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Muss man Garnelen füttern?

Aquatax

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Garneleneier
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Hi,
Ich wollte mal fragen muss man Neocaridina und Caridina Arten zufüttern?
Das wär meine Frage!:D

Viele Geüße Tizan
 
Hallo Tizan,

Das ist garnicht so schnell beantwortet. Die korrekte Antwortet in Kurzform wäre: "Es kommt darauf an"

Daraus ergeben sich zwei Grundsätze:

1. Im Prinzip ja, aber manchmal auch nicht
2. Es gibt wesentliche Faktoren, die die Notwendigkeit von Futter beeinflussen.

Gleich vorneweg: Fütterung kann die Ursache eines Garnelensterbens sein und gleichzeitig der Grund für hervorragende Vermehrungsraten.
Es ist also sehr wichtig eine angepasste Fütterung durchzuführen bei der man die Grundbedürfnisse der Garnelen im Fokus hat.

Garnelen ernähren sich von Laub, Mikroorganismen und nahrhaften Substanzen (Eiweiß und Kohlenhydraten).

Die Grundnahrung sollte ein funktionierender Biofilm in einem Aquarium sein, den man mit Hilfe von Laub schon ganz gut erreicht. Gleichzeitig bietet Laub essentielle Zellulose, die Häutungsproblemen vorbeugt.

Zufutter ist in einem jungen Becken und mit geringem Garnelenbestand kaum nötig.
Aber möchte man, dass die Garnelen sich möglichst bald vermehren und der Biofilm dauerhaft ergiebig für eine steigende Anzahl an Garnelen ist, wird es irgendwann nötig ein Biofilmfutter einzusetzen. Hier sollte man zu Präparaten greifen, die Lactobacillus und Bacillus subtilus enthalten und weitere Aminosäuren als leicht verwertbare Eiweißbausteine bereitstellen.
Das wären z.B. Bacter AE von GlasGarten oder der Klassiker Polytase&Biozyme.

Wie man sieht spreche ich noch von keinem Hauptfutter.
Hauptfutter kommt für mich erst in Frage, wenn der Garnelenbestand schon recht hoch ist, d.h. man ungefähr 1 Garnele je Liter Brutto im Becken hat.
Dann ist meiner Erfahrung nach der Punkt erreicht an dem weiterer Zuwachs und stabiles Wachstum nur noch mit Hilfe eines Hauptfutters erreicht werden kann.

Hier bleibt man aber zunächst deutlich unter den Herstellerangaben und beobachtet das Verhalten der Tiere. Man muss zunächst nicht täglich ein Hauptfutter geben. Gibt man es, sollten sich die Tiere sofort dahin bewegen und eifrig daran knabbern.
Bleiben sie ruhig und schenken dem Futter kaum Beachtung, sollte man erst mehrere Tage später einen zweiten Versuch starten.
Futterreste immer entfernen.
Zu eiweißreiche Fütterung und/oder gammelnde Futterreste können pathogene und potenziell pathogene Keime fördern. Dann fängt man sich schnell eine bakterielle Infektion ein.

Später kann bei einem hohen Garnelenbestand von z.B. 200-500 Tieren auf 100l aber auch eine tägliche Fütterung erfoderlich sein.
Andernfalls kommt es auch mal zu Kanibalismus mindestens zu einem Vermehrungsstop.
 
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Toller Beitrag in fast allen Punkten bis auf den folgenden Absatz...

"Aber möchte man, dass die Garnelen sich möglichst bald vermehren und der Biofilm dauerhaft ergiebig für eine steigende Anzahl an Garnelen ist, wird es irgendwann nötig ein Biofilmfutter einzusetzen. Hier sollte man zu Präparaten greifen, die Lactobacillus und Bacillus subtilus enthalten und weitere Aminosäuren als leicht verwertbare Eiweißbausteine bereitstellen.
Das wären z.B. Bacter AE von GlasGarten oder der Klassiker Polytase&Biozyme."

Bei allen anderen Sätzen:Super be- und geschrieben!!!!

Den Einsatz genannter Produkte würde ich nur bei "EliteGarnelen" die schnell Geld bringen sollen empfehlen ...wie bei Galaxy Fishbone oder ähnlich( bei einem Stückpreis von 300 oder 400 Euro einleuchtend).Meine Schnecken Garnelen Krebse und co vermehren sich prächtig ohne Biozyme und Polytase...
 
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Hallo,
Naja ich kann da nicht zustimmen, irgendwie wann ist der Biofilm hin.
Vorallem wenn man viele Garnelen, in einem Becken, mit eher übersichtlicher Pflanzen Menge hat.
In sehr verkrauteten Becken funktionirt es eher.
Ich kann da aus erfahrung Sprechen.
Ab einem gewissen Punkt war bei mir Schluss, kein Nachwuchs mehr und die Garnelen wurden nicht mehr als zu groß.
Ich habe mein Becken erstmal richtig zuwagsen lassen.
Nach dem es sich wieder gefangen hat, habe ich die Pflanzen reduziert.
Ab dem Punkt habe ich auch angefangen gezielt die Mikrofauna zu füttern.
Wobei es auch alternativen zu den genannten Prudukten gibt.
Ich habe im übrigen keine hochzuchten sondern Neocardina.
LG Laura
 
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Toller Beitrag in fast allen Punkten bis auf den folgenden Absatz...

"Aber möchte man, dass die Garnelen sich möglichst bald vermehren und der Biofilm dauerhaft ergiebig für eine steigende Anzahl an Garnelen ist, wird es irgendwann nötig ein Biofilmfutter einzusetzen. Hier sollte man zu Präparaten greifen, die Lactobacillus und Bacillus subtilus enthalten und weitere Aminosäuren als leicht verwertbare Eiweißbausteine bereitstellen.
Das wären z.B. Bacter AE von GlasGarten oder der Klassiker Polytase&Biozyme."

Bei allen anderen Sätzen:Super be- und geschrieben!!!!

Den Einsatz genannter Produkte würde ich nur bei "EliteGarnelen" die schnell Geld bringen sollen empfehlen ...wie bei Galaxy Fishbone oder ähnlich( bei einem Stückpreis von 300 oder 400 Euro einleuchtend).Meine Schnecken Garnelen Krebse und co vermehren sich prächtig ohne Biozyme und Polytase...

Du fütterst aber wahrscheinlich doch ein Hauptfutter. Die reine Fütterung von Hauptfutter führt leider öfter auch mal zu Problemen, weshalb ich es erst einmal über ein Biofilmfutter und dann später mit einem Hauptfutter probieren würde.
Die Fütterung mit Polytase usw. ist wahrscheinlich auf dauer auch günstiger, da man ja kaum etwas davon braucht.

Insgesamt ist mein Beitrag natürlich als Erfahrungsbericht zu verstehen.
Ich weiß, dass es da auch andere Ansätze gibt. Ich züchte ja längst nicht mehr nur im kleinen Stil.
Da versuche ich die Becken langfristig stabil zu halten. Das klappt mit obigem System sehr gut.
Das Risiko für bakterielle Infektion kann man dann quasi ausschließen.
Andere Züchter füttern viel größere Mengen an zerkleinertem Hauptfutter und raten dann hier und da zum unstrittenen Breidbandantibiotikum Baytril. Da ist mir mehr Risikobewusstsein im Vorfeld lieber ;)
Ein Biofilmfutter besetzt ja letztlich auch das Substrat mit für Garnelen harmlose bzw. nützlichen Keimen.
Das verringert die Infektionsgefahr auch nochmal.
 
Hallo
Ich sage ja nicht das es schädlich wäre und seinen Lieblingen gönnt man auch gerne etwas.Bei Katzen und Hunden Leckerlis und bei Garnelen Biozyme und co ^^

@ Philipp Du hast durchaus Recht.Ich fütter meist nur Hauptfutter und ab und an mal Leckerlis.Alle meine Becken sind dichtbewachsen und das geht wohl nur als Garnelenbetrachter und als Züchter eher weniger.Selektion in grünen Becken ist ein immenser Zeitfaktor.
 
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Nein anders herum :

Bei Katzen und Hunden sind die Leckerlis Leckerlis.

Bei Garnelen sind Biozyme und Polytase und Co. essentiell, neben dem üblichen Laub, und das Hauptfutter das Leckerli.
(So jedenfalls meine Erfahtung !)

Thomas
 
Hey Thomas... Garnelenzucht lief schon lange bevor Biozyme Polytase und Co auf den Markt kamen recht gut,das wiederspricht dem essentiellen....
(so jedenfalls meine Erfahrung)

Kleiner Nachtrag... in grünen Becken gibt's immer natürliche Leckerlis,deshalb erwähnte ich das weiter oben.
 
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Ich weiß, aber es lief damals auch ohne diese 100.000 Hauptfuttersorten ;)

Und wie ist es immer : Mehr schadet nicht, also rein damit.

Seit ich sehr sparsam füttere, und dann oft nur Laub, klappts auch mit den Bienen.
(aber auch das hatten wir weiter oben schonmal, also *ignorbit on*)

Thomas
 
Dass es auch ohne Biofilmfutter gehen kann ist denke ich unstreitig.
Ich kann das Wort Essentiell im Sinne von überaus wichtig aber auch nachvollziehen. Der Biofilm ist eben schlichtweg die dauerhafte Nahrungsgrundlage für Garnelen.
In eingefahrenen und gesunden Aquarien ohne übermäßige 'Putzangriffe' kann dieser insbesondere durch die Bereitstellung von Laub auch durchaus lange überstehen, bis er mal ausgelutscht ist.
Hauptfutter kann die Garnelen auch zeitweise davon abhalten den Biofilm übermäßig abzuweiden.

Ich bin nur skeptisch, ob das mit hoher Wahrscheinlichkeit überall so klappt und ob es vereinbar mit dem Wunsch auf stetigen Garnelennachwuchs ist. Ich habe da meine Zweifel.

Wichtiger noch als das Biofilmfutter ist denke ich aber noch die Bereitstellung von Laub.
Ich danke da herrscht weitgehend Einigkeit. Dies möchte ich hier auch nochmal hervorheben.
Bevor man überhaupt an Fütterung denkt, sollten die Garnelen erst einmal Laub insbesondere Wallnusslaub und Brennnessel als Dauerfutter erhalten.

Ich denke dass das die Basis sein sollte, auf der man dann wie auch immer aufbaut.
Grundsätzlich eben mit dem kritischen Blick lieber etwas zu wenig, als zuviel zu füttern.
 
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