich für gutes Pflanzenwachstum und gesunde Garnelen. Ich dünge nur AR Eisenvolldünger und zusätzlich AR Eisendünger. Das Becken ist aber auch komplett grün gewesen. Ich denke dass sich daher das Nitrat in grenzen hielt.

Seit einer Woche habe ich nur noch etwas Moos, und schwimmendes Nixkraut und schwimmendes Hornkraut drin.
Freitag darf ich die ganzen Viecher dann raus Keschern. Mir graut es jetzt schon. Das wird ne Nachtschicht. Samstag gehen die dann allesamt zum Händler. In das Becken sollen dann meine Taiwaner.
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Ich denke wenn du zusätzlich Nitrat düngst. Könnte es deinen Pflanzen helfen mehr Nährstoffe auf zu nehmen. Die Aquascaper fahren oft 10:1 Nitrat zu Phosphat.

Was auch noch eine gute Idee wäre ist mal den Bodengrund mit einer Mulmglocke zu reinigen(Sofern du keinen Soil oder Bodenfilter hast). Da können sich mit der Zeit auch Phosphatquellen bilden.

Deine Wasserwechselmenge solltest du so beibehalten. Dann solltest du beobachten wie sich die Phosphatwerte entwickeln.

Edit: Ohh, da fällt mir noch was ein. Falls du Leitungswasser verwendest, hast Du schonmal den Phosphatwert im Leitungswasser geprüft?

Gruß
Markus

geil

ich wünschte meine becken wäre auch so extrem bevölkert.
mfg jan
 
O.K. mal kurz ne Rückinfo.

Nachdem ich 2 / 3 Garnelen entdeckt habe die mir nach den ersten Düngungen mit Nitro/ProFito einen unglücklichen Eindruck gemacht haben habe ich das sofort wieder eingestellt.

Beim Fachhändler wurde mir zu dem auf den ersten Blick doch recht teuren Polyfilter geraten. Hab den genommen und halte den tatsächlich für einen ganz netten Zusatzfilter im Garnelen/Nanobecken oder für die Kollegen mit den ganzen Vasen jetzt hier im Forum.
Auf meinen Phosphatwert hat er aber keinen sichtbaren Einfluß genommen.

Da die Fadenalgen jetzt doch langsam überhand genommen haben mußte jetzt eine Lösung her.
Ich habe jetzt RowaPhos in den Außenfilter gepackt. Laut Rowa funktioniert das nicht nach dem Ionentauscherprinzip das Frank hier überzeugend kritisiert hat.
Deswegen habe ich mich dafür entschieden.

Hier mal eine Beschreibung vom Hersteller:

" ROWAphos funktioniert nicht wie ein Ionenaustauscher. Bei einem Ionenaustauscher wird eben "ausgetauscht". ROWAphos adsorbiert, also bindet, das Phosphat ohne es gegen etwas auszutauschen und gibt es nicht wieder ab.
Bei einem Ionenaustauscher können die gebundenen Ionen wieder in Lösung gehen, wenn alle "Bindungsplätze" belegt sind. Im schlimmsten Fall "bricht so ein Filter durch", d.h. dass mehr von dem Stoff der entfernt werden soll zurück ins Wasser gelangt als ursprünglich im Wasser enthalten war. Das passiert bei ROWAphos nicht. "

Nach vier Tagen habe ich Phosphat gemessen und es war dramatisch gefallen.
Die Fadenalgen habe ich weitestgehend entfernt, bisher sind keine mehr nachgewachsen.
An den Bee`s kann ich keine Veränderung feststellen. Das im Bodengrund und Gestein gebundene Phosphat breche ich jetzt regelmäßig mit MicrobeLift Gravel & Substrate cleaner auf, so das es vom RowaPhos gebunden werden kann.

Ich denke das war eine gute Entscheidung und ich kann das guten Gewissens aus eigener Erfahrung weiterempfehlen.
 
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