Hallo Tizan,
Das ist garnicht so schnell beantwortet. Die korrekte Antwortet in Kurzform wäre: "Es kommt darauf an"
Daraus ergeben sich zwei Grundsätze:
1. Im Prinzip ja, aber manchmal auch nicht
2. Es gibt wesentliche Faktoren, die die Notwendigkeit von Futter beeinflussen.
Gleich vorneweg: Fütterung kann die Ursache eines Garnelensterbens sein und gleichzeitig der Grund für hervorragende Vermehrungsraten.
Es ist also sehr wichtig eine angepasste Fütterung durchzuführen bei der man die Grundbedürfnisse der Garnelen im Fokus hat.
Garnelen ernähren sich von Laub, Mikroorganismen und nahrhaften Substanzen (Eiweiß und Kohlenhydraten).
Die Grundnahrung sollte ein funktionierender Biofilm in einem Aquarium sein, den man mit Hilfe von Laub schon ganz gut erreicht. Gleichzeitig bietet Laub essentielle Zellulose, die Häutungsproblemen vorbeugt.
Zufutter ist in einem jungen Becken und mit geringem Garnelenbestand kaum nötig.
Aber möchte man, dass die Garnelen sich möglichst bald vermehren und der Biofilm dauerhaft ergiebig für eine steigende Anzahl an Garnelen ist, wird es irgendwann nötig ein Biofilmfutter einzusetzen. Hier sollte man zu Präparaten greifen, die Lactobacillus und Bacillus subtilus enthalten und weitere Aminosäuren als leicht verwertbare Eiweißbausteine bereitstellen.
Das wären z.B. Bacter AE von GlasGarten oder der Klassiker Polytase&Biozyme.
Wie man sieht spreche ich noch von keinem Hauptfutter.
Hauptfutter kommt für mich erst in Frage, wenn der Garnelenbestand schon recht hoch ist, d.h. man ungefähr 1 Garnele je Liter Brutto im Becken hat.
Dann ist meiner Erfahrung nach der Punkt erreicht an dem weiterer Zuwachs und stabiles Wachstum nur noch mit Hilfe eines Hauptfutters erreicht werden kann.
Hier bleibt man aber zunächst deutlich unter den Herstellerangaben und beobachtet das Verhalten der Tiere. Man muss zunächst nicht täglich ein Hauptfutter geben. Gibt man es, sollten sich die Tiere sofort dahin bewegen und eifrig daran knabbern.
Bleiben sie ruhig und schenken dem Futter kaum Beachtung, sollte man erst mehrere Tage später einen zweiten Versuch starten.
Futterreste immer entfernen.
Zu eiweißreiche Fütterung und/oder gammelnde Futterreste können pathogene und potenziell pathogene Keime fördern. Dann fängt man sich schnell eine bakterielle Infektion ein.
Später kann bei einem hohen Garnelenbestand von z.B. 200-500 Tieren auf 100l aber auch eine tägliche Fütterung erfoderlich sein.
Andernfalls kommt es auch mal zu Kanibalismus mindestens zu einem Vermehrungsstop.