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Kritische Wasserwerte in der Einlaufphase?

Paddy777

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Hallo,

ich stelle mich kurz mal vor: Ich bin Paddy, 37 Jahre und habe vor kurzem meines erstes Aquarium eingerichtet. Es ist ein Nano Cube 30l, in das später (Redfire-)Garnelen und Schnecken einziehen sollen.

Das Becken läuft jetzt seit drei Tagen. An einer Wurzel habe ich weißen Flaum / Bakterienrasen gesichtet, der inzwischen die ganze Oberfläche bedeckt. Habe bereits gelesen, dass das nicht weiter schlimm ist und sich das mit der Zeit normalisieren würde.

Heute habe ich erstmals die Wasserwerte mit einem JBL 6in1 Teststreifen getestet (alles ungefähre Werte, wie es in etwa abzulesen war):

- NO³ = 50
- NO² = 2
- GH = 4
- KH = 6
- PH = 6,2-6,5
- Cl² = 0

Laut Tabelle ist der Nitritwert kritisch, Nitrat und PH-Wert grenzwertig und der Abstand zwischen GH und KH zu niedrig.
Ich verfalle mal jetzt nicht in Panik, da ich denke, dass da in der Einlaufphase einiges an Veränderungen stattfindet. Dennoch möchte ich mich vergewissern, ob ich erstmal am besten NIX machen sollte? Soll ich nach Ablauf der ersten Woche (wie empfohlen) 50% Wasser wechseln? Oder sollte ich doch am besten gleich auf den Nitritwert reagieren?

Über ein paar Tipps würde ich mich freuen!

Viele Grüße!
Paddy
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Paddy!

Gegenfrage: Wie würdest du reagieren wollen?
Solange keine Tiere im Aquarium leben sind die Wasserwerte nie "kritisch". Sie sind genau das was sie sind: Wasserwerte. Es obliegt deiner Interpretation ob sie nun gut oder schlecht sind.
Der sogenannte Nitritpeak tritt gelegentlich (ja, ich schreibe absichtlich nicht "immer" da ich bisher nie einen erkennbaren Peak hatte) in neu einfahrenden Becken auf. Sobald dann die Nitrifikationskette ordentlich läuft stabilisiert sich der Wert auch wieder gegen "nicht nachweisbar".
Wenn du jetzt dafür sorgst dass der Nitritwert sinkt nimmst du den nitritabbauenden Bakterien die Chance, sich entsprechend zu vermehren und das Aquarium somit zu stabilisieren.
Ich würde also vorerst gar nichts machen und eine weitere Woche abwarten.

Was mir allerdings etwas Kopfzerbrechen bereitet ist der Bakterienrasen an der Wasseroberfläche. In der Art kenne ich das eigentlich nicht, normalerweise treten sichtbare Biofilme eher an Einrichtungsgegenständen auf.
Hier kannst du handeln: etwas Küchenkrepp auf die Wasseroberfläche auflegen und den Biofilm damit abheben. An der Oberfläche hat (zumindest meiner Meinung nach) nichts zu entstehen - alle Auffälligkeiten an dieser Stelle sind bedenklich.
 
Hallo Paddy,
ich schließe mich Chris an, das an der Oberfläche dürfte eine Kahmhaut sein und die ist ein Zeichen dafür, das etwas nicht stimmt. Man kann sie zwar absammeln, meiner Erfahrung nach kommt sie aber meistens wieder. Ich würde an deiner Stelle warten bis auch der Bakterienrasen an der Wurzel weg ist und mir dann erst Gedanken darum machen.
Zum Thema KH zu GH: Ich habe in meinem Leitungswasser eine KH von 7 und GH 8. Um Häutungsprobleme zu vermeiden habe ich mir ein Salz besorgt, das (fast) nur die GH anhebt. Mag zwar einmal etwas kosten aber man kommt ewig damit hin.
Wegen dem PH-Wert würde ich mir keine großen Sorgen machen. Wenn die Tiere einmal an das Wasser gewöhnt sind wird es ihnen gefallen. Ich halte meine Orange Sakuras in PH 7,8 und zumindest Eiflecke zeigen sich. Bewohner sind aber auch erst einen Monat im Becken und jung gewesen.

Vielleicht konnte ich dir ja irgendwie helfen.
LG Immo
 
Hallo,

Teststreifen heißen nicht umsonst "Ratestäbchen".
Um einen Überblick zu bekommen, schau mal auf die Homepage deines Wasserversorgers. Dann hast du schon mal Sicherheit bei den nicht veränderlichen Werten.

NO2 kannst du locker aussitzen, es lebt ja noch nichts im AQ. Wenn du das alles durch WW entfernst, können sich die Bakterien nicht bilden, die NO2 zu NO3 umwandeln.
 
Hallo!

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Was den Bakterienrasen angeht, hatte ich mich anscheinend missverständlich ausgedrückt: Dieser ist nur auf der Wurzel zu sehen, die Wasseroberfläche ist klar.
Da ich mich mit den Details der Mikroorganismen im Wasser noch nicht auskenne, habe ich mir gedacht, dass es besser ist, erstmal abzuwarten. Wollte nur verhindern, dass ich mich irre und es dann heißt: "Oh mein Gott! Da hättest Du SOFORT..."

Hier noch die Wasserwerte unseres Wasserwerks:
- PH = 7,5
- GH = 10,7
- KH = 10,5

Schönen Feiertag!
Paddy
 
Hallo,

hatte beim falschen Wasserwerk geschaut. Hier nun die richtigen Werte:

PH = 7,7
GH = 11,3
KH = 9,4
Calcium = 70
Magnesium = 6
Nitrat = 1,43
Phosphat = k.A.
Kalium = 2,6
Eisen = 0,017
 
Ich schließe mich an:

Chill dat Spill. Aquarien sehen immer doof aus in der Einlaufphase. Ich lasse meine immer stehen und mache nix mehr. Vllt Wische ich ein Guckloch in die Algen an der Scheibe. Nach her Zeit verschwindet selbst der dickste Belag. Für alles stellt sich irgendwann ein Konsument ein der die Population reguliert. Und das kann auch ne Protozoe oder ein Bakterium sein. Muss also min Auge nicht sichtbar sein.

LG Apsy

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Hallo Biene,

ja, ich habe Soil drin.
Der Bakterienteppich ist schon etwas weniger geworden. Aber in einigen Ritzen der Wurzel ballt es sich richtig!
Habe jetzt auch noch in einem Buch gelesen, dass in neuen Aquarien die Nitritwerte gerne mal in die Höhe gehen. Werde den Einzug der Tiere daher lieber noch zwei Wochen aufschieben.
Die ersten Pflanzen scheinen sich auch laaangsam auszubreiten.

Noch eine Frage: Soll der Filter die ganze Zeit laufen? Ich dachte nur daran, dass die Pflanzen den einströmenden Sauerstoff ja nicht brauchen. Oder ist das für die Filterbakterien wichtig? Bis jetzt ist er seit der Einrichtung dauerhaft angeschaltet. Nur das Licht geht Nachts aus...

Schönen Abend!
Paddy
 
Hallo Paddy,
ich glaube ich muss dich ernüchtern. Aktiver Bodengrund drückt dir deine Wasserwerte so runter, das jeden Wasserwechsel die Werte quasi Karussell fahren- von GH 4 auf ~8 (wenn 50% WW) und anschließend wieder auf GH 4. Das machen selbst Neocaridina nicht mit. Ehrlich gesagt bist du aber nicht der einzige, der es erst mit Soil probiert- ich hatte auch einst Soil in meinem Cube für Neocaridinas. Soil ist zwar gut für Caridinas (dann aufgesalzenes OW/RW), Neocaridinas sind aber mit Sand/Kies besser gefahren. Ich hab damals den Bodengrund ausgetauscht, und bin immer noch sehr froh mit meiner Entscheidung. Kannst gerne in meinem Haltungsbericht des 30l Cubes meinen Weg nachlesen.
Filter IMMER und durchgängig anlassen, das ist absolut wichtig. Über den Bakterienrasen würde ich mir keine Gedanken machen, klingt soweit alles normal. Falls es dir weiterhin seltsam vorkommt kannst du sonst ein Bild einstellen.
LG Immo
 
Hmm, wozu geht man eigentlich noch in ein Fachgeschäft, wenn die einem etwas Unpassendes andrehen? Der Verkäufer klang, als müsste es unbedingt Soil sein. Wie soll man das denn am besten behandeln, wenn ein Austausch jetzt eher nicht mehr in Frage kommt?

Hier mal ein Bild von dem Aquarium. Bewuchs noch im Aufbau begriffen...

aquariumpaddy.jpg


An dem Baum (der aus zwei Wurzeln besteht) kann man vielleicht den Bakterienrasen als weißen Flaum erkennen.

Paddy
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Neocaridina laufen Top auf Soil und auf Kies. Sogar ohne Bodengrund im Quarantänebecken wird sich vermehrt.

Das mit den Schwankungen ist wahr, aber nur temporär.
Der Soil besitzt Kationen Austauschplätze, vllt sogar einige für Anionen, Humus besitzt sie auf jeden Fall. Am Anfang hängen da halt für den Soil Kationen und Anionen dran. Die werden in Wasser abgegeben und je nach vorkommen im Wasser durch andere Kationen und Anionen ersetzt. Solange man die Salzwerte(also das Wechselwasser) konstant hällt stellt sich ein neues Gleichgewicht an den Austauschern ein. ( zum Beispiel indem man Konstant nur Leitungswasser oder Konstant nur Aufgesalzenes Wasser gibt)

Mit diesem neuen Gleichgewicht an den Austauschen ist das Aquarium sogar besser gegen schnelle Schwankungen ( z.B durch andere Wasserqualität) vom Werk gefeit. Solche Änderungen kommen nicht selten Vor. Nun geben die Austauscher wieder das Verhältnis von Anionen und Kationen ab, welches den Garnelen vertraut ist.

Lass die Bakterien mal machen, solange das Becken einfährt darf es wie Hulle aussehen. Die Bakterien und Algen puffern jene Ressourcen ab welche im Überfluss sind. Die Ressourcen( z.B Nährstoffe aus dem Soil) werden so in der Organischen Materie gebunden und stehen anderen Organismen in den neu Entstehenden Trophischen Netz zur Verfügung.


LG Apsy

Gesendet von meinem XT1068 mit Tapatalk
 
Guten Abend!

Das Becken läuft jetzt zwei Wochen. Inzwischen habe ich Mengen von fädrigen Algen(?) im Wasser:

aqua_2.jpg


aqua_3.jpg


aqua_4.jpg


aqua_5.jpg


aqua_6.jpg


Ist das nach wie vor in Ordnung? Kann mir kaum vorstellen, wie das Zeug von alleine wieder verschwinden soll...

Hab auch nochmal die Wasserwerte gemessen:

NO³=10
NO²=0
GH= ca 7°d
KH=3-6 (genauer kann man es nicht ablesen)
PH=6,2
Cl²=0

Also das Nitrit scheint immerhin wieder weg zu sein. Soll ich es weiterhin einfach laufen lassen?

Viele Grüße!
Paddy
 
Ohje, das sieht wirklich nicht mehr normal aus...

Ich an deiner Stelle würde wahrscheinlich einen großen WW machen und versuchen, so viele Algen wie möglich zu entfernen. (Tipp: für Algen an den Scheiben ist Filterwatte bombe, selbst Pünktchenalgen lassen sich damit super entfernen :) ) Dies ist wohl aber nicht die dauerhafteste Methode die Algen loszuwerden. Was mir noch auffällt sind hier die wenigen Pflanzen, die kommen mit der Nährstoffaufnahme nicht hinterher (wenn gedüngter Soil oder Düngung) und die Algen gewinnen die Oberhand.

Wie lange beleuchtest du täglich, machst du eine Mittagspause und ist der Soil gedüngt?
 
Der Soil ist "reich an natürlichen Nährstoffen für einen reichen Pflanzenwuchs", von Dünger steht da nichts. Beim Einrichten habe ich aber einen NPK-Kombidünger hinzugegeben.
Der Soil soll den PH-Wert senken, die 6,2 sollten daher normal sein. Die Beleuchtung ist ca. 12-13 Stunden pro Tag eingeschaltet.

Ok, also doch Wasserwechsel und Algen soweit wie möglich absammeln?
 
Weniger beleuchten :) für die Pflanzen langsam rann. Die Algen treten immer in meinem Becken Auf das am Fenster steht und Sonne abbekommt(ohne Soil) Algen ansammeln, hmm joa. Aber Schnecken einsetzen könnte auch helfen. Meine Schnecken kommen meist schob nach net Woche rein. Die Garnelen pflücken nachher den Rest. Solche Alfenolagen treten bei mir nie mit Garnelen auf, immer nur in Daphnienzuchtbehälter oder im Fischzuchtaquarium. In beiden sind wenig bis garnkeine Schnecken, keine Garnelen und viel zu viel Licht.

LG Apsy

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Ich würde dann wirklich einen großen WW machen und so viele Algen wie möglich entfernen. Die Beleuchtungszeit ist für den Anfang meiner Meinung nach viel zu hoch, ich beleuchte meine Aquarien 8-10h, hab aber auch Pflanzen mit niedrigem Lichtbedarf. Trotzdem würde ich darauf runter, sonst kommen die Algen direkt nochmal. Nach deiner Beschreibung klingt für mich der Soil gedüngt, so ne Nährstoffschleuder ist anfangs echt ein Problem, das pendelt sich aber wieder ein. PHS, BS oder TDS packe ich immer (auch in hoher Zahl) direkt mit rein, die säubern dann von Anfang an und geben den Filterbakterien noch was zu arbeiten, gab bei mir noch nie Probleme.

LG Immo
 
Danke für Eure Antworten.
Ok, dann wären jetzt meine Maßnahmen:

1. Algen rausfischen
2. Wasserwechsel (so viel wie möglich?)
3. Zukünftig nur 8h Licht pro Tag
4. Nach einer weiteren Woche: Schnecken rein (Welche Art? Wieviele?)

So ok?

Paddy
 
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