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Pflanzen einer Gattung entwickeln sich stark unterschiedlich

Daniel95

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Guten Tag,

wie die Themenüberschrift schon verrät, kann ich seit ca. einer Woche beobachten wie sich in meinem Aquarium Pflanzen, die zur selben Zeit eingesetzt wurden und zur selben Gattung gehören stark unterschiedlich entwickeln. Es handelt sich dabei um halbhohe, grasähnliche Pflanzen, deren genauen Namen ich leider nicht kenne :confused:

Habe zurzeit 5 von diesen "Büscheln" in meinem Aqua, ein Büschel ist mittlerweile stark durchsichtig und wirkt so als wäre er abgestorben, ein anderer (direkt neben dem Filter) wächst sehr schnell und offensichtlich ohne Probleme, die anderen 3 weisen auf ein paar Blättern mäßigen Algenbefall auf, haben vereinzelte braune/durchsichtige Blätter, scheinen aber noch zu wachsen.

Meine Frage jetzt wäre; Kann sich jemand erklären woran das liegt? Die Nährstoffe im Aquarium sollten eigentlich aufgrund von guter Strömung gleichmäßig im Wasser verteilt sein, korrigiert mich wenn ich mit der Annahme falsch liege.

Beleuchtet sind auch alle Pflanzen ähnlich, es gibt keine Schwimmpflanzen die in irgendeiner Art und Weise Licht wegnehmen würden o. ä.

Eine andere Überlegung von mir ist, dass ich bei der einen Pflanze die Wurzeln beim Einsetzen gequetscht habe, aber dafür müsste man schon sehr grob vorgehen, oder? :nono:

Gedüngt wird mit Bio-Co² von Dennerle und mit dem Perfect Plant System: Volldünger, Eisendünger, Spurenelemente. Beleuchtet mit 2*18 Watt Röhren die "von Werk aus" verbaut waren. Beleuchtungsdauer von 7:00 Uhr bis 11:00 Uhr und von 15:00 Uhr bis 24:00 Uhr...

Wasserwerte sind:
NO³ ~10 mg/l
NO² nicht nachweisbar
GH ~ 8 dGH
KH ~ 10-12 dKH
PH ~ 7,0
Cl² nicht nachweisbar

Algenwuchs kann ich erst seit ca. 2 Monaten beobachten, nachdem ich alle Wasserlinsen entfernt und die Filterströmung geändert habe, Hilfe diesbezüglich nehme ich auch sehr gerne entgegen.

Ich hoffe die Fragestellung ist für den Anfang detailliert genug :sign::)
 
1. wächst super
2. verkümmert
3. wächst mittelmäßig und wird von Algen befallen

Das Bild ist kurz nach dem Einsetzen entstanden, vor ca. 4 (?) oder 5 (?)Wochen
 

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Hi Daniel,
ziemlich interessante Beobachtung:thumbup: Was mir direkt auffällt: Die Pflanze mit dem wenigsten Licht gedeiht am besten. Das kann daran liegen, dass die wenigen Nährstoffe im Becken mit dem geringen Licht ausreichen, um keinen Mangel zu erzeugen. Würdest du die Beleuchtung erhöhen, würde sie bestimmt auch Mängel aufweisen. Erhöhen heißt hier, dass jeder Winkel gleichmäßig angestrahlt wird.

Vorab eine Frage: Hast du schon Besatz im Becken? Ich frage deshalb, weil das Düngesystem von Dennerle offensichtlich auf stark besetzte Aquarien ausgelegt ist. Schau dir alleine mal die Menge der Makronährstoffe (NPK) in den Düngern an. Kein Phosphat, sehr sehr wenig Stickstoff und recht viel Kalium. Die ersten beiden kommen durch Futter hinzu (wenn jemand hierzu eine Tabelle findet, wäre ich sehr dankbar :)).

Kann sich jemand erklären woran das liegt?
Wichtig bei Pflanzen ist eben, dass alle Nährstoffe verfügbar sind. Dann wachsen sie auch. Bei dir fehlts an N und P. K könnte auch ein Problem sein, aber dazu muss ich wissen, wie viel du von was wann reingibst, oder du rechnest es dir selbst aus.

Bodendünger hast du außer die E15-Tabletten keinen drin?

Grüße,
Kevin
 
Hallo Kevin!

Dünge alles nach Anleitung, Besatz ist momentan: 10x RF Garnele, 10x Amano, 4x Anthrazit-Napfschnecken, unzählige Blasenschneckem und ca 5 Zwergfadenfischjungtiere, müssten so etwa einen Zentimeter lang sein momentan. Hast also Recht in der Annahme dass nicht allzu viel gefüttert wird.

Habe zusätzlich noch Deponitballs im Bodengrund, auch vor ca 5 Wochen hineingegeben.

Aber müsste nicht eigentlich das Phophat und der Stickstoff das ganze Pflanzenwachstum höchstens begrenzen? Dass ein Angebot von zu viel Licht der Pflanze dann schadet verwirrt mich:confused: Also dass falsche Beleuchtung zu einem Algenproblem führen kann wusste ich schon, habe aber vermieden zu viel und zu häufig zu füttern, weil ich die Algen damit nicht begünstigen wollte:D
 
Hallo Daniel,
Die meisten grasartigen Wasserpflanzen beziehen ihre Nährstoffe weitgehend über das Bodensubstrat.
Ausnahme z.b. Blyxa japonica, die sehr feine Blätter hat.
Unterschiedliche Standorte wirken sich daher auch schnell unterschiedlich aus.

Licht beschleunigt den Stoffwechsel zusammen mit der Temperatur.
Fehlt es an Nährstoffen, können bestimmte Stoffwechselvorgänge nicht optimal ablaufen.
Durch die starke Beleuchtung verbraucht die Pflanze ihre Depots schneller und versucht schließlich ihren Nährstoffbedarf für neue Blätter aus eigenen Zellen zu decken, was zum Zerfall von Stängeln und älteren Blättern führen kann.

Die Pflanze wächst dann immer schlechter und zerfällt irgendwann.
Algen können das Nährstoffungleichgewicht besser nutzen und siedeln sich auch auf den bereits geschwächten Pflanzen an, was die Pflanzen noch weiter schwächt.

Zu allererst sollte man seine Nährstoffwerte mal durch Tests checken.
Dann ein passendes Düngekonzept entwickeln.
Herstellerangaben dienen der Orientierung. Der tatsächliche Verbrauch kann stark abweichen.
Auch Filter und Mulm können beträchtliche Mengen an Nitrat und Phosphat fressen. Das kann man pauschal nicht angeben. Stichwort Geringfilterung ;)

Stark veralgte Pflanzen entfernen und neue kräftige Pflanzen einsetzen.
Falls nicht vorhanden CO2 zuführen. Dadurch werden Wasserpflanzen einen erheblichen Wuchsvorteil gegenüber Algen erhalten.

Manche Pflanzen bevorzugen Düngekapseln. Da sollte man NPK Düngekapseln einsetzen. Die gibt es z.B. von Tropica.
 
Hallo Philipp,

das erklärt natürlich einiges, das ist etwas worüber ich mir als Anfänger ehrlich gesagt wenig Gedanken gemacht habe...

Dachte ich würde mit 2x18 Watt sogar noch zu wenig Licht zuführen, habe jetzt die Beleuchtungsdauer von 13h auf 11 Stunden herunter gesetzt. Die Temperatur steht jetzt auf 22 Grad. Als ich noch Guppies gehalten habe war die Temperatur auf 27 Grad eingestellt, da hatte ich noch keine Algenprobleme und Wachstumsprobleme. Warum wird mir jetzt klar, ich hab viel Füttern müssen und das Wasser war durch die Ausscheidungen entsprechend "belastet".

Dann werde ich wohl nächsten Monat mal einen Testkoffer besorgen, die sind ja leider etwas teurer... Aber wenn es hilft soll es mir recht sein. Man verliert irgendwann nämlich echt etwas die Lust wenn nur Algen vernünftig wachsen und die teuer bezahlten Pflanzen eingehen:mad: Irgendwo ist man es ja immer selber Schuld, aber anfangs macht man sich über die Tierhaltung halt mehr Gedanken als über die Pflanzen...

Reicht es auch wenn veralgte Blätter entfernt werden? Oder ist die Pflanze im Regelfall so stark geschwächt dass sie nicht mehr zu retten ist?

Danke für eure Hilfe.
 
Reicht es auch wenn veralgte Blätter entfernt werden? Oder ist die Pflanze im Regelfall so stark geschwächt dass sie nicht mehr zu retten ist?
Wenn die Pflanze noch kräftig genug ist, reicht das Entfernen veralgter Blätter.
Besser klappt es natürlich mit neuen möglichst submers gezogenen Pflanzen oder In Vitro Pflanzen. Beide legen gleich richtig los und müssen sich nicht erst auf die Unterwasserform umstellen.

Du braucht nicht unbedingt einen Testkoffer.
Es reicht wenn man einen Phosphattest hat und Teststäbchen mit denen man schon erkennen kann, ob Nitrat über 10mg/l liegt.

Den Kaliumwert kannst du ganz gut Abschätzen, wenn du deine Leitungswasserwerte kennst.
Liegt er unter 10mg/l sollte man ihn aufdüngen.
Eisen führt man wöchentlich oder besser täglich etwas zu. Messkontrolle ist nicht erforderlich.
Man bleibt etwas unter Herstellerangaben, werden die Triebspitzen hell, erhöht man die Dosis etwas.
 
Hi,

Womit ich meine Probleme habe ist damit:
Dadurch werden Wasserpflanzen einen erheblichen Wuchsvorteil gegenüber Algen erhalten.
D.h. die Algen werden trotzdem noch wachsen, aber die Pflanzen dominieren das Bild?
Wenn das so ist, stelle ich hier ein Bild von meinem "Trauerspiel" ein :D In der bakteriellen Trübung wachsen beide Pflanzentypen (Algen + Makrophyten) super. Durch starkes Pflanzenwachstum kann ich die Algen (Punktalge, Scheibenpest, Bart- und Pinselalge) jedenfalls nicht eindämmen. Dazu brauchts mehr. Btw. in der bakteriellen Trübung sind mir so ziemlich alle Pinselalgen abgestorben. Der Rest ist noch vorhanden. Schauen wir mal, ob ich die Kiste wieder in die gewünschte Bahn lenken kann.
Liegt er [Kalium] unter 10mg/l sollte man ihn aufdüngen.
Das unterschreibe ich so nicht. Wichtig ist bei der Nährstoffaufnahme die Verhältnisse zu den einzelnen Nährtstoffen. Mit Ca:Mg:K = 4-3:1:0.5 fährt man gut. Calcium darf auch höher sein, einfach austesten und K mindestens < Mg. Da kann man dann Probleme aufgrund von Nährstoffkonkurrenz nahezu ausschließen. Mein Becken hat momentan 5mg/l an Kalium und es funktioniert.
Genug gemeckert.
Was Philipps Erklärung zum Stoffwechsel der Pflanzen und Mangelerscheinungen angeht, gibt es nichts hinzuzufügen. Damit verstehts jeder:thumbup:

Chris, dir würde ich bei dem Besatz definitiv raten, alle Filtermaterialien aus dem Filter zu entfernen. Die brauchst du nicht. Damit kommst du einer Geringfilterung am nächsten. Vorteile hiervon: Nährstoffe fallen nicht im Filter aus, sondern sammeln sich im Becken und damit bei den Pflanzen. Bakterien müssen ins Becken ausweichen und bereichern den Biofilm. Hierdurch konnte ich der Scheibenpest einst wirksam entgegenwirken. Das geht auch bei anderen Algen. Dein Becken reagiert schneller auf Veränderungen, da Depots im Filter einfach nicht existieren können.
Nachteile: Bei der Umstellung sollte man den Nitritwert im Auge behalten und durch starken Pflanzenrückschnitt kann es zu einer bakteriellen Trübung kommen (das Konzept ist anfällig dafür, aber wenn man die aussitzt, läufts danach umso besser. Der Grund, warum ich meine bewusst unterstütze^^). Ich habe mich für die Geringfilterung, einer vollständigen Nährstoffversorgung und der Miteinbeziehung des Biofilms entschieden, weil das momentan das erfolgsversprechenste Konzept ist, was mir bislang untergekommen ist. Aber das muss jeder für sich entscheiden.
Vergiss bei dem groben Kies bitte nicht zu mulmen. Wenn der sich ansammelt, kann das ganze Becken "kippen". Bei mir ging das nach 4 Jahren los, wo ehemals kaum Algen waren, hatte ich die Scheibenpest und viele Pinselalgen. Biologisch funktioniert (Nitrifikation) hat es wunderbar, gekippt ist es per Definition nicht. Aber die Auswirkungen des angesammelten Mulms waren schon zu merken.

Phosphattest brauchts m.E. nicht, da sich dieser Stoff recht schnell "abbaut". Im Flowgrow reichts uns, wenn wir das rechnerisch mit ~1mg/l Stoßdüngen. Wenn man einen Überblick/Schätzwert über den Nährstoffbedarf seines Beckens erhalten will, reicht es, Nitrat zu messen (dieser Stoff wird quantitativ am meisten verbraucht). Wenn sich der Verbrauch einstellt, limitiert ein anderer Stoff. Damit versuchs ich momentan. Das geht aber nur, weil ich weiß, was ich meinem System hinzufüge. Das gilt für den Dünger, als auch für das Futter.
Man kann es auch komplett ohne Tests machen, dann brauchts aber 50% Wasserwechsel, wobei man das Wechselwasser immer auf die Zielwerte aufdüngt.

Wie du siehst, gibt es viele Wege, seine Aquaristik zu finden. Der Rest liegt bei dir:cheers2:

Grüße,
Kevin
 
Okay, dann werde ich es erstmal damit versuchen veralgte Blätter zu entfernen, vielleicht bekomme ich die Pflanzen ja mit eurer Hilfe nochmal hin :(
Ist ein Volldünger eine Alternative? So wie es mir grade vorkommt fehlt es bei mir momentan so gut wie an allen Stoffen :confused: Wobei das Stoffverhältnis wahrscheinlich dann wieder nicht stimmt...
Falls es irgendwie zu der Problemlösung beiträgt, ich glaube es handelt sich bei den Algen um Pinselalgen... Es sieht aus wie ein gräulicher Pelz der auf den Blättern wächst.

Beim mulmen tue ich mich etwas schwer, ich dachte ein Garnelenbecken sollte man nicht, bzw. nicht zu stark mulmen? Habe auch bisher noch keine größeren Ansammlungen entdecken können.

An dieser Stelle möchte ich mich bei euch auch nochmal für die Hilfe bedanken! Dass man sich so den Problemen anderer annimmt wie Ihr ist keine Selbstverständlichkeit :)
 
Hallo,

Das Wort Volldünger wird von Händlern und Herstellern gern zur Verkaufsförderung benutzt.
Später in der Produktbeschreibung steht dann, dass sie weder Phosphat, noch Niitrat enthalten.
Der einzige mir bekannte echte Volldünger, der auch Phosphor und Stickstoff liefert ist der Tropica specialised fertiliser.

Profito, ein viel beworbener Volldünger ist beispielsweise eigentlich nur ein Eisenvolldünger ohne Nitrat und Phosphat.

Wenn man den Tropica specialised fertiliser wählt, sollte man wöchentlich mehr als 50% Wasser wechseln um entstehende Ungleichgewichte zu neutralisieren.
Am Besten gibt man täglich 1/7 der Wochendosis zu. Er enthält Amonium, dass man besser nicht auf Stoß düngen sollte.
 
Okay, sowas in der Art habe ich mir schon gedacht... Obwohl der Tropica Volldünger mich jetzt schon sehr reizt Wollte sowieso die Wasserwechsel erhöhen.
Die Filtermatten fliegen jetzt testweise auch erstmal aus dem Filter. Veralgte Blätter sind gestern entfernt worden. Ich stelle um und werde dann weiter Berichten.
 
So, ein kleines Zwischenupdate:

Habe am Mittwoch letzter Woche 50 % Wasser gewechselt um einem eventuellen Nährstoffungleichgewicht entgegenzuwirken. Gleichzeitig habe ich Aus 2 meiner 3 Filterkammern das Filtermaterial entfernt, damit nicht zu viel Siedlungsfläche für Bakterien im Filter zur Verfügung steht. Das Becken habe ich danach mit Floreal Volldünger gedüngt, jeweils täglich 1/7 der empfohlenen Menge. Die Filterströmung habe ich stark erhöht, im Becken herrscht jetzt eine sehr gute Zirkulation. Noch scheinen die FaFis damit gut klar zu kommen, mal schauen wie das wird wenn sie größer werden... da muss ich mir vielleicht noch etwas einfallen lassen.

Auch wenn das jetzt nicht zu 100 % den hier vorgebrachten Tipps entspricht, sind seitdem die Algen extrem (!) zurück gegangen. Und das schon nach so wenigen Tagen, was mich wirklich wundert. Dachte Algen sprechen langsamer auf Nährstoffveränderungen an. Mir ist zwar eine Pflanze (keine von denen wegen denen ich den Thread erstellt habe) eingegangen, aber die ließ schon vorher stark den Kopf hängen und war auch stark veralgt. Allen Tieren geht es gut und das Aquarium scheint auf einem guten Weg zu sein. Ich halte euch auf dem Laufenden und probiere es jetzt erstmal so - 50 % WW+Volldünger.

LG Daniel
 
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