Hallo,
bringen wir doch mal ein wenig Ordnung in die Kaufentscheidung:
1. Das Becken
Hier wäre meine erste Frage, ob es unbedingt ein Cube sein muss? Ein Rechteckbecken bietet nämlich bei der Gestaltung ein wenig mehr Spielraum und hinterlässt auch nicht so viel ungenutzte Höhe.
Wenn es ein Rechteckbecken sein darf, wäre das Blau Nano Square 38 noch eine interessante Möglichkeit, da es die Grundfläche eines 40er Beckens bietet, durch ein paar mehr Zentimeter Höhe jedoch etwas mehr Inhalt ermöglicht.
Wenn es ein Cube sein soll und du auf das Budget achten musst/willst, sind die Aquael Würfel eine gute Wahl: Für kleines Geld ist da alles an Technik drin. Sogar ein 25 W Standard Heizstab und 6 W LED-Beleuchtung.
Abseits davon besteht natürlich auch die Möglichkeit einfach ein günstiges Standardbecken in 25L zu kaufen und den Rest selbst zusammenzustellen.
Auch ein kleines Becken kann problemlos von einem Anfänger gepflegt werden, wenn dieser planvoll und gewissenhaft vorgeht.
2. Die Technik
Hier gibt es eine schier unendliche Auswahl an Möglichkeiten, und letztendlich bestimmt der Einsatzzweck was man kaufen sollte.
Fangen wir einfach mal mit dem Filter an:
Auch wenn er von vielen immer wieder kritisiert wird, halte ich den Dennerle Nano-Eckfilter für eine sehr gute Wahl, wenn man ihn ein wenig kampfwertsteigert.
Das Teil ist klein, leise und sparsam und hat auch eine vernünftige Standzeit, wenn man vernünftig damit umgeht. Wenn man natürlich massive Staubfutter oder diese ganzen tollen Wunderpülverchen verwendet oder das Becken stark verschmutzt ist, verschließt sich der Filter auch dementsprechend rasch.
Die Alternative hierzu ist der PAT-Mini von Aquael, der in den kleinen Sets von Aquael eh zum Lieferumfang zählt. Auch dieser Filter ist klein, leise und sparsam. Mit seiner Schwammpatrone ist er auch schon garnelensicher. Jetzt wird wahrscheinlich gleich ein Aufschrei kommen, dass die Filterpatrone zu grobporig ist und deshalbdie Mini-Shrimps da hinein klettern, aber das konnte ich hier in dieser Form noch nicht beobachten.
Die Beleuchtung,
hängt im wesentlichen von der geplanten Bepflanzung hab. Bei wenig anspruchsvollen Pflanzen ist man schon mit den Lampen aus den Sets ganz gut aufgestellt. Sollen lichthungrige Pflanzen gepflegt werden, so muss man schon ein wenig mehr Licht aufwenden.
Allerdings kriegt man die meisten Sachen mit 2x 6 Watt LED schon gut zum wachsen.
Sehr starke Beleuchtung zieht außerdem auch noch die Notwendigkeit von stärkerer Düngung und ggf. CO2 nach sich, um die Pflanzen bei so starker Stoffwechselaktivität auch ausreichend zu ernähren.
Die Heizung
Wenn du dir sicher bist, dass die geplanten Neocaridinas beheizt werden müssen, weil es im Raum zu kalt ist (ist eigentlich unwahrscheinlich, denn wenn es den Shrimps zu kalt im Wohnzimmer ist, frierst du schon lange
), sollte man über eine elektronisch geregelte Heizung nachdenken. Diese Kameraden sind deutlich weniger störanfällig und die Thermostate können, im Gegensatz zu den Bi-Metallschaltern der Standar-Regelheizer (Auch der empfohlene EasyHeater ist so ein Teil) nicht hängenbleiben und so dass Becken durch Dauerheizen überhitzen.
Der kleinste und unauffäligste Vertreter der elektronischen Heizer ist zur Zeit der Aquael NeoHeater. Preislich etwas teurer, aber mit Temperaturanzeige, so dass man sich das Thermometer sparen kann.
Bodengrund
An Bodengrund kannst du eigentlich alles nehmen, was garnelentauglich ist. Persönlich halte ich den Dennerle Nano-Kies für eine gute Wahl und mit 2 Beuteln ist so ein Becken auch ausreichend hoch befüllt. Vorteil der feinen Körnung ist, dass keine oder nur wenige Futterreste in den Boden sickern können, um da zu gammeln.
Wasseraufbereiter
Naja, das ist immer mal wieder in der Diskussion. Abgesehen davon, dass ich an das Kupfer-Märchen nicht glaube (Welche Wasserleitung sitzt schon in der Wand und denkt den ganzen Tag darüber nach, wie man sich am Besten auflösen kann?), kann ein Wasseraufbereiter durchaus sinnvoll sein.
Wenn es um die Auswahl eines Wasseraufbereiters geht, so sind Produkte auf Zeolith-Basis (Easy Life Flüssiges Filtermedium oder Salty Shrimp Easy Filter Powder) für mich das Mittel der Wahl gegenüber Produkten auf EDTA-Basis, da ihnen die leicht schleimhautreizenden Eigenschaften dieser Produkte fehlen. Außerdem verfügen die Zeolith-Ableger über die Fähigkeit an ihrer Oberfläche feinste Partikel durch Absorption zu binden, was zu einer zusätzlichen Wasserklärung führt.
Fütterung
Hier ist sicherlich einer der größten Absatzmärkte der Industrie, da hier gern suggeriert wird, dass die Tiere unbedingt dies oder jenes zum Leben benötigen. Naja, Shrimps sind eigentlich sehr genügsam in ihren Futteransprüchen und man braucht nicht unbedingt 5 verschiedene Futter, damit sie gut leben können.
Wenn man sich um die Ernährung wenig Gedanken machen möchte, so ist man mit den Dennerle Shrimpking Produkten gut beraten. Ich persönlich füttere hiervon lediglich 2 Sorten: Complete als Standard-Futter und Mineral 1-2 die Woche zur zusätzlichen Mineraliengabe. Ist dann noch eine Hand voll Laub im Becken, sind die Tiere eigentlich bestens versorgt. Beim nächsten Futterkauf kann man dann ja auch mal durch die Sorten variieren oder auf andere Hersteller zurückgreifen. Mit der Zeit kristallisieren sich dann der persönliche Weg und der Geschmack der Shrimps schon heraus.
Alle Zusatzpülverchen sind meiner Meinung nach nicht notwendig und dienen oftmals nur dem Hersteller, zumindest, wenn es um die Hobbyhaltung von Ziergarnelen geht.
VG vom Himalaya
Yeti